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🎲 Adventskalender 2024 🎲

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Sprenkel

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Sprenkel am 19.12.2024 00:31

tuerchen_19.png

19. Dezember
Weihnachtszeit ist Teetrinkzeit. Denn was gibt es Angenehmeres, als ein warmes gut duftendes Getränk in den Händen zu halten während der kalten Jahreszeit? Welche Teesorte würde dein Charakter wählen, wenn ihm Tee angeboten würde? Oder würde er das Angebot nicht annehmen?


Zeit für die Antwort bis am 21. Dezember um 23:59 Uhr

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LuciferDaem...

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Catriona McLoid - 18. Dezember

von LuciferDaemonium am 19.12.2024 13:41

18. Dezember - Frosty the Snowman... or something like that

 

Der Schnee hielt auch am nächsten Tag an und London schien dieses Jahr gute Chancen auf eine weiße Weihnacht zu haben. Es war die letzte Woche, in der sie noch in der Firma wären, ehe Azrael den Urlaub einläutete, den er angekündigt hatte. Noch immer hatte Catriona keine Ahnung, wieso, doch sie hatte auch nicht weiter nachgefragt. Zu sehr war sie jeden Tag aufs Neue mit etwas anderem beschäftigt und genoss einfach die Freizeit, die für den eigentlichen Workaholic beinahe schon ein Segen war. Es wurde sogar halbwegs ruhiger - sofern man das so nennen konnte. Die ganzen Meetings und Quartalstreffen waren durch, die Fürsten hatten auch noch ihren letzten Senf zu irgendwelchen Beschlüssen gegeben und damit hatten Azrael und sie deutlich weniger auf ihrer täglichen To-Do stehen. Jetzt galt es lediglich, einige Mails zu beantworten und neue Projekte mit den nötigen Terminen im neuen Jahr zu verteilen an die zuständigen Abteilungen. Etwas, das innerhalb weniger Stunden bereits erledigt war und zum ersten Mal in ihrer Zugehörigkeit zu dieser Firma hatte Catriona tatsächlich Langeweile. Anfang der Woche hatte sie nicht gedacht, dass es wirklich ruhiger wurde, da jeder auf den letzten Drücker noch kam und irgendwas wollte. Aber jetzt schien es still zu sein.
Die Schottin spielte ein wenig mit ihrem Kugelschreiber und ließ ihn teilnahmslos gegen ihren Schreibtisch klopfen. Ihre grauen Augen sahen dem leichten Schneefall zu, blickten über die weiße Großstadt, die sie von den Panoramafenstern wunderbar beobachten konnte. Ihr Handy vibrierte und ihre Aufmerksamkeit huschte zu dem Gerät. Monique's Name ploppte auf. Grinsend überflog sie die Nachricht. Die Lehrerin hatte sich für ihren Abend bedankt und für die kleine Hilfestellung. Mit schnellen Fingern antwortete sie und schmunzelte in sich hinein, ehe sie sich ihren Mantel schnappte, um sich auf die Terrasse zu verkrümeln. Wenn schon alles von der Agenda abgearbeitet war, konnte sie genauso gut Pause machen. Mit einem Kaffee bewaffnet und dem Kissen, dass sie sich auf dem Stuhl platzierte, machte sie es sichtlich gemütlich. Sie musste vorerst den Aschenbecher unter dem Schnee freiräumen, der kleine Tisch war regelrecht begraben unter der weißen Last.

Sie kam nicht wirklich weit, hatte gerade mal zwei Züge ihrer Zigarette genommen und einen Schluck Kaffee, als Azrael sich bereits zu ihr gesellte.
"Du sagst nicht mal Bescheid, wenn du Pause machst?", kam es als halbe Beschwerde von ihm und er ließ den Schnee auf seinem Stuhl mit einer Handbewegung verschwinden.
"Die letzten Termine sind fürs neue Jahr vergeben und ausnahmsweise explodiert mein Postfach mal nicht vor Mails. Es ist ziemlich ruhig.", gestand sie und konnte das leise Misstrauen nicht verhindern. Ruhig und die Morningstar Inc. passten eigentlich nicht zusammen.
"Sei doch einfach froh, dass es so ist.", zuckte Azrael mit den Schultern. Die Firma lief gut, das war nicht abzustreiten. Und da HOPE und die Morningstar Inc. nun offiziell miteinander arbeiteten, nahm Catrionas Firma ebenso einige Lasten ab, die sonst an ihnen hängen bleiben würden.
"Es ist nur ungewohnt, das ist alles.", gab die Rothaarige leise zu und blickte wieder zu der Aussicht. Der Himmel war in einem hellen Grau der dicken Wolken. Und fast schon könnte man es für einen verschlafenen Anblick halten, wenn es so leicht rieselte, auch wenn die Stadt unter ihnen niemals zur Ruhe kommen würde.
"Und Midnight lässt dich auch in Ruhe mit seinen Angelegenheiten?", hakte der Höllenherrscher neugierig nach. Catriona grinste nur spitzbübisch.
"Offenbar war unsere kleine Schmück-Aktion eine Lehre für ihn. Ich habe ihm gesagt, dass ich über die Feiertage bis zum neuen Jahr eine kleine Auszeit nehme. Wir sind nicht mehr auf den Wettkampf mit der Zeit angewiesen, wenn es um die Aetherquellen geht. Aber ich fürchte, er denkt noch immer, dass dein Vater irgendwas versuchen könnte, obwohl die Sache Schnee von gestern ist." Midnight war in der Hinsicht eben doch ein wenig festgefahren und hatte sich noch nicht wirklich an die neuen Umstände gewöhnt. Azrael schnaubte nur.
"Kann auch noch ein paar Jahrzehnte bei ihm dauern.", grinste er belustigt.
"Morgen muss ich nochmal ins Hauptquartier, Ezekiel hatte noch ein Anliegen. Aber dann ist auch alles bei meiner Firma geklärt.", zuckte sie schließlich nur mit den Schultern und lehnte sich tiefer in ihren Stuhl. Ein seltsames Gefühl. Nach den letzten Jahren, die doch mehr als turbulent waren, kam diese entspannte Ruhe so unverhofft und unerwartet für sie. Für einen Moment fühlte sie sich sogar rastlos und verloren, was sie mit der freien Zeit anfangen sollte. Andererseits schienen Körper und Geist es nötig zu haben, regelrecht dankbar zu sein.
"Was denn, eine weitere Kirchenaufführung?" Die Schadenfreude war Azrael noch immer anzusehen und gequält verzog Catriona ihr Gesicht.
"Ich hoffe nicht, einmal diesen Mist anzusehen, reicht mir für die nächste Ewigkeit.", schnaubte sie wenig begeistert. Der Dämon lachte nur darüber. Catriona war an dem Abend zeternd nach Hause gekommen, weil die Darstellung mehr als lachhaft gewesen ist. Zumindest wenn man sich in den höllischen und himmlischen Kreisen bewegt. Aber Ezekiel hatte sich merklich gefreut und obwohl er es selber besser wusste, schien er hin und weg von der kleinen Aufführung gewesen zu sein.
"Mal unter uns, er ist etwas zu sesshaft in den Kreisen der Menschen geworden. Ich mag Ezekiel, aber er mutiert regelrecht zu einem Kind, wenn ihn etwas hier begeistert und in den Himmel bekommt man ihn wohl so schnell nicht zurück. Er sagt immer, dass ihm sein Tee und die Macarons fehlen würden.", musste sie selbst grinsen. Ezekiel war ein Engel, wie Menschen sich diese Wesen wohl vorstellen würden. Aber manchmal musste man aufpassen, dass er in seinem Glitzerwahn nicht alles um sich herum in ein buntes Chaos verwandelte.
"Ich würde ja sagen, dass mich das überrascht, aber das wäre gelogen.", gab Azrael lediglich zu und zuckte leicht mit den Schultern. Es amüsierte ihn, manchmal den Engel etwas zu verwirren oder seine Naivität auszunutzen, aber sehr viel mehr hatte er mit ihm auch nicht zu tun.

"Bist du eigentlich schon durch mit deiner Arbeit?", lenkte Catriona das Thema um und warf dem Mann neben sich einen scharfen Blick zu. Er war immerhin der Meister der Prokrastination. Azrael ließ seelenruhig eine Zigarette entflammen und tat, als würde er die unterschwellige Warnung seiner Sekretärin nicht mitbekommen.
"Fast.", gab er diplomatisch zurück und seufzend schüttelte Catriona ihren Kopf. Er war unmöglich. Aber gut, sie kannte ihn nicht anders.
"Je schneller du fertig bist, desto eher können wir Feierabend machen.", versuchte sie ihn zu locken und erntete nur einen finsteren Blick.
"Und du drehst in der Zeit Däumchen?", schnaubte er wenig begeistert von der Vorstellung. Die Schottin grinste.
"So ungefähr. Ich könnte dir einen Schneemann bauen.", schlug sie in fast kindlicher Manier vor und schob den Schnee auf dem Tisch zusammen. Azrael beobachtete sie zweifelnd.
"Ich glaube, Ezekiel ist nicht der Einzige, der zu einem Kind werden kann.", kommentierte er ihre Albernheit. Doch Catriona grinste nur darüber und machte sich daran, irgendwas aus dem Schnee zu formen. Jetzt hatte sie einmal damit angefangen. Auch wenn sie ewig keinen Schneemann mehr gebaut hatte. Das letzte Mal tatsächlich als Kind. Azrael sah ihr eine Weile bei den kläglichen Versuchen zu, anstatt seine Aufgaben fertigzumachen. Lieber beäugte er das schiefe Kunstwerk.
"Soll das ein Imp werden?", fragte er irgendwann belustigt. Böse blickte Catriona auf.
"Natürlich nicht!", murrte sie und fluchte leise, als alles wieder in sich zusammenfiel. Während ihr Kaffee wie so oft kalt wurde, versuchte sie sich erneut daran. Ihre Hände waren bereits eiskalt, als sie es schaffte, eine halbwegs schöne Kugel zu formen, die sie vorsichtig absetzte. Kurz hatte sie überlegt, ihm den Schneeball rüberwerfen, aber diesbezüglich hatte sie gestern ihre Lektion gelernt.
"Du gibst nicht auf, was?", stellte Azrael amüsiert fest, als sich Catriona in wie so viele Dinge mal wieder rein kniete.
"Niemals!", grinste sie ihn an und machte sich an eine etwas kleinere Kugel. Langsam hatte sie den Dreh raus oder aber es fiel wieder alles zusammen. Noch hatte sie Glück, die zweite Kugel hielt auf der ersten. Auch wenn sie noch einige Ecken aufwies und nicht perfekt rund war. Aber das war ihr egal. Azrael hingegen nutzte es, um sie wieder zu reizen.
"Du solltest es ein wenig begradigen.", kommentierte er und beobachtete süffisant ihren Versuch.
"Mach es doch selber besser!", gab Cat nur spitz zurück und formte die letzte kleine Kugel. Oder versuchte es, sie brauchte einige Anläufe, bis diese nicht zerbrach. Es war eben nur ein kleiner Schneemann auf dem Tisch. Keine kunstvolle Skulptur. Beinahe wie bei einem Kartenhaus versuchte sie, den Kopf so vorsichtig wie möglich aufzusetzen. Azrael gluckste amüsiert darüber und hob schon seine Hand, als Catriona ihn warnend anfunkelte.
"Denk nicht einmal daran!" Er wollte ihn umstoßen, das wusste sie! Azrael ließ seine Hand enttäuscht wieder sinken und sah auf ihre krumme Figur.
"Und jetzt?", wollte er wissen und nachdenklich musterte Catriona den sehr traurigen Schneemann. Sie gab ihm einen Kippenstummel als Nase, da sie nichts anderes zur Verfügung hatte. Wirklich stolz war sie nicht auf ihr Werk.
"Ich würde ihm ja Hörner geben, aber dann fällt mir alles zusammen.", bedauerte sie fast schon. Azrael schüttelte den Kopf und erhob abermals seine Hand, nur um ihr diesbezüglich etwas auszuhelfen. Die Kanten wurden geglättet und er gab ihrem Schneemann tatsächlich ein Paar geschwungene Hörner aus Eis, ebenso ein Gesicht. Jetzt erinnerte er sie wieder an Krampus und dieser kleine Scherz würde sich wohl jedes Jahr durch die Weihnachtszeit ziehen. Der Körper war noch ihre Kreation, nur etwas ausgebessert, während der Kopf dann doch einem Kunstwerk aus Schnee und Eis glich. Catriona beobachtete die Magie fasziniert, ehe sie halb schmollend, halb belustigt zu ihm aufsah.
"Ich wäre beeindruckt gewesen, wenn du es ohne Magie geschafft hättest.", grinste sie frech und Azrael schnaubte nur.
"Ich konnte es mir einfach nur nicht mehr mit ansehen, wie du dich abmühst. Und jetzt rein mit dir, du kannst mir beim Papierkram helfen.", grinste er und die Schottin verdrehte leicht die Augen. Das war ja absehbar gewesen... Trotzdem folgte sie ihm nach drinnen, aber nicht ohne ein Foto von ihrem Schneemann zu machen.

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CloudFair

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von CloudFair am 19.12.2024 16:43

17.Dezember- Marlon Cranford

Nach einem langen, sehr stressigen Tag würde Marlon wohl von einem seiner Freunde/Kollegen überrumpelt werden. Zuerst genervt, dass er sich nassen, kalten Schnee aus Haar und Mantel klopfen mus, würde es ihn doch amüsieren und er würde volle Kraft miteinsteigen. Dabei wär er wohl derjenige, der dreckige Mittel nutzen würde, ständig den Gegner verspotten würde. Marlon neckt gern, doch nicht unter der Gürtellinie. Nach einiger Weile des Versteckens hinter einem Mäuerchen würde er hervorkommen und attackieren. Sein bester Gegner wäre wohl langsamer als er. Marlon ist nicht der Stärkste, aber schnell und wendig.



Boy, oh Boy. The price of freedom is steep
-Zack, Crisis Core

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CheshireCat_86

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von CheshireCat_86 am 19.12.2024 20:12

17.12.1862

Schneeballschlacht? Dazu ist Grace viel zu behütet aufgewachsen – vielleicht als Kind, aber das ist lange vorbei

 

 

18.12.1862

Grace stand auf der Terrasse, der Schnee hüllte die Reifen ihres Rollstuhls bis etwa 2 Handflächenbreit mit Schnee ein. Matt baute mit Isabelle einen Schneemann. Sie selbst war wieder dick eingepackt und kuschelte sich tiefer in ihre dicken Decken und die Wärmflasche. Sie sah etwas gelangweilt zu ihrem Bruder, bis sie sich nach einer Weile nach unten beugte und einen kleine Schneekugel – vielleicht etwas größer als ihre Faust – begann zu rollen. Als die Oberfläche leicht vereist und glatt war, legte sie diese wieder zurück in den Schnee, begann das gleiche mit einer kleineren Kugel, bis sie einen Minischneemann zusammengesetzt hatte. Sie zog ihre eine Haarnadel als dem Haar und legte sie dem Männchen wie eine Krawatte an. Von dem Kies, den sie beim Bau freigelegt hatte, entstanden 2 graue Äuglein und ein schwarzer Grinse-Mund. Sie sah das Männchen, dass breit grinsend auf ihrer Hand saß, zufrieden an und lächelte in sich hinein.

 

 

19.12.1862

Grace schloss die Augen, atmete tief ein und schnupperte dabei glückselig an ihrem Tee. Ihre Köchin, die bereits ihrer Mutter treu war, machte einen wunderen Tee. Sie hatte ihn zwar nie selbst zubereitet, aber sie wusste genau, wie er zubereitet wurde. Wasser und Milch zu gleichen Teilen zum kochen bringen, so dass ein Liter entsteht. 2 gehäufte Esslöffel Schwarztee-Blätter, 2 EL brauner Zucker, ein bisschen Ingwer, 1 Zimtstange, 3 Kardamomkugeln, 5 Gewürznelken, 5 Pfefferkörner, eine halbe Sternanis und 1 sehr kleines Stück Macis werden benötigt. Die Gewürze zerstößt ihre Köchin und erhitzt sie vorsichtig im Topf, wenn es intensiv beginnt zu duften, gießt sie alles mit Milch und Wasser auf und wartet bis alles blubbernd kocht. Dann wirft sie die Teeblätter dazu und süßt entsprechend mit dem Rohrzucker. Wenn es ca. 4-5 Minuten gezogen ist, gießt diese es durch ein Sieb in eine Porzellankanne und serviert es. Matt findet es so zu süß, Grace könnte gut und gerne auf Wein oder Bier verzichten, aber nicht auf diesen leckeren Tee…

Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"

~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~

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Alaska

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Alaska am 20.12.2024 00:58

Tür 17 Wie würde dein Charakter reagieren, wenn er plötzlich in eine Schneeballschlacht gerät? Begeistert mitmachen? Aus dem Weg gehen? Ausrasten?

(FUCK ich hab die Deadline um eine Stunde verpasst weil ich so lang geschrieben hab, anyway, hier ist der Beitrag)

Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren, und da stand sie – Arden, barfuß und mit einem irritierten Ausdruck im Gesicht, der irgendwie fast komisch war. Amaro ließ den kleinen hölzernen Engel in seiner Hand leicht schaukeln, als wollte er ihr zeigen, dass er nicht vorhatte, sofort zu verschwinden.
Arden schaute ihn einen Moment lang an, und er konnte sehen, wie sich die Zahnräder in ihrem Kopf zu drehen begannen, während sie offenbar versuchte, Sinn aus seinen Worten zu machen. Er wartete ab, den Engel noch immer in der Hand.
„Es schneit?", fragte sie irgendwann, eher zu sich selbst als zu ihm, ihre Stimme ein Hauch von Freude. Amaro bemerkte, wie ihre Augen sich kurz aufhellten – eine winzige Veränderung, aber er nahm sie trotzdem wahr.
„Kein Witz", erwiderte er trocken, zog eine Augenbraue hoch und deutete mit einem kurzen Nicken auf die tanzenden Flocken außerhalb des Gebäudes. „Selbst San Francisco gönnt sich offenbar mal einen magischen Moment."
Während Arden also zurück in die Wohnung hopste, um sich anzuziehen, spürte er weiterhin den Blick der alten Frau wie ein Laser im Nacken, ignorierte sie jedoch demonstrativ. Arden warf dieser bei ihrem Erscheinen ein betont freundliches „Hi, Maggie – danke für den Likör!" hinüber, während Amaro den Kopf zur Seite drehte und die alte Frau von der Seite in den Blick nahm. Doch sie war nicht an der Tür erkennbar, keine Antwort folgte. "Nette Nachbarin.", brummte er bloß und folgte Arden schließlich durch zum Ausgang am Ende des Treppenhauses, während sie ihn über die liebe alte Maggie aufklärte. In seinem Leben ist er schon einigen Maggie's begegnet. Schön wäre es, wenn sich die Welt so simpel verhielt, wie sie befürchtete.
In seinem Kopf braute sich ein Bild der alten Dame zusammen. Wie sie sich den selbst gebrauten Likör heimlich den ein- oder anderen Becher zu viel einschenkte, während sie ihre Dämonenjagd-Artikel in irgendwelchen obskuren Magazinen las.
Draußen schlug ihnen die kalte Winterluft entgegen. Die Schneeflocken tanzten weiter durch die Dunkelheit, und Amaro hielt den Engel in der Hand, während Arden den Schnee betrachtete.
Sie fragte nach dem Engel, doch er kam nicht dazu, sich eine passende Antwort zurechtzulegen. Er hatte eigentlich gedacht, dass sie die Geste einfach so verstehen würde. Nun wusste er nicht so recht, was er sagen sollte.
Derweil kniete sie nieder und schien den Schnee in die Hand zu nehmen. Amaro öffnete endlich seinen Mund. "Also, ich war gestern auf dem Weihnachtsmarkt und .."
Plötzlich drehte sich Arden herum und warf ihm eine Kugel aus Schnee entgegen. Amaro ließ den Schnee bloß langsam von seiner Jacke rieseln, während er einen Moment lang nur dastand und Arden ansah – halb überrascht, halb amüsiert. Die kleine Schneekugel hatte ihn nicht nur getroffen, sondern auch irgendetwas in ihm wachgerüttelt. Die Art, die man normalerweise tief begräbt, um nicht an Momente erinnert zu werden, die sich zu unbeschwert anfühlen, um real zu sein.
„Das war ein Fehler", sagte er schließlich, und ein kleines Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Es war ein warnendes, fast lauerndes Grinsen, das deutlich machte, dass sie nicht einfach so davonkommen würde.
Amaro ging sogleich in die Hocke und begann, den Schnee zusammenzuschieben. Die eiskalten Flocken prickelten scharf an seinen Fingern, aber das war ihm egal. Es dauerte nicht lange, bis er selbst eine kleine, solide Kugel geformt hatte. Er richtete sich auf und hielt sie demonstrativ in die Luft. „Das hier", begann er, während er die Schneekugel in seiner Hand abwog, „ist Gerechtigkeit in ihrer reinsten Form."
Bevor Arden reagieren konnte, schleuderte er die Kugel mit präziser Zielgenauigkeit in ihre Richtung.
Damit brach ein Krieg empor. Beherzt hechteten beide von einer Stelle zur nächsten, um den Schnee vom Boden aufzusammeln und gleichzeitig den Würfen des jeweils anderen auszuweichen.
Amaro merkte, wie er zwischen den Würfen und Ausweichmanövern herzlich lachte – richtig lachte, nicht nur das schiefe, spitzbübische Schmunzeln, das er sich sonst erlaubte. Als Arden ihm schließlich mit einem gezielten Wurf einen Schneeball direkt ins Gesicht verpasste, hielt er inne. Schnee rieselte von seiner Nase, und er blinzelte ihr entgegen.
„Ah, so spielen wir also", murmelte Amaro und umrundete Arden vorsichtig, während er halb gehockt einen weiteren Ball formte. Er schob die kalte Luft durch die Nase aus, seine Finger wurden derweil langsam klamm. Eine Idee kündigte sich an und er schaltete somit eine neue Strategie.
Er ließ den Schneeball in der einen Hand, griff mit der anderen nach einem kleinen Ast, der auf dem Boden lag, und warf ihn weit über Ardens Kopf hinweg.
Ob sie dem Ast hinterherblickte oder nicht, wartete er nicht ab. Er sprintete los, um die Distanz zwischen ihnen zu verkürzen. Der Plan war simpel: Nah ran und aus nächster Nähe treffen, bevor sie reagieren konnte.
Doch was Amaro nicht bedacht hatte, war der dünne Film aus Eis, der vor Arden unter einer unschuldigen Schicht Schnee verborgen war. Mit einem einzigen Schritt setzte sein Fuß auf die vereiste Pfütze, und sofort entglitt ihm der Halt. Er schaffte es nicht, irgendetwas zu erwidern, sondern war augenblicklich fokussiert, den Schaden minimal zu halten. Dass er Arden mitzog, ließ sich nicht vermeiden.
Der Aufprall war weniger schlimm, als erwartet – zumindest für Arden. Sie landete weich auf dem Grim Hunter. Amaro jedoch gab einen unzufriedenen Laut von sich, als der Aufprall ihn in den Rücken presste.
Für einen Moment war alles still, bis auf das leise Knirschen des Schnees unter ihnen. "Das ist ein eindeutiges Unentschieden.", proklamierte er trocken und starrte dabei auf die dicken Schneewolken am Himmel über ihnen. Schließlich stützte er sich auf seinen Oberarmen ab, um zu Arden zu sehen. "Alles in Ordnung?"
Amaro war bewusst, dass es mehr als einen kleinen Sturz brauche, um einem Vampir auch nur einen Kratzer zu verpassen. Trotzdem kam er nicht umhin, sich zu erkundigen.

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Sprenkel

26, Weiblich

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Sprenkel am 20.12.2024 01:00

tuerchen_20.png

20. Dezember
Dein Charakter darf Weihnachten mit einer Berühmtheit seiner Wahl verbringen. Wer wäre diese Berühmtheit?


Zeit für die Antwort bis am 22. Dezember um 23:59 Uhr

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Alaska

25, Weiblich

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Alaska am 20.12.2024 01:18

Tür 18 Dein Charakter baut einen Schneemann, ein Iglu oder eine andere Schneeskulptur. Beschreibe, wie sein Kunstwerk aussehen würde.


Amaro ließ seinen Blick über die Schneedecke wandern, die sich wie eine Decke über den Park gelegt hatte. Die Kälte hatte ihn mittlerweile durchdrungen, doch das hielt ihn nicht davon ab, sich einer neuen Idee zu widmen. Während Arden sich eine Weile entfernt beschäftigte – wahrscheinlich damit, den Rest ihres Vorrats an Schneebällen vorzubereiten –, entschied er, etwas anderes zu versuchen. „Okay, mal sehen, ob ich das hinkriege", murmelte er vor sich hin und kniete sich in den Schnee. Seine Hände griffen bereits nach dem ersten Haufen, den er zu einer groben Form ballte.
Amaro beschloss, einen Schneemann zu bauen – aber nicht den gewöhnlichen mit drei Kugeln, einem Schal und einer Karottennase. Das war ihm zu langweilig. Stattdessen formte er eine Art Schneestatue, die den Anschein eines wachsamen, grimmigen Wächters hatte.
Der Körper war muskulös und kantig, fast grotesk in seiner Darstellung – die Proportionen waren ein wenig schief, weil Amaro kein Bildhauer war. Der Wächter trug eine Art stilisierte Rüstung, die er mit einem kleinen Taschenmesser in den Schnee schnitzte, um ein Abbild von Platten und Nieten zu erschaffen. Für das Gesicht nutzte er Steine, die er in den Schnee presste, um Augenhöhlen und eine finstere, gerunzelte Stirn zu formen.
Das Highlight war jedoch die "Waffe". Amaro schulterte einen Ast, den er in die Seite des Schneemanns drückte, sodass es aussah wie eine Lanze. 
Amaro trat einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk kritisch. Es war alles andere als perfekt, aber irgendwie hatte es etwas. Etwas, was Amaro schließlich zufrieden Nicken ließ.
Sag hallo zu Sir Schneewächter. Er beschützt diesen Park. Und dich, falls du ihn nett fragst.", stellte er Arden wenig später seinen Schneemann vor.

Tür 19 Weihnachtszeit ist Teetrinkzeit. Denn was gibt es Angenehmeres, als ein warmes gut duftendes Getränk in den Händen zu halten während der kalten Jahreszeit? Welche Teesorte würde dein Charakter wählen, wenn ihm Tee angeboten würde? Oder würde er das Angebot nicht annehmen?

Amaro ist ein überraschend exotischer Liebhaber von indischem Chai mit Milch. Kräftig, würzig, ein Hauch von Schärfe, der die Sinne weckt. Und natürlich muss der Tee ungesüßt sein, denn Amaro mag den Zusatz von Süße in Getränken nicht. 
Falls es keine Optionen gibt und man ihm einen standardmäßigen Kräutertee anbietet, würde er ihn dennoch annehmen, aber ihn eher pragmatisch trinken, um die Hände zu wärmen, als wirklich zu genießen. Er wäre der Typ, der dann murmelt: „Schmeckt nach... heißem Wasser mit Gras. Aber ist okay."

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.12.2024 01:24.

random.xme

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von random.xme am 20.12.2024 12:19

18. Dezember
„Oh wow...so groß!" die sonst so kleinen Agen wurden riesig und funkelten vor Winterglück. Meine Gruppe hatte es sich zur Aufgabe gemacht das beste Schneemonster der Welt zu bauen. Nachdem sie sich einen ungefähren Plan mit Wachsmalstiften gemacht haben, warfen sie sich die Mützen, Schals und Handschuhe über und watschelten alle der Reihe nach (laut raschelnd, wegen den viele Schneehosen) nach draußen in den Innenhof.
„PIIIIIIIIIET!" riefen sie schon nach einigen Minuten und ich staunte nicht schlecht, als sie eine Kugel präsentierten, die weit über die Größe eines Vierjährigen hinausging. „Das habt ihr ja super gemacht, was soll ich denn da noch machen?" fragte ich und die Kleinen tauschten verschwörerische Blicke aus „Wir wollen den Ball noch größer machen. So groß wie du!" ein nächstes Kind ergänzte sofort „Mindestens! Mindestens!" ich schmunzelte und versuchte es ihnen erst noch auszureden, nachdem ich aber die Skizzen sah (sogar mit kleinem Strichmännchen daneben zum Größenvergleich) musste ich zugeben, dass das schon cool aussah.
Nur 20 Minuten später rollte ich gemeinsam mit 5 kleinen Kindern einen riesigen Schneeball vor mir her. Die Kids stellten sich auf einen Stein, um eine Höhle in die obere Hälfte zu graben, die wohl der Mund darstellen sollte. Zwei Stöcker wurden als Antennen in die Kugel gesteckt und am Ende musste ich den Streit um die schönsten Steine für die Augen moderieren.

Grille

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random.xme

21, Weiblich

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von random.xme am 20.12.2024 18:10

19. Dezember
„Und du?" fragte mich Jades Mutter auf Französisch und ich sah etwas verwundert zu meiner Freundin. Nicht weil ich nicht verstanden hatte, was ihre Mutter von mir wollte, eher war ich überrascht dass sie sich einen Kräutertee gewünscht hatte, den sie zuhause so sehr abscheute „Geh mir weg mit deinem gesunden Grünzeugs..." meistens folgte diese Tirade auf das Öffnen eines viel zu überzuckerten Kindertees, der dann nach Himbeere-Vanille schmeckte oder nach irgendeinem Stückchen Kuchen, das mit einer besonders großen Portion Puderzucker verziert wurde.
Bei ihrer Familie war Jade ein gänzlich anderer Mensch. Ich sah in ihrem Blick, dass ihre Mutter ihr wohl nichts anderes geben würde also fragte ich, ob sie vielleicht auch einen Kinderfrüchtetee da hatten. Man musste nur in den Gesichtsausdruck der Frau schauen und wusste sofort, wie missbilligend sie dem gegenüberstand. Sie hatte die Nase leicht nach oben gezogen und seufzte etwas das ich nicht verstand.
Ich kannte diesen Haushalt insofern gut, dass ich wusste alle Personen würden aus exakt derselben, schwarzen Tasse ihre Heißgetränke zu sich nehmen. Ich half noch dabei die Tassen in den Salon (diese Menschen haben einen Raum in ihrem Haus den sie „Salon" nennen!) zu tragen. Wobei ich aber den süßen Früchtetee vor Jade stellte und mir selbst den dunklen Kräutertee in die Hand nahm. Als Jade einen vorsichtigen Schluck aus ihrer Tasse nahm (Sie hätte wohl auch todesmutig den Kräutertee getrunken) leuchteten ihre Augen vor Freude auf und sie sah mit einer Dankbarkeit zu mir, die ich mit einem leichten Lächeln erwiderte. Mich mochten ihre Eltern sowieso nicht. Da konnte ich auch einen süßen Kindertee wünschen, ohne dass ich in ihrer Achtung noch weiter sinken würde.

Grille

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LuciferDaem...

27, Weiblich

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Catriona McLoid - 19. Dezember

von LuciferDaemonium am 20.12.2024 20:19

19. Dezember - A different Teatime

 

Catriona hatte sich früh aus dem Büro verabschiedet, um sich mit Ezekiel bei HOPE zu treffen, wie sie es bei Azrael angekündigt hatte. Was genau der Engel von ihr wollte, hatte er nicht gesagt. Nur rumgedruckst und war ihr ausgewichen, was die Schottin etwas misstrauisch stimmte. Entweder hatte er wirklich wieder so ein Vorhaben wie beim Krippenspiel vor oder sie sollte ihm bei einer anderen Albernheit helfen. Was davon zutreffend war, wusste sie nicht, aber es würde sich ihr bald ergeben.
Sie betrat ihre Firma und erhielt im selben Atemzug eine Nachricht von Azrael auf ihrem Handy. Natürlich hatte sie ihn unter seinem menschlichen Synonym eingespeichert. 

[11:48] Kane M. : Sag Bescheid, wenn du im Kirchenchor mitsingen sollst. Die Show will ich nicht verpassen.


Catriona musste lachen und schüttelte nur den Kopf über ihn. Sie blieb stehen und schrieb ihm zurück.

[11:48] Cat : Dafür würdest du eine Kirche betreten?

[11:49] Kane M. : Das wäre es mir wert.

[11:49] Cat : Natürlich~ Ich habe die Rolle als Engel, dürfte dir gefallen.

[11:49] Kane M. : Hoffentlich mit dem passenden Kostüm. Aber ob du als Engel durchgehst, wage ich zu bezweifeln.

[11:50] Cat : Was soll das denn heißen? Ich bin die Unschuld in Person! Ich würde einen tollen Engel abgeben.

[11:50] Kane M. : 1. Das ist mein Spruch!

2. Na sicher bist du das. Wobei, dann wäre der Himmel vielleicht einen Besuch wert, wenn du dort für Ordnung sorgst.

[11:51] Cat : Soll das Sarkasmus sein?

[11:51] Kane M. : Viel Spaß mit Ezekiel~ Halte mich auf dem Laufenden.

[11:51] Cat : Viel Spaß beim Papierkram, heute helfe ich dir nicht. ♥

[11:52] Kane M. : So viel zum Thema Engel…

[11:52] Cat : Bis später


Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ließ sie ihr Handy wieder in die Tasche gleiten und machte sich auf den Weg zu ihrem Büro. Wie zu erwarten stand Ezekiel bereits aufgeregt neben seinem eigentlichen Schreibtisch vor ihrer Tür. Er schien bereits auf sie gewartet zu haben.
"Oh, Catriona! Schön, dass du da bist!", rief der Blondhaarige auch gleich freudig aus. Also ein Problem schien es schonmal nicht zu geben, dafür hatte er zu gute Laune.
"Hey. Ja, ich hatte Zeit. Was gibt es denn?", wollte sie mit einem Lächeln wissen. Ezekiel griff nach ihrem Arm und zog sie auch schon mit sich.
"Naja... Ich werde nichts sagen. Ich darf nicht. Komm einfach mit und schaue es dir an! Oh, es wird dir gefallen!", plapperte der Engel munter drauf los und jetzt verstand Catriona nichts mehr. Sie folgte widerstandslos und wurde zu dem Meetingraum geführt, den sie zuvor mit Belial und Baal genutzt hatte, um Azraels Geschenk zu planen. Allerdings hatte er sich verändert. Die bequemen Sessel waren geblieben, auch im Kamin flackerte ein warmes Feuer. Doch die Schottin blieb wegen etwas anderem stehen. Ein großer - und sie meinte wirklich groß! - Weihnachtsbaum stand im Raum, reich geschmückt in rot und gold, wie sie es sonst eher aus den Filmen kannte, die in New York spielten. Sprachlos blieb sie im Türrahmen stehen, während Ezekiel bereits über das ganze Gesicht strahlte.
"Was...", brachte sie nur hervor und sah Midnight, der mit verschränkten Armen in einem der Sessel saß. Auch andere Mitglieder von HOPE waren anwesend und grinsten bereits.
"Es ist auf seinem Mist gewachsen.", deutete Midnight auf Ezekiel. Er schien nicht ganz freiwillig hier zu sein wie es schien.
"Jetzt hab dich nicht so Night.", lachte Mephisto, der es sich im Sessel neben ihm gemütlich gemacht hatte. Dem ehemaligen Bluthund Lucifers schien das ganze eher zu amüsieren. Midnight hingegen hatte die Falte zwischen seinen dunklen Brauen, die zeigte, dass er lieber woanders wäre.
"Ihr wollt ja unbedingt diesen Schwachsinn mitmachen...", brummte der Schattenwandler nur. Catriona verstand noch immer kein Wort und sah fragend in die ihr bekannten Gesichter. Es hatten sich viele von HOPE versammelt und der ganze Raum war festlich geschmückt.
"Na los, Zeki... Sag du es ihr.", grinste Mephisto an den Engel gewandt, der fast so aussah, als würde er gleich einen Freudensprung vollführen.
"Also!", verkündete er feierlich und drehte sich zu Catriona um, geleitete sie sogar zu einem freien Sessel, auf den sie sich fallen ließ.
"Du hast die Organisation ja aufgebaut und uns alle zu dir geholt und naja... Wir dachten, dass... Wir haben uns nie wirklich bedankt für alles. Und da du dieses Jahr Weihnachten feiern möchtest, haben wir uns gedacht, dass wir das Ganze etwas vorverlegen und mit dir gemeinsam eine kleine Weihnachtsfeier veranstalten. Die menschlichen Firmen machen das auch ständig, warum also nicht auch HOPE. Jeder hat mitgeholfen und du kannst heute einfach mal entspannen.", begann Ezekiel aufgeregt drauf loszureden und Catrionas Augen wurden immer größer. Sie sah erneut in die Runde der Wesen, die diese Feste eigentlich nicht wirklich zelebrierten. Und doch wollten sie es dieses Jahr für sie ändern.
"Eine... Weihnachtsfeier?", brachte sie überrumpelt heraus. Midnight schnaubte.
"Eine blöde Idee, aber irgendwie wollte jeder mitmachen.", sah er säuerlich in die Runde.
"Du kannst Catriona nicht immer behandeln, als wäre sie eine von uns. Wenn sie dieses Fest feiern möchte, ist es ihr gutes Recht.", mischte sich der Engel Duriel ein und grinste dem Schattenwesen entgegen, der etwas in seinen Bart brummte. Dagegen konnte er nichts sagen, so gerne er auch wöllte.
"Danke, Leute. Ich... Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.", gab die Schottin zu und jetzt breitete sich ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen aus.


"Wie wäre es mit: Die Party ist eröffnet?", tönte es hinter ihr und ungläubig drehte sich Catriona im Sessel herum, nur um von Azraels Grinsen begrüßt zu werden. Er hatte doch nicht ernsthaft etwas damit zu tun?
"Du...?", hauchte sie eher als dass sie sprach. Der Dämon sagte nichts, schmunzelte nur leicht, doch natürlich konnte Ezekiel den Mund nicht halten.
"Er kam mit dem Vorschlag zu mir um dir eine Freude zu machen, und ich musste ihn natürlich sofort umsetzen.", strahlte der Engel und Azrael seufzte kurz resigniert.
"So deutlich hättest du das jetzt nicht sagen müssen.", knurrte er an Zeki gewandt, der nicht wirklich zwischen den Zeilen lesen konnte und nur unschuldig die Schultern hob. Hier und da war ein leises Lachen der Gruppe zu hören, die es nur amüsiert beobachteten. Catriona sah gerührt von ihm zu allen anderen. Sie ließen sich ihretwegen auf das menschliche Fest ein und das erwärmte ihr das Herz mehr, als alles andere.
"Danke...", sagte sie leise und begann selber zu strahlen.
"Gibt es wenigstens Alkohol?", wollte Midnight wissen und Baals Lachen schallte durch den ganzen Raum, als er freudig in die Hände klatschte.
"Natürlich! Jede Menge, altes Haus.", grinste der Russe und wies zu den Dispensern, die Catriona unangenehm bekannt vorkamen. Die letzte Glühweinziehung war ihr noch halbwegs in Erinnerung... Sie ging nicht gut aus und vorerst würde sie die Hände von dem Teufelszeug lassen.

"Ich würde vielleicht mit einem Tee beginnen...", meinte sie in weiser Voraussicht und Azrael lachte neben ihr.
"Nicht, dass du wieder schlapp machst.", zog er sie auf. Catriona konnte das Lächeln nicht von ihren Zügen verbannen.
"Heute nicht.", versprach sie mit einem warmen Unterton. Selbst seine Sticheleien konnten die Rührung in ihrem Inneren nicht mildern.
"Danke, Azrael.", flüsterte sie ihm leise zu, als die anderen sich schon ins Getümmel stürzten. Der Schwarzhaarige beließ es nur bei einem stummen Lächeln und sagte nichts darauf.
"Ich habe Tee gehört?" Ezekiel hielt auch schon die altmodische Porzellankanne in seinen Händen. Tee war etwas, mit dem man ihn begeistern konnte. Sein Sortiment war merklich gewachsen und mittlerweile war er recht eigenwillig, wenn es um die für ihn angemessene Qualität ging.
"Was hättest du denn?", grinste sie dem Engel entgegen, wohl wissend, dass es ihn erfreuen würde. Ezekiel holte bereits freudig Luft und goss ihr einfach gekonnt eine Tasse ein. Es würde der Tee bei rauskommen, für den sie sich entscheiden wollte.
"Einen English Breakfast von Twinings. Der Beste, wenn du mich fragst. Oder aber einen weihnachtlichen Früchtetee, mit Zimt und Pflaumengeschmack! Wir haben auch Gebäck da, passend zum Tee!" Catriona schmunzelte leicht, immerhin schien sich der Engel in Britannien wohl mehr als genug mit den Gewohnheiten auseinandergesetzt zu haben. Oder sollte sie sagen, er habe sie probiert?
"Ich fange mit dem English Breakfast an, mit etwas Zucker, danke.", nahm sie die Tasse entgegen und schon stieg ihr der Duft des Schwarztees mit leichter Karamellnote in die Nase. Ein wenig erinnerte sie das Porzellan an das Geschirr ihrer Granny, es war mit Sicherheit aus den 80ern. Eine kleine Dose erschien vor ihr und mit einem Lächeln nahm sie sich zwei kleine, süße Würfel und warf sie in den herrlich duftenden Tee. Mit der Londoner Teezeit hatte sie sonst nie viel zu tun, sie wusste nicht einmal die genaue Zeit dafür, aber hin und wieder war es doch ganz angenehm, den Kaffee mit Tee zu ersetzen. Ersteres trank sie ohnehin viel zu viel.
"Den Früchtetee kannst du in einen dieser Teufelsdinger füllen, dann nötigt mich Baal zumindest nicht zum trinken!", lachte sie leicht und deutete auf die silbernen Ungetüme. Ezekiel lachte nur.
"Und unsere Gäste würden auch nicht betrunken werden." Azrael hüstelte auf diese Worte vielsagend und hob eine Braue, dass sich Ezekiel schnell korrigierte. "...Die, die nicht so viel vertragen zumindest..." Peinlich berührt, rauschte der Engel davon und machte sich an dem Dispenser zu schaffen. Keiner der hier Anwesenden würde so schnell die Folgen vom Alkohol spüren, immerhin arbeiteten ihre Körper anders. Wobei... Die, die mit Baal trinken würden, wären auf kurz oder lang betrunken. Der Fürst kannte kein Ende und sein Wodka war auch nicht ohne, selbst für Dämonen nicht.

Entspannt lehnte der Rotschopf sich mit ihrem Tee zurück und sah grinsend zu ihren Leuten, die sich mit ihren eigenen Tassen des heißen Alkohols auf den Sitzmöglichkeiten lungerten oder sich in bunt gemischten Grüppchen unterhielten. Beinahe wie eine richtige Firmenweihnachtsfeier, nur, dass Catriona der einzige Mensch in dieser Runde war. Aber es schien niemanden zu stören. Mephisto ließ sich seine Tasse von Baal großzügig mit Wodka auffüllen und kopfschüttelnd über die beiden blieben ihre Augen bei Midnight hängen, der ihren Blick auffing und sich sogar erhob.
"Ich gebe zu, die Idee war nicht schlecht.", meinte er beiläufig mehr an Azrael als an Cat gewandt.
"Ziehst du nächstes Jahr allerdings wieder so einen Mist in meinem Büro ab, dann gibt es keinen Ort an dem du.... - nein, ihr beide, sicher seid. Verstanden?" Die scharfen, giftgrünen Augen des Ältesten sahen zwischen Azrael und Catriona hin und her. Die beiden wechselten nur einen süffisanten Blick und setzten ein wenig überzeugendes, unschuldiges Grinsen auf.
"Natürlich nicht.", meinte die Schottin scheinheilig.
"Wir würden niemals auf die Idee kommen.", machte Azrael auch schon weiter und Midnight stöhnte genervt auf.
"Ihr zwei habt euch wirklich gefunden, was?", murrte er nur und wank ab, da er dem Schabernack wohl sowieso nicht entgegenwirken konnte.
"Selber schuld, wenn du ihr Weihnachten verbieten willst, Mr. Grinch." Mittlerweile wusste der Höllenherrscher, wer der Grinch war und hatte es als neuen Spitznamen für Midnight auserkoren, als sie den Film zusammen gesehen hatten. Wie zu erwarten, verzog der Schattenwandler das Gesicht.
"Sehe ich für dich grün aus?", zischte er und Azrael lachte amüsiert auf.
"Deine Augen passen schonmal~"
"Treib es nicht zu weit, Bursche.", knurrte Midnight, doch seine Mundwinkel zuckten in leichter Belustigung.
"Feiert euer Weihnachten. Aber im neuen Jahr will ich dich im alten Eifer wieder bei der Sache, Cat.", sah Midnight streng zur Schottin, die nur lachend den Kopf schüttelte.
"Das bin ich schon, nur keine Sorge. Versuche doch selber einfach die kleine Auszeit zu genießen. Das machen die anderen auch, ganz egal, ob sie mit dem Fest etwas anfangen können oder nicht.", versuchte sie, ihren alten Freund zu besänftigen. Doch Midnight schnaubte nur.
"Sie nutzen es als Vorwand, um sich vor der Arbeit zu drücken, das ist alles." Manchmal konnte er wirklich harsch sein.
"Also wirklich... Eine Pause braucht jeder einmal, du auch.", schüttelte sie sanft den Kopf. Azrael gluckste neben ihr.
"Das sagt die richtige Sklaventreiberin hier.", gab er seinen Senf dazu und grinste breit. Normalerweise war es Catriona, die immer darauf bestand, dass sie sich der Arbeit widmen sollten. Erst jetzt im Dezember schien sie merklich aufzutauen diesbezüglich und irgendwo hoffe Azrael, es möge so bleiben. Midnight hingegen hoffte auf das Gegenteil.
"Zur Zeit denkt sie nur an Lametta und Punsch.", grinste er frech in ihre Richtung. Catriona lachte.
"Zugegeben sah es wunderbar in deinem Büro aus."
"Hör mir auf mit diesem Scheiß, ich finde immer noch was davon auf dem Fußboden.", brummte Midnight und schüttelte sich, weshalb die anderen beiden jetzt doch lauter zu lachen begannen.


Begleitet vom warmen Duft des Schwarztees, mischte sich auch Catriona unter die Dämonen und Engel, lachte und plauderte mit ihnen, auch wenn sie sich an ihren Tee hielt und auf den Alkohol ausnahmsweise verzichtete. Sicher war sicher. Außerdem war ihr ohnehin schon warm ums Herz. Die weihnachtlichen Freuden waren eben nicht nur für Menschen greifbar, wenn sie sich die Stimmung so ansah.
Die Schottin musste sich nicht erst umdrehen, um zu wissen, dass ihr Dämon hinter ihr stand. Seltsamerweise konnte sie seine Wärme regelrecht spüren. Azrael hatte sich von dem kleinen Trinkspiel mit Mephisto und Baal losgerissen und war an sie herangetreten. Er lugte über ihre Schulter und warf einen fragenden Blick in ihr Gesicht, immerhin stand sie schon einige Minuten alleine vor dem Feuer des großen Kamins. Seine Augen fragten stumm, ob alles in Ordnung wäre und sie lächelte nur, lehnte sich leicht gegen seinen Oberkörper und schaute wieder in die Flammen.
"Meinst du, wir können das nächstes Jahr wiederholen?", fragte sie leise. Azrael lehnte sich subtil etwas mehr in ihren Rücken, verzichtete aber darauf, offensichtlich den Arm um sie zu legen.
"Und die Jahre darauf. Ein wenig Abwechslung schadet auch HOPE nicht. Sie genießen es.", raunte er leise zurück und schmunzelte leicht.
"Und du hast das nicht nur gemacht, weil du eine weitere Party wolltest?", neckte sie sachte und sah in seine sanften Züge. Sie kannte die Antwort.
"Nur deswegen.", log er ihr dreist ins Gesicht, aber sein Lächeln sprach eine andere Sprache. Catriona musste sich auf die Zunge beißen, um nicht vorschnell etwas zu sagen, was sie nicht mehr zurückziehen konnte. Das hier war der falsche Ort dafür und trotzdem lagen ihr die Worte bereits auf den Lippen. Stattdessen räusperte sie sich jedoch schnell.
"Ich glaube, ich hole mir noch einen Tee.", murmelte sie sinnloser Weise, dabei konnte sie ihren Blick kaum von ihm lösen. Eigentlich wollte sie auch gar nicht weg, aber sie würde schwach werden, das wusste Cat. Auch Azrael blinzelte kurz als wäre er in Gedanken abgedriftet und ging einen Schritt zurück.
"Es ist deine Weihnachtsfeier und du trinkst Tee.", versuchte er sich an einen frechen Scherz, der jedoch nur die halbe Wirkung innehatte. Die Schottin lächelte ihn nur warm an, ehe sie sich schnell aufmachte, den Wintertee zu probieren, von dem Ezekiel gesprochen hatte.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.12.2024 20:40.
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