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🎲 #2 Special Scene 🎲

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Vinny

24, Weiblich

  13. Award Winning Author

Neuling

Beiträge: 6549

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Vinny am 14.02.2022 17:03

What doesn't kill you


Playpartner: dixi

Content/Trigger Warning:
Ungewollte Hochzeit - Angedeutete Vergewaltigungsgedanken - Wahre Liebe siegt

Kurze Backgroundstroy zu den Charakteren und der Szene:
Die beiden Charaktere Dhamage Sohn des Malachai und Johanna Tochter des War sind Vampire die dem Black Dagger Brotherhood Fandom entsprungen. Eines Nachts tauchte Johanna bei den Brüdern der Black Dagger Bruderschaft auf und bittet um Hilfe, denn ihr großer Bruder und Vormund Slayer - Sohn des War ist verschwunden. Die Brüder tun alles um ihn, einen der letzten ihrer eigenen Spezies, zu finden um die Art zu erhalten. Währenddessen befindet sich Johanna im sicheren Hause der Bruderschaft. Während der Suche wird Dhamage, genannt Mitch, verletzt. Johanna fühlt sich schuldig und kümmert sich um den Bruder. Langsam aber sicher entwickelt sich zwischen den beiden etwas unterbewusstes eine Verbindung. Schließlich finden sie heraus, dass ihr Vater ihren Bruder entführt hat, um Johanna zu einer Hochzeit zu zwingen. Natürlich nur um für seine Tochter das Beste zu wollen und das Überleben der Art zu sichern. Dass seine Tochter bei der Geburt eines neuen Vampires sterben könnte ist ihm dabei vollkommen egal. Dhamage, der nicht zulassen will, dass Johanna einfach so mit ihm geht, aber ohne ihren Bruder als Vormund in der Gesellschaft der Vampire nichts ausrichten kann, begleitet schließlich zusammen mit den Brüdern der Black Dagger und deren König, ebenfalls einer der Brüder, die Hochzeit mit dem Vorwandt Johanna zu beschützen bis sie ihrem zukünftigen Mann KOs übergeben wurde. Die Zeremonie beginnt und genau hier setzt die Story an. Anmerkung: Die beiden haben sich vorher nie geküsst oder aber gesagt was sie füreinander empfinden. Dhamage erwähnte gegenüber Johanna nur, dass er sie beschützen würde. Daher glaubte sie am Anfang auch, dass er das nur aus pflichtbewusstsein macht oder aus Freundlichkeit, was er aber keines Falls tut, denn er meint es vollkommen ernst.


Textstelle:


Dhamage alias Mitch


Er konnte sich nicht daran erinnern wann seine Nerven das letzte Mal derartig blank gelegen hatten. Immer wieder rollte Mitch seine Finger zusammen, nur um sie direkt wieder auszustrecken und wenn er das nicht gerade tat starrte er so ernst aus dem Fenster des Escalade, dass er sicher Sorgenfalten behalten würde. Rhage drückte ihm gutherzig die Schulter und schenkte ihm ein schiefes Grinsen. „Wenn du so weitermachst, bist du explodiert bevor wir ankommen. Atme zwischendurch mal durch."
Sie hatten mit niemandem darüber gesprochen was Mitch vorhatte zu tun, jedoch mussten die anderen Krieger das auch nicht wissen um zu verstehen wie sehr Dhamage unter der Gesamtsituation litt. Wie ein Elefant stand es im Raum, das unausgesprochene Geheimnis der Gefühlswelt des Kriegers, der sich geschworenen hatte nie selber zur Last zu werden. Und trotzdem waren sie alle da, standen bei ihm und ließen ihm den Raum den er benötigte um zu atmen.
Dennoch hatte er das Gefühl, dass seine Welt verschwamm als sie bei dem Anwesen des Grauens ankamen und in den Raum geführt wurden, in dem die Zeremonie abgehalten werden sollte. Verdammt wusste denn niemand wie man vernünftig lüftete? Ihm war einfach so schwummerig und Rhage konnte ihn auch nur so lange unauffällig stützen bis es auffällig wurde, dass einer der Krieger am schwächeln war. Rhage boxte ihn beiläufig in die Seite und nickte in Richtung eines griesgrämig drein blickenden jungen Herren, der stets in Begleitung von Sicherheitspersonal durch die Gegend bewegt wurde.
„Das muss Slayer sein", brummte der blonde leise und V nickte, der unweit von ihnen stand und seine Augen wie immer überall hatte. „Ich tippe darauf, dass er seine Schwester einmal sehen durfte bevor sie sie unter die Haube bringen." Mitch zuckte als wolle er in die Richtung gehen, er würde schon einen Weg finden Jo hier herauszuholen bevor er körperlich aus dem Ruder lief und alles zu Klump verarbeitete was ihm in den Weg kam, doch Butch war es, der ihn am Arm festhielt ehe er auch nur einen Schritt gemacht hatte. „Soweit ich gesehen habe, stehen auch oben Leute um sie zu sichern. Mach keinen Dummfug, Dhamage."
Verflucht aber er wollte Dummfug machen. Er wollte sich den Weg freikämpfen und mit Jo über die Schulter geworfen durchbrennen, wenn es sein musste ohne seine Brüder je wiederzusehen. Er wollte nur, dass sie glücklich und sicher war und bei ihm. Er wollte alles sein, das sie brauchte.
Der Zeremoniebeginn wurde eingeläutet und widerwillig ließ Dhamage sich auf einen Platz drücken, Rhage leistete ganze Arbeit. Ein älterer Herr, der furchtbar versnobt wirkte, stand vor der versammelten Gesellschaft, er schien der Beauftragte zu sein den Bund zu schließen und Mitch war beinahe erleichtert darüber. Er glaubte nicht daran, dass es einer anderen als der Jungfrau der Schrift möglich war eine richtige Verbindung zu schaffen oder zu segnen. Jo würde, selbst wenn man ihn hinauswarf und sie gegen ihren Willen ehelichte immer ihre eigene Herrin bleiben, solange die Jungfrau nicht erschien.
Als sein Blick auf Jo fiel als man sie in den Raum führte, zu dem Widerling von Priester und noch grausameren Hellren, drehte es dem dunkelhaarigen Bruder den Magen um und er schaltete ab. Irgendwie arbeitete noch gerade so das Notstromaggregat in seinem Kopf und hielt eisern zusammen was ging, sorgte dafür, dass sein Hintern auf dem Stuhl blieb, doch er ertrank in dem Bild von Jo an der Seite eines anderen Mannes. Welle um Welle schlugen die Bilder auf ihn ein wie sie unglücklich nackt in einem Bett lag und genommen wurde nur um ein Kind auszutragen, das sie nie lieben können würde bis es sie endgültig zerriss.
Ohne es zu bemerken war er aufgestanden, die Hände zu festen Fäusten an den Seiten geballt und starrte KOs derart feindselig ein, dass Wrath sich deutlich räusperte, ihm eine Hand auf die Schulter legte und Dhamage mit Gewalt wieder setzte. Der selbsternannte Oberpriester atmete gerade tief durch und wollte ansetzen diese Zeremonie so schnell abzuwickeln wie möglich, da unterbrach ihn eine volle weibliche Stimme.
„Tritt zur Seite, diesen Bund zu schließen liegt bei mir."
Die Jungfrau der Schrift war wie aus dem nichts erschienen, eine kleine in einen dunklen Umhang gehüllte gleißend leuchtende Gestalt, die so manchem der Brüder schon das Leben schwer gemacht hatte. Ein Raunen ging durch die Reihen, Erstaunen darüber, dass ihre Göttin sich zu dieser Zeremonie blicken ließ. Widerwillig, aber deutlich bemüht nicht unhöflich zu sein trat der ältere Herr zur Seite und gewahr seiner Schöpferin das Bündnis zu besiegeln. Wie immer ließ die Frau nichts durchblicken, erlaubte keinen Einblick darauf wie sie das ganze befand, doch obwohl sie nicht hinsah, traf sie den Nagel auf den Kopf.
„Krieger, dein Blick frisst mich förmlich auf, obwohl ich dich nicht einmal ansehe. Was ist der Anlass deiner Aufmerksamkeit?"
Augenblicklich stand Dhamage wieder, senkte jedoch das Haupt und legte eine Hand auf seine Brust. „Ich bitte um eure Vergebung, Jungfrau der Schrift-" „Beantworte lieber weshalb du mich ansiehst als wäre ich eine Hirngespinst." Leise Lacher gingen durch die Reihen, die sogleich wieder verstummten, lediglich der dunkelhaarige blieb still. Er kämpfte sich bis auf den Durchgang zwischen den Sitzreihen vor und fiel auf ein Knie herab, noch immer die Hand auf der Brust und den Blick gesenkt. „Ich erhebe Einspruch gegen das Bündnis, das ihr im Begriff seid zu besiegeln." Nun gingen Geräusche der Empörung durch die Gesellschaft und War begann sich in drohender Manier auf den Krieger zuzubewegen. Dhamage war froh, dass er auf den Boden vor sich sah, so verloren er wenigstens nicht die Beherrschung und verprügelte dieses selbsternannten Heldenvater.
„War, ich kann mich nicht erinnern dich gebeten zu haben einen Krieger zu bedrohen. Setz dich", sagte die Jungfrau schroff, ein Gefallen für unfolgsame Männer hatte sie noch nie. „Was ist der Grund für den Einspruch?", fragte die Jungfrau der Schrift weiter als War sich schnaubend wieder auf seinen Stuhl hatte sinken lassen und schien Dhamage nun so mit ihrem Blick zu fixieren, dass man meinen konnte, er ginge gleich in Flammen auf. Doch so sehr sein Inneres auch brannte, seine Fassade hatte er im Griff als er zur Antwort gab worauf sie alle warteten.
„Ich erhebe Einspruch bei dieser Zeremonie, weil ich Anspruch auf Johanna, Tochter des War, erhebe und euren Segen erbitte." Dhamage zweifelte mit keiner Silbe an was er sagte und hob nun doch unaufgefordert den Blick, jedoch sah er nicht die Jungfrau an, sondern Jo. Ihr Anblick blendete ihn beinahe, so unfassbar gut sah sie in ihrem Kleid aus. „Ich möchte sie lieben, ehren und schützen und wenn sie gestattet sie zur Mutter meiner Kinder machen." Die Wörter kamen so natürlich, dass er sich nicht eine Sekunde dafür schämte der dunkelhaarigen ins Gesicht zu sagen was in ihm vorging, denn jetzt wo er so vollwertig Anspruch erhob, war es plötzlich so leicht. Er wollte sie lieben, ehren und schützen und Kinder? Mit ihr konnte er sich das vorstellen.
Die Jungfrau ignorierte sämtliches Geflüster und empörte Schnauber und wendete sich an Jo.
„Johanna, Tochter des War, ein törichter Krieger erhebt Anspruch auf dich bei der Zeremonie, bei der du den Bund mit deinem Hellren eingehen sollst. Es liegt an dir zu entscheiden welchen Mann du willst, aber ohne ein Bündnis geht dieser Tag nicht zu neige." Für alle Anwesenden kam es wie ein Schock, die Jungfrau der Schrift beleidigte Mitch in einem Satz, stellte Jo aber gleichzeitig frei welchen Mann sie wollte, solange sie nur einen nahm. Es war fast schon amüsierend wie diese kleine Gestalt alle in ihrer Gewalt hatte und niemand es wagte deutliche Widerworte zu leisten.


Johanna Tochter des War alias Jo

Es war wie ein Todesmarsch als sie am Arm ihres Vaters beinahe schon regelrecht nach vorn geschleift wurde. Sein Gang war fest und bestimmend. Der Druck seines Armes mit dem er ihren hielt viel zu fest und sie spürte einen gewissen Schmerz. Beinahe schon als wollte er sichergehen, dass sie nicht davon lief. Johanna sah nicht eine einzige Person an in diesem Raum. Sah einfach nur gerade aus. Immer weiter. Auch wenn sie in den Augenwinkeln wahrnahm, dass noch andere Personen anwesend waren. Dann aber fiel ihr Blick auf die größten Männer im Raum. Wrath, der König saß seitlich und hatte wohl mit den Brüdern einen Ehrenplatz bekommen. Doch Johannas Blick blieb bei Mitch hängen. Er hatte so viel für sie getan und beinahe schon schämte sie sich, dass sie jetzt noch zu ihm sah als wäre er das letzte bisschen Halt, dass sie hatte. Am liebsten hätte sie einfach nur geweint, doch das konnte sie nicht. Wollte sie nicht und würde sie ganz sicher auch nicht tun. Stattdessen glitt ihr Blick zu Slayer. Er sah sie entschuldigend an, wurde von seinen Bodyguards auf dem Stuhl gehalten. Es war abartig. Sein Blick sagte genau eine Sache. Es tut mir leid. Nicht, dass Slayer irgendetwas mit all dem hier zu tun gehabt hätte. Der wahre Feind war ihr Vater, der sie am Arm weiter an allen vorbei zog und schließlich stand sie da. Vor allen, vor dem Springbrunnen, der eigentlich echt schön war. Dieser kleine Garten hier mitten in der Nacht hatte etwas. Beinahe schon erleichtert war sie als ihr Vater sie los ließ. Aber zu früh gefreut. Er griff leicht nach ihrer Hand und reichte sie an KOs weiter. Der junge Mann war ein hochgewachsener Kerl. Durchaus schön anzusehen. Sein Körper war keinesfalls kraftlos. Er hatte einige Muskeln und wirkte allgemein attraktiv oder hätte es wohl getan. Normalerweise sollte sie sich geschmeichelt fühlen mit jemanden wie ihm in den Bund der Ehe ein zu gehen, doch das war sie nicht und sie würde sich auch nie so fühlen. "Du siehst wunderschön aus." Seine Stimme war dunkel und rau, aber dennoch schien er es ernst zu meinen. Johanna glaubte nicht, dass KOs eine bösartiger Kerl war, aber er war all dem hier so sehr angetan wie ihr Vater und das allein reichte um sie anzu ekeln. Der Priester vor ihnen machte es nicht besser. Er war alt und erinnerte beinahe schon an einen Doggen. Vielleicht war er es auch. Wen interessierte das schon? Johanna konnte nur daran denken wie wenig sie das hier wollte. Ihr war schlecht und am liebsten hätte sie geschrien. Ihre Beine schienen sie kaum halten zu können. War es das jetzt? Würde sie ewig mit diesem Mann zusammen sein? Sich nehmen und Befehligen lassen wie es eine gute Shellan zugelassen hätte? Würde sie ihm Kinder schenken, wie man es erwarten würde? Würde sie es überleben? Beinahe schon war es eine Genugtuung zu wissen, dass die meisten Vampirinnen es nicht überlebten ein Kind zu gebähren, doch sie wollte ihr Leben doch nicht so hergeben. Schon gar nicht für einen Mann den sie nicht liebte und dem sie ja geradezu verkauft worden war. Leicht wurde ihr schwummerig vor Augen, also schloss sie sie für einen Moment. Sie betete. Betete bei allem was ihr heilig war, auch wenn es nicht mehr viel war. Irgendjemand musste irgendetwas tun! Irgendjemand! Sie betete, betete zur heiligen Jungfrau. Betete um Hilfe. Hilfe um diese Ungerechtigkeit nicht geschehen zu lassen. Sie würde auch zu den Auserwählten gehen, wenn es sein musste, nur musste man ihr helfen. Sie hier herausholen. Slayer retten und irgendwie alle hier davon abhalten sie mit diesem Mann zu verbinden, den sie nie gewollt hatte. Dabei ging es nicht einmal um ihr eigenes Glück, viel mehr um ihren Bruder, der so sehr leiden würde, wenn sie es nicht tun würde. Und ja auch um ihr eigenes Glück, denn sie wusste, dass sie so nicht glücklich werden konnte. Doch wer war sie schon, dass sie solche Ansprüche stellen durfte? Nur war es die pure Verzweiflung, die sie dazu brachte zu beten. Johanna konnte nur hoffen, dass die Jungfrau ihr verzeihen würde, sie um so etwas zu bitten. Das jedoch tatsächlich Hilfe kam, damit hätte sie nicht gerechnet. Oder zumindest nicht damit, dass die Jungfrau wirklich auftauchte. Doch sie war da und ihre weibliche Stimme brachte Johanna dazu die Augen zu öffnen. Eine kleine schwarze Gestalt, eingehüllt in vollkommenes schwarz, selbst das Gesicht verdeckt stand neben dem Priester. Noch nie hatte sie selbst die Ehre mit der Jungfrau der Schrift gehabt und doch war ihr sofort klar, dass sie es war. Doch sie war nicht hier um ihr zu helfen. Sie wollte diesen Bund schließen. Es war als würde jemand ihr in die Magengrube schlagen. Von einem Priester in diese Verbindung geführt zu werden war schon schlimm genug, aber so etwas endgültiges wie die heilige Jungfrau? Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre davon gerannt. Jo ballte ihre Hände zu Fäusten. Spürte wie die Nägel sich in ihre Handflächen drückten, doch es war ihr egal. Johanna wandte den Blick nicht von der leuchtenden Gestalt in ihrem schwarzen Umhang ab. Es wäre unhöflich gewesen und doch wollte sie gerade überall sein, nur nicht hier. "Heilige Jungfrau, es ist uns eine unendliche Ehre, euch hier begrüßen zu dürfen.",sprach Johanna die ersten Worte seit sie hier hinaus gekommen war und senkte leicht den Kopf. Vielleicht auch nur um ihre Wut und die Verzweiflung zu unterdrücken. Auf der anderen Seite auch um sie zu ehren. Es war ja nicht ihre Schuld. Doch statt zu antworten vernahm Johanna ihre Stimme erneut. Doch richtete sie sich nicht an einen der beiden, sondern an...einen Krieger. Beinahe schon automatisch fuhr Johannas Kopf nach oben und suchte nach dem Auslöser, der die Aufmerksamkeit der Jungfrau auf sich gezogen hatte. Es war Dhamage, der sich erhob. "Mitch...",entkam es der jungen Frau leise. Ein wenig hoffnungsvoll und doch zugleich gefüllt von Angst. Was hatte er vor?! Sie konnte nur hoffen, dass er keinerlei Dummheiten machen wollte. Es wären die letzten Dummheiten die er je tun würde. Niemand beleidigte eine Göttin und schon gar nicht die heilige Jungfrau. Dennoch. Ihr Blick lag auf ihm. KOs war ihr dabei sowas von egal. Für sie zählte im Moment nur dieser Mann, um den sie gerade mehr Sorge hatte als um sich selbst oder jeden anderen hier. Er bat um Vergebung und beinahe war sie schon erleichtert, denn das war das Mindeste. Am liebsten hätte sie die Jungfrau gebeten ihm nichts zu tun. Gott sie hätte alles mit ihr tun können, aber doch nicht mit ihm... Aber Johanna wusste auch, dass sie sich nicht einmischen durfte. Die Worte der Jungfrau waren hart und irgendwo wurde gelacht. Böse warf Jo Blicke auf die Anwesenden. Der Drang zu Knurren, warnend, war da, doch unterdrückte sie ihn. Sie wollte die Jungfrau nicht reizen, auch wenn sie es vielleicht schon tat. Immerhin entging ihr nichts. Wieder suchte ihr Blick Mitch, der zum Durchgang kam. Er fiel vor der Jungfrau auf eines seiner Knie. Was bei der heiligen Jungfrau, die im übrigen immer noch anwesend war, tat er denn bitte da?! „Ich erhebe Einspruch gegen das Bündnis, das ihr im Begriff seid zu besiegeln." Es waren nur wenige Worte und dennoch zitterte Jos Atem und sie begriff was er versuchte zu tun. Die Angst, die sie um ihn hatte und gleichzeitig die Bewunderung seines Mutes tobten in ihr. Am liebsten wäre sie auf ihn zu gerannt und hätte ihn einfach nur umarmt. Dieser Trottel...dieser süße, Trottel. Er hatte versprochen sie zu beschützen. Aber das konnte er nicht. Nicht vor der Jungfrau und doch wollte er das hier aufhalten. "Dhamage..." Mehr als gerührt und gleichzeitig überrascht und ein wenig in Angst brachte sie seinen Namen leise hervor. Proteste seitens ihres zukünftigen Hellrens waren zu hören. "Was wagst du dich eigentlich?!",knurrte er in die Richtung. Ihr Vater schloss sich all dem an. Und Johanna? Die würde am liebsten auf die Knie sinken. Dieser Mann überrascht sie immer wieder und gleichzeitig wollte sie ihm allein für den Versuch danken. Doch stattdessen stand sie da und funkelte ihren Vater gefährlich an. Als dieser jedoch näher kam, da entwich es ihr. Das bedrohliche, warnende Knurren seitens der jungen Frau mit dem wohl niemand so wirklich gerechnet hatte. Jedoch wurde jener bereits von der Jungfrau zurückgewiesen. "Und du mein Kind, schweig still." Klar, auch sie bekam ihr fett weg, aber sie gerade alles getan, um diesen Mann zu schützen. Selbst vor ihrem Vater. Auch wenn er das wahrscheinlich allein besser konnte. "Was soll das?",knurrte KOs leise in Jos RIchtung packte sie am Arm. Sie sah zu ihm hoch. "Lass mich los.",erwiderte sie einfach nur. "Du...",begann er, doch die Jungfrau war es die alles unterbrach. "Hat man dir keine Manieren beigebracht, Junge? Lass sie los.",forderte die Jungfrau ohne das sie Widerworte zuließ und er tat es. Johanna konnte ihr innerlich nur danken. Aber sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Mann zu, der da kniete und noch immer darum bat Einspruch erheben zu dürfen. „Ich erhebe Einspruch bei dieser Zeremonie, weil ich Anspruch auf Johanna, Tochter des War, erhebe und euren Segen erbitte." Er tat was? Ihre Augen wurden groß. Sie brachte kein Wort hervor, sondern sah ihn einfach nur an. Er konnte keine Scherze machen. Nicht in dieser Situation. Seine Worten klangen auch nicht so als würde er Scherze machen wollen. Nicht, dass die heilige Jungfrau das überhaupt jemals respektiert hätte. Nicht wenn es um so etwas ging. KOs neben ihr bebte. Wie konnte sie ihn zum Hellren nehmen? Wieso tat er all das hier? Wenn sie ihn wählen würde, dann hätte er keine Chance darauf je eine andere Frau an seiner Seite zu haben. Er würde nie die Frau finden, die für ihn bestimmt war, auch wenn es tief in ihrem Inneren schmerzte überhaupt zu akzeptieren, dass es da jemand anderen geben könnte. Sie hatte die Wahl und das wusste Johanna auch. Tief in sich kannte sie die Antwort schon. Da wollte sie nichts mehr als Mitch. Nicht, dass sie KOs überhaupt je gewollt hatte. Aber konnte sie das tun? Konnte sie Mitchs Freundlichkeit ausnutzen, seinen Beschützerinstinkt nur um nicht diesen Mann zu ihrem Hellren zu nehmen, dem sie versprochen worden war? Wenn auch gegen ihren Willen. Dann hob er den Kopf und sein Blick traf ihren. Ihr Herz raste und sie wusste nicht womit sie das verdient hatte. Wieso er bereit war das für sie zu tun. „Ich möchte sie lieben, ehren und schützen und wenn sie gestattet sie zur Mutter meiner Kinder machen." Jedes seiner Worte traf sie direkt ins Herz. Ließ sie nur noch mehr lächeln und ja es trieb ihr beinahe die Tränen in die Augen. Seine Worte waren so voller Liebe und Ehrlichkeit. Und ganz ehrlich? Tief in sich wusste sie, dass sie dasselbe wollte. Sie mochte ihn und sie erinnerte sich wie sie sich um ihn gesorgt hatte als er verletzt war. Wie wohl sie sich in seiner Nähe fühlte und sich wünschte..ja was...? Ewig bei ihm bleiben zu können. Für ihn war das alles so klar und wenn sie darüber nachdachte, dann konnte sie sich vorstellen an seiner Seite zu stehen. Ihn zu umsorgen, für ihn da zu sein und ihm die beste Shellan zu sein, die er haben konnte. Und Kinder? Ja, vielleicht. Mit ihm? Klang doch nicht so schlecht. Vielleicht irgendwann. Wieder wollte KOs was sagen, während Jo einfach nur gerührt da stand und doch unterbrach die Jungfrau jegliches Gemurmel. Zuerst konnte Johanna gar nicht von Mitch lassen, aber wandte sich schließlich doch wieder an die heilige Jungfrau um sie nicht zu verärgern. Sie senkte ehrfürchtig den Kopf. „Johanna, Tochter des War, ein törichter Krieger erhebt Anspruch auf dich bei der Zeremonie, bei der du den Bund mit deinem Hellren eingehen sollst. Es liegt an dir zu entscheiden welchen Mann du willst, aber ohne ein Bündnis geht dieser Tag nicht zu neige." Sie ließ ihr wirklich die Entscheidung... Ehrlich gesagt hatte sie nicht damit gerechnet. Im Grunde hatte sie mit nichts von all dem gerechnet, aber...auf einmal schien sie frei. "Ich..." Die dunkelhaarige Schönheit wusste nicht was sie sagen sollte. Ihr Blick glitt von der Jungfrau zu KOs. Der schien sie anzusehen als würde er nicht damit rechnen, dass sie den Krieger nahm. Es nicht zulassen würde. Sie würde diesen Mann niemals lieben können. Ihr Blick sagte es bereits als sie KOs ansah und dann zu Mitch und hin zu Slayer blickte. Sie konnte ihn doch nicht...was würde passieren, wenn sie Mitch nahm? Wenn sie sich von ihrem Vater und KOs abwenden würde? Beinahe schon als wüsste ihr Bruder die Antwort, der nur sanft nickte, wohl längst wusste was sie in Wahrheit wollte, sah sie zu ihm. Dann glitt ihr Blick zu den Brüdern und zu Wrath. Hatten sie gewusst was er vorgehabt hatte? Moment...was wenn Wrath das befohlen hatte? Panik stieg in ihr auf. Rhage dagegen grinste nur vielsagend, beinahe als wüsste er dass das hier passieren würde. Er nickte ihr leicht zu, beinahe als wollte er sagen, 'Nimm ihn, Kleines'. Dann sah sie wieder zu Dhamage. Zugegeben sie hatten nicht den besten Start und dann? Dann schien es als wäre da etwas zwischen ihnen passiert und Johanna wusste wohl schon seit sei von dieser Verbindung erfahren hatte was sie in Wahrheit wollte. Zumindest wurde das Verlangen danach immer stärker und nun? "Ich, Johanna, Tochter des War, bin bereit den törichten Krieger, Dhamage zu meinem Hellren zu nehmen. Ihn zu lieben, zu ehren und an seiner Seite zu sein. Ihn zu schützen, soweit es in meiner Macht steht und die Mutter seiner Kinder zu werden, soweit er sich als würdig erweist." Die Worte waren so ehrlich, so vollkommen natürlich und überzeugt, dass es sie selbst überraschte und doch lag dieses Lächeln auf ihren Lippen. Sollte die Jungfrau ihn doch töricht nennen. War ihr doch egal. Ein kleines Lächeln kam ihr sogar über die Lippen während sie das sagte und ein noch wärmeres Lächeln als sie von der Jungfrau zu Dhamage sah. Langsam ging sie zu ihm, ungefragt und blieb vor ihm stehen. Sanft hielt sie ihm die Hand hin. "Du weißt ich kann das nie wieder gut machen...",hauchte sie leise. "Aber ich danke dir..." Ihre Worte waren leise und gleichzeitig doch so aufrichtig und erleichtert. "Ich werde dir die beste Shellan sein, die du haben kannst.",versprach sie und blickte in diese unendlich dunkelblauen Augen. Kaum, dass er stand, da zog sie ihn kurz in eine Umarmung. "So sei es.",durchbrach die Stimme der Jungfrau die Stille, was wohl auch die anderen wach rüttelte. KOs hinter ihr schien nicht mehr zu verstehen was hier passierte und wie sie es wagen konnte. Er funkelte sie an. Sie beide. Ebenso ihr Vater. "Du kleine...!",begann ihr Vater auch schon, doch die Jungfrau schritt ein. "Noch ein Wort und verbanne dich dieser Zeremonie.",warnte sie und ihr Vater brodelte. So sehr wie auch KOs, der langsam zu seinen Leuten ging, während Johanna zurück zur Jungfrau ging. "Jungfrau der Schrift." Es war Wrath, der sich erhoben hatte und zu ihr nach drüben ging. "Das ist Johanna, Tochter des War. Enkelin von Fhear,..." Er begann ihre halbe männliche Familie aufzuzählen wie es üblich ist. Er neigte leicht den Kopf ehe er zurücktrat. "Tritt vor, Frau.",befahl die Jungfrau und Jo tat wie ihr befohlen, sich dabei von Mitch lösend. "Gib mir deine Hand." Automatisch tat sie wie ihr befohlen und drehte die Handfläche nach oben. Die Jungfrau schien etwas darin zu sehen. Etwas kitzelte da, doch Jo konnte nicht sagen was es war. Ihr Herz klopfte wie verrückt. Beinahe war es wie ein kleiner Elektroschlag. Dann ließ sie ihre Hand los, ehe sie sich an Dhamage wandte. "Krieger.",forderte sie ihn auf, es Johanna gleich zu tun, stellte ihm jedoch noch Fragen. "Krieger, diese Frau will dich zum Mann nehmen. Bist du bereit, dich für sie zu beweisen? Dich für sie zu opfern? Wirst du sie gegen jene verteidigen, die ihr schaden wollen?" Die Frage nach dem ob sie beide sich gegenseitig überhaupt wollten war mit Dhamages ansprache und ihrer Antwort bereits vollbracht gewesen. Es blieb nur diese eine Frage. Die Frage des Beweisens. Es würde eine Prüfung geben ob die Verbindung beider gut war, erkannt durch das Lesen der Verbinsubg beider aus ihren Händen und im Anschluss würde man ihren Namen auf seinen Rücken schreiben. Es war das größte Geschenk und die größte Ehre, die er ihr machen konnte und gleichzeitig wusste sie, dass er bereit war so viel auf sich zu nehmen. Doch seine Worte zuvor hatten bereits klar gemacht, dass all das nicht nur leere Worte waren. Liebevoll sah sie zu ihm. Sie würde ihn nicht ablehnen. Nicht nach all dem.


Dhamage alias Mitch:


Einen Moment lang fürchtete Dhamage tatsächlich, dass er einen Schritt zu weit gegangen war und Jo sich verweigern würde. Sie brauchte so unfassbar lange eine Entscheidung zu fällen, wo er doch dachte, dass es nichts leichteres gab als einen der Brüder zu ehelichen, die bereits jetzt deutlich mehr Respekt für sie erübrigt hatten als ihr Vater oder einer der Männer mit denen er im Bunde war. Wie gebannt hafteten seine dunkelblauen Augen auf der dunkelhaarigen als sie den Blick schweifen ließ als würde sie nach der richtigen Antwort suchen.
Ewigkeiten verstrichen und ließen Mitchs Herz schier endlos sinken bis Johanna endlich eine Antwort gab und den Krieger mit so viel Stolz und Erleichterung erfüllte, dass er beinahe platzen wollte vor Glück. Nicht nur hatte er sein Versprechen gehalten Jo vor einer Ehe zu schützen und ihrem Vater zu entreißen, nein, er hatte die Ehre sie seine Stellan zu nennen und Himmel, das ließ seinen Puls voller Vorfreude in die Höhe schießen.
Er konnte nicht anders als sie bewundernd anzusehen als sie auf ihn zukam und ihm die Hand reichte. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er ergriff die zierliche ihm dargebotene Hand. Zwar nutzte er die Hilfe nicht zum Aufstehen, aber er sah die Annahme als symbolisches Unterstreichen dessen, dass er sich darüber bewusst war was er tat und Jo an seiner Seite akzeptierte. Sicher, sie würden wohl noch ein klärendes Gespräch führen müssen, aber so gut er konnte, wollte er der hübschen dunkelhaarigen bereits jetzt versichern, dass er das hier aus freien Stücken machte. Ohne zu zögern erwiderte er die Umarmung, den kurzen Moment der Zweisamkeit, den sie teilen durften. „Nichts zu danken", entgegnete er sanft ehe sie sich wieder der Jungfrau zuwendeten und der König ihrer Art begann Johanna förmlich vorzustellen.
Nie zuvor war Dhamage so aufgeregt und gleichzeitig in sich ruhend gewesen wie in diesen Augenblicken. Der Hüne wusste was er wollte, wusste, dass er sich seiner Sache sicher war. Doch hoffte er darauf, dass er damit nicht allein war. So oder so würde er der jungen Vampirin der Hellren sein, den sie verdiente, egal ob sie ihn am Ende lieben könnte oder nicht, aber die Vorstellung sie könnten für einander geschaffen sein, war ihm noch immer die liebste.
Ohne zu zögern hielt Dhamage der Jungfrau der Schrift seine Hand hin, die Handfläche nach oben gewandt, und hörte sich die Fragen an, die man ihm stellte. Der kleinen verhüllten Gestalt nicht ins Wort zu fallen war definitiv kein leichtes, doch wusste der Krieger es besser als das Schicksal der beiden in Gefahr zu bringen. Sein bester Freund war das beste Beispiel dafür was geschah, wenn man es sich mit der Jungfrau der Schrift verscherzte und so wartete er bis die Stimme der Göttin ihrer Art verklungen war.
„Ich will mich für diese Frau, Johanna, Tochter des War, beweisen, mich für sie opfern und gegen all jene verteidigen, die ihr schaden wollen", beantwortete Mitch mit sicherer Stimme. Es wäre der perfekte Moment gewesen einen Seitenblick zu Jos Vater zu werfen, denn er zählte als Übel, als jemanden, vor dem der dunkelhaarige Krieger seine zukünftige verteidigen wollte und das bereits bevor sie überhaupt miteinander den Bund eingegangen waren. Tat er es auch nicht und riss sich zusammen, bei Mitchs Worten ging der ein oder andere leicht verachtende Blick aus Richtung der Bruderschaft zu der feinen Gesellschaft, die sich so großkotzig Johannas Familie nannte. Rhage allen voran schien das ausdrücken zu wollen zu dem Dhamage in diesem Augenblick die Hände gebunden waren.
„So sei es."

» I'm sending the raven. Black bird in the sky. Sending a signal that I'm here. Some sign of life I'm sending a message Of feathers and bone. Just let me know I'm not forgotten out here alone «
~ Sam Tinnesz ~

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.02.2022 21:17.

Lapislazuli

27, Weiblich

  11. Ghostwriter

Event-Begeisterter

Beiträge: 4510

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Lapislazuli am 13.02.2022 20:30

Smoke & Mirrors


Playpartnerin:
Illusion

Content/Trigger Warning:
Schwangerschaft

Backgroundstory:

Diana hat Damon erschossen. Oder hätte sie zumindest, wenn der Teufel nicht so schwer umzubringen wäre. Aber immerhin hatte ihm dieser Streit und der ungewollte Mordversuch eine lange Haftstrafe eingebracht und Diana den nötigen Abstand, um sich emotional von Damon zu distanzieren. Hatte sie zumindest geglaubt.
Denn sobald er nach fünf langen Jahren wieder vor ihrer Tür stand, hatte sie nicht lange die eisige Kluft zwischen ihnen aufrecht erhalten können. Alsbald hatten sich die Liebenden wieder gefunden und ungewollt für Nachwuchs gesorgt.
Aber während er in seiner Rolle als Vater ganz aufging, flutete Panik ihr Gemüt

Diese Szene beschreibt die Untersuchung eines Arztes zur Schwangerschaft und das erste, versteckte Liebesgeständnis von Diana an ihren Damon und umgekehrt nach der langen Haftstrafe.
Das RP basiert auf der Blogidee Smoke & Mirrors.


Textstelle – Diana (geschrieben von Lapislazuli):
Sobald Diana ihren noch flachen Bauch für die Ultraschalluntersuchung frei gemacht hatte, war ihre Hand wieder zu Damon geglitten und hatte sich irgendwo festgehalten. Im Nachhinein hätte sie nicht sagen können ob sie seine Hand hielt oder sich an seinem Oberteil festgekrallt hatte. Sie hatte nicht erwartet dass es sich so gut anfühlen würde, wenn er bei ihr war. Sie fühlte sich nicht nur sicher und bewacht von der besten Waffe der Welt, sondern auch seltsam geborgen. Sie müsste sich nicht alleine alles merken, müsste nicht alleine Fragen beantworten oder alleine Entscheidungen treffen. Er war bei ihr, ihr Fels in der Brandung, und sie wusste sie konnte sich blind auf ihn verlassen.
"Da sind wir schon.", erklärte der Arzt und deutete auf seinen Bildschirm. Allmählich formte sich nun endlich ein Bild vom Inneren ihres Bauches und zwei dunkle Schatten waren auf dem Monitor erkennbar. Sie sah zum ersten Mal ihr Baby. Ihr und Damons Kind war eine kleine, lebendige Kugel und plötzlich ergriff sie tiefe Liebe für die unförmigen Schatten. Ein unbeschreibbares Glück formte sich und erfüllte jede ihrer Zellen. Fast wäre sie in Tränen ausgebrochen. Sie hatte keine Ahnung wo oben oder unten war, aber der Arzt würde es ihnen schon sagen. Allerdings hatte sie mit der folgenden Offenbarung nicht gerechnet.
Diana starrte gebannt auf den Monitor und hielt den Atem an, ehe der Arzt ein "Oh" ertönen ließ. "Wie ich sehe, ist für diese Schwangerschaftswoche alles normal entwickelt. Bei beiden."
Bei beiden.
Zwillinge.
Tatsächlich ergaben nun die zwei Schatten durchaus Sinn und nur nebenbei bekam sie die anderen Dinge mit. Stocksteif war sie geworden und Damon hatte sich vor Überwältigung hingekniet. Er hielt ihre eiskalte Hand und ihre Atmung setzte erst wieder ein, als sich ihre Lunge mit einem stechenden Schmerz beschwerte. Zwei Babys. Zwei offenbar gesunde Babys.
Sie fühlte sich wie in Watte gepackt, in einen Vulkan getaucht und in einer Zentrifuge herumgeschleudert. Sie bekamen zwei Kinder. Als wäre nicht eines schon überfordernd genug! Langsam, wie in Zeitlupe wandte sie sich Damon zu, der seinen Blick wieder auf den Monitor gerichtet hatte. In ihren Augen stand helles Chaos. Ihre gesamte Körperhaltung war angespannt und dann hörte sie das seltsame, schnelle Klopfen. Auch ohne die Erklärung des Arztes wusste sie, dass es die Herzschläge eines Babys waren. Eines ihrer Babys.
Dieses Geräusch war der letzte Tropfen der ihre ohnehin schon zerbrechliche Geduld zum Zerspringen brachte und fuchsteufelswild sprang sie von dem Behandlungsstuhl auf, entzog Damon ihre Hand und der Arzt musste wohl oder übel zurückweigen. Sofort erstarb die Aufnahme der Herztöne und Diana boxte Damon gegen die Schulter.
"Du mit deinem Mutantensperma!", fauchte sie ihn an. "Wie kannst du es wagen mich gleich doppelt zu schwängern?" Sie riss sich los und stiefelte zornig, mit offen wehender Bluse im Büro auf und ab. Ihre Hände fuchtelten in der Luft herum.
"Wie...? Wo...? Ich meine... wie sollen da zwei... Platz haben?", fragte sie sich selbst und musste erstmal ihrem Schock Luft machen. "Miss, ich kann Ihnen alles erklären.", versuchte der freundliche Arzt doch sie hörte ihn gar nicht.
Stattdessen blieb sie stehen und funkelte Damon böse an. "Du!" Sie deutete mit dem Finger auf ihn. "Du bist schuld wenn mir mein Herz bricht!" Sie bemerkte gar nicht dass ihr nun doch ein paar Tränen die Wange hinab rollten. Sie legte ihre Hand auf ihr Herz und ihr Zorn war genauso schnell verpufft wie er gekommen war.
"Ich kann euch doch nicht alle drei lieben. Wie soll denn das mein Herz aushalten?", fragte sie beinahe verzweifelt. Denn ja, dieses Erlebnis, dieses erste Bild ihrer Kinder und dazu noch die Herztöne hatten auch in ihr diese stürmische, wilde Liebe entfacht, die sie sonst nur für Damon aufsparte.


Textstelle – Damon (geschrieben von Illusion):
Gestern schon hatte sich die Welt auf den Kopf gestellt und gerade drehte sie sich erneut wieder um hundertachzig Grad und rastete ein. Vorher schon hatte er tiefe Verbundenheit zu dem einen Baby gespürt, aber jetzt überrollte ihn seine neue Rolle volkommen. Zweifelsfrei stand für ihn nun fest, dass es nichts und niemanden wichtigeren in seinem Leben gab als diese zwei winzigen Schatten, die so klein und fragil und schützenswert waren. Damon würde nicht nur Vater von einem, sondern gleich zwei Kindern auf einmal sein und anstatt dass ihn der Doppelpack überforderte oder beängstigte ließ es ihn sich gleich nur noch mehr freuen. Er konnte seinen Blick nicht von dem Bildschirm wenden, erst als das Bild auf einmal verschwand und sich auch seine Hand von Dianas löste kehrte er wieder in das Arztzimmer zurück, ließ seine bereits entstehenden Zukunftspläne in seinem Kopf zurück.
Diana war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und lief nun in dem Behandlungszimmer auf und ab. Für einen Moment musste Damon sich noch fangen, die Nachricht schlicht zu überwältigend als dass er direkt verstehen konnte warum Diana so heftig reagierte. Als der Arzt ebenfalls mitsprechen wollte bat Damon für einen Moment um den Raum und der Arzt nickte nach kurzem Zögern mit der Information, dass er in ein paar Minuten wieder kommen würde.
Erst als sie alleine waren Diana, er und zwei kleine Babys ging er einen Schritt auf sie zu. Bei ihren Vorwürfen hätte er beinahe geschmunzelt. Nicht nur hatte sein 'Mutantensperma' das Hinderniss der Spirale einwandfrei ignoriert, nein es war nicht nur ein Baby das nun in Diana heran wuchs. Er verzieh ihr die Anschuldigungen, die sie ihm gegen den Kopf warf noch bevor sie ihren Mund verließen, denn es war eine Erkenntniss, die nun einmal riesig war anstatt nur eines gleich zwei Babys in sich zu haben. "Dein Herz wird Dir nicht brechen, Diana." versuchte Damon sie zu beruhigen, er selbst die Ruhe selbst mit stolzem und liebevollem Auftreten, Öffentlichkeit hin oder her. Gerade konnte er nicht anders als offen zur Schau zu stellen, wie positiv überwältigt er war. Bei ihren folgenden Worten blinzelte er kurz, als sie davon sprach sie alle drei zu lieben und sein Herz machte einen erneuten Sprung. "Vergiss nicht, dass wir Dich alle drei ebenso sehr zurück lieben." sprach er und hielt ihr fragend seine Hand entgegen, auch wenn er sie liebend gerne einfach an sich gezogen hätte. "Du bist nicht alleine, Di. Ich bin immer noch bei Dir und werde das gemeinsam mit Dir durchstehen." versicherte er ihr erneut. Nicht einmal Diana selbst würde ihn von ihr fern halten können.



And then there is this urge to write ...


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Hope.

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Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Hope. am 12.02.2022 22:27

~♥~Can it be wrong if it feels right~♥~
Eine Liebesgeschichte mit Ashley und Theo

❚  ❚  

Playpartner: @Sincero ♥

❚  ❚  

Vorgeschichte: Schlechtgelaunt und niedergeschlagen sitzt Ashley mit ihrer besten Freundin Sarah in einer kleinen Kneipe im Zentrum von London. Der Grund für ihre schlechte Laune ist die Trennung von ihrem Freund Matt, denn dieser hatte sie betrogen und Matt hatte ihr die Schuld dafür gegeben. Die junge Brünette beschloss sich so schnell nicht mehr auf einen Mann einzulassen, doch das hatte sie wohl ohne ihre beste Freundin beschlossen, diese findet nämlich, dass Fremdgehen kein Grund dafür ist, sich gehen zu lassen. Also handelt sie einen ziemlich außergewöhnlichen Deal mit dem heißen Barkeeper Theo aus: Er soll Ashley flachlegen. Zum Glück findet dieser Ashley äußerlich anziehend und so kommt es dazu, dass er sich zu den beiden setzt. Mit der Zeit, wohl auch mit den vielen Shots, lässt Ashley sich darauf ein und die beiden verbringen einen gemeinsamen Abend in der Bar, bei Subway (Theo wird kein Fuß mehr in einen dieser Läden setzen) und schließlich bei Theo zuhause. Der Abend nimmt jedoch einen ganz anderen Verlauf als zuvor gedacht. Anstatt einen bedeutungslosen One-Night-Stand zu haben, reden die beiden die ganze Nacht miteinander und schlafen schließlich im Sitzen ein. Beide müssen sich eingestehen, dass es mehr als einen gemeinsamen Abend geben sollten und so kommt es zu einem gemeinsamen Frühstück und einem gemeinsamen Kochabend, bei dem sie sich zum ersten Mal küssen.
Das junge Glück bleibt leider nicht so unbeschwert. Sarah findet ein wichtiges Detail über Theo heraus, der wohl doch nicht nur der Barkeeper von nebenan ist. Theo, eigentlich Theodore Elliot Austin Finley Wales, zweitältester Sohn der Königsfamilie. Ashley will erstmal nicht glauben, vor allem, weil Theodore viele schlechte Schlagzeilen gemacht hat: Schwarzes Schaf der Familie, vom Königshaus verbannt, Bilder mit sehr vielen Frauen in sehr vielen Clubs. Sie beschließt sich spontan freizunehmen und fährt direkt zu Theo, um ihn damit zu konfrontieren.

❚ ❚ ❚

Ashley (geschrieben von Hope.)
„Ist das jetzt gerade wirklich dein Ernst?", fragte die Brünette geschockt, als er damit anfing, dass sie doch eigentlich schuld an der ganzen Situation war. Sie hätte ihn schließlich erkennen können und demnach war er anscheinend nicht verpflichtet ihr so etwas zu sagen. Wenigstens hatte Ashley keine Tränen mehr in den Augen, nein stattdessen überwog die Wut auf den Prinzen. Sie konnte sich an keine Situation in der letzten Zeit erinnern, in der sie so wütend war wie jetzt. Zusätzlich zu der Wut war sie enttäuscht. Hätte er ihr verschwiegen, dass er beispielsweise einen Zweitnamen hatte, okay. Das und viel mehr wäre harmlos gewesen, aber ein Mitglied der Königsfamilie zu sein ist eben keine Kleinigkeit. Das verschwieg man nicht einfach, vor allem stempelte man die Person nicht als verrückt ab, sobald es komische Situationen gab.
„Vielleicht erkenne ich nicht alle Mitglieder der Königsfamilie, aber gut. Wenn du willst, dass ich dich wie jede zweite Frau behandle, dann mach ich das, eure Majestät. Ich kann mich gerne an dich ranschmeißen ohne es ernst zu meinen, wenn du das willst. Wobei würde ich dich kennen, würde ich eindeutig mehr Klatschmagazine lesen und den Inhalt glauben. Dann hätte ich dich definitiv nicht kennenlernen wollen! Hätte ich wahrscheinlich auch nicht, weil du mit einer anderen rumgemacht und mich gar nicht beachtet hättest" Sobald sie das ausgesprochen hatte, tat es ihr innerlich leid, was sie aber nicht zugab. Das waren harte Worte und auch wenn sie keinerlei Erfahrungen hatte in der Öffentlichkeit zu stehen, konnte sie sich schon denken, dass das nicht immer der Wahrheit entsprach und wahrscheinlich sehr oft dramatisiert wurde. Aber wenn er Vorwürfe machte, dann konnte sie das auch. „Außerdem nochmal zum Thema: Wer wurde denn von wem als paranoid und verrückt abgestempelt, sobald es zu komischen Situationen kam? Denk mal nach, Morgenmuffel", fauchte sie schon fast und spielte auf die Situation im Café an. Aber auch im Supermarkt gab er ihr das Gefühl zu überreagieren, als die ältere Person die beiden angestarrt hat und ein Foto machen wollte. „Ich habe dir nichts verschwiegen, gib mir nicht die Schuld für die Situation", fügte sie noch hinzu und verschränkte ihre Arme. Am liebsten würde sie ihn nicht mehr anschauen, aber das konnte sie nicht. Trotz allem was vorgefallen war, brachte sie es nicht über ihr Herz einfach die Wohnung zu verlassen. Er war ein Idiot, ein sehr großer sogar und ein Teil in ihr bereute, dass sie Sarah an diesem Abend nicht abgesagt hatte, dass sie nachgegeben hatte und sich zusammengerissen hatte, damit Theo doch noch eine Chance hatte. Erst die Trennung von ihrem Ex, jetzt das mit Theo. Wieso konnten Männer nicht ehrlich sein? Das war doch nicht so schwer, Frauen schafften das doch auch. Nicht alle, aber Ausnahmen gab es immer.
Auf einmal wurde Theo ruhiger, etwas mit dem Ashley nicht gerechnet hatte. Als er fragte, was sie von ihm erwarten würde, zuckte sie mit den Schultern. Das wusste sie doch selbst nicht genau. Sie wusste nur, dass ihr diese Situation weh tat. „Wieso hast du mich angelogen? Und fang bitte nicht wieder damit an, dass du das nicht hast. Verschweigen ist eine Sache, mich als verrückt darzustellen eine ganz andere", bat sie ihn, nun hörte man auch ihre verletzte Stimme. „Ich will nicht, dass es zwischen uns anders ist. Ich will Theo zurück. Meinen Theo. Der Theo mit dem ich mich stundenlang unterhalten kann, ohne dass uns die Gesprächsthemen ausgeht. Der Theo bei dem ich Ich sein kann, ohne mich verstellen zu müssen. Bei dir habe ich das Gefühl, dass wir uns schon wesentlich länger kennen, ich will das nicht aufgeben. Ich habe mich doch nicht umsonst in dich verliebt", antwortete sie schließlich auf seine Frage, am Ende wurde ihre Stimme immer leiser.


Theo (geschrieben von Sincero)
Schlagartig wurde die ihn überkommende Übelkeit derart überwältigend, dass er für einen kurzen Augenblick tatsächlich glaubte sich übergeben zu müssen. Doch die Intensität des unliebsamen Gefühls in seiner sich verkrampfenden Magengegend wurde letztlich von dem schmerzhaften Stich in seinem rasenden Herzen übertroffen, der ihn jäh innehalten ließ. Das Bedürfnis die Hand nach Ashley auszustrecken erstarb, stattdessen verspannten sich seine Muskeln schmerzlich und traten vereinzelt scharf hervor, verliehen seiner offensichtlichen Anspannung dadurch weitergehend Ausdruck, obwohl dies nicht einmal nötig gewesen wäre. Der Schatten, welcher sich beinahe übergangslos über seine Züge gelegt hatte und der seine bernsteinfarbenen Iriden plötzlich eine Nuance dunkler erscheinen ließ, während sie den sonst für den jungen Mann üblichen schelmischen Glanz verloren zu haben schienen, sprach bereits Bände und machten es überflüssig zu erwähnen, wie sehr sie ihn mit ihren Worten verletzt hatte.
In Situationen wie diesen gab es zwei Arten von Menschen. Solche, die ihren Schmerz durch Wut zu kompensieren versuchten und offensiv, laut und aggressiv wurden. Und dann gab es Menschen wie Theo, die sich binnen weniger Sekunden in sich zurückzogen und auf eine beunruhigende Art und Weise leise wurden. Vielleicht war das die berühmtberüchtigte Ruhe vor dem Sturm, womöglich aber auch einfach seine Enttäuschung, von der er nicht wusste, wie er ihr mit Worten Ausdruck verleihen sollte. Denn bei Gott, er hatte es so satt, dass die Menschen einen von einem vergeblich nach einer aufmerksamkeitserregenden Schlagzeige geiernden Möchtegern-Journalisten verfassten Artikel in einer billigen Klatschzeitschrift lasen und danach glaubten, ihn zu kennen. Er hasste es so sehr, dass sie ihn für das, was auf einer buntgedruckten Doppelseite mit professionell bearbeiteten oder in den unvorteilhaftesten Momenten aufgenommenen Bildern stand, verurteilten und nicht mehr in ihm sehen wollten, als den misslungenen Prinzen, der nichts anderes als Alkohol und Frauen im Kopf hatte. Aber noch schwerer als der Zorn auf all diese oberflächlichen Menschen und die Verbitterung über seinen Ruf, von dem er nicht einmal behaupten wollte, er sei vollkommen ungerechtfertigt, wog der Schmerz darüber, dass sich Ashley in diesem Augenblick in die schirr endlos lange Schlange jener Menschen, die ihn ächteten, ohne ihn zu kennen, einreihte.
„Hast du schon einmal daran gedacht, dass genau das der Grund ist, weshalb ich nichts davon erzählt habe?" Der Bariton seiner Stimme klang nicht wütend, nicht traurig oder belegt. Nein, er sprach vollkommen gelassen und beinahe erschreckend emotionslos. „Du hättest recherchiert, all diese Dinge gelesen und mich schneller auf die Abschlussliste gesetzt, wie ich meinen vollständigen Namen hätte aussprechen können. Du hast es gerade selbst gesagt – hätte ich dir gesagt, wer ich bin, hättest du mich gar nicht erst kennenlernen wollen. Weil du mich verurteilt hättest, wie jeder andere Mensch auch. Wie du es jetzt tust"
Ausgerechnet der Mensch, von dem er naiverweise das Gegenteil geglaubt hatte. Doch insgeheim wusste der adelige Barkeeper, dass er ihr das ebenso wenig verübeln konnte, wie den Umstand, dass sie ebenfalls verletzt und enttäuscht von ihm war. Und vielleicht war das neben seinem nicht zu leugnenden schlechten Gewissen der Grund dafür, dass er seinem eigenen Schmerz zum Trotz nachharkte, was er tun könne, um es wieder gut zu machen und ihren Worten aufmerksam lauschte, während er den Blick gen Boden senkte. „Aber es muss doch überhaupt nicht anders werden! Weil ich noch immer derselbe Mensch bin, von dem du schlechte Cocktails serviert bekommst und den du mit Curry oder seltsamen Thunfisch-Sandwiches umbringst, mit dem du reden und loslassen kannst und... warte" Er hob den Blick. „Was hast du gerade gesagt?"
Die Bedeutung ihrer letzten Worte traten erheblich verzögert zu dem dunkelhaarigen Prinzen durch, doch in dem Augenblick, in dem sie sich durch seine verwirrten Gedanken hindurchgedrängt hatten und endlich in sein Bewusstsein vorgedrungen waren, brachten sie ihn jäh zum Innehalten. Es verstrichen weitere Sekunden, bis die Verarbeitung derselben gerade ausreichend abgeschlossen war, dass er sie allmählich zu realisieren begann. Und mit jedem sich plötzlich beschleunigenden Herzschlag erhellte sich die Mimik des großgewachsenen Mannes, während seine Mundwinkel verräterisch zu zucken begannen und er den Kopf zur Seite neigte. „Verliebt also, hm?", wiederholte er leise, ein kaum hörbares Kratzen in der nun wieder lebhaft klingenden Stimme, trat indes endlich einen Schritt auf Ashley zu und hob die rechte Hand, um sie langsam durch ihr seidiges braunes Haar hindurch in ihren Nacken gleiten zu lassen. Allmählich beugte er sich zu ihr hinab und lehnte die Stirn behutsam gegen die ihre. „Auch, wenn du jetzt von meinem bescheuerten Namen weißt und ab sofort einen Knicks machen musst, wenn wir uns sehen?" Er hielt inne und unwillkürlich würde sein Grinsen breiter. „Zu früh?" Vermutlich. Aber das spielte keine Rolle. Schließlich hatte er soeben erfahren, dass Ashley sich in ihn verliebt -verliebt!- hatte. Und das berauschende Glücksgefühl, das ihn seither überrollte, stellte all die anderen Emotionen in einen Schatten, der schwärzer und gleichgültiger nicht hätte sein können. „´tschuldige", murmelte Theo schmunzelnd gegen ihre vollen Lippen und zog sie schließlich näher zu den seinen heran.

~♥~

An dieser Stelle auch ein von Herzen kommendes Danke an @Sincero und @Herbstwind. Ihr ermöglicht mir die besten und schönsten Rollenspiele, die ich jemals haben durfte und hoffentlich noch ganz lange haben werde. Ihr schreibt beide wahnsinnig gut und seid außerdem auch außerhalb des Plays verdammt sympathisch. Danke, dass ihr mit mir sowohl auf Rsh als auch privat schreibt ♥

@Sincero: Auch wenn das Play inaktiv ist und seit Monaten am Anfang steht, gehört es zu meinen Lieblingsplays. Ich hoffe, dass es ganz bald weiter geht und Ashley und Theo noch ganz viel zusammen erleben (und auch leiden werden, so wie ich uns und unsere Planung kenne. Ups ) ♥

@Herbstwind: Danvy existiert seit 2016. Das sind bald sechs Jahre, was verdammt lange ist. Auch wenn das Play immer mal wieder inaktiv war, es ist einfach Wahnsinn was die beiden schon erlebt und durchgemacht haben. Bald steht die Hochzeit an und das wird, wie der Rest auch, einfach nur perfekt ♥

"Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."

-Albert Einstein-


Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.02.2022 22:32.

Ren.

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Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Ren. am 11.02.2022 10:28

When glitter meets darkness 

Schreibpartner: the beautiful Intoxicantly ♥ you talented bean.

Vorgeschichte: 
Park Seri war zu diesem Zeitpunkt ein aufsteigender Stern am K-Pop Himmel und stellte sich den Herausforderungen der Industrie und den strengen Anforderungen ihres Labels. Eines Abends, nachdem sie dem Druck und dem Training entfliehen wollte, traf sie in einem unscheinbaren Club - dem Blackstar - auf Jae-in, der sich später als Ex-Idol der Band J4B herausstellte. Auch wenn Seri wusste, das es Gefahren mit sich brachte, trafen sie sich öfter im Unwissen ihrer Plattenfirma und bemerkten schnell, dass sie eine besondere Bindung zueinander hatten. Nur durch Zufall, erfuhr Jae-in ihren richtigen Namen und verstand, welches Risiko seine Verbindung zu Seri bedeuten würde. Am Ende minderte es aber in keinster Weise das Verlangen, sie wiederzusehen. Eines Abends verließ Jae-in das Blackstar, ohne Seri getroffen zu haben und wurde Opfer eines Angriffes durch einen Anti-Fan seiner früheren Band. Er verletzte sich am Auge und brach sich eine Hand - weshalb er wenige Tage im Krankenhaus verbrachte. Nachdem Seri ihn besuchte und ihm beipflichtete ihn anzuzeigen, folgte Jae-in ihrem Rat und sprach mit einem Anwalt. Nach wenigen Wochen ohne neue Informationen wurde durch einen CCTV in der Nähe des Blackstars festgestellt, dass Seri an einem vorherigen Abend mit dem Angreifer Kontakt gehabt hatte und somit eine Zeugin im Gerichtsverfahren darstellen würde. Der Anwalt kannte ihren Namen nicht und Jaein wollte sichergehen, dass es die Wahrheit war - immer noch darauf bedacht, was mit Seris Ruf passieren würde, wüsste man, dass sie sich heimlich mit ihm getroffen und in diesem Club gewesen war. Nachdem er sie an diesem besagten Tag also nicht erreicht hatte, entschied er aufgrund der Dringlichkeit der Situation sie Zuhause im Dorm ihres Labels aufzusuchen und sie über die neuesten Informationen in Kenntnis zu setzen. Es war das erste Mal, dass sie sich auf so riskanten, privaten Raum trafen. Am Ende redeten sie länger, als sie vorgehabt haben und kamen sich ein weiteres Mal näher, als sie sollten. Schon zuvor bei einer Fahrt in Jae-ins Auto, waren sie sich näher gekommen und verspüren Beide den Drang, einfach loszulassen und es geschehen zu lassen. Gerade saß Jae-in in ihrem Schlafzimmer auf dem Boden, mit den Rücken ans Bett gelehnt und Seri tat es ihm gleich. Ganz ehrlich hatte er ihr von der harten Zeit nach seinem Austritt aus der Industrie erzählt und wie er sich gefühlt hatte, den Hass der Fans zu ertragen.

Jae-in (geschrieben von Ren)
Ihr sachtes Lächeln steckte mich an und ich spürte, dass es eine Geste war, die von Herzen kam. Ich zeigte ihr damit nicht fälschlicherweise, dass es mir gut ging und sie sich keine Sorgen machen sollte - sondern es war ein Dank dafür, dass sie mir zugehört und sie es somit geschafft hatte, dass ich mich ausgeglichener fühlte. "Ich habe noch Niemand wirklich erzählt, wie es mir damals ging", gestand ich ihr daraufhin und das Lächeln ruhte immer noch auf meinen Lippen, als wollte ich ihr zeigen, dass ich es nicht bereute, mit ihr darüber gesprochen zu haben. Ich bereute es in keinster Weise. "Doch du schaffst es, dass ich mich traue es auszusprechen. Gamsahamnida, du hattest einen langen Tag und hörst mir trotzdem zu", sagte ich leise und nur sachte senkte ich den Kopf in eine Verbeugung und löste meinen Blick von ihr. Ich schaute auf meine Hände, die nicht mehr nervös mit einander spielten, sondern ruhig in meinem Schoss ruhten. Wahrscheinlich war ich sehr ehrlich - nicht mehr darauf bedacht, ob ich sie mit meinen Worten in Verlegenheit bringen könnte. Doch auf eine komische Wiese meinte ich zu glauben, dass es für sie okay sein würde. Diese Spannung zwischen uns - war ich der Einzige der es fühlte, oder ging es ihr genauso? Mein Herz pochte immer noch in meiner Brust, weil der Gedanken von eben abermals durch meinen Kopf schwirrte. Die Erkenntnis, dass sie mir wichtiger geworden war, als ich vielleicht sofort bemerkt hatte. Wollte ich deswegen nicht, dass ich eine männliche Stimme hörte, die bedeuten konnte, dass ihr Jemand anderes nah war? Ich war mir sicher, dass es der Grund war und es durchfuhr mich ein komisches, neues Gefühl. Auf der einen Seite war es mit einem weiteren Blick in ihre Augen so einfach zu verstehen, was ich für sie fühlte und doch wollte ich es nicht sofort begreifen. Ich hatte mich nach meiner letzten Beziehung auch vor diesen Gefühlen verschlossen, nicht danach gesucht oder mich danach gesehnt. Und doch konnte ich gerade nur immer wieder spüren, wie mein Herz raste und wie ich die Konturen ihres Gesichtes nachging. In diesem Licht und ohne Make-Up, war sie in meinen Augen wunderschön. Unter Gefahr, dass ich erwischt werden könnte, blieben meine Augen an ihren Lippen hängen. Mein Atem stockte, weil ich bemerkte, welche Gedanken mir durch den Kopf gingen - dass ich mich fragte, wie es sich anfühlen würde, wenn ich mich nach vorne lehnen und ihr näher sein würde, als zuvor. Näher als eine Umarmung. Ob ich mich an den Duft ihres Shampoos auch ein weiteres Mal noch Tage danach erinnern konnte. Ich sollte aufhören daran zu denken, doch ich konnte nicht. Angestrengt ließ ich den Blick zu ihren Augen hinauf wandern und für einen Moment meinte ich nur ihren Atem zu hören. "Es gibt etwas...", flüsterte ich, "was ich ausprobieren möchte", verriet ich ihr mit stockendem Atem, als würde mein Herz so schnell schlagen, dass ich Gefahr laufen würde, mich daran zu verschlucken. Ich erinnerte mich an Soyoungs Worte, dass ich sie zum Lächeln brachte, daran wie sie es gesagt hatte und wie Seri reagiert hatte - und auf eine bestimmte Weise hatte ich keinerlei Angst mehr davor, was sich in mir abspielte. Vorsichtig kam ich ihr näher, als würde meine Handlung ihr auch ohne Worte zeigen, was ich vorhatte, doch ich stoppte mich, ehe ich sie auch nur ansatzweise berührte. Als würden meine Augen auf die Erlaubnis warten, es wirklich zu tun. Ich wollte es ausprobieren, weil ich mir wirklich sicher sein wollte. Auch wenn ich nicht einmal mehr wusste, was ich hier eigentlich tat - es passierte einfach.

Seri (geschrieben von Into)
Es überraschte mich, dass ich die erste Person war, dem er sich über die Zeit von damals anvertraute. Auf der einen Seite fühlte ich, welches Vertrauen er mir entgegen brachte und auf der anderen Seite bedeutete es, dass er diese Zeit sowie er es sagte ganz allein durchgegangen war. Es war bittersüß, dass ich die erste Person war, dem er sich öffnete. Ich wünschte es wäre nicht so gewesen oder zumindest ihm früher begegnet zu sein. Das Lächeln verweilte auf meinen Lippen einen weiteren Moment, als er sich auf so eine höfliche Art bei mir bedankte. Langsam schüttelte ich den Kopf, denn hierfür sollte er sich nicht bedanken. In meinem Kopf wollte ich mir einreden, dass ich gerne für meine Freunde da war. Aber all das hier fühlte sich viel zu intensiv an, um meinem Verstand das glauben zu lassen. Zusätzlich hegte ich insgeheim den Wunsch meinen Kopf irgendwo abzustützen und ihn einfach nur zu betrachten. Wie er erst den Blick auf seine Hände senkte, nur um diesen daraufhin anzuheben und mich wieder anzusehen. Ich bemerkte wie seine Augen glitzerten, als er mein Gesicht musterte, so als fände er mich hübsch. Unter anderen Umständen hätte ich wohl den Blick abgewendet, aber es fühlte sich nicht unangenehm an auf eine diese Art von ihm angesehen zu werden. Mir gefiel wie er mich ansah. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen als ich seinem Blick folgte. Und obwohl wir in derselben Pose saßen, fühlte ich erneut Nähe, die von ihm ausging. Mein Herz pochte viel zu schnell gegen meine Brust. Wie vorhin als unnie all diese Worte aussprach. Nur mit dem Unterschied, dass ich gerade kein Unbehagen oder Anspannung spürte. Wobei vielleicht doch Aufregung, weil eine Frage in meinem Kopf hörbar wurde. Mein Atem verflachte, als ich seinen Blick an meinen Lippen erkannte. Er dachte an dasselbe. Ich hörte unseren flachen Atem und Jae-in unterbrach die Stille, weil er anscheinend etwas ausprobieren wollte. Während er sich zu mir vorlehnte, konnte ich diesmal nicht anders als seine Lippen zu betrachten. Langsam lächelte ich und das Lächeln wurde breiter, als er dicht vor meinem Gesicht anhielt und mir in die Augen sah. Vermutlich war es mein Lächeln, welches ihn wissen ließ, dass ich ihn ebenfalls küssen wollte. Meine Augenlider schlossen sich in dem Moment als ich seine weichen Lippen auf meinen spürte. Jae-in war es, der mich küsste und mir alle Gedanken raubte. Meine Lippen handelten wie von selbst und doch wirkte ich auf mich unbeholfen, sodass ich den Eindruck hatte, dass der Kuss meinetwegen schmerzhaft kurz war. Als sich unsere Lippen voneinander lösten, sah ich ihm eine Sekunde in die Augen. Ich wollte seine Lippen noch einen Moment länger an meinen spüren. Erneut schlossen sich meine Augen, als ich dieses Mal den Kopf etwas nach vorne lehnte, um meine Lippen auf seine zu legen.

you want a battle? I will give you war

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hellgirl

22, Weiblich

  8. Pocketbook Writer

Neuling

Beiträge: 2265

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von hellgirl am 09.02.2022 22:24

lonely hearts club

PLAYPARTNER
@celestial

CONTENT / TRIGGER WARNING
Drogen, zerstörte Träume, Angst, Verlust und gaaanz viel Herzschmerz

BACKGROUND:
Vor einem Jahr lernten sich die beiden Charaktere, Ivy Davis (22) und Billy Pittman (24), kennen. Binnen kurzer Zeit verliebten sie sich, führten ein Leben voller Party, Drogen und jede Menge zerstörter Träume, denen sie hinterher trauerten. Doch irgendwann wurde es den beiden zu viel. Vor allem Ivy war von ihren Gefühlen überfordert, wusste nicht, ob sie dem Ganzen gewachsen sei, ob sie einen solchen Mann verdient hatte – außerdem hatte sie einen großen Traum, sie wollte endlich von ihrer eigenen Musik leben können und nicht mehr als Stripperin arbeiten, da ihr Boss sowieso ziemlich korrupt sei. Und so kam es, wie es kommen musste. Ivy verschwand von jetzt auf gleich, sie gab Billy keine Erklärung oder eine Entschuldigung dafür, dass sie es nicht mehr konnte. Rein gar nichts.
Ein Jahr später treffen die beiden erneut aufeinander. Vieles hatte sich geändert:
Billy war ein echter Rockstar, auf Bühnen der Welt zu sehen und führte ein absolut anderes Leben. Frauen, Drogen und jede Menge Rockmusik. Er konnte sich damit endlich das Leben kaufen, dass er wollte, weg von dem alten Ghetto und den alten Freunden.
Ivy hingegen konnte ihren Traum nicht erfüllen. Sie arbeitete noch immer als Stripperin, nahm täglich Drogen, um dem Schmerz zu entkommen.
Zusammen tanzten sie eine Nacht durch, liebten sich endlich wieder und vergaßen die Vergangenheit. Bis der nächste Morgen anbrach und Ivy erneut vor der Entscheidung stand, ob sie die Flucht ergreifen sollte, oder nicht. Und erneut tat sie es. Dieses Mal nahm sie sich aber kein ganzes Jahr Pause, um sich Gedanken zu machen, sondern lediglich ein paar Tage.
Die beiden Beiträge handeln von dem erneuten Treffen in Billys verwüstenden Wohnung, da dieser die letzten Tage mit Party und Kokain verbracht hatte.

BEITRÄGE

ivy davis. (geschrieben von celestial)
Ivy gehörte zu den Menschen die schon immer ziemlich weit ihre Schnauze aufmachen konnten, sie nahm nie Rücksicht und schon gar nicht hielt sie sich ein Blatt vor den Mund. Sobald ihr etwas durch den Kopf ging, verspürte sie das unerträgliche Jucken danach es sofort auszusprechen und es verging nicht, bis sie es getan hatte. Nur ging es dabei um relativ banale Dinge, hatte etwas damit zu tun, was sie von den Menschen oder ihrer Umgebung hielt. Da hatte sie kein Problem mit. Auch Billy hatte sie schon ganz am Anfang bereits mit ihrer direkten Art klargemacht das sie ihn wollte und verdammt unwiderstehlich fand. Doch das hier, das war was anderes. Es ging um echte Gefühle, ging um ihr Herz, ihre Verletzlichkeit und auch um die seine. Und darin war Ivy verdammt schlecht. Das was sie jetzt vorhatte, hatte sie niemals gemacht. Schon traurig, wenn man so überlegte. So viele Menschen hatte sie in ihrem Leben verletzt, von manchem wusste sie nicht einmal und doch hatte sie sich kein einziges Mal entschuldigt. Jedenfalls nicht aufrichtig. Nicht so, wie sie es jetzt vorhatte. Also war es ziemlich untertrieben zu behaupten, sie wäre nervös und jeder Atemzug schwerer fiel als der davor.
Als Billy schließlich schwach nickte, schluckte sie und folgte seinen Schritten, ihr Blick auf dem Boden vor ihr, um jeden Preis vermied sie es den Leuten ins Gesicht zu blicken die an ihnen vorbei zogen und sich sonst was zu ihr dachten. Aber auch Billy anzuschauen traute sie sich nicht. Er war viel zu ruhig, eine dieser Ruhen die lauter war als jeder Schrei. Eine Ruhe, die ganz genau verriet wie unheimlich chaotisch und stürmisch es in einem aussah. Vielleicht erkannten die anderen es nicht, aber Ivy schon. Es war eine Ruhe, die ihr nur allzu bekannt vorkam. Und als sie schließlich in seine Wohnung traten, bestätigte sich ihre Annahme. Das Chaos, die eigentliche Unruhe, die Billy scheinbar so sehr mit seiner unberührten Miene versuchte zu vertuschen, lag genau vor ihnen in seiner Wohnung. Es war unordentlich, auch dem Boden lagen die verschiedensten Alkoholflaschen, auf dem Tisch die Drogen, ein paar Lines. Sie schluckte etwas, raufte sich etwas beklemmt durch ihre Haare. Diese Unordnung machte ihr rein gar nichts aus, die meiste Zeit lang sah es bei ihr auch nicht anders aus und es war nichts worüber er sich in diesem Zustand Gedanken machen sollte. Denn offensichtlich war sie der Grund für seine Verfassung. Sie hatte ihm das angetan. Ein weiterer, tiefer Schmerz zog sich durch ihr Herz, hin in jede weitere Zelle ihres Körpers.
„Nicht..", murmelte sie schließlich, ohne bemerkt zuhaben das sie sich ihm genährt hatte und ihre Hand sich sanft an seinen Arm legte, als er sich nach einer der unzähligen Bierflaschen runterbeugte um sie aufzuräumen. Kurz schenkte sie ihm ein schiefes Lächeln, ehe sie auch ihre Hand wieder recht schnell an sich nahm, von ihr berührt zu werden, war wahrscheinlich das letzte was er in seinem Zustand wollte. „Ist schon okay", versicherte sie ihm schließlich. Dann atmete Ivy tief durch, blickte hoch zur Decke und fuhr sich ein weiteres Mal durch ihre Haare, ehe sie ihr Büchlein mit beiden Armen umklammerte und fest an ihre Brust drückte, dann sah sie hoch zu Billy.
„Ich habe letztens nichts gesagt, weil ich es an diesem Abend definitiv verkackt hätte. Du weißt wie beschissen ich mit Worten bin, dass ich nicht über meine Gefühle sprechen kann und mich entschuldigen, kann ich schon erst recht nicht", setzte Ivy nun zögernd an, ihr Herz pochte wild gegen ihren Brustkorb, ließ ihre Stimme zittern und zeigte ihm wohl wie unglaublich nervös sie in diesem Moment war, wenn es davor nicht schon offensichtlich genug war. „Wir können beide nicht über unsere Gefühle reden und das ist wahrscheinlich auch der Grund warum es in den Wochen, oder sogar Monaten bevor ich abgehauen bin, schon so wackelig zwischen uns gelaufen ist. Ich hatte Angst, Billy.. Angst vor allem, davor, was ich angefangen habe zu fühlen, zu denken und manchmal auch zu sagen. Angst davor, dass du mich fallen lassen würdest, mich verletzen, wenn du erstmal ganz genau wissen würdest, was in meinem verkorksten Kopf abgeht. Weil das mir nunmal immer passiert. Ich werde fallen gelassen, werde verletzt und scheiße, jeder kann das machen, ich weiß das ich es im Endeffekt überleben werde. Aber ich wusste, dass ich sterben würde, würdest du mich verlassen", Ivys Stimme wurde immer zittriger und sie konnte spüren wie glasig ihre Augen wurden, während sie all die schmerzlichen Erinnerungen wieder an die Oberfläche ließ. All die Momente die sie im Stillen verbracht hatte, in den Wochen, bevor sie ihn verlassen hatte. Als sie sich öfter stritten, als sie sich liebten und als sie anfingen einander mehr von einander zustoßen, als sich aneinander festzukrallen. Als sie scheinbar beide verstanden hatten, wie sehr sie einander bedeuteten. „Also hab ich dich verlassen. Dich verletzt und allein gelassen. Bin weggerannt, wie jedes Mal. Bevor du es tun konntest. Bevor du mir das Herz brechen konntest. Weil ich immer alles zerstöre, bevor es mich zerstört, denn es gibt nicht mehr viel was man noch zerstören kann, bevor ich endgültig aufgebe. Fuck.. Und dann war dieser beschissene, naive Traum an ein besseres Leben, ein dummer, kindlicher Traum. Die Musik und du, es war das einzige was mich über Wasser gehalten hatte. Ich hab es in diesem verfickten Bordell nicht mehr ausgehalten und ich wusste ganz genau das Pike mich niemals einfach so gehen lassen würde. Also musste ich weg, ich musste so weit weg wie es nun einmal ging.". Ivy fiel es nicht einmal auf das alles aus ihr kam wie ein Fluss, sie wusste nicht woher die Worte kamen, aber wahrscheinlich war das hier das Endprodukt von jahrelangem schweigen. Und es waren noch Tränen, die ihr über die Wange flossen, die sie anschließend schnell wieder von ihrer Wange rieb. Gerade, da war sie wahrscheinlich so offen wie noch nie und es gab keinen Menschen, der ihre Verletzlichkeit mehr verdient hätte, als eben Billy. Tief holte Ivy Luft, schluchzte beinahe auf. Ihr Buch legte sie auf den Tisch zu den Drogen, fuhr sich durch ihr Gesicht und schüttelte schließlich ihren Kopf.
„Und sieh mich jetzt an.. Ein beschissenes Jahr später, bin ich genau die selbe Versagerin wie ich es auch schon vor 365 Tagen gewesen war. Nichts, aber auch wirklich gar nichts hat sich geändert. Außer das ich den einzigen Menschen in meinem Leben, der mir mehr alles andere bedeutet, von mir gestoßen und verletzt hab. Ich bin ein scheiß Arschloch und ich weiß, dass nichts was ich sage diesen Schmerz, diesen Vertrauensbruch jemals wieder gut machen könnte..", leicht, ironisch und selbstverachtend hatte sie bei den ersten Worten aufgelacht, ihre Augen über ihre eigene Dummheit verdreht. „Aber.. Es tut mir so leid, Billy. Es tut mir so verdammt leid. Und es ist kein einziger Tag in diesem Jahr vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht habe, an dem ich mich nicht mit jeder einzelnen Faser meines Wesen dafür gehasst und verabscheut habe, was ich dir angetan habe, was ich uns angetan habe. Nur weil ich so sehr Angst davor hatte, wie wahnsinnig abhängig ich von dir bin.. Weil ich noch nie in meinem Leben so für einen Menschen empfunden habe", ein weiteres Mal verschränkte Ivy ihre Arme vor ihrem Körper und presste schließlich ihre Lippen fest zusammen, während ihre Finger sich fest in ihre eigenen Oberarme krallten, um dadurch einen körperlichen Schmerz zu erzeugen, der sie davon ablenken würde, was innerlich in ihr vorging. „Und nichts von dem was ich sage, könnte was ich getan habe jemals rechtfertigen", fügte sie schließlich hinzu.
Ivy konnte nicht einschätzen wie viel Billy von dem hier in seinem benebelten Zustand wirklich verarbeiten könnte und um ehrlich zu sein, erwartete sie nichts von ihm. Er könnte auch einfach nur still nicken und sie aus der Wohnung schicken. Alles war ihr Recht. „Und weil ich niemals all das was in diesem Jahr passiert ist, was davor alles in meinem Kopf abgegangen ist, in Worte zusammen fassen könnte, hoffe ich das dir das die Klarheit verschafft, die du verdient hast", gab sie von sich, während ihr Blick auf das Büchlein auf dem Tisch deutete. Sie hatte keine Ahnung woher all die Worte gekommen waren, aber sie waren da gewesen und sie hoffte, dass er mit ihnen wenigstens etwas anfangen konnte, dass sie ihn wenigstens etwas verstehen ließen. Und jetzt stand sie einfach da, umklammerte sich noch immer mit beiden Armen mitten in seinem Wohnzimmer und schaute ihn mit erschöpften, glasigen Augen an. In der Hoffnung er könnte sie irgendwann wieder von ihrem ewigen Schmerz erlösen.
"Ich kann alles auf dieser verfickten Welt verlieren.. Aber nicht dich, Billy, dich kann ich nicht verlieren.."
 
 
BILLY PITTMANN (geschrieben von hellgirl)
Auf natürliche Art vermischte sich sein Schamgefühl und die Nervosität in seinem Gemüt. Sein Körper stand bereits vor dem Chaos, aber das Ivy ausgerechnet in diesen unpassenden Sekunden wieder zurück in sein Leben platze, krönte den riesigen Haufen. Ivy wusste womöglich oder konnte sich ausmalen, was in den letzten Tag mit Billy passiert war, wie es ihm mit ihrer vorläufigen Entscheidung ging oder wie sein Körper unter dieser litt. Spätestens jetzt in seinen verwahrlosten Vier-Wänden sollte es der jungen Frau klar geworden sein, dass das ihr Werk war, auch wenn Billy sich anders hätte helfen können. Aber auf gewisse Art und Weise war es ihm unangenehm, dass Ivy dieses äußere Chaos, dass tatsächlich mal Tageslicht gesehen hatte, mitbekam. Deshalb war er mit seinen Gedanken nur auf die Flaschen fokussierte, kümmerte sich nicht darum, ob Ivy es sich bequem machen würde oder sich näherte. Letzteres trat ein, denn keine Sekunde später verharrte Billy in all seinen Bewegungen, mit seinen beschissenen Gedankenkarussell und dem abgrundtief erbärmlichen Geheimhalten seines Chaos. Ihre Haut berührte seine und auf magische Weise heilten allein diese Sekunden der körperlichen Nähe sämtliche Narben, die sich über die letzten Tage über sein Herz zogen. So schnell diese heilende Wärme auch aufkam, so schnell verschwand sie genau in dem Moment, in dem Ivy ihre Hand wieder zurückzog, einige Worte murmelte und daraufhin nervös umher sah.
Billy verstand sofort, dass Ivy mit einem ernsten Thema ankam, dass sie etwas mit ihm besprechen wollte. Er wusste nur noch nicht, ob dies ein verdammt schlechtes oder gutes Zeichen war, aber unweigerlich schlich sich auch bei ihm die Neugier ein, die ihn dazu zwang, dass er sich nur aufrechthin stellte und die zwei Bierflaschen in seinen Händen hielt. Und dann passierte das, womit wohl niemand gerechnet hatte. Ivys Stimme zitterte, wodurch der gesamte Raum kälter und düsterer erschien. Eine feine Gänsehaut zog sich über Billys Unterarme, ehe er mit festem Blick auf Ivys zierlicher Gestalt haftete. Er wusste wirklich, wie schwer es ihr fiel mit Worten umzugehen, vor allem, wenn es dabei um ihre eigenen Gefühle ging. Billy war kein gutes Vorbild in dieser Sache, aber er war schon immer derjenige, der ehrlich über die entstandenen Gefühle sprach und womöglich war genau das der Fehler, wodurch er Ivy von sich stieß.
Vor ein paar Monaten wäre Billy in diesem Moment in Freudentränen ausgebrochen, hätte Ivy in den Arm genommen und ihr die ewige Liebe gestanden, aber jetzt war es etwas anderes. Dass sie sterben würde, wenn Billy sie jemals verletzen oder verlassen würde, riss sein Herz schlussendlich in tausende Einzelteile. Er war immer der Auffassung gewesen, dass er ihr die Sicherheit schenkte und ihr die Zuversicht gab, die sie so händeringend suchte. Ivys Worte spiegelten aber genau das Gegenteil wider. Kaum merklich fiel sein Körper in sich zusammen, seine Schultern sackten nach unten und eine Bierflasche wurde zwischen seinen Fingern zu schwer, weshalb sie mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden fiel. Billy kümmerte sich aber nicht um die entstandenen Glasscherben, sondern blickte noch immer mit leeren, kalten und glasigen Augen auf die junge Frau vor sich. Ivy hingegen versuchte gegen die Tränen anzukämpfen, was ihr früher oder später nicht gelang und die ersten Tränen über ihre Wange rollten. Die dazugehörigen Worte, dass sie ihren langersehnten Traum nicht erfüllen konnte und ihr Leben steil bergab ging, untermauerten ihre Emotionen. Sie in diesen Zustand zu sehen, riss einen weiteren Teil von Billy auseinander. Diese Unterhaltung war alles, was Billy sich in den letzten Monaten so sehr wünschte. Er träumte förmlich von diesem Szenario, legte sich Worte zurecht, um auf ihre antworten zu können, aber jetzt war sein Kopf so verdammt leer und doch laut. Tausende Gedankengänge rasten in Lichtgeschwindigkeit durch seinen Kopf und für einen Bruchteil einer Sekunde verspürte er das Gefühl, dass er noch immer im Poison stehen würde, während es sich so anfühlte, als könnte er sich nicht mehr bewegen, als wäre er völlig ausgeliefert.
Ein leises, kaum hörbares: „Nein", kroch aus seiner viel zu trockenen Kehle, als Ivy sich selbst als eine Versagerin betitelte. Sie war alles, aber mit Sicherheit keine Versagerin. Sie war so etwas Wunderschönes, Wertvolles und Zerbrechliches, dass Billy sie nur lieben konnte. Ihre Worte lösten etwas in Billy aus, wovon er befürchtete, dass es mit ihrem Gehen gestorben war. Es war warm, irgendwie auch wertschätzend. Billy konnte es nicht einmal wirklich beschreiben, was in seinem Körper vor sich ging, als Ivy sich für die Taten entschuldigte, als sie gestand, dass sie noch nie zuvor für jemanden solche Gefühle entwickelt hatte. Blitzschnell zuckten seine Mundwinkel nach oben, bildeten ein kurzes Lächeln, ehe er blitzend versuchte die Tränen abzuwehren. Ihm wurde kalt, dann wieder warm und schlussendlich sammelte sich diese unerklärliche Wärme in seinen Kopf, in seinen Wangen und seinen Augen, wodurch ihm die eine oder andere Träne über die rötlichen Wangen rollten. Statt sie zu entfernen, hielt Billy den Blickkontakt zu Ivy. Ihm war es nicht peinlich, dass er wirklich weinte oder dass er für diese Frau mehr fühlte, als jemals zuvor – da war ihm das Chaos in seiner Wohnung peinlicher.
Erst als ihre Worte sich an das kleine Buch auf dem Wohnzimmertisch wandten, blickte er mit verschwommener Sicht auf das Notizbuch und öffnete kurz seinen Mund, um eine salzige Träne von den rauen Lippen zu lecken. Ausgerechnet ihre letzten Worte in Kombination mit ihrer Zerbrechlichkeit und ihrem Wesen, löste etwas in Billy aus. Er konnte sie nicht noch einmal ziehen lassen, denn er wollte Ivy, verdammte Scheiße, er wollte sie.
Ohne weitere Worte oder Widerworte oder anderweitiger Reaktion, ließ er auch noch die zweite Flasche in seiner Hand fallen und stürmte auf die junge Frau zu. Behutsam umklammerte er ihren Körper, vergrub sein Gesicht an ihrer Schulter und in ihren Haaren, während eine Hand beschützend an ihrem Hinterkopf lag und er vorsichtig über die Haarsträhnen strich. Das war womöglich auch der Starschuss für Billys Emotionen, die sich zu Wort melden wollten. Die Tränen flossen ununterbrochen über seine Gesichtszüge, während er schmerzlich die rötlichen Augen schloss und die körperliche Nähe zu Ivy suchte.
Erst nach einigen Sekunden löste er die innige Umarmung und entfernte sich einige Zentimeter von ihrer Gestalt. Binnen Augenblicken vermisste er diese Nähe, ihren Geruch und die aufkommende Wärme. Nichtdestotrotz war er nun an der Reihe seine Gedanken zu offenbaren, auch wenn das nur ein Bruchteil davon war, von dem Ivy noch sprach.
„Du glaubst gar nicht, was diese Worte für mich bedeuten, Ivy", begann er und wischte sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht. „Ich habe immer an dich gedacht, was du so machst, mit wem du abhängst oder ob du mit deiner Nase in irgendeiner Kokain Line hängst", schmunzelnd nahm er kurz den Blick von ihr und betrachtete die Decke. „Aber am Ende habe ich immer gehofft, dass du wieder vor meiner Tür stehen würdest, dass du wieder hier sein würdest, bei mir und jetzt bist du es. Ich weiß nicht einmal, ob das hier gerade nur ein Traum ist, aber verdammte Scheiße Ivy, du bist mir so verdammt wichtig und ich will das wieder haben, was wir damals hatten."

                                                    Happiness is an illusion

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hurricane
Gelöschter Benutzer

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von hurricane am 09.02.2022 20:10

the truth untold




Playpartner:

Ozone (die mittlerweile leider inaktiv ist)

 

Trigger Warning:
Alkohol/Drogen

Kurze Backgroundstory zu den Charakteren und der Szene:
Jamie ist neu an der Schule und fällt auf weil sie wegen einem Kindheitstraum kaum spricht. Quinn stammt aus reichem Elternhaus, ist somit beliebt, hat aber ebenso einige Päckchen zu tragen. Seine Mutter ist vor zwei Jahren gestorben und sein Vater schlägt ihn, sobald er nicht das tut was er tun sollte. Die beide lernen sich kennen als Quinn Jamie vor Hänseleien in der Cafeteria rettet. Da er ebenso nicht wirklich gesprächig ist freunden sie sich schnell an, interessiert es ihn nicht sonderlich dass sie statt zu sprechen auf einem Block schreibt. Sie versteht ihn wie niemand jemals zuvor, schafft er es trotzdem sie zu verletzten weil er sie unter Alkoholeinfluss auf einer Party bloßstellt. Dabei hat er danach so große Gewissensbisse dass er sich immer mehr mit Alkohol und Drogen betäubt, ist er zuletzt so instabil dass er auf dem Geburtstag seiner kleinen Schwester von seinem Vater geschlagen wird, noch ein wenig mehr abrutscht und nicht einmal seine besten Freunde an ihn heran kommen und deshalb Jamie um Hilfe bitten.

Die Szene ist vielleicht keine typische süße Liebesszene. Aber sie bringt mich nach wie vor fast zum heulen, weil es mit das erste Mal ist dass Quinn sich wirklich öffnet und Gefühle zulässt, was er bis zuletzt nicht getan hat, hat er diese lieber betäubt als sie zuzulassen.
Ich hoffe also ihr mögt die Szene genauso gerne wie ich und vielleicht treibt sie euch auch das ein oder andere kleine Tränchen in die Augen :)

Textstelle:

Ich hatte nicht einmal registriert dass Alistair gegangen war. Stattdessen hob ich die Flasche ein weiteres Mal an meine Lippen, wobei mir diese plötzlich aus der Hand gerissen wurde. Ich fluchte und wollte Cyril die Flasche wieder aus der Hand reißen, doch hielt mich James nun zurück und drohte mir damit mir die Flasche über den Kopf zu ziehen würde ich sie nochmal anfassen. Ich warf den beiden jegliche Ausdrücke entgegen die mir einfielen, wobei ich mich bereits wankend auf den Weg zurück in mein Zimmer machte.
Oben angekommen knallte ich die Tür zu, klammerte ich meine letzte Hoffnung an das weiße Pulver auf meinem Schreibtisch. Doch auch dieses war war, nur noch jämmerliche Überreste waren auf der dunklen Holzplatte zu erkennen. Ich ahnte bereits wer es weggeschafft hatte. Auch die verfluchte Whiskeyflasche war leer. Wütend griff ich nach der Flasche und warf diese an die Wand, hörte ich wie diese in tausend Teile zersprang.
Bebend ließ ich mich an meinen Schreibtisch sinken. Meine Gedanken waren unendlich laut und mir tat alles weh. Wobei ich nicht einmal mehr wusste woher der Schmerz wirklich kam. Alleine der Gedanke dran dass ich Ruby alleine gelassen hatte, sie erneut darunter hatte leiden müssen dass unser gottverdammter Vater so ein Arschloch war, brach mir das Herz. Nicht einmal an ihrem Geburtstag konnte er damit aufhören mich immer und immer wieder zu erniedrigen.
Ich schloss meine Augen, versuchte krampfhaft Ruhe in meinen Kopf zu bringen. Dabei hörte ich nicht einmal wie jemand mein Zimmer betrat. Erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte zuckte ich zusammen und drehte mich ruckartig um. Jamie? Ich hatte das Gefühl mein Verstand würde jeden Moment kollabieren. Ich hatte einiges an Tequila getrunken, sicherlich bildete ich mir nur ein dass sie da war.
Wieso sollte sie auch hier sein? Sie hatte keinen Grund dazu mich wiedersehen zu wollen...
Erst als ich ihre Hand an meinem Kiefer spürte, der pochende Schmerz an meiner Wange zurückkehrte, merkte ich dass sie wirklich hier war. Ihr Blick sprach Bände. Und noch bevor sie ihre Frage aufschreiben konnte, sah ich sie in ihren Augen, spürte sie durch ihre Fingerspitzen hindurch. Doch ich wollte nicht reden. Ruckartig stand ich auf und schwankte, zog sie in meine Arme und atmete ihren Duft ein, vergrub ich meinen Kopf in ihren dunklen Haaren.
'Bitte...' nuschelte ich tonlos in ihr Haar, schaffte ich es kaum weiterzureden. Meine Stimme war rau und ich fühlte mich mit einem Mal vollkommen kraftlos, hatte ich das Gefühl nicht mehr stehen zu können. Doch die Gedanken in meinem Kopf wurden langsam wieder leiser.
'Lass mich nicht allein.' beendete ich schließlich meine Bitte, schaffte ich es nun tatsächlich nicht mehr auf den Beinen zu bleiben und sank auf die Knie, ohne sie dabei loszulassen.

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CheshireCat_86

72, Weiblich

  12. Famous Novelist

Amateur-Unterhalter

Beiträge: 14525

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von CheshireCat_86 am 09.02.2022 18:56

                                                       Krieg und Liebe                                                           

 

Playpartner: Susn
Content/Trigger - Warning: Etwas drastische Beschreibungen, die vielleicht nichts für empfindliche Mägen sind. Morde, Blut und allerlei unnatürliche Ereignisse.
Kurze Backgroundstory zu den Charakteren und zur Szene: Das RS besteht seit August 2020 – es spielt in einer Welt, in der magisch Begabte und nicht-magische Wesen, friedlich koexistieren. In dieser Welt gibt es verschiedene Reiche, die nicht unbedingt immer in Frieden leben. Eines davon ist der Austragungsort dieses RS. Es geht um einen General, der magisch begabt ist, das aber verbergen muss, da er kein Mensch ist. Seine Rasse wurde vor vielen Jahren ausgelöscht – so glaubt man – da sie zu mächtig wurden. Dieser Einzelgänger trifft auf eine recht sture, unabhängige Prinzessin, die so gar nicht den Erwartungen ihrer Familie – oder des Generals entspricht. Denn dieser hat die „ruhmreiche" Aufgabe sie zu schleifen, damit sie eine gute Partie gibt. Doch bald schon merken genau diese beiden, dass sie ein Teil eines viel Größeren sind. Denn sie lebten schon hunderte von Leben. Nun müssen sie zusammenarbeiten, um diesen verdammten Fluch zu lösen. Und dass – ohne dass sie ihre eigentlichen Aufgaben vernachlässigen. Denn in diesem Land und dieser Welt ist selten etwas, wie es scheint... So wurde gerade der Palast von den Rebellen überrannt. Überall ist noch das Chaos vom Angriff, die (inzwischen) Königin geriet ebenfalls ins Kreuzfeuer... (Kurzer Auszug: Und nachdem wir SO lange „hingearbeitet haben" kommt es endlich zum 1. Höhepunkt... er küsst sie... *_____* Bekomm jetzt schon wieder Pipi in die Augen...)

Textstelle:
Daemon verdrehte die Augen bei Aidans scherzenden Sprüchen und musste sogar etwas schmunzeln, aber ihm fehlten schlichtweg die Nerven, um darauf antworten zu können. Die Sorge um Cat, die hämmernden Kopfschmerzen, die brennenden Muskeln und der Versuch, möglichst alles im Blick zu behalten, forderten seinen Verstand im Moment schon genug. Es war unglaublich frustrierend, wie langsam sie in den eigentlich recht breiten und oftmals leeren Gängen des Palastes voran kamen und Daemon hätte am liebsten rücksichtslos alle, die ihm im Weg standen und nicht sofort Platz machten, weggestoßen. Sie musste so schnell wie möglich Cat finden. Daemon wollte gar nicht an die Möglichkeit denken, dass Rebellen sie möglicherweise in diesem Moment angriffen und sie ohne ihre Magie so schrecklich verwundbar war. Er hoffte inständig, dass sie irgendwelche Waffen bei sich trug und sich so lang verteidigen konnte, bis sie sie gefunden hatten. Ansonsten... ansonsten würde er den Verstand verlieren. Als sich das Bild einer auf dem Boden in ihrer eigenen Blutlache liegenden Cat mit leeren, seelenlosen Augen in seinen Verstand schob, fühlte es sich an, als würde ihm jemand die Luft abschnüren und die Vorstellung vernebelte seine Gedanken. Nein, er durfte sich jetzt nicht davon verrückt machen lassen. Cat war eine hervorragende Kämpferin und sie würde durchhalten. Sie konnte das schaffen. Daemon beschleunigte seine Schritte, schob das Bild in die Untiefen seines Bewusstseins und kämpfte sich weiter mit Aidan bis zur Bibliothek vor. Sie suchten und in Daemon staute sich vor lauter Sorge immer mehr von seiner dunklen Macht an, die nur darauf wartete, dass jemand diese grauenhaften Fesseln lösen würde. Reiß dich zusammen. Verlier jetzt nicht die Nerven. Ermahnte er sich selbst...hätte aber kurz darauf beinahe seine Selbstbeherrschung aus dem Fenster geworfen und auf dem Boden des Ozeans versenkt, als er den toten Assassinen sah. Sie waren schon eingedrungen und es gab keine Spur von Cat. Wo verdammt nochmal war sie? Aidans anerkennender Kommentar ging in dem Chaos seiner eigenen Gedanken unter und er folgte seinem Freund einfach, denn es schien ihm, als hätte er einen vernünftigen Plan und einen recht kühlen Kopf – was er von sich selbst nicht gerade behaupten konnte. Er war in der Lage zehntausend Männer souverän und ohne jeden Zweifel zu führen, konnte mitten im Gefecht Strategien ändern, wenn es schon komplett aussichtslos für sie schien, aber wenn es um seine Cat ging... Da waren Ruhe, Geduld und Besonnenheit für ihn ein Fremdwort. Ihre Liebe, ihre Güte und Treue, ihre wundervolle Art... all das hatte sich so tief in sein Herz gegraben und wenn ihm das jemand nehmen würde... Sein Herz, seine Seele und sein ganzes Sein würde in unendlich viele Stücke zerspringen und er wusste selbst nicht einmal, was er dann tun würde... zu was für einem Monster er werden würde. Dann wäre die Prophezeiung des Weltuntergangs gar nicht so unwahrscheinlich.

Sie betraten den Gang und ihm fiel ein weiteres Mal auf, dass ganz normale menschliche Augen in der Dunkelheit so gut wie nicht zu gebrauchen waren. Er war äußerst froh, dass Aidan schließlich sein Feuer nutzte und ihnen den Weg ausleuchtete. Wer weiß, wie oft er sich sonst gestoßen hätte. Sie rannten fast durch den schmalen Gang und reduzierten ihr Tempo nur, wenn es äußerst eng oder so niedrig wurde, dass sie nicht mehr vernünftig aufrecht stehen konnten. Die kühle Luft und die Dunkelheit beruhigten für einen Moment seinen rasenden Gedankenstrom und er hätte kurze Zeit später fast wieder klar denken können, wenn er nicht diese abscheulichen Geräusche vor sich gehört hätte. Schläge, Stöhnen, schnelle und flache Atmung. Ohne auch nur einmal hinsehen zu müssen, wusste er, was sich da für eine Szene vor ihnen auftun würde, allerdings betete er stumm, dass es sich lediglich um dumme Soldaten und nicht um Cat handelte. Ein kurzer Blick an Aidan vorbei bestätigte allerdings seine Befürchtungen und das Monster in seinem Inneren brüllte auf, rammte sich mit aller Kraft gegen die Barrieren des Magie-Unterdrückers und es kostete ihn unfassbar viel Kraft, unter den Schmerzen der zwei konkurrierenden Mächte nicht zusammen zu brechen. Nur noch ein kleines bisschen. Cat ist da. Halt noch kurz durch. sagte er sich immer und immer wieder. In dem langen Gang hallte von den Wänden plötzlich das Kreischen von aufeinander reibendem Metall wieder und Daemon suchte fieberhaft nach aufeinanderschlagenden Klingen, die dieses Geräusch verursachen könnten – doch als es nochmal erklang, ganz nah diesmal, verstand er endlich, dass es sein Armreif war, der von immer mehr Rissen durchzogen wurde. Noch nicht. Reiß dich zusammen. Halte es noch kurz aus. dachte er, stöhnte aber auf, als eine neue Welle der Schmerzen durch seinen Körper brandete. Aidan stürmte sogleich nach vorn, als sie die Kämpfenden erreicht hatten und riss den ersten Rebellen um. Ein zweiter wollte sich auf Aidan stürzen, doch Daemon war schneller. Er packte ihn am Hinterkopf und schlug ihn so fest gegen die Wand, wie er konnte. Aus dem Augenwinkel sah Daemon die blutigen Hände des Mannes und ein bösartiges Knurren entfuhr ihm, denn er sah bildlich vor sich, wie sie Cat gequält und verletzt hatten. Der Mann wollte sich wehren, doch erstarrte, als er Daemons rachedurstigen Blick sah... und das glühende Metall des Magie-Unterdrückers. Daemon hob seinen Unterarm und drückte ihm den Armreif mitten ins Gesicht, bevor sich der Rebell freikämpfen konnte. Ein Zischen, gefolgt von dem ekelerregenden Geruch nach verbrannter Haut erfüllte die Luft und der fremde Mann kam nicht mal dazu zu schreien, denn Daemon hatte sich das Messer im Gürtel des Assassinen geschnappt und es ihm bis zum Anschlag in die Brust gerammt. Von der Südseite drangen laute Rufe und Kampfgeschrei zu ihnen und er hörte nur am Rande seines Verstandes, wie Aidan ihn fragte, warum Cat nicht von selbst heilte. „Preis der Mönche für meinen Magie-Unterdrücker." Rief er ihm zu und es konnte ihm nicht egaler sein, ob Aidan ihn verstand, denn er hatte nur Augen für Cat. Sie sah schrecklich aus. Voller Blut, Schrammen, blauen Flecken, zerrissene Kleidung, zerzauste Haare und gehetzter Blick. Er hockte sich vor sie und sie verstand auch ohne Worte, was sie tun musste. Während sie den Armreif für ihn öffnete und die Schatten in ihm ganz ungeduldig auf ihre Freilassung warteten, sodass er sich fast nicht mehr konzentrieren konnte, nahm er ihr Gesicht sanft in seine Hände und strich mit dem Daumen über die Schnitte an ihrer Wange. Er prägte sich jeden Zentimeter, jedes noch so kleine Detail ein – ihre wundervoll geschwungenen Lippen, die gerade und edle Nase, die geröteten Wangen, die sanften blauen Augen, die ihn jederzeit an einen ruhigen See voller Leben und Freude erinnerten. Diesen Anblick brannte er in sein Gedächtnis, für den Fall, dass all das hier aus dem Ruder laufen würde – für den Fall, dass einer von ihnen im Kampf sterben würde. Wenn es heute für ihn enden würde... bei seinem letzten Atemzug würde er ihr Gesicht vor sich sehen und es für alle Ewigkeit in seinem Herzen behalten, bis sie sich irgendwann wiedersehen.

Diese Vorstellung, die ihm für einen winzigen Moment einen unwirklichen Frieden gegeben hatte, wurde von brüllenden Schatten verschlungen. Sie jagten durch seinen Körper, ließen ihn erzittern und er hatte das Gefühl, er könne zum erstem Mal wieder frei atmen. All die Macht und sein ganzes Sein kehrten wieder zurück, befreit von den unbarmherzigen Ketten und dem magischen Käfig. Er fühlte sich endlich wieder lebendig – wieder wie er selbst. Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen, genoss das Gefühl, welches er in den letzten Monaten voller Torturen und Elend fast vergessen hatte. Er wollte alles raus lassen, wollte sich entfalten, wollte die Welt sehen und spüren lassen, was sie da eingesperrt hatten – doch er hielt sich zurück, obwohl er nicht den blassesten Schimmer hatte, woher diese unfassbare Selbstbeherrschung kam. Gleich. Gleich darf ich. Nur noch ein kleines bisschen. sagte er sich immer und immer wieder. Ich verletze ansonsten Cat. Ich verletze ansonsten Aidan. Ich muss die beiden von mir selbst schützen. Ich halte das noch durch. Nicht mehr lang. Er atmete tief durch und das Zittern, welches er zuvor nur innerlich gespürt hatte, erfasste nun tatsächlich seinen Körper und er konnte seine Finger fast nicht mehr still halten an Cats Gesicht. „Habe ich freie Hand, Cat?" fragte er sie eindringlich und ihr leichtes Nicken erleichterte ihm die Verteidigung um einiges.Neben ihnen materialisierte sich Rhoa und er wirkte so kraftvoll und real wie noch nie zuvor. Seine sanften Augen erfassten Cat und man könnte meinen, dass sich ein freudiger Ausdruck sich in ihnen spiegelte – er freute sich, sie wiederzusehen. Doch dann wandte er sich an Daemon, welcher ihn erst ansah. „Zu Lhiana. Ohne Umwege. Beschütze sie." Sagte er scharf und Rhoa verschwand nur einen Wimpernschlag später in der Dunkelheit. Doch an der Stelle, wo gerade noch Rhoa gestanden hatte, formte sich aus den Tiefen der Schatten des Ganges ein weiteres Wesen. Dieses war größer als Rhoa, breiter und sein Blick war komplett kalt, gefühllos. Ein tödlicher Jäger wie Daemon selbst. Es war eine Art Wolf – allerdings verschwammen seine Konturen bei jedem einzelnen Schritt und formten sich teilweise zu einem ganz neues Wesen, bevor sie sich wieder zu Gestalt eines Wolfes zusammensetzten. „Räum im Palast auf. Keine Gnade. Jeder Feind wird ausgelöscht." Befahl Daemon ihm und mit einem Knurren, dass jedem Menschen in die Knochen fuhr, verschwand er – kurz darauf hörte man in der Dunkelheit des Ganges, von dort, wo Aidan und er gerade noch hergekommen waren, gellende Schreie, das Reißen von Fleisch und das Splittern von Knochen.

Nun sah Daemon endlich wieder zu Cat und das Zittern wurde etwas geringer, da er nun schon einen Teil seiner Schatten freigelassen hatte. Er atmete heftig und sein Kopf war wie leer gefegt, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, als er in ihre erschöpften Augen sah und das Blut aus einer ihrer Wunden ihm über die Hand lief. „Ach, scheiß drauf." Murmelte er und küsste sie so leidenschaftlich wie noch nie zuvor. Der metallische Geschmack ihrer aufgesprungenen Lippe breitete sich in seinem Mund aus, aber das war ihm egal. Er legte all die lang verborgenen und unterdrückten Gefühle in diesen Kuss und ließ einfach zu, dass sie sein Herz fluteten. General-Major Vesemir, welcher seinen Posten als Lasalles rechte Hand vor ihm innehatte, hatte einmal zu ihm gesagt: /Ein Herz, erfüllt mit Liebe und Glück, wird im Kampf immer siegen. Wenn es drauf ankommt, mein Junge, dann verschließ es nicht und lass dich von ihm beflügeln. Es verleiht dir Kräfte, wie du sie noch nie gekannt hast./ Jetzt wusste Daemon genau, was er damit gemeint hatte. Seine Schatten wirbelten in ihm, nahmen die ganze Liebe und das leidenschaftliche Brennen für Cat in sich auf... und fuhren ohne sein Zutun in Cat, suchten sich ihren Weg zu ihrer Seele und schlugen, bevor Daemon sie zurückhalten konnte, in ihren Grundmauern ein. Das Gefühl seiner tiefen Liebe durchströmte jede Faser ihres Körpers und in ihren Gedanken hallte ein inniges „Ich liebe dich so sehr, Cat." wieder. Die Schatten lösten die letzten Ketten, mit welchen den Hohepriester ihre Magie festgesetzt hatte und nahmen das heilende und wärmende Licht mit an die Oberfläche.

Daemon öffnete die Augen und sah sie voller Erstaunen und Ehrfurcht an. Ein sanft schimmerndes Licht umgab Cat wie eine Aura. Ihre Augen strahlten so hell wie die Sonne und sie könnte ohne Zweifel eine Königin seines Volkes sein. "Du bist so wunderschön..." flüsterte er. Daemon gab nun selbst seine menschliche Gestalt auf, wurde in Dunkelheit getaucht und zusammen waren sie perfekt. Licht und Schatten, vereint in einem wunderbaren Gleichgewicht.

Er hätte stundenlang hier bei ihr sitzen und gedankenverloren ihre Schönheit und Reinheit betrachten können, doch dieser wundervolle Moment wurde von Aidans Rufen und dem Zischen eines Wurfmessers unterbrochen – Daemon konnte nicht schnell genug reagieren und beobachtete bloß voller Entsetzen, wie sich das Messer in Cats Seite bohrte und das Licht erlosch. Ihm entfuhr ein wutverzerrtes Brüllen, welches die Mauern des Palastes erzittern ließ. Er erhob sich, wurde in der gleichen Bewegung vollständig zu Schatten und raste durch den Gang in Richtung Ausgang. Aidan wurde einfach umgerissen, als hätte ihn ein Troll mit seiner riesigen Keule erwischt und dann zu Boden gedrückt. Völlige Dunkelheit umgab ihn und seine Flammen wurden ohne weiteres von den schwarzen Nebelschwaden verschluckt. Er hörte nur die qualvollen Schreie und das Zusammensacken der Männer, die es trotz seiner starken Verteidigung in den Gang geschafft hatten – und draußen explodierte die Nacht. Es wurde auf einmal totenstill, als würde die ganze Welt den Atem anhalten – selbst das Meer, die Bäume und die Vögel waren verstummt. //Nehmt euch in Acht vor dem Zobrie Morghon. Erlangt er seine volle Macht wieder, kann er der Untergang Thalyrias sein und nur ihr werdet in der Lage sein, diesem Dämon Einhalt zu gebieten. Überlegt euch gut, ob ihr dieses Monster aus seinem Käfig lassen wollt.// hallte Volethamirs Stimme in Cats Kopf wieder.

Gideon kämpfte gerade noch Seite an Seite mit Reed gegen drei Rebellen, als die Dunkelheit sie erfasste. Er wurde leichenblass und sein Herz setzte kurz aus. „Wir haben versagt..." flüsterte er entsetzt. Er war sich absolut sicher, dass jetzt das Ende kam und der Fluch von Neuem beginnen würde. Daemon würde sie in den Abgrund reißen und sie konnten rein gar nichts dagegen tun. Dann war es egal, ob Rebell, Adliger, Soldat, Freund oder Feind. Sie würden... doch plötzlich zog sich die Dunkelheit zurück zu ihrem Meister und das gleißende Licht der Sonne ließ ihn für einen Moment erblinden. Er musste mehrmals blinzeln, um die Situation vor sich erkennen zu können. Die Rebellen standen ihnen noch immer gegenüber, schienen jedoch ebenso überrumpelt und eingeschüchtert von dem, was sich da an der südlichen Flanke abspielte. Als von dort Kampfesschreie ertönten, hoben sie nun auch wieder die Waffen und setzten ihren Angriff fort.

Daemon stand auf dem kleinen Platz an der Südseite des Palastes, welcher Teil des Palastgartens war und von hübschen Pergolas, Sitzecken, Büschen und Bäumchen umgeben war... die nun alle vollständig zertrümmert am Boden lagen. Seine Gestalt war – im Vergleich zu dem Monster, welches damals in der Trainingshalle Ano vernichtet hatte – noch recht menschlich. Unter den wabernden Schatten erkannte man ganz leicht die Konturen seines Körpers, die allerdings immer wieder verschwammen, sobald er sich bewegte. Er hatte Aidan versprochen, nicht die Kontrolle zu verlieren und den anderen, abgrundtief bösen Teil seiner selbst zurückzuhalten. Also würde er sich auch daran halten. Er hatte seinen Freunden gegenüber schon einmal ein Versprechen gebrochen... das würde ihm nie wieder passieren. Über den Dächern des Palastes braute sich ein Sturm zusammen, welcher dunkle, schwere Wolken mit sich brachte und als sich die Rebellen auf der Südseite aus ihrer Schockstarre lösten, grollte der Donner über ihnen wie das Knurren eines Drachen.

Es waren deutlich mehr, als Daemon gedacht hatte und er war sich sicher, dass er alle Hände voll zu tun haben würde, sie vom Palast und von Cat fernzuhalten. Er würde jeden einzelnen von ihnen vernichten. Er schlug eine blutige Schneise durch die Reihen der Angreifer, vernichtete sie in einem tödlichen Tanz mit der Präzision für die er bekannt war und gefürchtet wurde – und nun sollten seine Feinde auch lernen, seine Macht zu fürchten. Ein unglaubliches Schauspiel entfaltete sich vor den Augen derer, die das Gefecht an der Südseite beobachten konnten. Flammen und Zauber schossen über den Himmel, wurden vollends von Schatten verschluckt, bevor sie den Palast treffen konnten. Sie formten sich wiederum zu drachenähnlichen Wesen, die auf das Schlachtfeld herab stürzten und Rebellen mit den Krallen zerfetzten oder beim Einschlag in den Boden unter sich begruben. Geräusche wie Kanonenschläge hallten über die Klippen, wenn Magie auf Magie traf. Die Erde riss auf, Bäume kippten, Steine bröckelten. Schreie voller roher, eiskalter Qual schallten durch den Wald und klangen fast nicht mehr menschlich. Das Kampfgeschrei wurde immer leiser und leiser, bis irgendwann vollkommene Stille auf der südlichen Seite des Palastes herrschte. Dann erhoben sich zwei Stimmen. Daemon sprach mit einem anderen Mann in einer für die Menschen unbekannte Sprache – nur Cat hatte sie bereits gehört. „Akat hatif. Yer lajat ha kishi dozgo // Verräter – du kämpfst für den Feind?" sagte der fremde Mann. „Anha lajat ha anna khalessi! // Ich kämpfe für meine Königin!" knurrte Daemon hasserfüllt und gleich darauf krachte gleißendes Licht und undurchdringliche Schatten aufeinander. Die Erde ächzte unter der Macht, die Luft knisterte und ein ohrenbetäubender Donner erschütterte jeden Anwesenden bis ins Mark. Es war wie ein schauriges Feuerwerk, ein Kampf der Sonne gegen die Nacht und es war absolut klar, dass es sich hier für beide Seiten um einen Kampf auf Leben oder Tod handelte.

Daemon hatte den Lux in der Menge zuerst gar nicht bemerkt, aber als die anderen Männer zu Boden gingen und sich der großgewachsene starke Krieger ihm mit einem leuchtenden Schutzschild näherte, wusste Daemon, dass es sich nur um einen aus seinem Volk handeln konnte... und dass dies sein Tod sein könnte. Ein Kampf gegen eine Horde Menschen war schwer, aber mit seiner Magie durchaus machbar. Aber ein Kampf gegen einen anderen Lux... und dann auch noch nachdem er sich sowieso schon ein Stück weit verausgabt hatte und sowieso von den Monaten mit dem Magie-Unterdrücker geschwächt war... Jetzt konnte er nur beten, dass er der Macht des anderen Lux ein ganzes Stück überlegen war. Sie kämpften erbittert und mit all ihrer Kraft, schenkten sich gegenseitig keine Sekunde Pause, kein Atemzug wurde vergeudet. Hier und Jetzt ging es nicht mehr um die Zugehörigkeit zur Krone oder zu den Rebellen. All das war vergessen. Es war ein Kräftemessen und der stärkere Lux würde dank der Macht des anderen in ganz andere Höhen der Magie aufsteigen. Daemon bezweifelte sogar, dass der fremde Lux mit den Rebellen kämpfte, weil er an ihre Sache glaubte. Nein, es war nur ein Versuch gewesen, an ihn heranzukommen. Und der fremde Lux war verdammt gut in dem, was er tat. Er war mächtig, schlug Daemon ein ums andere Mal zu Boden und Daemon hatte das Gefühl, so langsam am Ende seiner Kräfte angekommen zu sein. Er würde verlieren... Er sah Cats Gesicht vor sich... Doch sie sah nicht so friedlich, nicht so liebevoll aus... sie weinte schrecklich herzzerreißend. Sie schrie voller seelischem Schmerz und Daemon realisierte, dass sie wegen ihm so weinen würde, wenn er hier sterben würde. Nein. Nein, das würde er ihr nicht antun. Er wollte ihr all seine Liebe schenken, sie ihr ganzes Leben lang glücklich machen und dieser Lux würde ihn nicht davon abhalten. Er stieß ein Brüllen aus, legte seine ganze Verzweiflung, Liebe und Sehnsucht hinein und seine Schatten bäumten sich ein letztes Mal auf, explodierten, hüllten das Licht in ewige Nacht.

Daemon sank auf die Knie. Vor ihm der leblose Körper des fremden Lux. Er hatte wieder jemanden aus seinem Volk ermordet. Die Magie, die zu ihm kroch und ihn durchströmte, bemerkte er gar nicht. Er war vollkommen am Ende, zitterte vor Erschöpfung und hielt sich nur gerade so noch aufrecht. Er kniete auf einem grausigen Schlachtfeld – erschaffen von einer Person, übersät mit den zerfetzten und entstellten Körpern der Rebellen. Die Rinde der Bäume, die dem Sturm aus reiner Macht Stand gehalten hatten, war gesprenkelt mit dunkelrotem Blut und wie ein schauriger Regen tropfte es träge von den saftig grünen Blättern. Es war vorbei und Cat war in Sicherheit. Das war alles, was zählte.

______

Sie fanden sie. Catalina war selten so froh Daemon und Aiden zu sehen. Ihre Beine gaben nach und sie fiel hart auf die Knie. Sie spuckte Blut aus und krümmte sich um ihren Bauch. Ihr Kopf dröhnte und ihr Körper protestierte von allem empört. Als sie Daemons warme Hand auf ihrer Wange spürte, war sie dankbar. Sie sah ihn an und ihr brannten die Augen vor Schreck und Angst. Sie wollte ihm so viel sagen, doch das einzige an das sie denken konnte war, dass sie sich entschuldigen wollte. Das sie wusste, dass es leichtfertig war. Aber als der erste Assassine in der Bibliothek stand... sie konnte doch nicht zulassen das sie es so einfach hatten. Immerhin haben hunderte von Menschen im Palast Schutz gesucht. Unschuldige Menschen. Sie schmiegte ihre verschmutzte Wange an seine Hand. Schloss dankbar für seine Nähe und seine Liebkosungen die Augen für einen Moment und versuchte ihre Gefühle und Gedanken zu beruhigen und sortieren. Sie sah ihn wieder an und bemerkte, wie er sich alles an ihr einprägte. Als wolle er seinen Frieden machen. Der Gedanke jagte ihr kalte Schauer durch den Körper. Doch es war zu spät, das Armband fiel und zersprang auf dem Boden. Ihr hallte der Wortlaut des Hohenpriesters durch den Kopf. Doch so schnell wie er kam, war er wieder vergessen. Als er seine Macht zurückgewann, als er seine alte Stärke wieder erlang, war er wunderschön. Seine Augen waren wieder lebendig, sein Körper wirkte gestählt und seine Haltung wurde deutlich selbstsicherer. Seine Aura war wieder die des unantastbaren, gefürchteten Generals, der manchmal etwas zu arrogant wirkte und von dem nur sie wusste, wie gut sein Herz doch sein konnte.... Auf seine Frage nickte sie lächelnd. „Mach sie fertig..." ja, sie dürstete es nach Rache – nur für diesen Moment, aber es mussten so viele Unschuldige sterben... für was? Sie? War sie so eine schlechte Königin? Sie sollten sich schämen... diese Gardisten die dort kämpften hatten oft Familie... sie machten Kinder zu Waisen, Frauen zu Witwen! Sie konnte und wollte ihnen gerade nicht verzeihen... Daemons Kraft ließ seinen Körper erbeben und sie hatte Angst, es wäre zu viel für seinen geschundenen und geschwächten Körper. Die Wut, die sie vorhin noch auf all die Männer in ihrem Leben hatte, weil sie sich bevormundet fühlte, waren wie weggeblasen. Jetzt war gerade nur wichtig, das alle überlebten. Sie legte Daemon eine Hand auf den Oberarm. Sah ihn besorgt an, doch sein Blick war in die Weite gerichtet. „Rhoa..." sie bekam vor Glück und Freude Tränen in den Augenwinkeln. Wie sehr hatte sie den großen Panther vermisst. Doch Daemon schickte ihn und das nächste Wesen, das sich materialisierte sah sie schon mit etwas Unbehagen an. Der Wolf war riesig, würde er die Schnauze komplett aufreißen, wäre ihr Kopf sicher weg. Sie sah zu Daemon. „Also welches Schattenwesen wird nun Gideon und Reed helfen?" fragte sie. Doch er schien sie gar nicht zu hören. Erst als beide Tiere losrannten und seine Magie sich verteilen konnten, nahm die Anspannung in ihm ab. Trotzdem wirkte Daemon angespannt und unter Druck. Als er dann nur /Ach Scheiß drauf/ murmelte, sah sie ihn fragend, stirnrunzelnd an. Erst riss sie die Augen vor Unglauben auf. Doch dann fielen ihre Augen zu und sie schlang die Arme wie eine Ertrinkende um seinen Nacken. Sie schmiegte sich an ihn und der pure Stress und das Adrenalin ließen sie sich berauscht fühlen. Sie spürte, wie er ihre Lippe sanft mit seiner Zunge liebkoste, wie er ihren Mund in Besitz nahm und auch wenn sie es sich tausendmal schon vorgestellt hat – und so war das definitiv nie gewesen – es war in der Realität viel besser. Er war fordernd, zeigte genau was er wollte und genau das gab ihr die Sicherheit, die sie brauchte, denn wären sie beide völlig unerfahren, wäre es wahrscheinlich nur ein Küsschen auf die Wange geworden. So aber brachte er ihren Körper nur durch diesen Kuss dazu zu erschaudern und mit einem Schauer bekam sie überall Gänsehaut. Ein leises Stöhnen drang in seinen Mund, als sie genüsslich in diesen Kuss sank. Sie hatte sich nie – nie in ihrem Leben SO geliebt gefühlt. Sie wollte ihm es mit der gleichen Intensität, mit der gleichen Hingabe erwidern. Und doch fühlte es sich so an, als würde sie ihm nicht Mal die Hälfte wieder geben. Sie hatte den Eindruck, dass seine Liebe sich in sie ergoss, sie ausfüllte und bis in die Zehenspitzen elektrisierte. Das er ihr den Atem raubte und zeitgleich sie fliegen ließ. Und dann zersprang die Kette in ihrem Inneren, mit einem Ruck. Sie japste leise, als die Magie wieder in die zurückfloss. So beeindruckend, so fantastisch... sie hatte in den paar Tagen, seit sie vom Kloster weg waren, vergessen wie sich ihre Magie anfühlte... Seine Magie erfüllte sie, um schmiegte ihre eigene Magie, als hätten sich zwei Teile eines ganzen seit Jahren nicht gesehen, sie wickelten sich umeinander, stärkten einander und tollten ausgelassen herum. Sie bildete sich ein Daemon zu hören, dabei küssten sie sich ja, und doch war es ihr Herz das Daemon mit all der Liebe, all der Zuneigung und Fürsorge, mit all dem Verständnis und Beschützerinstinkt antwortete. Nicht mit Worten, wie er es in ihrem Geist formte, sondern mit dem Gefühl, dass sie immer wieder so überwältigte. Sie hörte irgendwo Aidan ein „Könntet ihr aufhören zu knutschen und mir helfen?" keuchen, doch sie hörte, realisierte es aber gar nicht. Als sich Daemon löste, waren ihre Lippen vom Kuss geschwollen. Ihr Blick war verklärt und trotz all der eben noch vorherrschenden Schmerzen, heilte sie nun und war einfach glücklich. Sie legte ihm eine Hand auf die Wange. „Mein Leben..." flüsterte sie ihm zärtlich zu. Doch dann realisierte sie, dass sie in helles Licht getaucht war. „Du hast mich zu einem verdammten Glühwürmchen gemacht!" lachte sie und als er seine menschliche Form aufgab, war es, als würden Ying und Yang nicht nur eben in ihrem Körper, sondern jetzt ganz faktisch verschmelzen... doch dann riss ein brennender Schmerz sie aus dieser Vereinigung und mit einem leisen, qualvollen Laut sackte ihre Magie, mit seinem Licht in ihr zusammen und ihr Licht erstarb. Als sie die Augen mühsam öffnete war nur ein ohrenbetäubendes Brüllen und dann wurde alles schwarz... doch sie war nicht ohnmächtig geworden. Nein, das waren Daemons Schatten. Erst als er aus dem Ging rauskatapultierte und Aidan sich aufrappelte, sah sie, dass ein Messer in ihrer Seite steckte. Ihre Augen wurden groß und Angst pumpte durch ihre Adern. Aidan war schnell bei ihr, vielleicht dauerte es auch – aber ihr Zeitgefühl erstarb, als sie apathisch auf das Wurfmesser starrte. Er hob sie hoch und sie schrie. Es tat weh und ihre Seele rief nach Daemon, bettelte und flehte. Doch er konnte sie nicht hören. Aidan trug sie durch den Gang zurück. Und auch wenn sie es schrecklich fand, es war wohl das beste Daemon alleine machen zu lassen, somit würde ihm keiner in die Quere kommen. Trotzdem sah sie zurück. „Bitte komm wieder heim...heim zu mir..." flüsterte sie in den kleinen Gang. Und vielleicht war es der Magie geschuldet, die sich gerade noch wie ein junges Fohlen begrüßt hatte, dass die Worte sanft an sein Ohr getragen wurden und seine Seele liebkosten.
Als sie den Gang verließen, verschloss Aidan den Gang und blockierte ihn. „Gibt es noch mehr." Er setzte sie ab und sie blieb schwankend stehen. „Ja.... Überall... der Palast ist überall damit gespickt..." er zog den Dolch und sie zog scharf die Luft ein. Er riss seine Weste kaputt und legte einen Druckverband an. „Der reicht für das Erste, aber wir müssen dich zu Lihana bringen, er bringt sonst mich um, wenn du verblutest..." murmelte Aidan, versuchte zu scherzen, doch sie sah, dass er wirklich Sorge in den Augen stehen hatte. Sie lächelte also tapfer, damit er nicht noch mehr Sorgen hatte. „Wird schon..." meinte sie, sie spürte ja bereits, dass ihre Wunden verheilten... als sie in den Eingangsbereiches des Palastes traten waren die meisten Zivilisten bereits in die Keller geflohen. Irgendwo musste es brennen, es stank bestialisch. Im Eingangsbereich hielten Reed mit 20-30 Gardisten die Stellung. „Geht, sucht nach Lihana und löscht die Feuer, sie haben brennende Pfeile abgeschossen..." meinte Reed eindringlich. Doch sie wussten ja, dass Lihana einen starken Beschützer an der Seite hatte. Aidan schloss die Augen und konzentrierte sich. „Die Feuer sind klein, trotzdem sollten wir sie löschen, damit sie nicht sich zusammenschließen." Meinte er dann und sie nickte eindringlich. Aidan sah nochmals prüfend zu Reed, ehe er Catalinas Hand nahm und sie mit sich zog. Er wusste genau wo die Feuer waren und sie hatten bereits die ersten gelöscht. Im Palast stießen sie auf keine weiteren Rebellen oder sie wurden bereits von Gardisten und Adligen getötet. Es war beunruhigend leise im Palast. Als würde das Gebäude die Luft anhalten, weil es gleich den finalen Knall erwartete. Draußen zog ein Sturm auf und Catalina spürte, wie sich ihre Härchen aufstellten. Kein normaler Sturm, Daemon beschwor ihn durch seine Magie herauf. Waren es so viele Angreifer? Oder war er wegen dem Magieunterdrücke in Gefahr, weil er doch noch nicht 100% wieder hergestellt war? Angst umklammerte ihr Herz. Aidan schien davon nichts zu merken. Er ging konzentriert von Brand zu Brand und löschte ihn mit seiner Magie. Feuer-Magie war wirklich cool. Sie war sehr beeindruckt. Wie sie es auch von Gideons Magie immer war... Daemons Magie ganz zu schweigen. Und kurz fragte sie sich, was sie wirklich konnte... doch ihre Magie war verdörrt, nachdem sie diese so viele Jahre immer versucht hat zu unterdrücken und zu ignorieren... sie war etwas aufgewallt durch die Magie Anos... aber auch die hatte sie aus Angst vor sich selbst, versucht zu unterbinden... jetzt war der Funke ganz klein geworden. Sie hatte daher auch kaum etwas vermisst als man ihr die kläglichen Reste im Kloster genommen hat. Im Moment fühlte sie sich anders – das schob sie aber auf das leise vibrieren, dass ihren Körper durch die Kämpfe summen ließ. Sie hatte davor nur den Assassinen im Heer getötet. Jetzt direkt 3 auf einmal, dass setzte ihr zu – jedenfalls schob sie es darauf. Sie waren gerade wieder bei Reed angekommen, als eine Stimme durch ihren Kopf hallte. /Nehmt euch in Acht vor dem Zobrie Morghon. Erlangt er seine volle Macht wieder, kann er der Untergang Thalyrias sein und nur ihr werdet in der Lage sein, diesem Dämon Einhalt zu gebieten. Überlegt euch gut, ob ihr dieses Monster aus seinem Käfig lassen wollt.// sie hielt sich die Ohren zu und schüttelte den Kopf, weil es wirkte als würde er neben ihr stehen und ihr ins Ohr schreien. Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie wollte das nicht hören! Sie wollte es nicht! Mit den Worten, versank erneut alles in Schwarz. Sie hörte ängstliche Laute, Schreie. Alles stand für eine gefühlte Ewigkeit still, ehe es sich ruckartig zurückzog und die Sonne alle blendete. Sie wand den Kopf ab und ihre Augen tränten von der ungewohnten Helligkeit. Sie griff sich an ihr Herz. Für einen Moment hatte sie Angst um Daemon, doch als er seine Schatten einfing, als er sie kontrollierte. Sie könnte nicht stolzer sein. Etwas riss ihr heute das 2. Mal an diesem Tag die Beine weg. Ihr Kopf knallte hart auf den Marmor Boden und ihre Ohren klingelten. Dreck und Staub bedeckten sie. Mühsam richtete sie sich in eine sitzende Position. Alles verbunden mit einem überlauten PIIIIIIIIEEEEEEEEEEEPPPPPP. Sie schüttelte benommen den Kopf. Auch Aidan, Reed sowie die Gardisten lagen auf dem Boden. Manche aufgespießt von den herumfliegenden Holzsplittern, die früher das Tor darstellten. Zerfetzt und zu Staub zerfallen. Sie sah, wie einige Männer bereits tot waren, während andere noch um ihr Leben kämpften. Für einen Moment war sie froh, dass sie nur das Klingeln ihrer Ohren hörte und nicht zu den Bildern die schrecklichen Geräusche des Leides hören müsste. Es würde wohl schon jetzt sie in ihre Albträume verfolgen, was sie hier sah. Während Aidan einige Schnitte abbekommen hatte, war Reed nahezu unverletzt, da der kleine, steinerne Tisch in der Mitte des Raumes ihn bei der Explosion am meisten schützte. Er stürzte zu ihr. Redete mir ihr. Doch sie verstand ihn nicht. Verstand nichts außer dem Piep. Rebellen drangen ein, Reed sah über die Schulter und sagte ihr etwas. Sie schloss aus den Lippenbewegungen, dass er sagte, sie solle sich in Sicherheit bringen. Aber gerade verfolgte sie die Theorie, was sie nicht hörte, musste sie nicht verstehen. Er sah ihr wohl an, dass sie keine Anstalten machte zu gehen, sah sie wütend an. Und vergaß seinen Rücken zu schützen. Sie sah einen Rebellen mit erhobenem Schwert und das Einzige was sie tun konnte war, Reed mit einem harten Tritt von sich zu schieben und dadurch selbst einige Meter wegzurutschen, ehe schon im fast gleichen Augenblick nun das Schwert den Boden zerkratzte, wo sie gerade beide noch saßen. Reed war am Ende schneller, griff sich das Schwert und stürzte sich in den Kampf. Sie rubbelte sich immer noch die Ohren. Kam aber als weitere Rebellen in die Halle kamen, wieder auf die Beine. Sie nahm sich das Schwert, aber sie musste sich eingestehen, dass sie einfach nicht wirklich gut war. Es war zu schwer, und sie dadurch viel zu eingeschränkt. Sie war Reed und Aidan keine Hilfe... Athenas Bogen! Ihr fiel es wie Schuppen von den Augen und als Reed und Aidan gerade die Rebellen gut in Schach halten konnten, da sprang sie eilig die Treppe hoch und riss im 1. Stock einen kunstvollen Bogen von der Wand, der angeblich einer Gottheit gehört haben sollte und den dazugehörigen Köcher. „Bleibt zu hoffen, dass das verstaubte Zeug nicht gleich bricht..." murmelte sie zu sich selbst... sie testete den Bogen und er ächzte leise, hielt aber. Der Köcher war voll. Sie nahm den ersten Pfeil und schnaubte verächtlich. Goldene Pfeilspitzen. Wie dekadent... aber jetzt war es egal... sie eilte an den Treppenabsatz und traf einen der Angreifer zwischen den Augen. Reed und Aidan, aber auch die anderen Rebellen sahen für einen Moment auf. Sie nutzte die Gelegenheit und verletzte den Angreifer von Reed so, dass Reed es zu ende brachte. Während sie die Treppe hinunter ging, feuerte sie einen Pfeil nach dem anderen. Jetzt machte sich das harte Training in dem Parcours bezahlt. Gemeinsam drängten sie die Rebellen bis auf die Eingangsstufen zum Palast zurück. Auch, weil die Gardisten von Gideon immer weniger durchließen und nun langsam die Oberhand gewannen. Doch es verging unglaublich viel Zeit, bevor sie die Oberhand hatten und es muss fairerweise gesagt werden, ohne Daemons Wolf – sie musste ihn fragen, wie dieser hieß – hätten sie es nicht geschafft, denn er hatte die Rebellen aus ihren Löchern wie ein Suchhund gejagt und dann regelrecht zerfetzt. Nun saß nur ein kleines Grüppchen Gefangener vor ihnen. Das Piepen hatte sich gelegt. Der Wolf kam langsam zu ihr getapst und sie hielt ihm ohne Scheu die Hand hin und kraulte ihn schließlich sanft. Sie sah ihm in die Augen „Fenrir..." meinte sie erstaunt, als hätte der Wolf zu ihr gesprochen. „Dein Name ist Fenrir..." sie lächelte. Legte ihre Stirn an seine Schnauze. „Danke...." Meinte sie leise. Der Wolf brummte und knurrte leise und blieb dann in ihrer Nähe sitzen. Sie war sich sicher, dass er dies auf Daemons Geheiß hintat, also ließ sie es zu. Sie wand sich gerade zu den Gefangenen, als etwas aufblitzte. Sie konnte nicht mehr reagieren, wie keiner reagieren konnte. Sie riss nur noch den Kopf herum und kniff die Augen zu. Als etwas mit einem leisen „Pong..." an ihr abprallte. Es wurde Mucks Mäuschen leise. Sie sah an sich herunter. Das Kleid hatte direkt auf ihrer Brust ein Loch und ein kleines Wurfmesser lag auf dem Boden. Sie verstand die Szenerie nicht. Suchte erst Gideons Blick, der genauso verwirrt war, Sah zu Reed, als ein Mann aufschrie, vor Hass ganz rot, aufsprang und sie erneut umriss. Auch wenn Fenrir sich keinen Herzschlag später auf ihn stürzte und ihm mit Genugtuung die Gliedmaßen ausriss, hatte der Rebell bereits 3-mal zugestochen. In den Hals, das Gesicht und ins Herz. Und jedes Mal war das Messer mit einem Pong von ihr abgeprallt als sie sie aus Stein. Bis die Spitze bei der verzweifelten letzten Wucht auf ihr Herz abgebrochen war und durch Fenrirs Schatten irgendwo im Kies liegen blieb. Fenrir folgte nun dem Wunsch seines Herren und machte mit der gesamten Gruppe kurzen Prozess, während sie von Aidan, Gideon und Reed umkreist wurde. „Was war das denn?" fragte Aidan. „Geht es dir gut?" fragte Reed. „Sie hat nicht mal nen Kratzer, türlich geht es ihr gut!" rief Aidan aufgeregt. „Wie hast du das gemacht?" sie schüttelte ratlos den Kopf. Sah ihre Finger, Hände und Unterarme an. Sie hatte von dem Kampf im Schacht noch Wunden. Aber... eben waren keine weiteren Wunden hinzugekommen und sie spürte förmlich, wie das Licht bereits mit der Heilung begann. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Wie? Sie wollte vielleicht gar nicht wissen, WAS sie war. Das war einfach UNMÖGLICH! Sie hatte von sowas noch nie gehört... „KittyCat..." meinte Reed liebevoll. „Wo ist Daemon?" kam es leise, weinerlich von Catalina. „Ich hol ihn... oh Gott er wird ausflippen, wenn er weiß, dass du nicht mehr verletzt werden kannst!" freute sich Aidan bereits. Lief los. Sie saß immer noch bei Reed und Gideon, die ihr langsam auf die zitternden Beine halfen. Die Gardisten standen ganz stumm und blass, aber auch leicht ungläubig da und musterten ihre Königin. Sie sah zu Reed, dessen Blick immer wieder abschweifte. Sie schniefte. „Geh zu Lihana, schau dass es ihr gut geht... das wird dir gut tun..." meinte sie sanft. Reed sah sie zweifelnd an. „Geh schon, Gid ist bei mir und Fenrir..." beruhigte sie ihn. „Und die besten Gardisten des Landes..." Reed sah in die zerstörten Gesichter, denen der Schreck dieses heftigen Angriffes noch allen sehr in den Gliedern steckte. Nickte dann aber. „Rhoa ist bei ihr..." rief sie noch, weil sie wusste, dass er eigentlich einen Heiden Respekt vor dem Tier hatte. Erst dann blickte sie zu Gideon. „Dir ist nichts passiert?" fragte sie besorgt und musterte ihn eindringlich auf lebensgefährliche Wunden...Dann rief sie sich zur Ordnung. Wand sich an die Gardisten. „Seht nach den Zivilisten im Keller, helft denen auf die Krankenstation, die Hilfe brauchen. Kümmert euch um Kinder, die ihre Eltern suchen...." Wand sie sich an die Gardisten, die eilig salutierten, sich aber dann auch schnell wegbewegten. Sie spürte, wie diese nun Angst vor ihr hatten... zumindest einen sehr tiefen Respekt...

Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"

~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.02.2022 20:52.

Mellivora

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Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Mellivora am 09.02.2022 18:01


Back to the Beginning


Playpartner: blackmooncreature (Von einer anderen Seite)
 Content/Trigger Warning: -
Kurze Backgroundstory zu den Charakteren und zur Szene:
Ich glaube, die Szene kann gut für sich alleine stehen. Es handelt sich um einen Videoausschnitt, den Curtis auf einer versteckten Speicherkarte findet, gerade als er glaubt, dass er Kylan niemals wiedersehen wird. Das Rpg hat mich Jahre lang begleitet, durch schwere Zeiten und jede Menge Trubel hindurch. Kylan und Curtis, die die ganze Zeit zusammen waren, aber auch irgendwie nicht, die sich zerstritten und geliebt haben, sich immer wieder verließen und wiederfanden, liegen mir immer noch sehr am Herzen.




Textstelle (Eine Videoaufnahme von Kylan an Curtis)

"Schön, ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du verstehst, wie man eine Kamera benutzt und sie nicht kaputt machst. Wenn du das hier siehst, komme ich nie wieder. Nein, Spaß. Ich komme nur für einige Zeit nicht wieder. Und damit du mich auch schön vermisst, habe ich dir das hier hinterlassen.
Du sagtest, du würdest wissen wollen, was ich in dir sehe. Natürlich. Du wüsstest gerne, was in meinem Kopf vorgeht, huh? Du wüsstest gerne, was ich von dir denke. Also gut, dann lass es mich erklären. Das ist das erste und das letzte Mal, dass du sonen Vortrag von mir hören wirst. Also verlier die Karte besser nicht. Das hier wird nämlich das Ehrlichste und Persönlichste sein, was du je von mir zu hören bekommst.
Du ... bist der erste Mensch, der mich ernsthaftig interessiert hat, glaube ich. Neben Leo. Du saßt da in der Cafeteria und hast mir aus einer Laune heraus den Mittelfinger gezeigt und allein das hat schon mein Interesse geweckt. Ich war neugierig, deshalb bin ich auf deine Provokation eingegangen. Ich habe nicht gelogen: Ich konnte dich nicht leiden. Vielleicht gerdade deshalb, weil du auf mich den Eindruck gemacht hast, du würdest über den Dingen stehen, man könnte dich durch nichts beeindrucken, als wärest du ein einsamer Wolf, aber glücklich damit. Und ja, manchmal ging mir dein Getue auf die Nerven. Aber die Zeit in Griechenland zwang mich, meine Meinung Grundlegend zu ändern. Ab dem Moment, in dem ich das wilde Funkeln in deinen Augen gesehen habe, als wir am Meer ankamen, wusste ich, dass ich dich nicht mehr gehen lassen würde. Es kam so plötzlich und doch war ich mir irgendwie ziemlich sicher. Ich erkannte, dass sich da so viel mehr in dir verbirgt. Chaos. Du bist Chaos, Curtis. Du hast mein Leben komplett auf den Kopf gestellt, du warst der Wind, der meinen sorgsam gestapelten Papierhaufen zerstört hat. Du bist sehr wankelmütig und steigerst dich gern in Dinge rein. Ich glaube dir - du fühlst viel. Und wenn du dich deinen Emotionen hingibst, fühlst du auch richtig. Mit allem. Deinem Körper, deiner Stimme, deinen Augen, deinem Herzen, deiner Seele. Dann ist es, als würde ich ertrinken. Denn das, was du tust, ist Ehrlichkeit.
Ich fühle mich, als würde ich langsam darin versinken, wie eine Biene in ihrem eigenen Honig. Ich glaube, du durchschaust die Menschen. Mehr oder weniger. Aber du versuchst es zumindest, deshalb verstehe ich nicht, warum du dir ausgerechnet mich herausgesucht hast. Obwohl du sagtest, du würdest lernen, dir selbst zu helfen, brauchst du doch jemanden, an dem du dich orientieren kannst. Insofern, dass du einen Weggefährten brauchst. Jemanden, den du zeigen kannst, wer du bist und was in dir vorgeht. Was aber nicht heißt, dass du von den Menschen um dich herum abhängig bist. Du bist wild und frei, gleichzeitig irgendwie exotisch und mutig. Als ich sagte, der Name Ara würde zu dir passen, meinte ich das ernst. Du bist unheimlich tapfer, weil du lebst und dich nicht unterkriegen lässt. Und weil du echt bist.
Ich bin dir dankbar dafür, dass du meine Sonne sein willst. Dass du dich an meinen Stacheln verletzt und doch an meiner Seite bleibst. Und obwohl du weißt, dass ich eines Tages fort sein werde. Wenn du glaubst, dass ich nach meinem Schulabschluss noch was mit dir zu tun habe, hast du dich geschnitten."


poppy-6952438_640.png
 - a wounded deer leaps the highest -


Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.02.2022 18:04.

Silber22

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Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Silber22 am 09.02.2022 13:06

May I have your last dance?

Playpartner:
MrsChameleon

Content/Triggerwarnung
Herzschmerz


Kurze Backgroundstory zu den Charakteren und zur Szene:
Eigentlich dachte Jaro, es wäre ein Job wie jeder andere. Aus gesellschaftlichen Entertainmentgründen würde er sein Opfer eine Woche begleiten, ehe es seinen Tod durch seine Hand fand.
Doch was, wenn sich herausstellt das ihm diese Zielperson mehr als nur bekannst ist?
Haben sie immerhin einst Seite an Seite ihrem größten Traum hinterher gejagt..

Jaro und Dominik wollten schon immer Tänzer werden. Eines Tages verschwand Jaro jedoch spurlos und ließ Dominik zurück. Jahre vergingen, ehe sie wieder aufeinander trafen. Jaro hatte den Auftrag bekommen, Dominik, der sein ganzes Leben dem Tanzen gewidmet hatte, zu töten. Er brachte es jedoch nicht übers Herz es ihm zu sagen und wollte lieber die letzten Stunden mit ihm glücklich verbringen, bevor er seiner Arbeit nachgehen würde. Nachdem sie sich nun wieder getroffen haben, haben sie ausgemacht, zusammen im Park laufen zu gehen. Wird Dominik seinen ehemaligen Tanzpartner wiedertreffen oder wartet er vergeblich?


Dominik
In einer Stunde würde ich ihn schon wieder im Park sehen. Wir würden eines unserer unzähligen Wettrennen machen und uns gegenseitig an unsere Grenzen bringen.
Mit dieser Erwartungshaltung, an der ich versuchte festzuhalten, trat ich meinen Heimweg an. Dabei fing ich nach einigen Metern bereits zu joggen an. Ich wollte ihn schließlich nicht warten lassen. Wer wusste schon, ob er wirklich warten würde oder wieder gehen würde, wenn er dachte, er sei zu spät, nur weil ich noch nicht da war. Immerhin war ich immer überpünktlich. Er sollte keinen Grund haben, wieder zu gehen. Zu denken, ich versetzte ihn, nur weil er mich damals versetzt hatte. Aber eigentlich musste er mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich niemals so etwas tun könnte. Damit jedoch wirklich kein falscher Eindruck entstand, musste ich mich beeilen und pünktlich sein.
Kaum war ich an meinem Wohnungswürfel angekommen, warf ich meine Sporttasche in den Flur und lief zum Bad, in dem ich mich aus den verschwitzten Kleidern schälte und mich duschte. Auch meine verschwitzten Haare wusch ich mir - nicht ohne jedoch vorher nochmal hindurchzufahren, wie es zuvor Jaro getan hatte. Ein verträumtes Seufzen entwich mir, ehe ich mich wieder zusammenriss und mich säuberte. Trocken und mit einem Handtuch um die Hüfte bekleidet lief ich zu meinem Zimmer, in dem ich den Kleiderschrank aufriss. Stürmisch riss ich ein paar Hemden und Hosen heraus, hielt sie vor mich, ehe ich sie auf den Boden pfefferte, wo bereits schon etliche Kleidungsstücke verstreut herumlagen. "Ich habe nichts anzuziehen!", stöhnte ich frustriert und wollte schon mein Handy zücken, um mir etwas neues zu bestellen, als ich ein weibliches Lachen hinter mir vernahm. "Nichts anzuziehen? Sieh dich doch mal um!", kommentierte meine Schwester meine Verzweiflung. "Was ist denn überhaupt los? So aufgewühlt habe ich dich schon lange nicht mehr gesehen", wollte sie wissen, was mich zum Seufzen brachte. Unruhig zerrte ich weitere Hemden von ihren Bügeln, als ich anfing, ihr zu erzählen. "Jaro ist wieder da." Bereits diese knappe Aussage reichte aus, damit sie verstand. "Habt ihr euch getroffen?" Ich nickte nur stumm und streifte mir ein Hemd über, ehe ich es wieder auszog und zu Boden warf. "Ich brauche irgendwas, das schick aussieht, aber nicht so schick, dass er denkt, ich hätte mich für ihn herausgeputzt", erklärte ich ihr mein Dilemma, in der Hoffnung sie könnte mir helfen. Schließlich beschäftigte sich Manon doch mit Mode und Design. "Und sportlich sollte es auch sein", fuhr ich fort. Die Blondine warf mir ein beruhigendes Lächeln zu und deutete auf mein zugemülltes Bett. "Setz dich. Ich such dir was hübsches raus", meinte sie und ich befolgte ihre Anweisung. Wenn sie nicht gewesen wäre, wäre ich schon längst durchgedreht. "Meinst du..., es war richtig, ihm noch eine Chance zu geben?", fragte ich nach einer Weile des Schweigens leise nach. "Probier das mal an", entgegnete sie ruhig und reichte mir Unterwäsche sowie ein lockeres, schwarzes Shirt. Während sie nach einer passenden Hose suchte, kleidete ich mich an und wartete auf eine Antwort. "Domi.. das kann ich dir leider nicht beantworten. Wenn er dich glücklich macht, freue ich mich für dich, aber sollte er dir nochmal weh tun, kann ich für nichts garantieren", erklärte sie mir nach einer Weile und reichte mir eine ebenfalls schwarze Jogginghose, auf der neongelbe Flecken versprenkelt waren. Stumm nickte ich und ließ mir ihre Worte durch den Kopf gehen. "Danke..", war das Einzige, was ich dazu sagen würde. Es tat gut, sie hinter mir zu wissen. Egal, was ich tat, sie würde es unterstützen. "Kauf nur bitte nicht noch mehr unnötigen Krempel. Du bist schließlich nicht derjenige, der hier hinterherräumen muss." Fast alles. "Manon, ich hab dich nie darum gebeten, mir nachzuräumen", murmelte ich augenrollend, fühlte mich jedoch schon sicherer als zuvor. Dankend drückte ich ihr einen Kuss auf die Wange, ehe ich auch schon in meine Schuhe schlüpfte und mich auf den Weg machte, damit ich noch rechtzeitig kam.
Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich sogar noch fünf Minuten zu früh war. Jetzt hieß es nur noch warten. Ich setzte mich auf eine Bank, die in der Nähe des Parkeingangs stand. Sollte Jaro kommen, müsste er an mir vorbeikommen. Genauso würde ich ihn sehen, sobald er in den Park trat. Geduldig blieb mein Blick am Eingangstor hängen. Erst nach einer kleinen Weile schaute ich auf meine Uhr. Es war acht Minuten nach unser vereinbarten Zeit. Eigentlich wollte ich ja nicht warten, doch sicherlich gab es eine plausible Erklärung für seine Verspätung. Bestimmt kam er jeden Moment. Bestimmt hat er nur einen Bus verpasst. Oder er hat den Eingang vom Park nicht sofort gefunden. Oder er hat einer älteren Dame über die Straße geholfen. Oder er brauchte genauso lange für die Kleiderauswahl wie ich. Oder er ist einem anderen alten Bekannten begegnet und wurde in ein Gespräch verwickelt. Oder er hatte sich doch noch ein Stück Kuchen genehmigt. Ich sammelte einige Gründe, die für seine Verspätung sprachen, während ich weiter auf ihn wartete. Mittlerweile war es schon eine Stunde, die er zu spät war.
Ob er vielleicht einen Unfall hatte? Ich griff nach meinem Handy, um ihn anzurufen, um zu wissen, ob es ihm gut ging. Da fiel mir auf, dass ich seine neue Nummer gar nicht kannte. Seine alte habe ich solange gewählt, bis mir gesagt wurde, dass sie nicht mehr existierte. Es machte keinen Unterschied. Er war seit seinem Verschwinden ohnehin nie mehr rangegangen. Neben meine Sorge um meinen Freund schlich sich langsam das Bedenken, dass er nicht mehr erscheinen würde. Er hatte nie vor zu kommen. Es hatte ihm nicht gereicht, mir einmal das Herz zu brechen. Wahrscheinlich würde er sich irgendwo darüber kaputtlachen, wie dämlich ich doch war. Aber nein. So war der Tänzer nicht. Wann immer er bei mir war, fühlte ich mich wohl. Sicher. Akzeptiert. Geliebt. Dieses Gefühl hätte er mir niemals vermitteln können, wenn er mich eigentlich gar nicht leiden konnte. Er würde noch kommen. Er wurde nur durch irgendwas aufgehalten. Das musste es sein.
Weitere Stunden zogen vorbei. Der Park leerte sich langsam und die Sonne ging unter. Manon würde mich morgen sicherlich ins Grab bringen, wenn sie die ganzen Pakete sehen würde, die ich in den letzten Stunden bestellt hatte. Allmählich wurde es ziemlich frisch und es bildete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen. Dummerweise hatte ich mir zwar viele Gedanken über mein Outfit gemacht, aber keine Jacke eingepackt. Vielleicht sollte ich gehen. Es sah nicht danach aus, dass er noch kommen würde. Meine Vernunft sagte mir, dass ich nach Hause gehen sollte. Doch mein Herz beharrte weiter darauf zu warten. Wenn ich jetzt gehen würde, würde das bedeuten, dass ich ihn aufgab. Es würde heißen, dass er sich nicht nur verspätet hatte, sondern dass er gar nicht erscheinen würde. Das wollte, konnte ich nicht wahrhaben. Mittlerweile vermischte sich das Licht der Straßenlaternen mit dem milchigen Mondlicht. Ein Anblick, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, schlief ich schließlich schon längst zu dieser Zeit.
Eine Silhouette, die durch die Grünanlage huschte, zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Konnte es wirklich sein...? Meine Hoffnung, die nur noch aus einem kümmerlichen Häufchen bestand, brachte mich dazu, aufzustehen und darauf zuzugehen. Tatsächlich war es mein ehemaliger Tanzpartner, der nach mir zu suchen schien, wie ich erkennen konnte. Meine Wut und Enttäuschung, die er in mir ausgelöst hatte, war vergessen. Ich hatte mir schon Wörter zusammengelegt, die ich ihm an den Kopf werfen wollte, doch mit seinem Anblick waren sie alle vergessen. Er hatte mich nicht versetzt. Er war nur etwas spät dran. Tränen der Erleichterung stiegen mir in die Augen, ehe ich laufend die letzten Meter zwischen uns überwand und mich zitternd in seine Arme stürzte. Ob es Müdigkeit oder Verzweiflung war, konnte ich mir nicht erklären. Ich dachte über mein für mich untypisches Verhalten nicht weiter nach und genoss einfach nur seine Wärme, nach der sich mein erkalteter Körper sehnte. Seine Nähe, die mir versicherte, dass er wirklich da war.
All die Wut und Verzweiflung, ja, sogar die Kälte war ausgeblendet, als hätte sie niemals existiert. Jaro schaffte es wieder, meine komplette Welt auf den Kopf zu stellen und das allein durch seine Anwesenheit. Ob ich richtig handelte? Hätte ich auf ihn warten sollen? Mehrere Stunden? Was war mit meinem festen Zeitplan, der vorgesehen hatte, dass ich schon längst in meinem Bett lag? Alles, was ich mir die letzten Jahre geschworen und antrainiert hatte, alles was mir heilig war, warf ich über Bord. Und wofür? Für eine klitzekleine Chance auf ein bisschen Glück, das jede Sekunde wie Glas zersplittern konnte. Ich sollte ihn von mir stoßen, ihm sagen, dass er mich nicht weiter versetzen konnte. Ich ihm keine weitere Chance gab. Nichtsdestotrotz tat ich nichts dergleichen. Ich konnte, nein, ich wollte ihn nicht loslassen. Als er die Umarmung lockerte, wollte ich protestieren, doch die Kraft fehlte mir dazu. So ließ ich es zu und ließ seine Hand meinen Kopf anheben, sodass ich ihn anschauen musste. Von seinem unbeschwerten Dauergrinsen fehlte jede Spur. Ein unvollständiges Gestammel floss stattdessen aus seinem Mund, was ich so gar nicht von ihm kannte. Hatte er sonst nicht für jede erdenkliche Lage einen Spruch auf Lager? Selbst als die Direktorin der Tanzakademie uns mit Alkohol im Probenraum erwischt hatte, was strengstens verboten war und wir alles andere als nüchtern waren - auch wenn ich nicht viel Intus hatte - , schaffte er es, sie von unserer Unschuld zu überzeugen. Aber was war jetzt los? Fragend bildeten sich Falten auf meiner Stirn. Was wollte er mir sagen?
Ich kam nicht dazu, ihn zu fragen, da er im nächsten Moment meine Lippen mit den seinen verschloss. Es kam so plötzlich, dass ich überfordert die Augen aufriss. Starr wie eine Statue stand ich einfach nur da und ließ es geschehen. Gleichzeitig brachte er meinen gesamten Körper zum Kribbeln. Es war nur eine zarte Berührung und dennoch tobte mein Innerstes, als wäre ich von einem Hurricane erfasst worden. Es war das, was ich mir schon so lange gewünscht hatte, zeigte es mir doch, wie viel ich ihm bedeutete. Noch immer bedeutete. Auch wenn er sich viel zu schnell wieder von mir löste, fühlte ich mich ihm so nahe wie schon lange nicht mehr.



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RainbowNXT

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Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von RainbowNXT am 09.02.2022 11:13

Playpartner: leider nicht mehr aktiv

Content/Trigger Warning: keine

Kurze Backgroundstory zu den Charakteren und zur Szene:

Diese Szene wurde vor vielen Jahren in einem Star Trek Rollenspiel gespielt. Die Szene wurde von mir neu geschrieben bzw. nacherzählt. J.T. Bradley und Felicita Hopser arbeiteten seit einigen Jahren als Offiziere der Sternenflotte, bevor sie sich erstmals in einer romantischen Situation wiederfanden. Es war der Anfang einer Beziehung und Ehe, die jahrelang (reale Zeit) anhielt und sogar 4 Kinder hervorbrachte, welche später zum Teil als jugendliche / junge Erwachsene bespielt wurden.

Textstelle:

Valentinstag in der Sternenflotte

Felicita Hopser arbeitete kurz nach ihrer Beförderung zum Lieutenant (Junior Grade) wieder im Büro der Personalabteilung. Ihre Zuständigkeit erstreckte sich von der Bearbeitung der Zuteilung und Versetzung bis hin zur Aktenführung der 3. Flotte. Die Feierlichkeiten ihrer Beförderung, wenn man es so nennen durfte, fanden daher im Büro des zuständigen Admirals und Leiter der Abteilung auf der Erde, Sol-System, statt.

Das Blinken und Leuchten auf dem Display wollte einfach nicht aufhören. Es war Valentinstag und die Versetzungswünsche waren heute besonders hoch. Als Begründung wurde Unzufriedenheit mit den aktuellen Aufgaben, Konflikte mit Vorgesetzten aber auch so manche gescheiterte Beziehung aufgeführt. Felicita bemerkte nicht, wie sich die Tür zum Büro öffnete, als sie auf eine Zugangsanfrage durch ein mechanisches Piepen nicht reagierte.

»Warum scheitern eigentlich so viele Beziehungen in der Sternenflotte?«, fragte sich Felicita in einem vermeidlichen Selbstgespräch, ohne die Anwesenheit des Offiziers zu bemerken.

»Das kann ich ihnen wirklich nicht sagen, das übersteigt leider mein Verständnis. Ich bin zwar wissenschaftlicher Offizier, aber leider ... ja ... leider ist das nicht so ganz mein Spezialgebiet.«

Die Stimme des Mannes klang ausgeglichen, ruhig und freundlich. Trotzdem fuhr Felicita der Schreck dermaßen in die Knochen, dass sie ihre Tasse gefüllt mir Kamillentee, ihr Lieblingsgetränk bei der Arbeit, fallen ließ. Scheppernd zerbrach die Tasse in tausend Stücke, nässte die Uniform sogar an den Beinen ein.
»Was haben sie sich dabei gedacht? Sich so anzuschleichen?«, entfleuchte es Felicitas Mund, bevor sie den Kopf anhob und ihn ansah. Sie erblickte einen jungen man, in ihrem Alter, der sie freundlich anlächelte, die Hände hinterm Rücken versteckt.

»Sie haben auf mein Klingeln nicht reagiert?«, versuchte sich der Mann zu entschuldigen. »Ich bin James ... «

»Ensign J.T. Bradley.«, antwortete Felicita, während sie sich um die Scherben kümmerte. »Ich habe ihre Anfrage gelesen. Was wollen sie eigentlich hier?«

Als sie ihren Körper wieder anhob, stieß sie sich den Kopf am Tisch. Das tat zwar weh, dennoch unterdrückte sie das Bedürfnis, leise aufzustöhnen oder sogar ‚Aua' zu sagen. Stattdessen rieb sie sich leicht am Hinterkopf.

»Geht es ihnen gut?«, fragte er freundlich nach. Die Art und Weise, wie er sprach, deutete Interesse an. Interesse an ihr Leid, Interesse an ihr als Frau? Sie blickte erneut zu ihm auf, suchte den direkten Blickkontakt. Er war sicher nicht der attraktivste Mann, den die Sternenflotte hervorbrachte. Dennoch schien er gepflegt, ansehnlich und er hatte dieses Glitzern in den Augen. Das kleine Funkeln, das ihr sagte, der Mann sei nicht an die Offizierin Hopser interessiert. Sondern an sie, als Persönlichkeit.

»Ja, es geht mir gut«, erwiderte sie seine Frage und spielte an einer Haarsträhne. Sie spielte immer mit ihrer Haarsträhne, wenn sie nervös wurde oder sich in eine Situation befand, deren Ausgang nicht abzusehen war. Sie wusste nicht genau, wie sie mit der Sache umgehen sollte und die jetzt folgende Antwort war alles andere als durchdacht. »Danke der Nachfrage. Und wie gehts ihnen?«

»Mir auch«, antwortete J.T. und korrigierte im nächsten Atemzug auch schon seine Aussage. »Mir gehts eigentlich immer gut, wenn ... ich ... in ihre blauen Augen versinken darf. Es fühlt sich irgendwie an, wie ein Geschenk?«

Erstaunt hob Felicitas die Augenbraue an. Der Mann versprühte also Charme? Und es kam gut bei ihr an. Es war die Art von Charme, die ihr gefiel.

»Sie haben mir immer noch nicht verraten, weswegen sie eigentlich hier sind?«, ihre Antwort war der einfache Versuch, ihre Unsicherheit und Wohlgefallen zu verbergen.

»Ich wollte ... nur ... «, begann J.T. wie ein hilfloses Kind zu labbern. Dann kahm ihn eine Idee. »Schließen sie ihre Augen.«

»Wie bitte?«, fragte Felicita mit einem unterbewussten Lächeln. Seine Aufforderung kam unerwartet.

»Schliessen sie ihre Auge!«, beharrte J.T. Bradley. »Sie müssen mir einfach vertrauen.«

»Okay?«, meinte sie und unterdrückte ein nein, muss ich nicht. Sie schloss ihre Augen und wartete ab, was passieren würde. Zuerst hörte sie Schritte. Er ging also durch den Raum. Nur nicht zu ihrem Computer oder den Aktenschränken in ihrem Rücken. Das bedeutete, er würde nicht versuchen, Daten zu stehlen. Ein schöner Anfang. Aber was würde er wohl dann tun? Im nächsten Moment hörte sie das Piepen des Replikators. Dann wider Schritte. Dann seine Stimme.

»Computer. Öffne Subroutine Omega 41, Zugang Bradley-beta-24022353.«

Zugriff genehmigt. Bitte geben sie die Spezifikationen ein!

»Was tun sie denn da, Jay?«, fragte Felicita mit geschlossenen Augen. Sie wollte die Überraschung nicht verderben, doch mulmig war ihr dabei schon zumute.

»Psschhht, sie verderben sich noch die ganze Überraschung.«, erklang seine Stimme zeitgleich mit dem Piepen des Eingabedisplays am Computer. Er schien einige Änderungen im Programm vorzunehmen, war ihre logische Schlussfolgerung.

»Hören sie, Jay, vielleicht sollten wir diese Sache einfach beenden und ... «, noch während sie sprach, öffnete sie ihre Augen. Was sie jetzt sah, ließ sie sofort verstummen. Mit weit geöffneten Augen sah sie zur kleinen Sitzecke ihres Büros, die eigentlich für wichtige Dienstgespräche gedacht war. Jetzt lag da eine weiße Tischdecke auf den Tisch, der Tisch war gedeckt mit einem fantastisch aussehenden Dinner. Dazu passend eine leuchtende Kerze. In dieser Sekunde startete eine romantische Musik, welche harmonisch durch den Raum erklang. Fähnrich Bradley war damit beschäftigt, einen bunten Blumenstrauß auf den Tisch zu stellen und auszurichten, während das Licht langsam abnimmt und eine warme, freundliche Kulisse schuf. Die eingehenden Transmissionen am Computer waren nicht länger gegenwärtig in ihrem Kopf.

»Felicita Hopser. Darf ich sie zu einem romantischen Dinner verführen?«, fragte Jay, während er sich langsam zu Boden kniete. Er hob die Hand an, streckte den Finger aus. »Und sage nicht, dass es während der Arbeit nicht geht. Du hast jetzt Pause und alles ist hergerichtet. Du musst nur noch ja sagen.«

Strahlend legte Felicita ihre Hände auf die Wange ab und schluckte. Sie wollte laut zusagen, brachte aber kein Wort mehr raus. Stattdessen ließ sie sich von seiner Hand leiten, die zwischenzeitlich die ihre suchte und sich zum Tisch führen. Sie setzte sich gegenüber. Und er hielt sämtliche Regeln des guten Benehmens ein.

»James T. Bradley. Du bist ein Charmeur und Schlingel. Du weißt mich zu nehmen.«

Felicita hatte keine Ahnung, wie oft sie diesen Satz in ihrer jahrelangen Ehe noch aussprechen würde.

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