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Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

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Kugelfischchen

24, Männlich

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Neuling

Beiträge: 233

Re: Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

von Kugelfischchen am 04.10.2021 14:59

Tintenfeuer, dein Beitrag trifft es ziemlich gut. Ich habe häufig das Gefühl das Menschen zu wenig Empathie aufbringen, nicht nur auf das Thema bezogen. Ich meine, man hört ja allgemein das z.B. Cybermobbing stark zunimmt, selbst gegen Respektpersonen wie Lehrer. Das findem ich ziemlich alamierend was gesellschaftliche Werte angeht und hat ja auch durchaus was mit dem Thema dieser Diskussionsrunde zu tun.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.10.2021 15:30.

Kugelfischchen

24, Männlich

  8. Pocketbook Writer

Neuling

Beiträge: 233

Re: Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

von Kugelfischchen am 04.10.2021 14:40

Ich finde das häufig bei Gender und politisch korrekter Sprach das Ganze in eine völlig merkwürdige Bahn gelenkt wird. In dem Berufsfeld, in dem ich arbeite, gab es nach der ganzen Black Lives Matter Geschichte Aktionen, in denen man aus der Softwarebranche "Master" und "Slave" verbieten wollte. Dabei handelt es sich um Begriffe die einfach geläufig in der Technik verwendet werden, um zu beschreiben, welche Komponente etwas steuert und welche nur Befehle ausführt. Wieso werden beispielweise solche Begriffe als rassistisch eingestuft? Selbst wenn man es im Kontext von Sklavenhandel betrachten ergibt es wenig Sinn weil Sklaverei nur bedingt überhaupt was mit Rassismus zu tun hat.

 

Außerdem stellt sich mir immer wieder die Frage: Ist zum Beispiel an *innen wirklich genderneutraler? Immerhin wird ja immer noch das maskuline Wort vorangestellt und nur ergänzt um eine weibliche Form. Ist nicht eben dies eher ein Zeichen dafür, DAS wir sexistisch/rassistisch/sonst was als gesellschaftliches Problem haben? Das soll nicht heißen das man keine politisch korrekte Sprache nutzen soll. Aber es sollte jeder selber entscheiden können, ob er gendern möchte aus Überzeugung (was auch deutlich authentischer und sympatischer ist als zu tun als ob) oder aus bestimmten Gründen darauf verzichtet.

PS: leider sind Menschen die andere zwingen politisch korrekte Sprache zu benutzen nicht unbedingt netter, freundlicher und toleranter, als man erwarten könnte.

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Queendom

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Beiträge: 2766

Re: Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

von Queendom am 04.10.2021 14:33

Tintenfeuer, ich kann dir in allen Punkten 100% zustimmen. 


The sea waves are my evening gown.
And the sun on my head is my crown.
I made this Queendom on my own.
And all the mountains are my throne.


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tintenfeuer

22, Weiblich

  6. Fanfiction Writer

Beiträge: 1158

Re: Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

von tintenfeuer am 04.10.2021 14:24

Es ist natürlich ein Umstieg, und zwar einer, an den sich viele Menschen (vor allem jene, die sich nie durch Sprache diskriminiert gefühlt haben), erst einmal gewöhnen müssen. Für mich zeugt es aber von mangelndem Respekt und von defizitärer Empathie, wenn man sich großartig gegen politisch korrekte Sprache auflehnt, sei es jetzt die fortlaufende Nutzung diskriminierender Worte oder das sture Wehren gegen das Gendern. Wenn man sowas aus alten Gewohnheiten heraus mal vergisst, weil man's eben noch nicht gewöhnt ist, gewisse Begriffe anzupassen oder zu vermeiden, dann ist das jetzt für mich nicht weiter tragisch, das passiert - aber man muss meiner Meinung nach wenigstens einsehen, dass es besser ist, daran zu arbeiten und das zu verändern!
Ich vergleich das jetzt mal mit Rassismus, weil ich zu dem Thema schon einige Diskussionen geführt habe und weil es zwar nicht das Gleiche ist, aber sprachanpassungstechnisch gewisse Parallelen aufweist. "Ich versteh nicht, wieso ich XY nicht sagen kann, das hab ich immer schon so gemacht! Das ist doch nicht rassistisch! Es gibt in Deutschland gar keinen Rassismus mehr, die Menschen machen einfach nur unnötig Drama und schieben ihre Probleme auf den Rassismus" - eeeehm, doch. Doch, es gibt Rassismus. Es sind nicht alle in der Position, das zu beurteilen. Nur weil man keinen Rassismus erlebt hat, weil man selbst der Norm entsprichst, HEISST DAS NICHT, dass man diese Erfahrungen einfach so auf Minderheiten übertragen kann. Nur weil man in einer bestimmten Debatte nicht im Mittelpunkt steht, heißt das nicht, dass sie irrelevant ist - aber Menschen sehen häufig nur sich selbst (und vielleicht ihr unmittelbares Umfeld) und genau das ist das Problem. Das funktioniert dann nach dem Motto "es betrifft mich nicht und deswegen ist es unnötig" und das ist halt für mich eine fragwürdige Überzeugung.
Im Kern ist es dasselbe mit dem Gendern. Nur, weil ICH mich von etwas nicht diskrimiert fühle, heißt das nicht, dass es nicht mehr als genug Leute gibt, bei denen das anders ist. Und ja, ich persönlich hätte es jetzt auch nicht schlimm gefunden, wenn man das Gendern nicht eingeführt hätte, aber es ist ja auch für mich kein großes Ding, mich ein wenig anzupassen, wenn sich dafür einige Menschen besser fühlen. Wir müssen aufhören, nur unsere eigenen Erfahrungen und Gefühle zu sehen und ein bisschen das große Bild ins Auge fassen - und auch eben jene Minderheiten, denen ja mit den Veränderungen geholfen werden soll. Und würde es niemanden stören, dann würde sich nichts ändern. It's as simple as that.
Es ist meiner Meinung nach einfach etwas egozentrisch, einen Aufstand ums Gendern oder darum zu machen, rassistische Worte einfach aus seinem Vokabular zu streichen - ich denk mir dann immer: das tut dir doch nicht weh, das Sternchen dahinzusetzen. Natürlich ist es immer gut, Dinge zu hinterfragen und sich damit auseinanderzusetzen, und es braucht seine Zeit, bis man begreift, was der Sinn hinter bestimmten Maßnahmen ist. That's cool. Ich versteh's aber nicht, wieso dann auch nach anfänglicher Verwirrung eine Sache, die dem Zweck dient, Diskriminierung zu schmälern, auf so enorme Kritik trifft. 

too much love to fail

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Daili

-, Weiblich

  7. Columnist

Beiträge: 517

Re: Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

von Daili am 04.10.2021 13:28

Ich persöhnlich denke es ist wichtig grammatikalisch korrekt zu bleiben. Anstelle von Lehrer*Innen (oder ähnlichen Varianten), finde ich Lehrerschaft deutlich ansprechender. Mit einem neutralen Wort wie diesem kann sich auch jeder identifizieren, der sich nicht als Mann oder Frau bezeichnen mag. 

Ansonsten fände ich es nicht schlimm auf eine genderneutrale Sprache hinzuarbeiten. Aber dann doch bitte mit System und grammatikalischen Regeln, die man lernen und verstehen kann!
Und nicht jeder wie es will. Ich persönlich finde es verwirrend, dass manche ein _ benutzen und andere ein * und wieder andere z. B. LehrerInnen schreiben. Manche das Adjektiv mit gendern und andere nicht... Das hilft meiner Meinung nach keinem und schon gar nicht den Kindern, die der Sprache erst einmal mächtig werden sollen.  

" Wheels up in 30."

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Jules
Gelöschter Benutzer

Re: Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

von Jules am 04.10.2021 13:23

Gendern und politisch korrekte Sprache finde ich persönlich tatsächlich ganz gut, da hab ich nix gegen. 

Ich kann dazu nur kurz und knapp sagen: Ich fühle mich nicht diskriminiert, wenn man anstatt "Schüler/-innen" nur "Schüler" schreibt. Klar, nur weil ich es so empfinde muss es andern nicht auch so gehen, das verstehe ich.

<- hat mal versucht den Ball ins Rollen zu bringen. xD

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Diskussione...
Gelöschter Benutzer

Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

von DiskussionenunPhilosophie am 04.10.2021 10:56

 

Diskussionen und Philosophie

 


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Diese Woche solle es um Gender und politisch korrekte Sprache gehen.

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