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🎲 Adventskalender 2024 🎲

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Sprenkel

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Sprenkel am 21.12.2024 00:16

tuerchen_21.png

21. Dezember
Von welchem Weihnachtssong hat dein Charakter am häufigsten einen Ohrenwurm?


Zeit für die Antwort bis am 23. Dezember um 23:59 Uhr

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LuciferDaem...

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Catriona McLoid - 20. Dezember

von LuciferDaemonium am 21.12.2024 20:27

20. Dezember - Der berühmte... Höllenherrscher?

 

(Mir fehlten ein wenig Ideen zu dem Türchen, but I'll tried~ xD)


Catriona seufzte etwas genervt. Einkaufen war etwas, was sie gerne vermied, vor allem so kurz vor den Feiertagen. Die Läden waren übervoll und die Menschen schienen regelrecht in einer Panik auszubrechen, sie könnten für die Feiertage nichts mehr bekommen. Oder aber sie mussten auf den letzten Drücker noch Geschenke für ihre Lieben besorgen. Kurzum war es wirklich eine Qual, auch nur irgendeinen Supermarkt zu besuchen. Dass es Freitagabend war und die Meisten jetzt in ihren Urlaub starteten, verschlimmerte alles nochmal um ein Vielfaches. Sie rückte ihren Korb etwas zur Seite, als eine aufgeregte und sichtlich überforderte Mutter mit ihrem schreienden Kind an ihr vorbei hastete. Gott, da sollte noch einer sagen, das Fegefeuer wäre eine Bestrafung. In den Schuhen dieser Frau wollte die Schottin ganz sicher nicht stecken. Mitleidig sah sie ihr hinterher, ehe sie wieder auf das Regal vor sich blickte. Sie musste einkaufen, immerhin wollte sie für die Feiertage ein paar Kleinigkeiten da haben, wenn sie diese schon nicht alleine verbrachte. Und sie hatte ihm ein Früchtebrot versprochen, dafür brauchte sie auch noch die Zutaten, damit sie es am Wochenende machen könnte. Ein Produkt nach dem nächsten landete in ihrem Korb, während Catriona versuchte, den gestressten Weihnachtseinkäufern nicht im Weg zu stehen. Rücksicht konnte man hier kaum erwarten und sie wollte nicht unbedingt einen Streit vom Zaun brechen. Sie kannte sich und ihr Temperament gut genug, dass sie ohnehin ihre Klappe nicht halten konnte.
"Soviel zur besinnlichen Zeit...", murmelte sie leise zu sich selbst und lief weiter durch die Gänge. Azrael hatte noch irgendein Telefonat laufen, weshalb er draußen geblieben war. Er würde sie in jeder Menschenmenge sofort finden, wenn er wollte, weshalb sie einfach vorgegangen war. Netterweise hatte er versprochen, ihr zu helfen. Oder besser gesagt, Catriona hatte ihm keine Wahl gelassen. Sie hatte wenig Lust gehabt, sich allein dem Chaos zu stellen.


Sie war gerade beim Whisky angekommen und prüfte hierbei etwas strenger die Etiketten und vor allem die Herkunft, auf der Suche nach einem, der ihrem Geschmack gerecht wurde, als sie ein gehässiges Lachen hinter sich hörte.
"Was sagt man denn dazu? Catriona McLoid, das Sommersprossengesicht mit der großen Klappe. Hätte nicht gedacht, dich hier zu sehen." Catriona erstarrte bei der nasalen Stimme, die ihr sofort einen Würgereiz bescherte. Oh nein, bitte nicht... Alle, nur nicht sie... Sie schloss die Augen und atmete kurz durch, ehe sie sich mit einem zuckersüßen Lächeln umdrehte.
"Amber. Was sagt man dazu, hat Daddy den Geldhahn zugedreht oder warum gehst du in einen normalen Supermarkt einkaufen?", entkam es ihr frostig. Amber Kingsley war lange Zeit Schulkameradin in der Gaelic Secondary School, die sie besuchte, bis Catriona den Weg zu ihrer Uni gefunden hatte. Sie konnte diese Bitch nicht ausstehen und Amber hatte damals großen Gefallen daran gefunden, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Nicht ohne dass sich Cat gewehrt hat. Aber gegen das blonde Gift konnte man kaum ankommen, ihre Einbildung war die einzige Bildung, die diese Barbiepuppe genossen hatte.
Amber schnaubte pikiert.
"Ich wäre freiwillig auch nicht hier, aber mein Verlobter wollte unbedingt herkommen, um ein paar Kleinigkeiten zu holen.", wank sie demonstrativ mit dem Diamantring an ihrem Finger. Dem Rotschopf war dies egal, sie beachtete das Schmuckstück nicht wirklich. Amber ließ sich jedoch nicht von ihrem Schikaneversuch abbringen und sah mit ihren braunen Augen pikiert über das Büro Outfit der Schottin, ehe sie künstlich auflachte.
"Wie ich sehe, bist du nicht mehr als eine billige Sekretärin! Wie unangenehm, als Frau deinen Alters noch zu arbeiten." Genervt verdrehte die Schottin die Augen. Golddigger sagte hallo und wirklich helle war diese Bitch nicht. Sonst würde sie merken, von welcher Qualität ihre Kleidung war. Aber Amber wollte es wohl nicht sehen, lieber hob sie sich selbst höher, als sie war.
"Nicht jeder will ein Prestige-Schoßhündchen sein.", spottete Catriona und drehte sich wieder zum Regal um.
"Hah, das sagst du nur, weil dich kein Mann will. Mit dem Gesicht kein Wunder." Amber seufzte gespielt mitleidig. Ungläubig drehte sich Catriona wieder zu ihr um und ihre Augen sprühten Funken. Oh dieses Miststück!
"Ich für meinen Teil habe sogar eine Berühmtheit ergattert. Daniel Harrison, der talentierte Pianist. Er spielt bald im Royal Opera House.", sonnte sich Amber weiter im Erfolg ihres Mannes und der Schottin wurde fast schlecht. Der arme Kerl hatte zweifellos einen der schlimmsten Golddigger abbekommen.
"Schön für dich.", zwang sie sich, ruhig zu bleiben, doch ihre Stimme triefte vor Sarkasmus.
"Und du verbringst Weihnachten alleine mit Whisky, wie ich sehe? Wie erbärmlich du dich fühlen musst!" Amber hörte einfach nicht auf und langsam rauschte es in Catrionas Ohren.
"Wenn du es unbedingt wissen musst, ich verbringe Weihnachten nicht alleine, sondern mit meinem Mann." Die Worte kamen schneller über ihre Lippen, als dass sie diese aufhalten konnte. Fuck, sie hatte Azrael... Gut, dass er nicht da war. Er würde sie damit nicht mehr in Ruhe lassen.
"Deinem Mann? Hah, Mädchen.... Du musst nicht lügen, du trägst nicht einmal einen Ring. Wer auch immer dein imaginärer Mann ist, er muss so heruntergekommen wie du selbst sein.", gackerte Amber auch schon los und am liebsten würde Cat ihr den Hals umdrehen. Blondes Gift, was war ihr scheiß Problem?! Sie kochte langsam und reckte ihrerseits nun das Gesicht ein wenig nach oben.
"Das hättest du wohl gerne. Nein, er leitet ja nur die wohl bekannteste Firma des Landes. So viel zu deiner kleinen Berühmtheit, von dem ich im Übrigen noch nie gehört habe." Sie lächelte wieder süßlich, doch ihre grauen Augen töteten die Blonde regelrecht. Amber gackerte weiter, als wäre es ein herrlicher Witz.
"Achja? Wer ist denn dein Mann? Jetzt bin ich gespannt.", stemmte sie die Hände in die Seite, die viel zu lange, künstliche Nägel zeigte. Widerlich... Catriona lächelte spöttisch.
"Kane Morningstar, Leiter der Morningstar Inc. Sofern du neben deinen Nagelstudios auch nur irgendein Geschäft dieser Stadt kennst." Amber sah sie einen Moment lang giftig an, ehe sie gefährlich grinste.
"Ja sicher, Schätzchen. Kane Morningstar? Bitte, hör auf zu träumen.", wank sie ab und insgeheim wünschte sich Catriona, Azrael möge in den nächsten Sekunden um die Ecke kommen.

Sie knurrte leise angesichts der verfickten Arroganz, doch im nächsten Moment erhellten sich ihre Züge, als sie Azraels Stimme neben sich hörte.
"Du bist weiter gekommen, als ich dachte.", meinte er in seinem üblichen lockeren Tonfall und sah zu den Whiskysorten, ehe er die angespannte Stimmung zu bemerken schien. Dem blonden Miststück warf er nur einen flüchtigen Blick zu, ehe er fragend zu Catriona sah.
"Alles in Ordnung?", fragte er etwas irritiert und die Schottin grinste. Perfektes Timing!
"Alles in bester Ordnung, Darling. Nur eine nervige Schulkameradin, die mich aufgehalten hat. Du bist spät!" Azraels Braue wanderte in die Höhe, angesichts ihrer Bezeichnung. Doch ehe er den Mund öffnen konnte, legte Catriona auch schon ihre Lippen auf seine. Amber schnappte hörbar nach Luft, doch die Schottin bekam es kaum mit, zu abgelenkt war sie von den warmen Lippen ihres ganz eigenen Dämons. Ihr Herz machte einen Satz und das süße Kribbeln zog fast sofort durch ihre Brust und ihren Magen. Ihre Augen fielen automatisch zu. Okay, sie hatte nicht bedacht, wie gut es sich anfühlte. Für einen Moment schien Azrael tatsächlich überrascht zu sein, doch schnell hatte er sich gefangen. Er legte eine Hand in ihren Nacken und übernahm schnell die Kontrolle über ihren Kuss, nutzte es aus, um ihn zu vertiefen. Beinahe könnte man meinen, er hätte darauf gewartet. Catriona konnte das leichte Grinsen an ihren Lippen spüren, als sie sich widerstandslos führen ließ und die sanfte Hitze genoss, die er in ihrem Inneren zurückließ. Dagegen ankämpfen war nicht drinnen, sie konnte lediglich ihre Hände sanft auf seiner Brust platzieren und genießen.
Übertreiben war unangebracht, das wussten sie leider beide und nach der süßen Kostprobe lösten sie sich schweren Herzens wieder. Catriona lächelte verzückt vor sich hin und sah zu ihm auf, dass sie ihn dabei verliebt anfunkelte, realisierte die Schottin erst gar nicht. Amber hatte sie gerade völlig vergessen. Sie hatte gerade nur Augen für ihn und sein Schmunzeln verriet, dass es ihm vollends bewusst war. Sein Daumen fuhr über ihre Unterlippe, als die Blondhaarige ihren Moment unangenehm unterbrach.
"Du willst mich verarschen!", entkam es Amber schließlich entgeistert. Natürlich hatte sie Azrael als Kane erkannt, aber sie schien es nicht glauben zu können. Ein wenig verwirrt sah die Schottin zur Seite. Sie war ja noch da... Catriona spürte den süßen Triumph, ihr endlich eine reinzuwürgen und schlang demonstrativ ihre Arme um Azrael. Sein Blick wanderte von Amber zu Catriona und ihm schien zu dämmern, was das plötzlich andere Verhalten sollte. Er begann spitzbübisch zu grinsen und ließ einen Arm um ihre Hüfte liegen.
"Gibt es ein Problem?", fragte er provokant und Amber zuckte zusammen, während ihre Wangen sich fleckig rot färbten.
"N-Nein, Sir.", fiepte sie plötzlich kleinlaut geworden. Der Dämon zog nur herablassend eine Braue hoch.
"Nicht mehr.", kicherte Catriona dunkel. Azrael grinste und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
"Du sollst dich doch nicht von so kleinem Fußvolk aufhalten lassen, Kätzchen.", raunte er für Amber hörbar an sie gewandt. Oh, das war herrlich. Der Blick der Blondhaarigen war sowas von göttlich!
"Stimmt, tut mir leid, Liebling. Wir sollten weiter.", stimmte sie ihm nur zu gerne zu. Und irgendwie klang die Bezeichnung für ihn sogar angenehm. Sie könnte sich fast daran gewöhnen...
"Man sieht sich, Amber. Viel Spaß mit deiner Berühmtheit. Ich verbringe mal Weihnachten mit meinem heruntergekommenen Mann.", lachte sie noch gehässig im Vorbeigehen und griff nach dem Whisky, den sie eigentlich die ganze Zeit hatte einpacken wollen. Amber blieb wie vom Donner gerührt stehen, während Cat mit Azrael im Schlepptau endlich zur Kasse konnte. Dabei lachte sie schadenfroh darüber, diesem Miststück endlich mal eine verdammte Retourkutsche gegeben zu haben.


"Was zur Hölle war das eben?", gluckste der Dämon mit amüsierten Blick über seine Schulter. Amber fauchte gerade ihren ach so berühmten Freund an, der nur völlig verwirrt dastand und die Welt nicht mehr verstand. Catrionas Wangen fingen Feuer, als ihr bewusst wurde, wie sie sich aufgeführt und wie sie sich vor Azrael verhalten hatte.
"Ich... Oh mann, tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht...", brabbelte sie nun merklich nervöser drauf los. Sie hatte ihn einfach als ihren Mann betitelt und ihn in einen Kuss gezogen.
"D-Das war Amber, eine Schulkameradin vor meiner Unizeit. Sie...hat nicht aufgehört zu reden, mit welcher Berühmtheit sie ja die Feiertage verbringt und wollte über mich spotten, also...Naja, du bist ja selber in ganz Britannien bekannt und... ich... habe... vielleicht ein wenig... " Ja, was eigentlich? Geflunkert? War es das? War es gelogen? Catriona wusste nicht, was sie und Azrael überhaupt waren. Sicher, ihrerseits waren definitiv Gefühle vorhanden. Aber sie hatten nie wirklich klar darüber gesprochen und dann war da noch der Umstand, dass sie ein Mensch und er ein Dämon war. Sie schliefen miteinander und teilten auch sonst viel, aber nie fiel, was sie eigentlich waren. Ein Paar? Der Wunsch, es zu sein, war stark in ihr. Aber ihr fehlte der Mut, Azrael zu fragen. Aus Angst, was er antworten könnte, gleich der Signale, die er ihr schickte. Catriona verstrickte sich unbemerkt in ihren komplizierten Gedanken, in der Annahme, eine Grenze mit ihrer blöden Aktion eben überschritten zu haben. Doch da konnte sie seine warme Hand spüren, die ihr Kinn zu ihm drehte.
"...geprahlt, mit wem du Weihnachten verbringst?", grinste Azrael sanft und nahm es ihr ab, den Satz zu beenden. Beschämt nickte sie leicht.
"Das war dumm von mir...", gab sie leise zu, doch er schüttelte nur den Kopf.
"Es war amüsant und typisch für das bissige Kätzchen, das ich kenne. Ich bin also dein Mann, ja?" Das war ja abzusehen, dass er darauf herumreiten würde. Catrionas Wangen wurden etwas dunkler.
"Ich...also...das...", stammelte sie verlegen drauf los, doch ehe sie irgendwie eine Entschuldigung finden konnte, spürte sie erneut Azraels teuflische Lippen auf ihren, die ihr den Atem und die Vernunft raubten. Diesmal jedoch nur kurz, dafür jedoch deutlicher, als wöllte er einen Standpunkt deutlich machen.
"Dann habe ich die Erlaubnis, das hier jederzeit zu tun, nicht?", raunte er breit grinsend, während ihre Augen sich weiteten. Er wollte, dass sie verglühte, oder? Das musste es sein...
"A-Als würdest du um Erlaubnis fragen...", brachte sie trotzdem eine Konter zustande. Der Dunkelhaarige lachte leicht, immerhin war die Antwort für sie beide klar. Er tat ohnehin, was er wollte.
"Und eine Berühmtheit bin ich auch, mh?", schmunzelte er selbstzufrieden mit Blick auf ihre roten Wangen. Catriona räusperte sich, immerhin hatte sie viel zu lange auf seine Lippen gesehen, ehe sie krampfhaft wieder nach vorne sah. Noch drei andere Menschen vor ihnen. Himmel, sie würde in dieser Schlange an der Kasse wohl vor Scham oder seinen Küssen versengen.
"Naja, der Leiter der Morningstar... Berühmter geht eigentlich kaum noch." Und er war der Herrscher der Hölle, wenn das nicht als Prominenz galt, dann wusste sie auch nicht weiter. Azrael grinste eine Spur arroganter
"Stimmt wohl.", pflichtete er ihr bei. Natürlich gefiel das seinem Ego, wen wunderte es? Catriona musste leise lachen.
"Berühmt oder nicht, es spielt eigentlich keine Rolle.", gab sie leise zu verstehen. Immerhin würde sie so oder so die Feiertage mit ihm verbringen, ungeachtet seines Ranges. Azrael schnaubte leicht.
"Tut es wohl, immerhin kann nicht jeder von sich behaupten, die Ehre zu haben, mit mir irgendwelche Feiertage zu verbringen." Manchmal war dieser Mann wirklich unglaublich. Man merkte, dass sein Vater die Personifikation des Hochmuts war.
"Verzeiht, Majestät, das hätte ich fast vergessen.", tropfte es sarkastisch von ihren Lippen.
"Kein bisschen Demut.", seufzte der Dämon gespielt streng und sie lachte nur.
"Niemals, Darling!", zwinkerte sie ihm zu und diesmal bemerkte sie kaum, wie sie ihn erneut nannte. Azrael korrigierte sie jedoch nicht und lächelte nur im Stillen, ehe sie endlich die nächsten an der Kasse waren.

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LuciferDaem...

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Catriona McLoid - 21. Dezember

von LuciferDaemonium am 21.12.2024 21:05

21. Dezember - Auld lang syne



Auld lang syne
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Catriona versuchte diesmal peinlich berührt, nicht erneut die ganze Küche in Mehl zu tauchen. Oder sich selbst. Wenn sie alleine wäre, würde es sie nicht stören. Dafür gab es immerhin einen Staubsauger und eine Dusche. Aber sie war nicht alleine und Azrael, der es sich auf ihrer Terrasse gemütlich gemacht hatte, sollte gar nicht erst irgendwelches Chaos sehen. Sie war nicht routiniert in der Küche, das wurde ihr leider einmal mehr bewusst. Trotzdem war sie auf die Idee gekommen, mit dem Whisky-Früchtebrot zu beginnen, dass sie versprochen hatte. Einzig die Anweisung, dass er ihr nicht dazwischenfunken sollte, hatte der Rotschopf ihm gegeben. Wenn er ihr noch permanent Gesellschaft leisten würde, käme sie nie voran - geschweige denn, dass es überhaupt etwas werden würde. Bis jetzt hielt sich Azrael daran und störte sie nicht weiter, weshalb Catriona gut vorankam und fast ohne Malheur. Stolz auf sich selbst schob sie das Früchtebrot in den Ofen und machte sich daran, die Küche aufzuräumen. Ein kleines Chaos war dennoch vorhanden, aber es war zumindest besser gelaufen als bei ihrem ersten Versuch. Dabei begann die Schottin unwillkürlich damit, die Melodie eines ganz bestimmten Liedes zu summen. Auld Lang Syne wurde in ihrer Heimat oft zur Weihnachtszeit, aber vor allem zum Jahreswechsel gesungen. Und für sie war es ein echter Ohrwurm, die Melodie blieb einfach hängen. Es war nostalgisch, erzählt davon, auf die alte Zeit zu trinken. Meistens auch zu Ehren der Verstorbenen oder einfach als kleine Erinnerung, was alles geschehen und gemeistert wurde. Das Leben ging stetig vorwärts, doch sollte man nie vergessen, was einmal war.

"Should auld acquaintance be forgot
And never brought to mind?
Should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?"

Catriona sang leise den Test, der ihr im Kopf herumspukte und lächelte dabei, während die Utensilien gesäubert wurden und ihren Weg zurück in den Schrank fanden. Eigentlich war es schon ironisch, wie sehr dieses Lied auf sie zutraf. Wenn sie auf die Monate des vergangenen Jahres zurückblickte, war so viel passiert. Sie hatten neue, aber auch alte Verbündete und Freunde gewonnen. Hatten neue Grenzen geschaffen, welche die Alten zwar überschrieben, aber dennoch einem kleinen Beispiel folgten. Sie lernten aus der Vergangenheit und schufen daraus die Zukunft.

"For auld lang syne, my jo
For auld lang syne
We'll tak' a cup o' kindness yet
For auld lang syne"

Der Hass war verschwunden. Der Hass, der sie angetrieben hatte, die Verbitterung - all das gehörte der Vergangenheit an. So viel hatte sich geändert, allem voran sie selbst. Sie war nicht mehr so engstirnig, hatte wieder gelernt, das Leben zu genießen und nicht nur auf ein Ziel hinzuarbeiten. Catriona hatte mehr bekommen, als sie sich hätte wünschen können. So viel mehr als das, was ihr damals genommen wurde.

"And surely ye'll be your pint-stoup
And surely I'll be mine
And we'll tak' a cup o' kindness yet
For auld lang syne."

Auch Azrael hatte sich gewandelt. Von dem Mann, der er zu Beginn war, sah man nur noch die kleinen Ecken und Kanten, die er mit sich trug. Er war gewachsen, regelrecht in seine Position hineingewachsen. Gleichzeitig war die Firma als auch HOPE mächtig gewachsen und stärker als je zuvor. Azrael hatte den Thron endgültig bestiegen und führte die Hölle nach seinem Ermessen. Er bestimmte die Regeln und war ein besserer Herrscher, als sein Vater es vor ihm war.

"We twa hae run about the braes,
and pou'd the gowans fine
But we've wander'd mony a weary fit,
sin' auld lang syne."

Catriona lächelte sanft bei dem Gedanken, wie sie beide zusammengewachsen waren. Von den Beginnen, in denen sie einander kaum vertrauten. Er hatte ihr Gott weiß wie oft gedroht, er solle seine Entscheidung nicht bereuen. Und sie hatte ihren Dickkopf durchgezogen auf einem riskanten Drahtseilakt. Und doch hatten sie es irgendwann gelernt, Hand in Hand zu arbeiten. Die Fürsten auf ihre Seite zu bringen und sich gegen Erzengel behauptet, die ihnen das Leben schwer machten.

"We twa hae paidl'd in the burn,
frae morning sun till dine
But seas between us braid hae roar'd,
sin' auld lang syne."

Trotz ihrer Unterschiede und dem Umstand, dass sie nur ein Mensch war, hatte sie begonnen, diesen Mann zu lieben. Gleich welche Eigenarten, selbst sein wahres Gesicht hatte sie zu schätzen gelernt. Sie fürchtete nicht länger den Dämon hinter dem hübschen, menschlichen Gesicht. Sie liebte ihn für das, was und wie er war. Wenn Catriona ehrlich zu sich war, tat sie das schon wesentlich länger. Nicht nur die letzten zwei Monate. Wann es begonnen hatte, wusste sie nicht. Zu stolz war sie gewesen, um es sich einzugestehen, dass sie ihm längst verfallen war. Aber jetzt war es ihr mehr als bewusst geworden.

"And there's a hand, my trusty fiere
And gie's a hand o' thine
And we'll tak' a right gude-willie waught
for auld lang syne."

Sie ließ die letzten leisen Töne verklingen und nahm die beiden Kaffee in ihre Hand, die sie rausgelassen hatte. Sie hoffte, dass sie noch sehr lange Azraels Hand halten konnte. Dass sie gemeinsam durch jede Herausforderung schreiten würden. Gemeinsam waren sie unaufhaltbar, das wusste die Schottin einfach. Zeitgleich hoffte Catriona, noch sehr oft mit ihm gemeinsam auf alte Zeiten zurückblicken zu können, die sie erlebt haben. Auf gemeinsame, alte Zeiten. Ihr Herz wurde warm, als sie den Ofen schließlich ausschaltete und nach draußen zu Azrael zurückkehrte. Sie reichte ihm den Kaffee und hob ihre Tasse beinahe so, als wöllte sie anstoßen.
"For auld lang syne.", murmelte sie schmunzelnd, auch wenn sie wusste, dass er es nicht verstehen würde. Azrael verstand die Sprache selbstredend, doch wusste er sichtlich nicht, wie sie darauf kam. Doch sie erklärte sich auch nicht. Diese warmen Gedanken der Vergangenheit würde sie in ihrem Herzen bewahren und so lächelte sie nur warm ihren Dämon entgegen.

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Sprenkel

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Sprenkel am 22.12.2024 05:01

tuerchen_22.png

22. Dezember
Filmeabend! Welchen Weihnachtsfilm würde dein Charakter vorschlagen? Oder soll es gar kein Weihnachtsfilm sein?


Zeit für die Antwort bis am 24. Dezember um 23:59 Uhr

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CheshireCat_86

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von CheshireCat_86 am 22.12.2024 16:21

20.12.1862

Grace las gerade die heutige Zeitung. Auf der letzten Seite waren viele kleinere Informationen, zum einen eine Spalte, wo vor den Taschendieben auf den Märkten gewarnt wurde. Eine andere Spalte informierte, wann die Kirchen an den Feiertagen offen waren und wann Messen gelesen wurden und dann gab es ihre liebste Sparte. Es waren immer kleine Aufgaben über die man sinnieren konnte. Wie würde ein Weihnachten mit Fremden aussehen, die Weihnachten nicht kennen oder würden Sie in Amerika genauso besinnlich feiern wie hier in der alten Welt? Heute war die Frage: „Mit welcher Berühmtheit würden Sie gerne Weihnachten verbringen?“ Grace legte den Kopf schief. Gute Frage. Vielleicht mit Abraham Lincoln, der dieses Jahr die Emanzipationsproklamation vorbereitet hat und so die Sklaverei als abgeschafft erklärt hat – was die Südstaaten nun ja , eher ungehalten aufgenommen haben… nein – über Krieg und Mord und Tod wollte sie an Weihnachten nicht denken. Gerade, weil dieses Jahr die Schlacht von Antietam war – so viele Tote gab es vorher nie in einem Krieg… vielleicht mit Otto von Bismarck, er ist nun Ministerpräsident. Es wäre sicher spannend zu erfahren, was er noch alles für Preußen plant. Aber an Weihnachten über soetwas nachzudenken. Oh – genau, sie würde gerne mit dem Gremium der Weltausstellung Weihnachten verbringen – sie war selbst in den Gärten der Royal Horticultural Society in South Kensington dabei, als diese im Mai eröffnet wurde. Es war so beeindruckend, in was für einer Zeit sie lebten! Und mit dem Prinzen zu speisen, wäre sicher eine Ehre, die sie ihr Lebtag nicht vergessen würde, immerhin wäre er ihr zukünftiger König!

 

 

21.12.1862

Matt hob sie gerade in die Kutsche und Grace sah zurück zum Opernhaus. Beide hatten einen Abend bei Weihnachtsliedern im Opernhaus verbracht – und Grace ging das Lied „Adeste Fideles“ nicht mehr aus dem Kopf. Es wurde so mit Inbrunst von der Opernsängerin vorgetragen und der Chor, der sie begleitet hatte. Sie bekam alleine beim erinnern Gänsehaut. Es war ein wunderbares Lied… sie lächelte als Matt ihr ihre Handschuhe reichte, ehe die Kutsche sich in Bewegung setzte. „Hat es dir gefallen?“ sie nickte heftig. „Es war wunderbar. Ich hätte ewig zuhören können.“ Schwärmte sie lächelnd. Sie summte das Lied nach. „War es nicht imposant?“ Matt schmunzelte. „Das war es.“ Meinte er gutmütig und überließ sie dann wieder ihren Gedanken.

 

 

22.12.1862

Die Brüder Auguste und Louis Lumière reichten erst am 13.02.1895 die Patentrechte für einen Kinematographen ein, nachdem sie seit 1882 an bewegten Bildern experimentieren. Daher kannte Grace zu diesem Zeitraum noch keinen Film – doch wenn der erste Filmschnipsel 1888 erscheint und die Menschen in Aufregung versetzt, wird sie es lieben. Gerade, weil es für sie eine weitere Welt öffnet, die nicht nur aus Büchern besteht.

Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"

~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~

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random.xme

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von random.xme am 22.12.2024 19:06

20. Dezember

Eine Berühmtheit? Weihnachten? Diese Psychologie-Frrunde von Jade hatten immer so verrückte Ideen einander kennenzulernen und ich nippte an meinem Gin Tonic. Die Hausparty hatte schon richtig Fahrt aufgenommen und zu gern hätte ich im Wohnzimmer getanzt, nur irgendwie ließ mich das Küchengespräch nicht los.
Ich würde es nichtmal als sonderlich interessant bezeichnen, aber der Ausgang wurde von einem Typen versperrt der über die Ideen von Freud philosophierte, da wollte ich mich nicht in den Weg stellen.
"Und? Piet war dein Name, oder?" Fragte die junge Blondine mich und blinzelte dabei so langsam, dass ich mir Sorgen wegen eines Schlaganfalls machte. Ich hob beide Augenbrauen und sah sie etwas fragend an "Die Berühmtheit...zu Weihnachten!" Erinnerte sie mich und jetzt musste ich wirklich überlegen.
"Wenn auch bereits verstorbene Berühmtheiten zählen, wäre es auf jeden Fall Maria Montessori" erwiderte ich zielsicher "sie war eine Vorreiterin der Reformpädagogik, sie hat kindliche Entwicklung verstanden bevor es die ganzen Herren getan haben. Sie hat für ihre Ideen gekämpft und ich würde gern mit ihr einen Kaffee trinken. Bestimmt würde sie sich freuen, was aus ihrer Idee im 21. Jahrhundert geworden ist"

Grille

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random.xme

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von random.xme am 22.12.2024 19:06

20. Dezember

Eine Berühmtheit? Weihnachten? Diese Psychologie-Frrunde von Jade hatten immer so verrückte Ideen einander kennenzulernen und ich nippte an meinem Gin Tonic. Die Hausparty hatte schon richtig Fahrt aufgenommen und zu gern hätte ich im Wohnzimmer getanzt, nur irgendwie ließ mich das Küchengespräch nicht los.
Ich würde es nichtmal als sonderlich interessant bezeichnen, aber der Ausgang wurde von einem Typen versperrt der über die Ideen von Freud philosophierte, da wollte ich mich nicht in den Weg stellen.
"Und? Piet war dein Name, oder?" Fragte die junge Blondine mich und blinzelte dabei so langsam, dass ich mir Sorgen wegen eines Schlaganfalls machte. Ich hob beide Augenbrauen und sah sie etwas fragend an "Die Berühmtheit...zu Weihnachten!" Erinnerte sie mich und jetzt musste ich wirklich überlegen.
"Wenn auch bereits verstorbene Berühmtheiten zählen, wäre es auf jeden Fall Maria Montessori" erwiderte ich zielsicher "sie war eine Vorreiterin der Reformpädagogik, sie hat kindliche Entwicklung verstanden bevor es die ganzen Herren getan haben. Sie hat für ihre Ideen gekämpft und ich würde gern mit ihr einen Kaffee trinken. Bestimmt würde sie sich freuen, was aus ihrer Idee im 21. Jahrhundert geworden ist"

Grille

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random.xme

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von random.xme am 22.12.2024 19:46

21. Dezember

Ich summte leise vor mich her, als ich nebenher noch im Suppentopf herumrührte. Seit der Weihnachtszeit zwangen mich die Kinder jeden Tag "Lasst uns froh und munter sein" mit der Gitarre zu singen und nun wurde ich die Melodie auch sonst über den Tag nicht mehr los. Zwei Arme Schlangen sich von hinten um meinen Oberkörper und Jade begann den Text zu singen "und uns sehr von Herzen freuen...lustig lustig falalala" ich spürte wie sich ihr Kopf gegen meinen Rücken legte und ich drehte mich soweit, dass ich ihr Gesicht sehen konnte.
"Hey!" Beschwerte sie sich dann leise und ich tat ihr den Gefallen und nahm sie fest in die Arme "bald ist Nicolausabend da...bald ist Nicolausabend da" ergänzte ich den Text und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
"Als Hausmann machst du auch eine Gute Figur. Was gibt es zum Abendbrot?" Fragte sie mich und wollte über meine Schulter auf den Herd sehen.
"Maronensuppe...ich habe sogar Brot gebacken" gab ich stolz zu und sah das Leuchten in ihrem Augen "meine Güte...wie viel Glück kann ich bitte haben? Arbeiten, ein attraktiver Freund und dann kann er auch noch kochen"


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Sprenkel

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Sprenkel am 23.12.2024 01:08

tuerchen_23.png

23. Dezember
Morgen steht Heiligabend vor der Tür. Der Weihnachtsabend ist wahrscheinlich schon gut durchgeplant. Aber wie sieht es mit den Tagen danach aus? Wie verbringt dein Charakter Silvester? Beteiligt er sich an einem Brauch der Raunächte? Hat dein Charakter Neujahrsvorsätze?


Zeit für die Antwort bis am 25. Dezember um 23:59 Uhr

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LuciferDaem...

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Catriona McLoid - 22. Dezember

von LuciferDaemonium am 23.12.2024 13:01

22. Dezember - Ein entspannter Advent

 

Der vierte Advent begrüßte sie mit seiner weißen Schneepracht. Mittlerweile fielen dicke Flocken vom Himmel und versprachen ein weißes Weihnachten. Catriona hatte sich insgeheim schon Gedanken gemacht, was sie mit Azrael an den Feiertagen alles machen könnte und der Hyde Park war ihre erste Wahl. Jeder fuhr über die Feiertage zu Familie und Freunden, weshalb sie insgeheim die Hoffnung hegte, dass dort nicht mehr viel los sein würde. Das Geschenk für den Dämon hatte sie bereits verpackt, glücklicherweise, ohne dass er es mitbekommen hatte. Die Schottin hatte das Schmuckstück in einer edlen, dunklen Schachtel verstaut und ihre Zeichnung mit hineingelegt. Ob er sich darüber freuen würde, wusste sie nicht, aber am Boxing Day würde es sich schließlich zeigen. Bisher lag es sicher verstaut in einem der Schränke, in denen er sowieso nie nachsehen würde.

Der Sonntag verlief entspannt, sie genossen die Ruhe und den Urlaub, der begonnen hatte. Am morgigen Tag würden sie ohnehin nicht ins Büro gehen und kurzerhand hatte sich Azrael bereits bei ihr einquartiert. Nicht, dass sich Catriona darüber beschweren wollte. Ganz im Gegenteil, sie genoss es, ihn bei sich zu haben. Der Tag selbst verlief gemütlich. Sie unterhielten sich eine gefühlte Ewigkeit auf der Terrasse bei Kaffee und Zigaretten, der Rotschopf dabei gehüllt in eine warme Decke. Azrael fragte tatsächlich viel über das Weihnachtsfest in ihrer Heimat und nur zu gerne erzählte sie von früheren Weihnachten mit ihrer Familie. Oder sie genossen die Ruhe in einvernehmlichem Schweigen, während die vier Kerzen langsam herunter brannten. Erst am frühen Nachmittag verzogen sie sich nach drinnen, als ein kalter Wind um ihre Nasen wehte. Vor ihrem Regal mit diversen DVDs - ja, sie besaß so etwas noch - blieb sie grübelnd stehen. Sie wollte mit ihm einige Filme schauen, um den Tag gemütlich auslaufen zu lassen. Aber mit irgendwelchen Weihnachtsschnulzen oder Märchen würde sie wohl kaum anfangen brauchen. Die meisten Filme dieser Zeit handelten von Liebe und Großzügigkeit, von den guten Tugenden und dem Erlernen mancher Moral. Irgendwie glaubte Catriona kaum, dass solche Filme ihren Gast interessieren würden. Und langweilen wollte sie Azrael nicht. Sie zog nachdenklich die Brauen zusammen und wanderte über ihre Sammlung, ehe sich ihre Züge merklich aufhellten und sie breit grinsen musste.
"Hast du Lust auf einen Film?", rief sie dem Dunkelhaarigen über die Schulter hinweg zu. Die Vorfreude war ihr bereits anzusehen und Azrael, der gerade zwei Tassen auf ihrem Wohnzimmertisch abstellte, zuckte mit den Schultern.
"Sicher, an was hast du gedacht?", wollte er neugierig wissen und Catriona grinste nur noch breiter.
"An einen Weihnachtsfilm!", verkündete sie feierlich. Azrael verzog leicht das Gesicht. Offenbar dachte er an genau diese typischen Filme. Er seufzte und strich sich durch das nachtschwarze Haar.
"Meinetwegen.", gab er ihr zuliebe nach. Begeisterung sah anders aus.
"Du wirst ihn lieben, da bin ich mir sicher." Jetzt sah er eher verwirrt drein.
"Das bezweifle ich, aber ich lass mich gerne überraschen.", schmunzelte er angesichts der kindischen Freude in Catrionas Zügen. Ohne ihm zu sagen, welcher Film es war, legte sie die DVD ein und kam zu ihm aufs Sofa. Mittlerweile hatte sie keine Scheu mehr, sich an seine Seite zu kuscheln. Es war beinahe zur Gewohnheit geworden, und automatisch legte er einen Arm um sie und sah noch immer skeptisch zum Fernseher. Catriona sah nur mit einem glücklichen und fast spitzbübischen Funkeln zu ihm auf, während der Film automatisch zu spielen begann. Die ersten Szenen waren die, wie Weihnachten bei den Menschen wirklich aussah. Es war stressig, die Einkäufe zu erledigen, mit aufgebrachten Kindern umgehen zu können und es gab keine Sekunde, in der es kein Chaos gab. Azrael zog überrascht die Brauen hoch, grinste dann mit Seitenblick zu ihr und sagte: "Respekt, es gibt Filme, welche die Realität zeigen? Nichts gegen ein gutes Chaos." Natürlich gefiel ihm das. Catriona lächelte nur geheimnisvoll.
"Oh glaube mir, es wird noch viel besser!" In Azraels Augen blitzte Neugierde auf. Jetzt war sein Interesse geweckt. Tatsächlich war dieser Film eine Horrorkomödie, passend zum Thema, dass sich durch ihren gemeinsamen Dezember gezogen hatte. Der Film hieß Krampus und für Catriona ein gelungenes, witziges Werk. Doch der Titel verriet sich erst viel später und sie biss sich auf die Zunge, um nichts zu verraten. Die ersten langen Minuten ging es um die üblichen Familiendramen und um den Jungen, der für seinen Glauben an den Weihnachtsmann ausgelacht wurde und in Wut seinen Brief zerriss. Und erst dann begann der eigentliche Film. Ein Blizzard war nichts Ungewöhnliches für Amerika. Doch er war nur der Vorbote für Krampus und seine Schergen.


Als die ersten Horrorelemente einsetzten wurde der Dämon aufmerksamer und wieder sah er zu ihr hinunter.
"Das scheint mir keine typische Weihnachtsgeschichte, mh?", riet er grinsend. Bis jetzt war Krampus noch nicht aufgetaucht, aber natürlich konnte er es sich langsam denken.
"Kommt darauf an, wie man es nimmt. Theoretisch erzählt es eine klassische Geschichte neu interpretiert.", gab Catriona leise kichern zurück. Azrael lachte leicht.
"Ersparst du mir also die schrecklich schönen Moralpredigen?", raunte er ihr belustigt, aber zur Hälfte auch dankbar, zu. Die Schottin lehnte sich ein bisschen weiter in seine Schulter hinein.
"Ich fand es passend zu unserem kleinen Thema für diese Zeit. Und ich kann dich ja schlecht mit Liebesfilmen und Märchen quälen.", kam es selbstverständlich von ihr.
"Wie gnädig von dir. Du hast recht behalten, der Film beginnt mir zu gefallen.", schmunzelte er sanft und strich eine verirrte, rote Strähne aus ihrem Gesicht.

Als die Filmversion von Krampus auftauchte, sah Catriona mehr als neugierig zu Azrael. Sie wollte abschätzen, ob diese dämonische Rasse gut getroffen war oder nicht. Sein Blick war einen Moment sogar überrascht.
"Erstaunlich, dass die Menschen manche von uns derart treffend animieren können. Man könnte fast meinen, dass jemand der Produzenten Krampus mal gesehen hat.", gab er fast schon anerkennend zu.
"Also ist Krampus gut getroffen?", hakte sie neugierig nach und Azrael nickte langsam.
"Ziemlich gut sogar. Gut, das Gesicht ist trotzdem eurem menschlichen Santa Claus angepasst, aber der eine spezielle Krampus hat sich dieses auch angeeignet. Die anderen haben eine eher bestialische Visage, aber im Grunde sieht er fast so aus.", gab der Dämon zu und grinste leicht, als Teile der Familienmitglieder durch Krampus' Schergen geholt wurden. Natürlich gefiel es ihm, der Film amüsierte Azrael durch und durch.
"Ich glaube von Krampus gibt es auch eine klare Vorstellung, wie er aussieht. Ich bin sicher, er hat sich ebenso oft gezeigt wie St. Nickolaus.", dachte die Schottin laut nach. Azrael nickte nur zustimmend.
"Er kam ja auch immer damit durch. Viele von uns verbergen sich über Äonen in dieser Welt und er kann sich in seiner wahren Gestalt präsentieren und wird dafür sogar noch verfilmt oder gefeiert. Verstehe einer die Sterblichen.", schüttelte er den Kopf und fast schon klang ein leiser Vorwurf in seiner Stimme mit.
"Naja, manche Tarnungen der Dämonen sind echt schlampig.", schnaubte Cat grinsend.
"Das stimmt allerdings, da frage ich mich, wie so viele trotzdem nicht bemerken, was sie vor sich haben.", lachte er. Ein trauriger Umstand, aber gleichzeitig wohl auch besser so, wenn man bedachte, was es für eine Massenpanik auslösen würde, wenn sich Menschen der Existenz von Dämonen unter ihnen bewusst wären.
"Dafür gibt es jede Menge Geschichten. Wir können auch noch ein paar andere Horrorfilme schauen, um zu sehen wen sie dort durch den Kakao zerren. Ich hätte noch einen Film, der dich köstlich amüsieren wird. Da wird Lucifer verkorkst.", grinste Catriona und jetzt ruckte sein Kopf herum.
"Warum sagst du mir erst jetzt, dass es einen solchen Film gibt?", beschwerte er sich halbherzig und grinste schadenfroh.
"Es ist kein Weihnachtsfilm. Aber wir können ihn gerne nach Krampus schauen.", versprach sie lachend und bekam dafür einen Kuss auf die Stirn geschenkt.
"Nur zu gerne.", spürte sie sein Grinsen auf ihrer Haut.
"Wie heißt der nächste Film dann?", wollte er neugierig wissen und sie schmunzelte.
"Constantine.", eröffnete sie ihm und Azrael gluckste verhalten.
"Wie der römische Herrscher?", wollte er wissen und Catriona schüttelte den Kopf.
"Nope. Ein Dämonenjäger." Jetzt wanderten seine Brauen spöttisch in die Höhe.
"Das kann ja nur amüsant werden.", grinste er vorfreudig, aber fürs erste galt es, ihren Weihnachtsfilm zu Ende zu schauen. Der nächste Film stand damit auch schon fest und der FIlmeabend würde wohl auch so weitergehen.

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