🎲 Adventskalender 2024 🎲
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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 06.12.2024 20:474. Dezember 1862
Grace hatte Kopfschmerzen – was ihren fiesen Bruder wirklich amüsierte. Er zog sie sogar etwas damit auf. Nun, jedenfalls so lange, bis sie ihm absichtlich einmal über den Fuß gefahren war. HA – das hatte er davon.
Am späten Vormittag hatte sich ihr Kopf ein wenig beruhigt und sie entschloss sich mit den Bediensteten im Haus, eben jenes zu dekorieren. Der Weihnachtsempfang war immer das schönste Ereignis hier auf Blenheim Palast. Zwar würde der große Weihnachtsbaum für den Ballsaal erst am 20.12. geschlagen werden und aufgebaut, aber das bedeutete nicht, dass nicht das restliche Haus dekoriert werden wollte. So begannen sie, zunächst die Handläufe der Treppenaufgänge mit Tannengrün zu umwickeln, dass der Eindruck von Girlanden entstand, die dann mit roten Samtschleifen und Kugeln in unterschiedlichster Größe dekoriert wurden. Natürlich ebenfalls alle in weinrot. Als nächstes waren der Flur und die Zimmer an der Reihe. Tannengrün auf den Tischen, schwere Kerzen, die schön weihnachtlich bemalt waren, Papierengel und Sterne, Räuchermännchen und Duftlampen wurden dekoriert. Im Eingangsbereich des Herrenhauses wurde die Krippe aufgestellt, die Grace fast bist zur Brust ging. Eine kleine Holzeisenbahn in rot und grün wurde auf den Fenstersims dekoriert und im Ballsaal kam zu den kleinen liebevollen Details ebenfalls noch ein Kindergroßer Nussknacker – der auch funktionierte. Manchmal zu gut, dann gab es eher Walnuss Krümel, anstatt Walnüssen. Grace schüttelte gerade die Zierkissen auf, die Schneemänner, Rentiere oder auch Santa Claus zeigten, während einer der Bediensteten die Weihnachtssterne an die Fenster stellte und die Stämmchen ebenfalls mit Schleifen dekorierte. Es wurde schon später Abend, als dies alles vollbracht wurde. Grace sah sich lächelnd um. Sie liebte die Weihnachtszeit und konnte beinahe schon jetzt die leise Musik der Streicher und das fröhliche Geplapper und Lachen hören, dass hoffentlich auch dieses Jahr wieder durch das Haus schallen würde. „Lady Grace?“ Helen, eine der Zimmermädchen räusperte sich. Grace hob fragend den Blick. „Wo darf ich dies aufhängen?“ sie hob einen Mistelzweig in die Höhe. „Am besten über die Eingangstür.“ Schmunzelte Grace. Es würde spannend werden, wer dem Brauch entsprechend nachkommen würde….
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 06.12.2024 20:565. Dezember 1862
Grace war glücklich. Das Haus sah aus, als hätte es Weihnachten eingeatmet und einfach die Luft angehalten. Sie kicherte leise. Matt sah sie amüsiert an. „Wenn du kein Weihnachten hättest, würde dir etwas fehlen, oder?“ Grace zuckte lächelnd mit den Schultern. „Wieso auch nicht, in dieser Jahreszeit werden alle etwas glücklicher, lachen öfters und haben etwas mehr Nächstenliebe übrig. Selbst Lord Griffin hatte letztens einem Bettler einen Pence gegeben. Da wäre ich fast vom Glauben abgefallen.“ Matt setzte gerade zu einer Antwort an, als der Kammerdiener sich räusperte. „Lady Isabell.“ Kündigte er Matts Verlobte an. Sie trat ein und kam auf Matt zu. „Mathew – Darlin, wie geht es dir? Mein Gott, es riecht als würdet ihr im Wald leben.“ Beklagte sie sich und ihr süße kleine Stupsnase rümpfte sich. Grace seufzte innerlich. Isabell war kein Weihnachts-Enthusiast, und das ließ sie leider jeden merken. „Dir ist bewusst, dass diese Jahreszeit eben so riecht? Seit hunderten von Jahren ist es Brauch, Tannengrün in den Häusern zu haben.“ erklärte Grace daher ruhig. „Heidnischer Unfug.“ Meinte Isabell. „Weihnachten ist nichts anders als Konsum. Schau dir nur das Haus an, wie viel Arbeit und Material.“ „Das wir seit meiner Großmutter jedes Jahr wieder verwenden und das Tannengrün, dass am Ende als Feuerholz dient?“ konterte Grace. „Und wie viel Schmutz es macht.“ „Den du nie wegräumen müsstest.“ Isabell seufzte, als würde Grace nicht verstehen. „Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Nächstenliebe um genau zu sein, deswegen spenden wir dem Waisenhaus an Weihnachten besonders viel und werfen mehr in den Klingelbeutel, damit auch die Ärmeren, ein schönes Weihnachten haben.“ „Und würdet ihr das Geld anderweitig verwenden könntet ihr sogar Gewinn machen.“ „Aber um Gewinn geht es doch gar nicht.“ Isabell schüttelte bedauernd den Kopf. Grace sah zu Matt – so sehr sie Isabell eigentlich mochte, aber dass diese so ein Unbehagen gegenüber Weihnachten empfand, war wiederum Grace suspekt. Wie konnte man auch Weihnachten nicht mögen. Alleine die Freude, die man Empfand, wenn man schenkte. Die wunderbaren Plätzchen, das Glück anderer… für sie gab es keine schönere Zeit – und die würde sie sich auch von Isabells Haltung nicht vermiesen lassen.
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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 06.12.2024 21:506. Dezember 1862
Sehr geehrte Herrschaften,
mit größter Begeisterung und einer Prise weihnachtlicher Vorfreude bewerbe ich mich hiermit um die vakante Position des Weihnachtsmanns in Ihrem hochgeschätzten Hause. Es ist mir ein besonderes Anliegen zu betonen, dass gerade Frauen für diese Aufgabe bestens geeignet sind – schließlich verfügen wir bekanntlich über ein außergewöhnliches Multitasking-Talent, ein Auge für Details und die Geduld eines Engels. Wer sonst könnte all die Wunschzettel studieren, Geschenke perfekt verpacken und dabei noch mit einem Lächeln "Ho, ho, ho!" rufen?
Manch einer mag einwenden, dass das Jahr 1862 nicht die ideale Zeit für eine Frau im Rollstuhl sei, um in eine derart prestigeträchtige Rolle zu schlüpfen. Doch wie heißt es so schön? Der Nikolaus geht mit der Zeit, und warum sollte er nicht auch rollen, wenn es die Umstände erfordern?
Meine Qualifikationen sprechen für sich:
- Freundlichkeit und Güte: Kein Wunsch bleibt unbeachtet, und kein Wunschzettel ungeöffnet
- Einzigartiger Auftritt: Der Anblick einer Weihnachtsfrau im Rollstuhl wird zweifellos die Herzen aller erweichen und für Gesprächsstoff sorgen – was wäre schließlich Weihnachten ohne ein bisschen Magie und Überraschung?
- Effizienz auf Rädern: Mit meinem sorgfältig gepflegten Rollstuhl erreiche ich alle Winkel und Ecken Ihrer Gemeinden, schneller als jedes Rentier es je schaffen könnte. Außerdem entfällt das leidige Hufgeklapper und auch die Wartungskosten sind deutlich wirtschaftlicher, als das ganzjährige Versorgen von Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. Ganz zu schweigen von den Tierarztkosten für Rudolph!
Ich bin überzeugt, dass eine moderne Weihnachtsfrau, die Diversität und Inklusion verkörpert, dem Geiste der Weihnacht besonders gut entspricht. Zudem verspreche ich, die mit der Position verbundenen Schokoladenvorräte in Maßen zu genießen, wobei ich darauf achte, stets genügend Süßigkeiten für die Kinder übrig zu lassen.
Ich freue mich darauf, die Stellung als Weihnachtsfrau anzutreten und gemeinsam mit Ihnen die Feiertage zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Für ein persönliches Gespräch stehe ich jederzeit zur Verfügung – vorausgesetzt, die Räumlichkeiten sind barrierefrei.
Mit vorweihnachtlichen Grüßen,
Grace Chamberland
P.S.: Falls Sie noch einen kleinen Bonus benötigen, damit sie vollumfänglich überzeugt sind – ich singe eine hervorragende Version von "Dear Santa"!
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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von Sprenkel am 07.12.2024 02:007. Dezember
Wie würde das Weihnachtsoutfit deines Charakters aussehen? Du kannst es beschreiben, KI-generieren lassen, zeichnen oder fotobearbeiten (Quellenangabe!). Eine kostenlose App fürs Handy, auf welcher man digital zeichnen oder auch Fotos bearbeiten kann, ist ibispaint X (Ich kann da gerne weiterhelfen). Ein kostenloser KI-Generator mit vielen unterschiedlichen Stilen ist der Perchance AI Character Generator.
Zeit für die Antwort bis am 9. Dezember um 23:59 Uhr
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CloudFair am 07.12.2024 11:286. Dezember- Marlon Cranford, Killer für die Mafia
___
Der Liebe Marlon würde für seine freche Klappe SOWAS von auf der Naughty Liste sitzen
___
Lieber Santa, oder Klaus?
Tut mir leid, ich hab's mit Förmlichkeiten oder Authorität nicht so- das sagen mir alle um mich herum leider auch immer. Ich sage dazu eher, dass duie Leute um mich herum keinen Humor haben. Ich bin nicht immer so, du kennst das ja- schwere Kindheit und was die Möchtegern-Freuds alles attestieren wollen. Nungut, ich schweife ab, sorry. Ich wollte mich als dein Helfer bewerben. Ich bin seltsame und lange Arbeitszeiten gewohnt, zudem war ich schon in sämtlichen Zeit- und Klimazonen der Welt unterwegs. Nordpol? Hitze in der Wüste? Pff- been there, done that. Wenn du wüsstest, wie die Beschäftigung als Killer und Spion- ähhh Informationssammler abhärtet.... Achja- das "in die Häuser schleichen", again, been there, done that. Aber das weißt du warscheinlich alles schon- allwissend und -sehend, nicht wahr? Ich wäre zudem auch ein guter Wächter für dich- ich weiß nicht, wie gut Leute heutzutage das Einbrechen mitten in der Nacht aufnehmen....
Also, mein lieber Mann in Rot- Bei interesse melde dich einfach,
Marlon.
Boy, oh Boy. The price of freedom is steep
-Zack, Crisis Core
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CloudFair am 07.12.2024 11:377. Dezember- Marlon Cranford- Killer für die Mafia
Da Marlon Förmlichkeit und alles, was mit Regeln zu tun hat, hasst, würde er einen Twist in das weihnachtliche Santa-Outfit, bzw. den Anzug, den am 24. viele tragen, einbauen. Hier folgen 3 Bilder, die ich extrem in Charaker fand
Alle erstellt mit dem vorgeschlagenen Ki-Generator:)
Boy, oh Boy. The price of freedom is steep
-Zack, Crisis Core
Catriona McLoid - 7. Dezember
von LuciferDaemonium am 07.12.2024 15:447. Dezember - A Christmas elve
Catriona unterdrückte ein kleines Gähnen, als sie sich den zweiten Kaffee holte und das Genick kreisen ließ. Sie waren mit einem blauen Auge von Midnight davongekommen, der sie beide zwar gerügt hatte, doch sein Büro glitzerte noch immer kunterbunt. Er schien es am Ende nicht übers Herz zu bringen, es zu vernichten. Zumal Ezekiel jetzt großteils bei ihm herumlungerte und sich an den Dekorationen erfreute. Dafür hatten Azrael und sie genügend zu tun. Es war Samstag und trotzdem waren sie beide schon früh in der Firma gewesen. Für Dämonen gab es keine Weihnachtszeit in dem Sinne, demnach gingen alle Geschäfte munter weiter.
"Wie lange willst du noch die Kaffeemaschine anstarren?", ertönte die Stimme des Teufels Sohn hinter ihr. Mit verschränkten Armen lehnte er sich im Türrahmen an und schnell beeilte Catriona sich, ihre Tasse an sich zu nehmen.
"Für dich kam ein Brief, Morissia hat ihn eben hochgebracht.", hielt er einen kleinen weißen Umschlag hoch, der an die Schottin persönlich adressiert war. Allerdings hatte jemand einen Tannenbaum draufgeklebt und etwas verwundert nahm sie den Brief an sich. Ihr Kaffee landete auf der kleinen Küchenzeile und neugierig öffnete sie ihn und zog das einzelne Blatt heraus. Dabei entging ihr nicht, dass Azrael neugierig über ihre Schulter lugte. Zugegeben erhielt sie eigentlich nur berufliche Post, keine private. Es raschelte leicht, als sie es auseinander faltete und eine bunte, weihnachtliche Schrift sprang ihr sofort ins Auge.
Erst mussten wir zusammen die Schulbank drücken, jahrelang.
Dann kam die Abschlussprüfung, Gott sei dank!
Die Jahre vergingen dann wie im Fluge,
doch jetzt sind wir mal wieder am Zuge.
Der Zahn der Zeit an den Gesichtern nagt,
doch haben wir noch nicht verzagt.
Liebe Catriona,
es ist lange her, dass wir uns alle gesehen haben. Deshalb haben wir jeden unserer alten Studienklasse angeschrieben und zu einem ersten Klassentreffen eingeladen.
Passend zur Jahreszeit würden wir dich bitten, ein weihnachtliches Kostüm zu tragen. Der Geist der Weihnacht ist dieses Jahr unser Thema!
Falls du eine Begleitung mitbringen möchtest, nur zu! Wir sind alle gespannt, wie die letzten Jahre für dich gelaufen sind!
Wir feiern am 07.12. um 19 Uhr in unserer alten Schule. Bring gute Laune und dein Kostüm mit!
Winterliche Grüße
Monique Thompson
Ungläubig starrte Catriona auf die Einladung. Ihre alte Klasse? Gott, von denen hatte sie seit ihrem Abschluss nichts mehr gehört. Zu viel war passiert, weshalb sie nie den Kontakt hatte halten können.
“Ein Klassentreffen?”, fragte Azrael und der Unterton, der dabei mitschwang, ließ Catriona nur spöttisch grinsen.
“Mein Klassentreffen, ja.”, gab sie frech zurück und Azrael sah fast schon enttäuscht drein.
“Du darfst eine Begleitung mitbringen.”, merkte er nur an und Catriona lachte, darauf hatte sie schon gewartet.
“Damit meinen sie eventuelle Partner. Nicht meinen Boss.” Natürlich wollte Azrael mitkommen, der ließ sich eine Party nie entgehen. Azrael grinste schalkhaft und Catriona zog schon die Brauen misstrauisch zusammen.
“Ich kann mich auch als dein Partner ausgeben.”, schlug er dreist vor und jetzt entglitten ihr die Gesichtszüge.
“W-Was?” Ihre Stimme schnellte zwei Oktaven höher.
“Nein! Kommt nicht in Frage.” Ihre Wangen fingen Feuer und schnell sah sie von ihm weg. Nein, das würde sie nicht überleben.
“Ich habe sowieso kein Weihnachtskostüm, also kann ich nicht hingehen, es ist schon heute abend.”, wollte sie schnellstens ihren Kopf aus der Schlinge ziehen. Azrael seufzte fast schon resigniert auf.
“Ist ja nur gut, dass wir uns hier in einer Metropole befinden, deren Geschäfte bis heute Nachmittag geöffnet haben.” Catriona wirbelte herum und sah ihn ungläubig an.
“Aber…”
“Nichts aber, fahr deinen Rechner runter, wir gehen shoppen.”, befahl er grinsend und ungläubig konnte sie nur Folge leisten. Das Würde ja was werden…
[...]
Azrael hatte seine Drohung wahrgemacht und sie wirklich in die Londoner Geschäfte gezerrt. Catriona war noch immer halb in Schock und halb amüsiert darüber. Doch als er sie definitiv ärgern wollte und ein extrem kitschiges Kostüm heraussuchte sträubte sie sich mit allem, was sie besaß.
"Keine peinlichen Kostüme!", entkam es ihr warnend und enttäuscht ließ Azrael das bunte Elfenkostüm mit Glöckchen wieder sinken.
"Zu schade, es hätte dir sicher wunderbar gestanden.", seufzte er theatralisch und Catriona erdolchte ihn nur mit Blicken.
"Ich will mich nicht zum Narren machen.", murrte sie nur und sah zweifelnd über die Auswahlmöglichkeiten.
"Du kannst auch in die Dessous-Abteilung, die haben da mit Sicherheit auch weihnachtliche Kostüme.", grinste er anzüglich und die Schottin sah entsetzt zu ihm auf. Das wäre ja noch schlimmer!
"Du bist unmöglich!", schimpfte sie und er lachte nur, sah dann jedoch wieder durch das breitgefächerte Angebot.
"Lass mich raten, du warst früher die kleine Streberin, die ohne Freunde in der Bibliothek gesessen hat?", wollte der Dämon irgendwann neugierig wissen. Er blickte auf und Catriona ließ den Ärmel eines rot-weißen Kostüms los.
"Hey, wie kommst du darauf, dass ich eine Streberin war?", empörte sie sich schon fast gekränkt. Azrael zog nur eine Braue an.
"Du bist übertrieben pünktlich, kennst meist nur die Arbeit und dein Pflichtbewusstsein verdient schon fast eine Medaille. Du bist definitiv ein Streber.", zählte er an den Fingern ab und Catriona blieb leicht der Mund offen stehen. Das waren Lob und Anschuldigung in einem und sie schüttelte kurz den Kopf.
"Das heißt nicht, dass ich mich nicht zu amüsieren weiß.", meinte sie schließlich und verschränkte ihre Arme.
"Ich war keine Streberin in der Uni. Eher das Gegenteil.", wollte sie klarstellen, doch Azrael glaubte ihr kein Wort.
"Du musst dich nicht schämen.", grinste er und sie schnaubte.
"Wirst heute Abend schon sehen, wie ich damals gewesen bin." Azrael grinste nur noch breiter.
"Also bin ich doch deine Begleitung, mh?", fragte er scheinheilig nach. Catriona bemühte sich krampfhaft, nicht an seinen Vorschlag vom Morgen zu denken.
"Als ein Freund, schlag dir deine Idee gleich wieder aus dem Kopf.", bestimmte sie gleich und der Dämon schnaubte nur ein wenig enttäuscht. Moment, enttäuscht?!
"Wenn du meinst." Azrael machte einfach weiter in seiner Suche nach einem passenden Kostüm für sie, während die Rothaarige ihn nur ein wenig misstrauisch musterte. Irgendwas war seltsam, aber sie konnte nicht sagen, was es war. Schon in Russland war die Stimmung anders, aber lieber verwarf Catriona den Gedanken schnell wieder. Sie bildete es sich bestimmt nur ein. Zumindest sagte sie das ihrem nervösen Herzen.
"Auf keinen Fall rot. Das beißt sich mit deinen Haaren.", schnaubte Azrael, als sie halbwegs zufrieden ein Kostüm vor sich hielt. Doch der Dämon war absolut nicht zufrieden und schüttelte den Kopf. Mutlos ließ sie es wieder sinken. Sie wollte ihn nicht einmal dafür aufziehen, dass er plötzlich zum Modeexperten wurde. Aber gut, er selbst trug nur die feinsten Klamotten, er verstand definitiv etwas davon.
"Welche Farbe würdest du denn wählen?", wollte sie wissen und Azrael musterte sie nachdenklich, schien ernsthaft zu überlegen, ehe ihm eine Idee kam.
"Ein dunkles Grün dürfte passen." Als wäre ihm etwas eingefallen, wank er eine Verkäuferin zu sich und erklärte ihr flüchtig, was er suchte, jedoch so leise, dass Catriona ihn nicht verstand. Die junge Dame huschte auch sogleich davon und kehrte mit einem grünen Elfenkostüm zurück. Es war nicht übertrieben gehalten und die roten Stickereien auf dem grünen Wollstoff waren sogar ganz niedlich. Die Ärmel waren mit dem weißen Kranz versehen, der sich auch an der passenden Mütze befand. Große goldene Knöpfe zierten das Oberteil. Ein grün-rot karierter Rock und eine ebenso grüne Leggins gehörte dazu und Catriona musste zugeben, dass sie sich darin sogar wohlfühlen könnte. Sicher, die Schuhe waren ein wenig albern und spitz zulaufend wie die der Weihnachtselfen, aber das würde sie überleben. Zudem passte es wie angegossen und fragend sah sie zu Azrael, der anerkennend grinste.
"Kommst du Montag auch so ins Büro?", wollte er gleich wissen und die Schottin lachte nur und zuckte die Schultern, während sie die Weihnachtsmütze zurechtrückte.
"Vielleicht~", ließ sie sich die Option offen.
[...]
Am Abend stand sie gemeinsam mit Azrael vor ihrer alten Uni. Sie hatte ihr rotes Haar mit einigen Locken versehen und ließ es über ihre Schulter fallen, während sie das grüne Elfenkostüm trug. Azrael hatte seinerseits einen Anzug in einem ähnlichen waldfarbenen Ton gewählt, nur ohne die kitschigen Weihnachtselemente. Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu, immerhin nahm sie ihn hier gerade auf eine kleine Reise in ihre Vergangenheit mit. Etwas, worauf sie unter normalen Umständen nie gekommen wäre. Aber Azrael sah sich tatsächlich interessiert um, als sie bereits den Raum der Feier von außen sehen konnten. Er leuchtete weihnachtlich und munteres Stimmengewirr drang zu ihnen durch, als Catriona ein wenig nervös voranging.
"Oh mein Gott... Kitty ist tatsächlich gekommen!", rief Monique begeistert aus, kaum dass sie mit Azrael eingetreten war. Die Brünette trug ein Rentierkostüm, dass in die Fraktion albern gehörte und kam sogleich auf sie zu.
"Kitty?", fragte Azrael bereits vorfreudig.
"Nenn mich so und ich tu dir weh.", drohte Catriona nur im halben Spaß. Doch weiter kamen sie nicht, da war Monique auch schon bei ihr und zog die Schottin lachend in eine Umarmung.
"Hey Moni, lange nicht mehr gesehen.", grinste sie erfreut und Monique musterte sie von oben bis unten.
"Gut siehst du aus, du hast dich kaum verändert. Nur ohne Lederjacke heute, was?", plapperte sie schon weiter, ehe sie Azrael neugierig ins auge fasste und dann anerkennend pfiff.
"Sieh an, du hast dir sogar ein Schnuckelchen abgegriffen. Sag bloß, jemand hat es geschafft, dich zu bändigen?", klatschte sie begeistert und etwas dreckig grinsend in die Hände. Catrionas Augen weiteten sich entsetzt und hastig schüttelte sie den Kopf, kam Azrael zuvor, der den Spaß nur zu gerne mitgemacht hätte.
"Nein! Das ist Kane, er ist ein Freund von mir.", beeilte sie sich zu sagen und enttäuscht sackten Moniques Schultern nach unten. Doch so leicht gab sie nicht auf.
"Was nicht ist kann ja noch werden. Sie fährt zwar gerne die Krallen aus, ist aber ganz handzahm, wenn man sie zu nehmen weiß.", zwinkerte sie dann munter an Azrael gewandt und spätestens jetzt wollte Catriona am Liebsten im Boden versinken.
"Ist das so?", grinste der Dämon mit genüsslichen Blick auf die verlegene Schottin.
"Ich denke, ich kann mit dem Kätzchen gut umgehen." Wie hatte er sie gerade genannt?! Ihre Augen loderten, als ihr Kopf zu ihn ruckte. Er genoss das hier definitiv eine Spur zu sehr. Während Catriona ihm gerade an den Hals springen wollte, lachte Monique nur begeistert auf und zog sie beide dann kurzerhand ins Getümmel.
Viele alte Gesichter kamen, begrüßten sie und bald schon brach wieder die alte Cat aus ihr heraus. Jene Frau, die ihren Kopf eher in Schabernack und Streiche gesteckt hatte, sich vorlaut in Probleme stürzte und wenig auf Regeln gegeben hatte. Alte Geschichten wurden ausgepackt in der Wärme von Punsch und Glühwein. Natürlich wusste die Schottin, dass Azrael sie jetzt mit so vielen neuen Dingen aufziehen würde. Aber er schien sich ebenso prächtig zu amüsieren und war immer vorne mit dabei, wenn er Gelegenheiten witterte, die Schottin zu ärgern oder in Verlegenheit zu bringen. Böse war sie ihm nicht wirklich, dafür genoss sie den gesamten Abend viel zu sehr.
Irgendwann standen sie gemeinsam draußen im Schulhof und nutzten die kühle Abendluft für eine kleine Raucherpause.
"Soso, du warst also die Rebellin, hm?", meinte Azrael nach einem kurzen Schweigen und warf ihr einen amüsierten Seitenblick zu.
"Was ist passiert, dass du dich so verändert hast?" Immerhin hatte der Humor in der Schottin merklich nachgelassen. Er hatte sie als strenge, resolute Geschäftsfrau kennengelernt, die selten mal ein ehrliches Lächeln durchblitzen ließ. Catriona nahm einen tiefen Zug und zuckte dann mit den Schultern.
"Das Leben... würde ich sagen. Irgendwann konnte ich nicht mehr tun und lassen, wonach mir der Sinn stand und ich musste meiner Familie zuliebe mein Leben in geregelte Bahnen zwängen.", gab sie zu. Doch sie lächelte dabei.
"Aber ich glaube, es ist nicht verkehrt, mein altes Selbst ab und an wieder freizulassen. Auch wenn ich den Schritt damals nie bereut habe, dadurch konnte ich meine Familie unterstützen und bin noch sehr viel weiter gekommen, als ich es für möglich gehalten habe.", schmunzelte sie mit dem Blick über den alten Hof, der sich kaum verändert hatte. Azrael unterband keine Freude, wie es sein Vater getan hatte. Dadurch kehrte ein Stück ihrer Freiheit und Menschlichkeit tatsächlich zurück, auch wenn sie nicht länger rücksichtslos und unbedacht war. Aber ihre freche Zunge und der Schalk waren dank ihm zurückgekommen. Etwas, wofür sie dem neuen Höllenherrscher im Stillen dankte. Ohne ihn wäre sie noch immer die verbohrte Cat, die sich selbst keine Atempausen gönnen würde.
Monique störte die beiden, als sie mit einem Foto in der Hand angelaufen kam.
"Das wollte ich dir noch geben, als kleine Erinnerung an heute.", rief die Brünette etwas außer Atem und gab Azrael das besagte Foto mit verschwörerischen Grinsen. Catriona streckte neugierig ihren Hals um zu sehen, was drauf war und blinzelte perplex, als sie erkannte, dass es ein Bild von ihr selbst war. Wann auch immer Monique das gemacht hatte. Damit hatte sie nicht gerechnet, musste jedoch lachen, als sie die kleine Anmerkung 'Kratzbürstige Weihnachtselfe' darunter lesen konnte. Also wirklich, ihre Klassenkameraden waren unmöglich! Sie wurden wieder hineingescheucht ins Getümmel und Catriona genoss ihren Abend als Kitty, die Weihnachtselfe.
(Erstellt mit dem empfohlenen Generator)
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 07.12.2024 18:14Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von Sprenkel am 08.12.2024 04:278. Dezember
Wie hat dein Charakter die Weihnachtszeit seiner Kindheit in Erinnerung? Hat er ein bestimmtes Geschenk bekommen?
Zeit für die Antwort bis am 10. Dezember um 23:59 Uhr
Catriona McLoid - 8. Dezember
von LuciferDaemonium am 08.12.2024 13:448. Dezember - Childhood memories
Der Sonntag kam und mit ihm der zweite Advent. Auf der Terasse hatte Catriona die kleine Feuerschale entzündet und sich Decken auf die gemütliche Bank zurechtgelegt. Auf dem Terrassentisch davor stand ein Adventskranz aus echten Tannenzweigen mit großen Kerzen, von denen Zwei bereits brannten. Selbstredend stand der Aschenbecher bereit und die Schottin huschte nur noch hinein, um die Thermoskanne Tee zu holen, als auch ihren Latte mit Zimt. Ein Klingeln ließ sie jedoch in der Bewegung innehalten und etwas überrascht sah sie zu ihrer Wohnungstür. Sie erwartete eigentlich keinen Besuch. Aber das hatte sie beim letzten Mal auch nicht. Catriona öffnete die Tür und sah überrascht Azrael entgegen, der sie nur schmunzelnd musterte.
"Was denn, keine Weihnachtselfe heute?", kam es schon bedauernd von ihm, immerhin trug sie nur einen warmen Wollpullover im dunklen Blau und die Zipfelmütze fehlte auch. Catriona lachte nur und schüttelte den Kopf.
"Erst am Montag wieder.", grinste sie und der Dämon nickte fast schon zufrieden. Sie wusste gar nicht, was er eigentlich mit dem Foto gemacht hatte, dass Monique ihm geschenkt hatte. Aber bevor sie nachfragen konnte, betrat Azrael wie beim letzten Mal auch ungefragt ihre Wohnung. Sein Blick blieb kurz am Weihnachtsbaum hängen.
"Zum Schmücken bist du dieses Mal ja kaum hier.", zog sie fragend die Brauen an und Azrael zuckte nur mit den Schultern.
"Mir war langweilig.", rechtfertigte er sein Auftauchen und Catriona prustete los. Wenn er Langeweile hatte, tauchte er bei ihr auf? Irgendwie war das ja fast schon... süß? Nein, sie verscheuchte ganz schnell die Gedanken wieder, nahm seine Aussage einfach als solche hin.
"Willst du auch einen Kaffee? Ich habe mir gerade einen gemacht. Draußen brennt die Feuerschale.", gab sie ihre Erlaubnis, dass er bleiben konnte. Nicht, dass er darauf Rücksicht genommen hätte.
"Warum klappt das bei dir zu Hause mit dem Kaffee, aber nicht in der Firma?", grinste er dreist zu ihr und Catriona verdrehte nur die Augen.
"Hier bist du mein Gast, in der Firma mein Boss - das ist ein Unterschied.", zwinkerte sie ihm frech zu, ehe sie in der Küche verschwand.
Als sie wiederkam, stand Azrael vor der Fotowand, auf der Dutzende Bilder von ihr und ihrer Familie zu sehen waren. Die Kinderbilder hatte sie jedoch in einem Schubfach ihres Schreibtisches verstaut. Er musterte sie interessiert und fuhr leicht herum, als Catriona sich leicht räusperte. Er schien sich ungewollt ertappt zu fühlen, überspielte es jedoch indem er einfach seinen Kaffee entgegennahm und sie sich draußen auf die Bank setzten. Der Rotschopf breitete die Decke über ihre Beine aus und diesmal war es der Dämon, der ihr eine Kippe reichte. Schmunzelnd griff sie danach und lehnte sich dann gemütlicher in die Kissen zurück. Ihr Blick war auf die Kerzenflammen gerichtet, die leicht zuckten, als Azrael sie aus ihren Tagträumen zerrte.
"Warum hast du eigentlich keine Bilder von dir als Kind? Ich dachte ich könnte über etwas lachen.", meinte er fast schon enttäuscht. Catriona lachte leicht.
"Genau aus dem Grund hängen sie nicht an der Wand.", konterte sie sofort und jetzt wandte sich der Dunkelhaarige ihr mit dem Oberkörper zu.
"Was denn, willst du eine peinliche Zahnspange verstecken?", provozierte er sie grinsend, die Neugierde war dafür deutlich in seinen Augen zu sehen. Cat seufzte nur.
"Du wirst keine Ruhe geben, bis ich dir eins gezeigt habe, oder?", fragte sie schon resigniert.
"Exakt.", entkam es ihm munter und sie stand nochmals auf.
"Du bist unmöglich.", rief sie ihm noch zu, als sie reinging und das erste Bild, was ihr entgegenkam, war tatsächlich ein Foto einer vergangenen Weihnachtszeit. Ein liebevoller Schimmer schlich sich in ihre grauen Augen, als sie die sechsjährige Version von sich selbst in den Armen ihrer Eltern und ihrem Bruder sah. Dabei hielt sie freudestrahlend ihr damaliges Weihnachtsgeschenk in den Händen. Sie musste unwillkürlich lächeln und kehrte mit dem Bild nach draußen zurück und reichte es Azrael. Er hob beide Brauen und musste unweigerlich schmunzeln. Immerhin waren Catrionas Haare damals eher unbändig gewesen und sie hatte hier und da sogar ein paar Locken gehabt. Die Haare umgaben dadurch ihr Gesicht schon fast wild. Sie trug einen kitschigen Weihnachtspullover, wobei die ganze Familie das wohl durchgezogen hatte. Ihre Eltern trugen ebenso welche, auch Kilian, der ein paar Jahre älter war, wie seine kleine Schwester. Catrionas Vater hatte seine Hand auf ihren Schopf abgelegt und grinste, ein roter Bart zierte sein Gesicht und warme, braune Augen sahen in die Kamera. Das Foto war aufgenommen, bevor er in die Kriegsgebiete ziehen musste und damals hatte er noch beide Beine besessen. Catrionas Mutter sah ihrer Tochter vom Gesicht her ähnlich, wobei ihre Haare Blond waren. Dafür kamen von ihr die stechenden, grauen Augen. Auch sie lächelte liebevoll, während sie einen Arm um Kilians Schultern gelegt hatte und die andere Hand auf Catrionas Schulter ruhte. In den kleinen Händen hielt Catriona stolz eine spezielle Version eines Mensch-Ärger-Dich-Nicht, die mit Fantasy-Figuren ausgestattet war. Elfen, Zwerge und andere Rassen stellten die liebevoll gestalteten Figuren dar und die Schottin hatte es geliebt, sogar noch heute in ihrem Schrank.
Sie ließ Azrael einen Moment Zeit das Foto zu mustern und es kam tatsächlich mal kein dämlicher Spruch von ihm. Und obwohl er nicht fragte, begann Catriona, ihm von dem damaligen Weihnachten zu erzählen.
"Santa war da, Santa war da!" Catrionas aufgeregte Stimme erfüllte das ganze Haus, als sie mit stolpernden Schritten die Treppe hinunterrannte. Die letzte Stufe hüpfte sie förmlich runter. Ihr auf den Versen war Kilian, der laut lachte.
"Nicht so schnell, sìthiche beag! [schottisch: Kleine Fee]", rief er ihr hinterher und bekam sie jedoch nicht zu fassen, da der rothaarige Wirbelwind bereits durch den Flur rannte. Kilian fluchte noch leise hinter ihr, als er gegen den Schrank stieß. Catriona bekam das gar nicht mit und rannte munter weiter ins Wohnzimmer. Das Feuer im Kamin flackern bereits und der Baum leuchtete wunderschön, funkelte in warmen Farben goldener und roter Kugeln. Und unter ihm standen einige wenige Geschenke. Besonders viel gab es nie an Weihnachten, aber für Catriona waren die vier Geschenke schon eine Menge. Ihre Augen weiteten sich begeistert und sie hüpfte auf der Stelle, während ein freudiges, kindliches Lachen ihre Lippen verließ. Sie klatschte in die Hände und wollte sich schon auf die Pakete stürzen, als ein Paar kräftiger Arme sie von hinten packten und leichthin hochhoben.
"Athair! [Vater/Papa] Lass mich runter, Santa war da!", zappelte Catriona sofort, doch ihr Vater Ian hielt seinen kleinen Wirbelwind fest und lachte nur rau auf.
"Warum so stürmisch, sìthiche!", wollte er neckend wissen und entrüstet plusterte sie ihre Wangen auf.
"Ich will schauen, was Santa mir gebracht hat!", rief sie empört aus und trommelte nicht wirklich fest mit ihren Fäusten auf den Armen ihres Vaters herum.
"Ach, ist das so? Warst du denn auch artig? Vielleicht sind das meine Geschenke!" Fast schon erschrocken starrte Catriona ihn an.
"Aber... Aber ich war doch ganz lieb dieses Jahr!", stotterte sie drauf los und Ian erbarmte sich mit liebevollen Lächeln.
"Na schön, aber du weißt, dass im Wohnzimmer nicht gerannt wird. Deine Mom macht mir die Hölle heiß, wenn sie das mitbekommt.", raunte er seiner Tochter verschwörerisch zu und eifrig nickte sie.
"Ich laufe langsam, athair.", versprach sie brav und er ließ sie auf dem Boden ab. Ein Räuspern hinter ihnen verriet, dass ihre Mutter Olivia schon hinter ihnen stand. Sie warf ihren Mann einen halb tadelnden, halb amüsierten Blick zu, ehe sie schmunzelnd auf den kleinen Rotschopf blickte. Kilian stand neben ihr und gesellte sich gleich begeistert zu seiner Schwester. Die Kinder hockten unter dem Baum und suchten nach ihren Namen, während ihre Eltern sich auf der Couch niederließen und dabei zusahen.
Irgendwann entkam Catriona ein begeistertes Quietschen, als sie das Geschenkpapier aufgerissen hatte und ein Brettspiel zum Vorschein kam. Mit leuchtenden Augen blickte sie auf und hielt das Spiel hoch über ihren Kopf.
"Santa hat mir das Spiel geschenkt, was ich mir gewünscht habe!", jubelte sie förmlich und ihre Eltern schmunzelten nur liebevoll, ehe sie gespielt begeistert nickten.
"Können wir es gleich spielen? Bitte, bitte?", flehte der Rotschopf auch schon und Ian grinste nur.
"Ihr wollt alle nur gegen mich verlieren.", gab er selbstbewusst von sich und bekam sogleich einen strafenden Ellenbogen seiner Frau ab, die ihrer Kleinen nur über die roten Haare fuhr.
"Natürlich können wir das, mein Schatz. Aber erst machen wir ein Foto für Grandma, okay?" , meinte die Geschichtslehrerin sanft. Sie rief auch sogleich Kilian zu sich, der begeistert eine größere Spielzeugversion eines Motorrads in den Händen hielt. Ian stellte die Kamera auf, ehe sich die kleine Familie davor versammelte, die Geschenke dabei stolz in den Händen der Kinder.
Catriona blinzelte leicht, war sie während dem erzählen doch merklich in ihren Erinnerungen abgedriftet. Das warme Lächeln hatte sich auf ihrem Gesicht festgesetzt und ein paar Tränen schimmerten in ihren Augen. Sie blickte vom Adventskranz auf und sah selbst zu dem Foto, das noch immer in Azraels Händen lag. Er hatte stumm zugehört und sie einfach nur gemustert, aber so wirklich hatte sie es nicht mitbekommen. Zu sehr war sie in ihren Erinnerungen versunken, je mehr sie erzählt hatte.
"Du vermisst sie sehr.", stellte er irgendwann leise fest und ein undefinierbarer Ausdruck hatte sich auf seinen Zügen festgesetzt, den Catriona nicht wirklich deuten konnte. Sie nickte ehrlich.
"Sehr sogar.", gab sie leise zu, atmete dann jedoch durch. Sie wollte heute nicht mit traurigen Gedanken verschwenden. Und plötzlich kam ihr eine Idee, um die Stimmung aufzulockern.
"Hey, hast du Lust, eine Runde zu spielen? Ich habe das Brett immer noch.", fragte sie ihn begeistert und erst wirkte der Dämon überrascht, ehe er nur grinste.
"Aber wehe, du schmollst dann, wenn du verlierst.", gab er sein Einverständnis und frech streckte sie ihm kurzerhand die Zunge heraus.
"Du wirst schon sehen, am Ende wirst du den Kürzeren ziehen.", forderte sie ihn heraus und sprang auch schon auf, um das alte Brettspiel zu holen. Vorfreude machte sich in ihr breit, als sie mit der Schachtel wiederkam und sie enthusiastisch auf dem kleinen Tisch aufbaute.
"Ich nehme die Elfen, keine Diskussion!", bestimmte sie, noch ehe Azrael sich irgendwelche Figuren aussuchen konnte. Spöttisch hob er eine Braue und beugte sich mehr zum Tisch.
"Die werden dir auch nicht helfen, Kätzchen.", zog er sie auf und wählte kurzerhand die Orc-Fraktion. Catriona grummelte nur etwas Unverständliches, als er sie wieder bei ihrem alten Spitznamen nannte. Aber sie wehrte sich lange nicht so bissig, wie es für sie eigentlich normal wäre. Sie hätte ihn wohl besser nicht mit Monique bekannt machen dürfen, das würde er wohl bis zum bitteren Ende durchziehen. Aber ein Teil von ihr genoss es sogar.
Sie verbrachten die nächsten Stunden damit, im warmen Schein der Feuerschale und mit heißem Tee bewaffnet Mensch-Ärger-Dich-Nicht zu spielen. Catriona war selbstredend so verbissen wie damals als Kind und schadenfroh waren sie beide, wenn sie dem jeweils anderen eins auswischten. Aber einige Runden gewann auch sie, obwohl sie manchmal diskutierten, ob der jeweils andere gemogelt hatte. Um die Mittagszeit ging ihre automatische Beleuchtung der Lichterkette an und perfektionierte die entspannte Atmosphäre nur noch mehr, die zwischen ihnen herrschte.