🎲 Adventskalender 2024 🎲
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🎲 Adventskalender 2024 🎲
von Sprenkel am 01.12.2024 00:14Quellen: Freepik & Pixabay 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 - Zuletzt aufgerufen am 28. November 2024
Dieses Jahr fällt der erste Advent gleichzeitig auch auf den 1. Dezember. Somit begrüßen wir dich am heutigen glorreichen Sonntag herzlich zum diesjährigen Adventskalender auf RSH! Es ist nicht der erste Adventskalender hier im Forum, aber die Teilnahme funktioniert diesmal anhand eines selbst erfundenen Charakters. Er kann ein beliebiger Charakter aus einem deiner Rollenspiele sein oder du kannst kurzerhand einen neuen Charakter extra für den Adventskalender entwerfen.
Worum geht es?
Ab heute bis und mit 24. Dezember wird hier jeden Tag eine kurze Frage oder Aufgabe gepostet, welche du für oder mit deinem Charakter beantworten kannst. Die Antwort kannst du hier in die Kommentare schreiben oder – falls dir das lieber ist – der Eventmanagerin Sprenkel per private Nachricht. Der Adventskalender dient also auch ein wenig der Charakterentwicklung.
Die Antworten dürfen sehr kurz sein (viele Fragen könnte man sogar anhand eines Satzes beantworten). Schließlich hat man in der Weihnachtszeit oftmals nicht viel Zeit. Wenn du längere Ausführungen schreiben möchtest, kannst du dies gerne tun.
Du kannst an jedem Tag noch mit deinem Charakter einsteigen. Ein verpasstes Türchen darf man auch noch am nächsten und übernächsten Tag nachholen, falls man mal eins-zwei Tage nicht dazu kommt - das kann in der Weihnachtszeit ja schnell mal sein. Türchen, die mehr als zwei Tage zurückliegen, dürfen nicht mehr nachgeholt werden.
Es wäre schön, wenn du bei deiner ersten Antwort deinen Charakter kurz vorstellen könntest – dies ist aber kein Muss: Name, Geschlecht, Alter, Besonderheiten.
Die täglichen Türchen werden sowohl in der Übersicht gleich unterhalb dieses Beitrages aktualisiert, wie auch als einzelner Beitrag von mir gepostet. Fragen und Unklarheiten bitte mir per PN mitteilen.
Regeln
- Du darfst nur mit einem Charakter teilnehmen.
- Der Charakter muss selbst erfunden sein.
- Schreibe oben an jede Antwort, wie dein Charakter heißt und um welches Türchen es sich handelt.
- Du darfst verpasste Türchen nachholen, die einen oder zwei Tage zurückliegen.
- Liegt das verpasste Türchen mehr als zwei Tage zurück, darfst du es nicht mehr nachholen.
- Setzte, falls nötig, eine Triggerwarnung.
Punkte und Preise
Pro Türchen, an dem du teilgenommen hast, bekommst du 5 EM-Punkte. Insgesamt sind also 120 EM-Punkte möglich.
Teilnahmemedaille: ab 5 EM-Punkten
Bronzemedaille: ab 50 EM-Punkten
Silbermedaille: ab 90 EM-Punkten
Goldmedaile: bei 120 EM-Punkten
Ende des Events:
Du hast bis zum 26. Dezember 2024 um 23:59 Uhr Zeit für deine Antwort zum letzten Türchen.
Das EM-Team wünscht Dir eine schöne und spannende Adventszeit!
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von Sprenkel am 01.12.2024 00:16Diese Übersicht wird täglich aktualisiert.
1. Dezember
Schlittschuhlaufen ist angesagt. Wie würde sich dein Charakter anstellen? Würde er elegant ein paar Runden ziehen? Oder würde er umhertorkeln und ständig das Gleichgewicht verlieren? Oder würde er gar nicht erst die Eisfläche betreten und sich das Spektakel nur von außerhalb ansehen? Vielleicht hat dein Charakter ja auch übernatürliche Fähigkeiten, mit welchen die Eisfläche eine ganz neue Bedeutung bekommt.
2. Dezember
An welchem Weihnachtsmarktstand würde dein Charakter die meiste Zeit verbringen? Oder würde er auf keinen Fall an einen Weihnachtsmarkt gehen?
3. Dezember
Ab wie vielen Gläsern Glühwein wäre dein Charakter betrunken? Wie trinkfest ist er?
4. Dezember
Wie würde dein Charakter seine Wohnung weihnachtlich schmücken? Oder würde er auf jeden Fall auf Weihnachtsschmuck verzichten?
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von Sprenkel am 01.12.2024 00:171. Dezember
Schlittschuhlaufen ist angesagt. Wie würde sich dein Charakter anstellen? Würde er elegant ein paar Runden ziehen? Oder würde er umhertorkeln und ständig das Gleichgewicht verlieren? Oder würde er gar nicht erst die Eisfläche betreten und sich das Spektakel nur von außerhalb ansehen? Vielleicht hat dein Charakter ja auch übernatürliche Fähigkeiten, mit welchen die Eisfläche eine ganz neue Bedeutung bekommt.
Zeit für die Antwort bis am 3. Dezember um 23:59 Uhr
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von random.xme am 01.12.2024 14:29Piet Toreksen – 26 – Erzieher
Aussehen: 1,82; markantes Kinn und weiß-blond gefärbte Haare, die mittlerweile gleichmäßig kurz trägt. Ab und an trägt er schlichten Schmuck aus Holz, entweder als Armband oder als Kette um den Hals.
Hobbys: Er spielt in einer Band „The Wonderers" Bass & widmet sich gern Handarbeiten
Charakter: Hinter seinem „resting Bitch Face" steckt einer der liebsten Menschen, die man kennenlernen kann. Er ist oft der Vermittler in der Band, wenn es wieder zu kleinen Streitigkeiten kommt und achtet sehr auf das Wohlergehen seiner Mitmenschen.
1. Dezember: Ein Tag am See
„Wir sind gleich da" versprach ich Jade als ich sie vorsichtig über einen abgetretenen Waldpfad schob. Sie hatte die Augen mit einem Schal verbunden und die Arme vor sich ausgestreckt, falls ich sie gegen einen Baum manövrieren sollte. Ich stellte den Rucksack auf die Holzbank, in die wir vor Jahren einmal die Initialen P und J geschnitzt hatten. Sie bemerkte, dass wir stehen geblieben waren und wollte sich den Schal von den Augen nehmen, aber meine Hände bekamen ihre kühlen Finger zu fassen. Vorsichtig drückte ich ihr einen Kuss auf die kalten Glieder, um sie mit den Lippen zu wärmen, erst dann tat ich ihr den Gefallen und nahm ihr den Schal ab. Ihre dunklen Augen blinzelten, als sie sich an das helle Weiß gewöhnen mussten, aber schließlich begannen sie zu strahlen. Ich hielt ihr ein paar Schlittschuhe hin und konnte ein freches Grinsen nicht unterdrücken. Jade hatte jedes Jahr bedauert, dass sie nur auf dem künstlichen Eis der Hallen laufen, gehen konnte und dass die Winter nicht mehr kalt genug für einen zugefrorenen See waren.
Die letzten Wochen war es bereits sehr frostig draußen gewesen. Es schneite. Es fror. An einem Abend fuhr ich mit dem Auto bis zum Waldrand und lief durch den tiefen Schnee zum See, nur um zu schauen, ob die Eisschicht schon zwei Erwachsene tragen würde. Ich machte gleich mehrere Löcher in das dicke Eis und freute mich, bevor es wieder tauen konnte, meine Freundin ins Auto zu packen und zum See zu führen.
Ihre Arme schlossen sich kräftig, um meinen Hals. Sie wusste, wie sehr ich das Schlittschuhlaufen verabscheute, aber sie wusste auch, dass ich jedes Jahr mit ihr gemeinsam zur Eishalle fuhr und mich der öffentlichen Demütigung hingab. Während Vorschüler fleißig um die Wette über das Eis stolperten, schaffte ich es mittlerweile mich nur noch verkrampft an den Handschuhen meiner Freundin festzuhalten und nicht mehr an der Bande, an der ich es trotzdem irgendwie schaffte umzufallen und mit eine Nase zu brechen.
Auf ein Neues - dachte ich mir dann, als ich meine Schlittschuhe zuband und meiner Freundin aufs Eis folgte. Sie fuhr schon seit Jahren jeden Winter und schaffte es, dass es fast elegant aussah. Sie setzte ein Bein vor das andere, und hielt mit auffordernd die Hand hin, während ich mich von ihr auf das Eis ziehen ließ. Die leichte Schneedecke ließ es fast so aussehen, als würde sie über eine Wiese gleiten, während ich nur nach wenigen Sekunden auf dem Eis einen unfreiwilligen Schneeengel auf den Boden zauberte.
„Piet!" rief sie ganz freudig und kam zu mir geschlittert „Nicht jetzt schon Pause machen...wir haben gerade erst angefangen" Wenn es nicht so armselig ausgesehen hätte, dann hätte ich vielleicht auch über diese Unfähigkeit lachen können.
„Nicht so schnell, ich brauche noch deine Hand zum Laufen!" wollte ich Jade hinterherrufen, als sie gerade ein kleines Stückchen vor mir einen Kreis auf dem Eis drehen wollte, aber ich kam nur bis zum Wort Hand. Eigentlich kam ich nur bis zu einem „ich brauche noch deine Haaa" denn an dieser Stelle, blieb mein linker Fuß an einem Schilfrest kleben und ich sah die Eisfläche in einem beängstigenden Tempo wieder auf mich zu rasen. Ich hörte es unangenehm Knacken.
Piet hasste das Eislaufen. Dem war ich mir bewusst. Egal wie lange er auf dem Eis stand, er wurde einfach nicht besser, egal wie sehr er es auch probierte. Trotzdem rechnete ich ihm hoch an, dass er trotzdem jedes Mal, wenn ich ihn darum bat mit auf das Eis kam. Allein, dass er sich so eine schöne Überraschung ausdachte, war Grund genug ihn einfach nur lieb zu haben. Jetzt saßen wir nebeneinander im Auto, wärmten unsere Hände an einer Tasse Tee und ich begutachtete, die völlig durchnässte Kleidung meines Freundes „Wir sollten vielleicht bald nach Hause fahren, sonst erfrierst du mir noch. Deine Hose...du siehst aus..." stellte ich fest und konnte aber ein Schmunzeln nicht unterdrücken „Ja und sie ist auch noch kaputt!" sagte er spielerisch entrüstet und zeigte auf seinen Schritt, wo ein langer Riss sein Bein herunterführte. Jetzt konnte ich gar nicht anders als laut aufzulachen. Der Riss war mir bis jetzt gar nicht aufgefallen „Oh Gott...Wann ist das denn passiert?" fragte ich immer noch mit Tränen in den Augen, halb lachend, halb um Ernsthaftigkeit räuspernd.
„Als du mich kurz losgelassen hast und ich der Länge nach über das Schilf gestolpert bin" erklärte er kurz und startete schließlich den Motor „Oh Gott..." jetzt war ich wirklich etwas geschockt „Aber das war ja vor einer Stunde!"
Grille
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 01.12.2024 15:35Grace Chamberland – 19 (angehende Debütantin)
Aussehen: 1,63cm groß oder klein, wie man es betrachten möchte. Kupferrotes Haar, welches ihr – wenn sie es offen tragen würde, bis zu den Hüften reichen würde. Ihr linkes Auge ist grün, während ihr rechts Auge – auf Grund einer Iris-Heterochromie – jedoch blau. Da sie nicht so oft das Haus verlassen kann, wie sie gerne würde, ist sie recht blasse.
Charakter: Grace ist eine zurückhaltende, höfliche und freundliche Lady, die einen messerscharfen Verstand hat. Sie Durch ihr kleines Handicap ist sie an das Anwesen und vor allem das Haus gebunden, was sie weniger stört als man glauben sollte. Da sie es nicht anders kennt, genießt sie die Ruhe und den Frieden. Doch tut sie sich mit Neuerungen und Veränderungen entsprechend schwer und zieht sich dann zunächst erstmal zurück.
Hobbys: Geige und Pianoforte spielen, lesen, aber vor allem wirtschaftliche Zusammenhänge haben es ihr so angetan, dass sie – statt ihres Bruders – die Haushalts- und Wirtschaftsbücher der Ländereien, Mienen und Investitionen pflegen darf.
Sonstiges: ihr großer Bruder ist Matthew Chamberland, Duke of Oxfordshire, Mitglied des House of Lords. Er ist seit dem Tod ihres Vaters ihr Vormund und lebt mit Grace im Blenheim Palast, welches nur sehr bedingt für eine junge Dame geeignet ist, welche in einem Rollstuhl saß. Doch ein persönlicher Kammerdiener und ihr Bruder selbst, vereinfachen ihr das Leben, soweit es möglich war.
Hintergrund zum Charakter: Grace ist ein Nebencharakter aus einem ehemaligen RS. Sie hat mich zusammen mit Matt fast 2,5 Jahre begleitet und ich würde sie gerne irgendwann in einer passenden Storyline zu einem Hauptcharakter machen. Vielleicht kristallisiert sich ja bei dem Kalender heraus, welche Story passen würde
1. Dezember 1862
Grace mümmelte sich tief in den Mantel und rieb sich die behandschuhten Finger. „Ihr könnt doch auch ohne mich gehen." jammerte sie. Denn sie war nicht gerade begeistert, dass ihr Bruder sie breit grinsend aus dem Haus und in eine Schneelandschaft trug. Noch dazu, weil der Rollstuhl, etwas ohne das sie sich wirklich nackt fühlte – nachdem er all die Jahre ihr treuer Begleiter war – im Haus zurückgeblieben war. „Nun sei nicht so. Ich habe eine Überraschung für dich." Lachte er und sie schnaubte. „Kann ich sie nicht im Warmen haben? Die Überraschung?" versuchte sie es erneut. Sie war eine schreckliche Frostbeule und bibberte entsprechend, während Matt sie weiterhin schnurstracks über den verschneiten Rasen trug. Das Geräusch seiner Stiefel im Schnee machte knirschende Geräusche und erinnerten sie an früher, als sie selbst noch im Schnee herumgetollt war. „Nein, aber ich verspreche dir, du wirst Spaß haben." sie sah zu ihrem Bruder auf, nicht sicher ob sie ihm einfach glauben sollte oder doch lieber an seine Vernunft appellieren sollte. Matthew sank bei jedem Schritt bis über den Knöchel in den Schnee ein. Es hat ein harter und strenger Winter, der aber eine wunderschöne Schneelandschaft hervorgebracht hatte. „Außerdem möchte ich den Tag heute mit meiner allerliebsten Schwester verbringen, bevor Lady Isabella und ihre Familie zum Adventskaffee zu uns kommen." Erklärte er. „Ich bin deine einzige Schwester." Informierte sie ihn, falls er das vergessen haben sollte. Doch er lachte nur und ging weiter stur seinen Weg Richtung des angelegten Fischteiches weiter. Grace seufzte auf und gab auf. Wenn Matt so drauf war, würde ihn nichts von seinem Ziel abbringen. „Braves Mädchen." Meinte Matthew, als er registrierte, dass sie sich fügte. Sie schmunzelte. „Ich habe keine andere Wahl." „Und es ist schlau dies zu akzeptieren." Meinte er amüsiert und war immer noch nicht ansatzweise am keuchen. Sie erreichten den Fischteich, den ihr Großvater anlegen ließ, nachdem er unzufrieden war, kein Glück mit den Fischen am nahegelegenen See zu haben. Der Teich war zugefroren und der Schnee war säuberlich weggefegt worden. Ein seltsames Gefährt stand am Rand und Grace beäugte es misstrauisch, als sie sich dem Ding näherten. Es war wie ihr Rollstuhl. Doch unten waren Kufen dran verbaut. „Ich habe es in einem Journal gelesen. Es ist etwas neumodisches aus Frankreich." Erklärte er. „Jeffrey hat das Eis bereits mit den Hunden getestet, es wird uns tragen." Grace Herz stockte. Sie sollte auf das Eis? Ihr Herz verabschiedete sich in ihren Magen. „Matt..." meinte sie mahnend. Doch er setzte sie bestimmt in den Schlitten und bückte sich, um sich selbst Kurven unter die Schuhe zu schnallen. „Sei nicht so ein Hasenfuß Grace." Meinte er ernst. „Ich habe dir vor Ewigkeiten geschworen, dass du Schlittschuh fahren lernst und ich halte meine Versprechen." Erklärte er nüchtern. „Da konnte ich aber noch laufen!" erwiderte sie eine Spur zu schrill. Panik kroch in ihrem Nacken hervor. Sie sah sich schon ins Eis einbrechen und wie ein Stein zu Boden sinken! Matt glitt vor sie und ging in die Hocke, um ihr Ernst in die Augen zu sehen. „Gracy – ich bin bei dir, werde ich immer sein. Vertrau mir, du wirst es lieben und ich verspreche dir. Dir wird nichts passieren. Wir sind nicht auf dem See oder Bach, der Fischteich geht mir gerademal bis zur Hüfte... es wird alles gut...selbst wenn wir einbrechen sollten." Er sah wohl ihre erneut aufkeimende Panik. „Was wir nicht tun." Redete er auf sie ein und lächelte. „Es wird Zeit, dass du endlich wieder aus deinem Schneckenhaus rauskommst..." meinte er sanft und streichelte ihr über die dicke Wollmütze. „Und jetzt wirst du es einfach genießen. Aye?" sie biss sich auf die Unterlippe. Sah ihn wenig überzeugt an. Doch sie nickte. Sie wollte nicht immer die kleine, ängstliche Grace sein, die sie wurde, seit der Unfall passiert war. Matthew grinste stolz. „Das ist meine kleine Schwester." Meinte er zufrieden. Er stand geschickt auf und glitt mit einer gezielten, gekonnten Bewegung hinter den Schlitten und sie spürte, wie ein kleiner Ruck durch den Schlitten ging, als Matthew die Griffe umschloss. „Bereit?" sie zögerte zu lange, denn er setzte sich bereits in Bewegung. Die ersten Momente - oder waren es Stunden? – fühlte es sich an, als würde Grace das Herz aus der Brust springen und einfach weglaufen. Doch mit jeder neuen Runde, die sie auf dem Teich fuhren, wich die Angst und der Knoten, der sich wie Wackersteine in ihrem Magen lag, begann sich aufzulösen. Ihre vor Angst verkrampften Finger, begannen sich von den Armlehnen zu lösen und wieder mehr Blut in die Finger zu schießen, wodurch diese angenehm warm bitzelten. Und ganz allmählich spürte sie Freude in sich aufkeimen - erst wie eine zarte Osterglocke, die sich mühsam durch den Schnee ans Sonnenlicht kämpfte. Dann wie eine aufspringende Mandelblüte, indem Grace die Arme ausbreitete und aufjauchzte, solch eine Freude empfand sie. Seit dem Unfall hatte sie sich nie wieder so frei gefühlt, wie in diesen für sie umso kostbareren Moment auf dem Eis...
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Catriona McLoid - 1. Dezember
von LuciferDaemonium am 01.12.2024 21:29Catriona McLoid - 31 Jahre - Chefsekretärin der Morningstar Inc.
Aussehen:
1,71m groß, schlanke Gestalt| Sommersprossen im Gesicht| langes, leicht gewelltes rotes Haar| sturmgraue Augen
Charakter:
Catriona ist eine zielstrebige und gewissenhafte Frau, die selbstbewusst und teils etwas sehr temperamentvoll mit beiden Beinen im Leben steht. Sie ist es gewohnt, auf sich gestellt zu sein und sich durchsetzen zu müssen, was ihr eine spitze Zunge und kühle Gelassenheit verschafft hat. Doch hinter der kalten Fassade der Professionalität steht eine empathische und durchaus sanfte Dame, die sich jedoch nur selten die Schwäche erlaubt, dieses Gesicht zu zeigen.
Hobbys:
Catriona liebt es zu zeichnen und besitzt ein Faible für alte Architekturen. Außerdem ist sie nie einer guten Runde Texas Holdem oder Dart abgeneigt
Sonstiges:
Catriona ist die rechte Hand des leibhaftigen Teufels. Oder besser gesagt, sie war es, bis dieser sein Geschäft an seinen Sohn Azrael übergeben hat. Sie ist einer der wenigen Menschen, die von der Existenz von Dämonen und Engeln weiß und mit ihnen umgehen kann.
Hintergrund zum Charakter:
Catriona ist mein Main-Charakter aus meinem bestehenden RP "The Devils Secretary". Und ich darf sie und unsere anderen Charaktere für das Weihnachtsevent hier benutzen (Ist mit meinem Schreibpartner abgesprochen :3 )
1. Dezember - Demons on Ice
Kleine Atemwolken stiegen von ihrem Mund auf, als sie den warmen Wintermantel enger um ihren Leib zog. Es war verflucht kalt! Kein Vergleich zu dem eher nass-kühlen Wetter, dass in London herrschte. Hier in Russland war der Winter bereits im vollen Gange und eine dicke Schneedecke ließ die Wälder in sanftem Weiß erstrahlen. Ein friedlicher Anblick, wenn sie nicht so frieren würde. Abermals atmete sie aus und folgte mit ihren grauen Augen der Wolke, die sie erzeugte. Was um alles in der Welt wollten sie außerhalb des Anwesens?! Baal, der Fürst des Zorns und ihr hiesiger Gastgeber, hatte sie und Azrael genötigt, mit ihm in die eher ländlichen Gefilde zu fahren. Weg von Moskau und hinein in die dichten Wälder. Er hatte sogar einen verdammten Schlitten organisiert. Da solle nochmal jemand sagen, dass Dämonen mit der Zeit gingen. Altmodischer ging es nun wirklich nicht. Catriona schnaubte und vergrub sich tiefer in ihren Mantel und dem großen Schal, als das raue Lachen von Baal neben ihr erklang. Der Fürst musterte sie amüsiert und grinste breit. Sein grauer Bart und die gleichfarbige Mähne passte sich wunderbar der Umgebung an, man würde den Hünen wohl kaum sehen, wenn er es wöllte.
"Ihr Briten seid nichts gewohnt. Schau nicht so grimmig drein, Catja. [Russischer Kurzname für Catriona]", zog der Höllenfürst sie munter auf. Manche würden meinen, die Personifikation des Zorns wäre permanent seiner Todsünde verfallen, aber dem war nicht im Geringsten so. Baal sollte man mitnichten wütend machen, sein Zorn war in jeder Hinsicht apokalyptisch. Doch wenn man ihn nicht reizte, war er einer der humorvollsten und entspanntesten Gesellen überhaupt. Russland und seine Mentalität hatten auf den Dämon über die Jahrhunderte abgefärbt und seine Vorliebe für Feiern und Festivitäten kannte kaum Grenzen.
"Es ist verflucht kalt, Baal! Was wollen wir hier überhaupt?", meckerte Catriona wenig begeistert und sah sich noch immer suchend um, während sie lustlos durch den dichten Schnee marschierte, dem Fürsten stets folgend.
"Das werdet ihr noch früh genug sehen. Terpenia! [russ: Geduld] Es wird euch vielleicht oder vielleicht auch nicht gefallen. Für mich wird es allemal mehr als belustigend.", grinste Baal geheimnisvoll und der Schalk war nur zu deutlich in seinen Augen zu sehen. Catriona presste unwillig die Lippen zusammen, aber etwas anderes als ihm zu folgen blieb ihr ja nicht. Während Baal vorrangig und sie durch die Kiefern führte, sah sie zu ihrem höllischen Boss auf, der neben ihr herlief.
"Hast du eine Ahnung, was das Ganze hier soll?", fragte sie Azrael fast schon hoffnungsvoll. Doch dieser zuckte nur die Schultern, ihm schien die Kälte offenbar nichts auszumachen. Catriona verfluchte die Dämonen und ihre unsterblichen Körper manchmal!
"Absolut nicht. Was denn, gar nicht mehr so abenteuerlustig?", grinste der Sohn Lucifers spöttisch zu ihr herunter und sie verdrehte nur die Augen.
"Ein Abenteuer im Warmen wäre mir lieber.", grummelte sie und Azrael lachte nur amüsiert darüber auf. Sehr liebenswert, der werte Prinz schien sich prächtig über ihr Leid zu amüsieren. Infernaler Hornochse! Catriona schnaubte unzufrieden und der Weg zog sich merklich.
[...]
"My zdes! [Wir sind da]", rief Baal irgendwann aus und sie standen vor einem gefrorenen See. Catriona blinzelte perplex und sah sich nach irgendetwas Interessantem um, fand jedoch nichts. Sicher, es war hübsch anzusehen, aber was wollten sie hier?
"Was?", kam es wenig eloquent von ihr und sie starrte Baal an, der fast schon jungenhaft strahlte.
"Wir sind da, Catja. Gleich wird dir warm, versprochen." Warum hatte sie das Gefühl, dass ihr das Kommende absolut nicht gefallen würde...? Auch Azrael schien nicht zu verstehen, was Baal meinte, doch dann ließ der älteste Höllenfürst in seiner Hand ein Paar Schlittschuhe erscheinen. Während dem Prinzen der Hölle zu dämmern schien, was Baal tun wollte und nur darüber lachte, stieg Panik in Catriona auf.
"Oh nein! Vergiss es! Ohne mich! Ihr könnt euren Spaß haben, ich schaue zu und erfriere lieber!", rief sie schon mit viel zu hoher Stimme aus. Nein, nein und nochmals nein! Kein Dämon oder Engel würde sie jemals aufs Eis bringen!
"Hah! Nix da, Catja. Du wirst mit uns aufs Eis gehen. Macht Spaß, glaube mir. Und die Eisdecke hier ist dick genug, ist sicher.", grinste Baal und kam langsam näher. Mit jedem Schritt ging Catriona automatisch einen nach hinten.
"Baal, ich meins ernst, lass den Scheiß!" Ihre Stimme überschlug sich leicht, da sie ahnte, dass sie dem Hünen nicht entkommen konnte. Selbst wenn er kein überirdisches Wesen wäre, hätte sie gegen ihn wohl kaum eine Chance.
Sie wich immer weiter zurück, doch plötzlich prallte sie gegen jemanden. Erschrocken fuhr sie zusammen, legte den Kopf in den Nacken und sah direkt in Azraels grinsende Visage. Oh Fuck... Er legte seine Hände auf ihre Schulter und Cat wurde in diesem Moment bewusst, dass sie verloren hatte.
"Azrael, komm schon... Wenn es wegen letzte Woche ist... wir können doch über alles reden.", lachte sie nervöser werdend, doch der Prinz schien gar nicht daran zu denken.
"Du bist doch die furchtlose Catriona, was macht da schon ein bisschen Eis?", kam es scheinheilig von ihm. Das würde sie ihm sowas von heimzahlen. Darauf konnte er Gift nehmen! Azrael schob sie ohne weiteres in Baals Richtung, der einen wohlwollenden Blick mit dem jüngeren Dämon tauschte, ehe seine große Hand auf ihrem Kopf landete.
"Keine Sorge, ich führe dich auch. Du musst keine Angst haben, wir sind ja da.", wollte der russische Dämon sie beruhigen. Catriona schnaubte leise.
"Gerade das macht mir ja Sorgen!", konterte sie direkt, doch die Männer lachten sie nur aus. Verdammte Höllenbrut! Sie konnte kein Schlittschuhlaufen! Absolut nicht! Ihr Bruder hatte es versucht, ihr beizubringen, war jedoch sang- und klanglos gescheitert. Sie war einfach nicht zu gebrauchen und würde sich hierbei wohl mehr als blamieren. Dass Azrael sie noch wochenlang damit aufziehen würde, stand außer Frage. Sie konnte es schon in seinen bernsteinfarbenen Augen sehen. Er würde sich köstlich amüsieren. Und es genießen...
"Hey!", japste sie auf, als sie von Baal kurzerhand einfach hochgehoben wurde und im nächsten Moment spürte sie, wie sich ihre Schuhe veränderten und wesentlich fester saßen. Ein Blick nach unten bestätigte ihr den Horror, dass Baal ihr kurzerhand Schlittschuhe an ihre Füße gezaubert hatte. Nannte man das ein dämonisches Wunder? Oder war das hier das bestrafende Fegefeuer? Catriona wusste es nicht. Dafür krallte sie sich fast schon panisch an Baals Schultern, als er sie auf dem Eis absetzte und ihre Füße zu zittern begannen. Sie quiekte regelrecht auf und die Panik in ihren Augen war nur zu deutlich zu sehen. Baal hielt sie freundlicherweise fest, als er selber aufs Eis kam. Es hielt ihr Gewicht, was leider nur ein schwacher Trost war.
"Ganz ruhig, Catja.", brummte er und löste ihre krampfhafte Umklammerung, nahm ihre Hände väterlich in seine und zwinkerte ihr aufmunternd zu.
"Warum so blass, Catriona? Geht es dir nicht gut?", wollte Azrael gespielt besorgt wissen, während er noch am Ufer stand und seine ganze Haltung davon sprach, dass er gerade den Spaß seines Lebens hatte. Catriona hätte ihm nur zu gerne eine wüste Beschimpfung an den Kopf geworden, doch sie war gerade viel zu sehr darauf fokussiert, nicht der Länge nach auf die Eisfläche zu fallen. Sie starrte angestrengt auf ihre Füße, die in einem sehr hübschen Paar Schlittschuhe steckte. Ihr Magen drehte sich förmlich, als sie leicht wegrutschte, kaum dass Baal sich bewegte.
"Ganz ruhig. Einen Fuß nach dem anderen. Du schaffst das." Baal fuhr rückwärts, ließ es trotz seiner großen Gestalt so einfach und elegant aussehen, dass sich Catriona ein wenig veralbert vorkam. Verkrampft setzte sie einen Fuß vor den anderen, musste aber wohl ein lustiges Bild abgeben, so sehr wie sie zitterte.
Es dauerte eine Weile, ehe sie einen langsamen Schritt nach dem Nächsten tun konnte.
"Na siehst du, alles gut. Zamechatelny! [Wunderbar]", lobte der Fürst des Zorns sie aufmunternd. Doch wirklich freuen konnte sich die Schottin nicht lange.
"Naja, die Haltung könnte man noch korrigieren." Wann zur Hölle war Azrael auf das Eis gekommen?! Catriona sah erschrocken auf und begegnete seinem spöttischen Grinsen. Unzufrieden presste sie die Lippen zusammen und musste dem Drang widerstehen, ihm dreist die Zunge rauszustrecken. Die Gefahr, dass sie dann wirklich auf dem Eis landete, war zu groß.
"Sei nicht so, Azrael. Sei ein guter Junge und hilf ihr.", lachte Baal kopfschüttelnd, wechselte die Seite, dass er sich bei Catriona einhakte. Azrael tat es ihm lachend gleich, erbarmte sich aber und bot ihr seinen Arm an.
"Nicht, dass du uns noch fällst." Sie sah ihn giftig an, krallte sich aber ungewollt im nächsten Moment in seinen Arm, als sie kurz das Gleichgewicht verlor und zu ihrem Glück hielten sie die Dämonen wirklich.
Sein Lachen würde sie wohl noch stundenlang in ihrem Kopf hören, aber Catriona musste mittlerweile selber grinsen, gaben die Drei doch ein ulkiges Bild ab.
Sie sah schon die Werbereklame von "Demons on Ice" vor ihrem geistigen Auge und lachte herzhaft auf. Das würde ihr wohl niemand glauben, dass sie mit dem Fürsten des Zorns und Lucifers Sohn mitten im Wald Schlittschuhlaufen war. Das Amüsement hatte mittlerweile ihre Angst niedergekämpft und so setzte sich das Lachen in ihrem Gesicht fest, als sie begann, Spaß zu haben.
Eines war jedenfalls sicher: Kalt war ihr jetzt ganz gewiss nicht mehr.
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von Sprenkel am 02.12.2024 00:052. Dezember
An welchem Weihnachtsmarktstand würde dein Charakter die meiste Zeit verbringen? Oder würde er auf keinen Fall an einen Weihnachtsmarkt gehen?
Zeit für die Antwort bis am 4. Dezember um 23:59 Uhr
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von random.xme am 02.12.2024 17:14Schließlich gab ich doch den umkämpften Platz am Stehtisch auf, um nach Piet zu suchen, am Ende kaufte er wirklich noch etwas, was wir nicht gebrauchen konnten.
„Ja echte Merinowolle und Handgefertigt" Piet hielt die kuschlige Mütze in den Händen und begutachtete sie, als wäre sie ein seltener Käfer. Selbstgemacht und Merinowolle. Fast hätte er gelacht. Das Teil vor sich hatte mehr Polyester in sich als die Warnwesten in seinem Auto, ihn würde es nicht wundern, wenn sie auch noch nachts anfingen zu leuchten „Aber Wolle ist schwerer und fühlt sich gröber an. Das hier kann nicht zu 100% Wolle sein" ich nahm die Mütze nochmal genauer unter die Lupe und betrachtete die Maschen, die alle zu perfekt und gleich aussahen, als dass sie wirklich von Hand gewebt worden wären. Was nicht schlimm ist, aber wenn man seine 30 Euro für eine Mütze zahlen soll, dann sollte man wenigstens wissen, dass man sie bei Ali-Express auch für 4 Euro kriegen würde. Nicht auszudenken, wenn selbst die Handwerker und Handarbeiter auf den Märkten ihre Kunst nicht mehr selbst herstellten. Man konnte ja auch schlecht eine Kiefer zur Buche machen!
„Und hier. Der Farbverlauf ist nur möglich, wenn das Muster nachträglich geprägt wurde. Sehen sie" ich band einen weiteren Passanten ein, der den Mut besaß, einfach neben mir stehen zu bleiben „Sehen sie den Verlauf, ein Aufschneider haben wir hier!" rief ich laut genug, dass die anderen um uns herum alles genau hören konnten „Schreien Sie doch nicht so rum, das verdirbt mir noch das Geschäft!" rief der Standbesitzer zurück und ich hätte ihm fast die Zunge rausgestreckt, bis ich mich erinnerte, dass ich ein Erwachsener war.
„Aufschneider!" rief jemand weiter vor mir und ich ahnte Schlimmes. Wenn Piet eins mehr liebte als diese kleinen Kunsthandwerkstände, dann waren es die Handarbeitsstände. Wenn einer minderwertige Ware verkaufte, dann sah er rot und neigte dazu einen Aufstand anzuzetteln, dass französische Revolutionäre noch was lernen konnten. Ich ging etwas schneller und erreichte schließlich den Stand, bevor sich eine Traube um alle bilden konnte.
„Jade...gut dass du da bist. Du hast hoffentlich nichts von diesem Stand gekauft?" fragte er schon in Rage geredet und ich schüttelte nur den Kopf. Als würde ich mein Geld für etwas anderes als Essen ausgeben. „Piet...bitte...lass die Menschen ein Besinnliches Weihnachten feiern" bat ich ihn dann und strich ihm über den Oberarm „Ja. Wenn diese Hochstapler es auch tun!" entgegneter er mir.
Grille
Catriona McLoid - 2. Dezember
von LuciferDaemonium am 02.12.2024 19:072. Dezember - Von Engelsfiguren und Zuckerwatte
Bunte Lichter begrüßten Catriona und Azrael. Ein farbenfrohes und etwas grelles Spiel dutzender Lichterketten und Dekorationen, die im Dunkeln des Abends eine Atmosphäre der Fröhlichkeit und Festlichkeit schufen. Russland war in allem, was es tat, meistens... bunt. Der Weihnachtsmarkt hier war kaum zu vergleichen mit dem in London. Hier funkelte und glitzerte es überall, aber irgendwie weckte dieser Anblick eine fast schon kindliche Begeisterung in der Schottin. Weihnachten und die gesamte Vorweihnachtszeit sind die letzten beiden Jahre leider zu kurz gekommen. Wenn man für Lucifer persönlich arbeitete, sollte man nicht einmal das Wort 'Weihnachten' in den Mund nehmen. Diese Jesus-Sache stieß dem Teufel immer sauer auf und er hielt ohnehin nichts von den menschlichen Festen. Azrael hingegen hatte von sich aus den Vorschlag gebracht, den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Catriona war aus allen Wolken gefallen, aber der Höllenprinz schien nicht den Abend in Baals Anwesen versauern zu wollen, wenn dieser ohnehin nicht da war. Demnach hatte er den Rotschopf einfach ohne zu fragen ins Auto gesetzt, aber böse war Catriona ihm nicht. Im Gegenteil. Kaum hatte er verkündet, wohin es ging, hatte sie zu strahlen begonnen und das hörte noch immer nicht auf.
Mittlerweile standen sie inmitten des abendlichen Getümmels. Der köstliche Duft verschiedener Süßigkeiten vermischte sich mit dem Geruch herzhafter Pfannen und russischem Gebäck. Ihr Magen machte sich fast sofort bemerkbar. Außerdem roch sie Glühwein, süßen Punsch und jede Menge Kindheitserinnerungen kamen in ihr auf. Das Lächeln wich keine Sekunde mehr von ihrem Gesicht. Die vielen Holzhütten waren von einer kleinen Schneedecke eingehüllt, was den Anblick der bunten Lichter nur noch perfekter machte, als ohnehin schon. Selbst die Kälte spürte sie gerade nicht, ganz im Gegenteil zu dem gestrigen Tag, an dem sie zum Schlittschuhlaufen genötigt wurde.
"Ist das dein Versuch, wieder gutzumachen, dass du mich fast hast fallen lassen?", grinste Catriona frech zu Azrael auf, der nur schnaubend auflachte.
"Fast ist hier ausschlaggebend, ein witziger Anblick war es allemal. Aber nein, wo denkst du hin.", entkam es ihm zuckersüß.
"Das hier dient einem eigennützigen Zweck." Suchend sah der Dunkelhaarige sich auch schon um, als würde er nach etwas bestimmten Ausschau halten. Catriona lachte auf und deutete geradeaus zu der großen, prächtig geschmückten Tanne.
"Wenn du die Krippe suchst, die ist da vorne.", zog sie den Dämon auf, der wie zu erwarten das Gesicht verzog und nur den Kopf schüttelte, kaum dass er die aus Holz geschnitzte Krippe mitsamt Josef und Maria erblickte.
"Ehrlich, wer sich diesen Mist ausgedacht hat.", grummelte er nur und zog sie kurzerhand nach Links, weg von den Holzfiguren. Azrael schien ungeduldig und alsbald sah sie, wohin es den Dämon zog. Der Süßigkeitenstand, der sie mit einer großen Auslage und jeder Menge kitschiger Lebkuchenherzen begrüßte.
"Was denn, ist es denn nicht realistisch dargestellt.", feixte die Schottin weiter, die jedoch einen Funken Neugierde in sich trug. Immerhin saß sie an der religiösen und historischen Quelle schlechthin. Azrael warf ihr einen säuerlichen Blick zu, der verdeutlichte, dass diese christliche Geschichte wohl kompletter Bullshit war. Sie stellten sich in die Schlange, die ihrem höllischen Boss sichtlich noch weniger gefiel als die Krippe von eben. Er verschränkte die Arme vor der Brust und trommelte mit seinen Fingern auf seine Arme. Catriona blieb entspannt, gehörte das Gedränge und Schlangestehen eben zum Weihnachtsmarkt dazu. Sie nutzte die kurze Ruhe um sich eine Zigarette anzuzünden und reichte aus Gewohnheit die Packung an ihn weiter. Stumm bediente sich Azrael und sie legte leicht den Kopf schief, kaum dass der erste Zug in der Luft verschwand.
"Also? Nicht der Wahrheit entsprechend oder nur wieder eines der hübsch verpackten Märchen der Menschen?", wollte sie wissen und die Neugierde brannte in ihren Augen. Azrael zog einen langen Moment an seiner Giftstange und schien nun ihre Ungeduld zu genießen, doch da die Schlange noch immer nicht aufrückte, musste er wohl oder übel Zeit überbrücken.
"Ja und nein.", gab er erst von sich und Catriona zog nur die Brauen an. Das war doch keine Antwort! Azrael grinste, offenbar stand es ihr ins Gesicht geschrieben.
"Zum einen sind diese ganzen Wundertaten nicht sein Werk. Er wurde nur als Sündenbock der Engel genommen, um in den Menschen Ehrfurcht zu wecken, auf dass sie den Tugenden folgen. Hat ja wunderbar funktioniert, wie man sieht.", entkam ihm letzteres mit hörbarem Sarkasmus.
"Der Typ selber war nicht wirklich zu gebrauchen. Manchmal fragte ich mich, ob er zu lange in der Sonne gestanden hat, bei dem, was er manchmal von sich gegeben hat. Mal ehrlich, ich weiß wirklich nicht, was ihr Menschen an ihm findet. Ihr sprecht ihm viel zu viel zu, Mächte die kein Mensch überhaupt beherrschen würde." Azrael schüttelte nur ungläubig den Kopf, während Catriona jedes Wort förmlich aufsog und sie langsam dem Stand näher kamen.
"Wahrscheinlich war es ein Versuch, den Glauben umzumünzen. Vorher wurden einige von uns als Gottheiten verehrt oder als Geistwesen angesehen. Bis der Sandalenlatscher kam." Fast schon klang seine Stimme bedauernd und Catriona prustete leicht.
"Was denn, hast du keinen Göttertitel bekommen?", wollte sie neckend wissen und erntete einen finsteren Blick.
"Was will ich denn damit? Dann hör ich den ganzen Tag das Gejammer sinnloser Wünsche. Die Firma reicht diesbezüglich vollkommen.", konterte der Dämon auch sogleich, der Verantwortung ohnehin lieber von sich wies. Catriona grinste nur kopfschüttelnd, doch ehe sie weitersprechen konnten, waren sie endlich an der Reihe.
Die Schottin ließ ihre Augen über die süßen Köstlichkeiten wandern und ihr Magen machte sich abermals bemerkbar, als sie sich für schokolierte Früchte und ein paar gebrannte Macadamianüssen entschied. Außerdem ließ sie sich eine Tüte von Prjaniki "Nezhenka" einpacken, die sie sogar mit Azrael teilen würde. Sie hatte von Baal die Empfehlung bekommen, sie probieren zu müssen. Und zugegeben sahen die russischen Lebkuchen auch einfach zu verführerisch aus, als sie liegen zu lassen. Fragend sah sie zu Azrael auf, was er wollte.
"Geht auf mich, du bezahlst die erste Runde heißen Met.", schmunzelte sie und ihr infernaler Begleiter ließ sich das nicht zweimal sagen. Zu ihrer Überraschung wollte er tatsächlich Zuckerwatte. Das... kam unerwartet und sie blinzelte ihn einen Moment ungläubig an, ehe sie ein kleines Lächeln in ihrem Schal versteckte. Das war irgendwie süß. Und so völlig überraschend, wenn man bedachte, wer da neben ihr stand. Doch er schien begeistert von der reinen Zuckermasse zu sein und grinste bereits vorfreudig. Catrionas Mundwinkel zuckten belustigt, ehe sie dem Verkäufer das Geld reichte.
Beladen mit dem wohl eher ungesunden Abendessen tauchten die beiden wieder in die Menge, auf dem Weg um den Süßkram mit ähnlich süßem Met runterzuspülen. Die Weihnachtsmusik begleitete sie dabei, die aus einigen Lautsprechern der Buden dröhnte. Stimmengewirr und Lachen erfüllte die warme, dampfende Luft, als es leicht zu schneien begann. Catriona sah zum dunklen Himmel auf und atmete einen Moment lang tief ein, genoss diesen Abend viel zu sehr. Sie sollte sich definitiv öfter diese Freiheiten schöner Momente gönnen. Es kam die letzten Jahre viel zu kurz, dass sie fast vergessen hatte, was es hieß, ein Mensch zu sein. Doch jetzt und hier fühlte sie sich lebendig und sogar glücklich, wie könnte sie bei den köstlichen Früchten auch nicht?
Kaum sah sie wieder nach unten merkte sie, dass sie stehen geblieben war und Azrael in einigen Metern Entfernung fragend zu ihr zurücksah. Schnell wollte die Schottin zu ihm aufholen, als ihr ein kleiner Stand rechts neben ihr ins Auge fiel. Ein alter Mann saß dahinter auf einem Schemel und pries kleine Handwerkskunst an. Holzfiguren in allen Formen und Farben strahlten ihr entgegen. Vom klassischen Nussknacker bis zum russischen Bären war alles dabei. Begeistert wank sie Azrael zu, dass er zu ihr kommen sollte und sie begann schon herzhaft zu lachen, noch ehe er da war. Sie hob eine Figur an und präsentierte sie ihm feierlich. Ein absolut kitschiger Engel mit Kindergesicht und ganz kleinen Flügeln, der eine Harfe in der Hand hielt. Azrael starrte die Figur einen Moment an, ehe auch er lachen musste.
"Ich finde, Michael wurde perfekt getroffen!", gluckste er vergnügt und Catriona lachte nur noch mehr.
"Dasselbe habe ich mir auch gedacht.", gestand sie, immerhin war das auch ihr erster Gedanke gewesen.
"Meinst du, er freut sich über das Mitbringsel? Wenn er dir im nächsten Quartal wieder das Leben schwermachen will?", erwachte der Schalk in ihr und Azrael sprang nur zu gerne sofort auf den Zug mit auf.
"Unbedingt!", kam es fast schon mit jungenhafter Begeisterung von ihm. Würde er die Zuckerwatte nicht halten, hätte er wohl begeistert in die Hände geklatscht. Der Gedanke, den Engel damit zu kränken auf so wundervoll banale Art war ganz nach seinem Geschmack. Im fließenden Russisch fragte er den alten Mann, wie viel er für die Figur wollte und bezahlte sie ohne mit der Wimper zu zucken. Das eingepackte Geschenk verstaute er feierlich in seiner Manteltasche.
"Ein Weihnachtsgeschenk für deinen Onkel, mh?", grinste Catriona und erhielt nur einen halb warnenden, halb amüsierten Blick.
"Ich dachte, du wolltest Met.", kam es auch prompt scharf zurück.
"Ich habe nichts gesagt, Sir.", beeilte sich Catriona schmunzelnd und ohne Reue zu sagen und folgte ihrem Boss zu dem begehrten Metstand, der wohl auch ihre letzte Station am Abend werden sollte.
Vielleicht hatte sie diesmal über den Durst getrunken und war leicht erheitert, doch die ganze Atmosphäre des Abends war es, die sie regelrecht beflügelte. Die Röte hatte sich in ihren Wangen festgesetzt, als sie nahe eines Heizpilzes standen und die Tonbecher mit warmem Met umklammert hielten.
"Nächstes Jahr wieder?", fragte sie irgendwann nur an Azrael gewandt, der gerade von den Prjaniki naschte. Belustigt sah er auf und zuckte lediglich mit den Schultern.
"Wenn es sich ergibt, warum nicht.", gab er sein indirektes Einverständnis, dass die Schottin nur noch breiter grinsen ließ.
"Dann aber New York.", bestimmte er noch und ihre Augen leuchteten regelrecht auf, war sie dort noch nie gewesen.
"Deal!", prostete sie ihm feierlich zu und stieß mit ihm an, um das Versprechen zu besiegeln.
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 02.12.2024 21:492. Dezember 1862
Leise glitt der hölzerne Schlitten über den Schnee. Bahnte sich frische Pfade in den locker gefallenen Schnee. Die Glöckchen an dem Geschirr der 2 Kaltblüter klangen leise und rhythmisch, während die Tiere schnauften und Wölkchen ausstießen. Grace saß neben ihrem Bruder, ihr gegenüber Lady Isabella und Lady Auguasta. Sie wollten heute den Weihnachtsmarkt in Kennington besuchen – einem Vorort von Oxford. Grace schätzte Lady Augasta – eine Dame mittleren Alters, die nachdem ihr Mann verstorben war und es keine Erben gab, ihr gesamtes Gut an den Neffen 2. Grades verloren hatte. Großzügigerweise durfte sie in einem kleinen Anwesen auf den Ländereien weiterhin leben und bekam Nadelgeld. Es war gewiss nicht viel, aber es reichte für ein gemütliches Leben. Und Grace lernte von Lady Augasta Griechisch und Latein, zwei Sprachen, die ihr so absolut nicht lagen – wieso auch sollte sie alte Sprachen lernen? Doch mit Lady Augasta war es wirklich erheiternd. „Matthew Darlin`?“ setzte Lady Isabella an und ihr Bruder hob den Blick. „Ich würde gerne noch bei Madame vorbei, ihr den Auftrag für die kommende Saison geben. Würdest du mich begleiten?“ Matt sah zwiegespalten zwischen den Damen hin und her. „Geh nur Matt – Lady Augasta und ich haben doch Mr. Fitz und Miss Darcey dabei, geh nur und lass uns einfach später bei den Maronen treffen.“ Meinte sie auffordernd und Matt nickte. „In Ordnung, dann kann Lady Isabella auch gleich für dich die Kleider bestellen.“ Sie verzog nicht gerade begeistert das Gesicht, schwieg dazu aber. Es machte keinen Sinn gegen Windmühlen anzukämpfen und in dem Fall war ihr Bruder sturer als eine Windmühle. Als sie vor dem kleinen, aber gemütlichen Marktplatz hielten, begannen gerade die Glocken der Kirche zu schlagen. 16 Uhr – es war bereits langsam am Dämmern und bald würde es dunkel sein und die Feuerkörbe entfacht werden. Hier – im Dorf – war der Schnee nur noch brauner, nasser Matsch. Ein Umstand, den Grace traurig machte, der Schnee überdeckte alles so herrlich und ließ es friedlich wirken. Doch wenn er so schmuddelig wirkte, war es einfach eklig, wie sie fand. Matt hob sie aus der Kutsche und in den Stuhl. „Ich nehme dich mit Liebes.“ Erklärte Lady Augasta und Grace winkte ihrem Bruder kurz nach, während sie sich – gefolgt von Mr. Fitz und Miss Darcey – in das Getümmel des Weihnachtsmarkts stürzten. Die meisten Auslagen waren etwas zu hoch und Grace reckte den Kopf, besah sich die Auslage eines Seifenhändlers. Ein anderer Stand bot gefärbte Tücher an und wieder ein anderer verkaufte Glühwein – ein Trend, der von Preußen vor einigen Jahren herübergeschwappt war. Sie mochte diesen warmen Wein ja gar nicht – er stieg ihr viel zu schnell zu Kopf! Doch trotzdem erkundigte sie sich bei Lady Augasta, ob diese etwas trinken wollte, was diese lachend verneinte. Doch der Stand, der ihre Aufmerksamkeit erweckte war der Stand der Kirche. Sie boten kleine und größere Spenden an, die erworben werden konnten und das Geld ging an das Waisenhaus. Eine wunderbare Aktion – zumal es allerlei Krims und Krams zu bestaunen gab. Da war ein Schachspiel aus Elfenbein und Onyx, eine wunderschön verzierte Bibel oder auch ein Schmuckkamm mit kleinen Edelsteinen. Sie deutete auf ein Paar Manschettenknöpfe. „Guten Tag Pater Benedict, sagt, was würdet ihr euch als Erlös für diese Manschettenknöpfe wünschen?“ Pater Benedict, dessen Bruder in Oxfordshire ebenfalls als Pater lebte, lächelte warmherzig. „Guten Tag Lady Grace, wie schön euch zu sehen. Geht es euch und eurem Bruder gut?“ Sie nickte und er lächelte. „Nun, je mehr wir erhalten desto besser, aber sagt, was würdet ihr denn gerne geben?“ Sie überschlug das Nadelgeld, welches sie gespart hatte. „Ich hätte 40 Pfund und 65 Pence.“ Pater Benedict sah etwas unglücklich aus. „Ich…“ sie hob die Hand. „Ich verstehe Pater, es geht um die Kinder, ihr solltet so viel herausholen wie es geht, damit sie ebenfalls wunderbare Weihnachten haben können.“ Meinte Grace verständnisvoll. Er rieb sich unbehaglich den Nacken. Grace ließ ihren Blick über die Spenden gleiten. Entdeckte einen Seefahrer-Bericht über Indien und China und einen Globus, in dem man eine Flasche verstecken konnte. Sie kicherte. Wer stellte sich denn so etwas albernes hin? „Darf ich euch etwas besonderes zeigen?“ sie nickte und er reichte ihr eine Pfeife aus Bernstein, in der mehrere Einschlüsse waren. „Ich gehe nicht davon aus, dass man sie benutzen kann. Aber sie ist schön geschnitzt – gerade das Schiff ist wirklich meisterlich.“ Erklärte er ihr. Sie allerdings verstand nicht, wieso man eine Pfeife schnitzen sollte, die nicht benutzt werden konnte? „Pater Benedict….“ Sie reichte ihm 20 Pfund. „Ich möchte etwas tun, allerdings befürchte ich, dass ich nicht die Mittel habe hier etwas zu erwerben. Aber nehmt meine Spende dennoch an.“ Bat sie lächelnd. „Kauft davon etwas Süßes für die Kinder.“ Bat sie und strich mit den Fingerspitzen über eine kleine Spieluhr. Es war herrlich all die Dinge zu sehen. Jedes hatte seine eigene Geschichte – doch keines passte wirklich zu ihrer Geschichte, wie sie fand. Und vielleicht war es besser, dass die Gegenstände dort ankamen, wo sie am Ende hinkommen sollten….
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~