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-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

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Nywuh
Gelöschter Benutzer

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 09.11.2018 23:28

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»Seid gegrüßt, Kael!«, der Dämon setzte ein freudiges Lächeln auf die Lippen. »Es ist immer wieder schön, Euch zu sehen.«, verkündete er, legte den Arm sachte um die Taille Nerea's, bevor er seine Aufmerksamkeit auf den gezeigten Stoff richtete. »Hmmh..«, brummte er grübelnd. »Ja, eine wirklich wunderschöne Farbe. Doch denkt Ihr wirklich, er ist im Einklang mit meinem Äußeren ist?«, der Schneider wirkte geschockt. Als wäre er zu einem Eisblock erstarrt, das überzeugte Lächeln hing schief in den Seilen, die Mundwinkel in seinem Gesicht sackten schräg hinab. Ups.. Ärandor schluckte schwer. Hatte er gerade wirklich sein Können und Urteilsvermögen in Frage gestellt? Der Hochelf räusperte sich beschämt, kratzte sich am Hinterkopf und wirkte nervös. »J.. Ja.. Ich.. Ich glaube, sie würde gut an Euch aussehen, mylord.«, doch sofort begann er zu stottern, dass er natürlich sofort nach anderen Möglichkeiten suchen würde, wenn der König kein Gefallen an dem blutroten Stoff fand. Das hibbelige Verhalten des Schneiders entlockte dem Schwarzhaarigen ein leises Lachen. »Khael.. Beruhigt Euch. Es war keinesfalls böse gemeint. Ich habe lediglich nach Eurer Meinung gefragt.«, wirkte er wirklich derart einschüchternd auf seine Landsleute? Es wiegte ihn in Unsicherheit. Doch überspielte er es mit einem Schmunzeln, versuchte den Ausdruck aufrecht zu erhalten. Der Blonde wuselte mit einem Mal, ohne ein Wort zu sagen, durch den Gang, verschwand um's Eck. Irritiert blickte der Dämon ihm hinterher, warf einen kurzen Blick zu der Teufelstochter. »Ich war übrigens die ganze Zeit hier.«, widmete er sich ihrer Frage, um sie nicht offen und unbeantwortet im Raum stehen zu lassen. »Das Geschäft ist groß. Ich habe mich umgesehen.«, log er gekonnt, wandte den Kopf anschließend wieder herum, um nach dem Schneider Ausschau zu halten. Dieser kam kurze Zeit später wieder zu ihnen, mit einigen Zetteln in der Hand. Er hielt diese seinem König vor die Nase. Wenn auch nur indirekt, da er sie lediglich etwas in die Höhe hob. Darauf zu sehen waren Zeichnungen von edlen Kleidungsstücken für Frauen und Männer. Kleider und Anzüge. »Wie es der Zufall so will habe ich erst vor kurzem einige Entwürfe angefertigt. Vielleicht trifft etwas davon Euren Geschmack.«, Nerea überreichte er die Zeichnungen von Kleidern. »Hier, mylady.«, Ärandor hingegen die mit den Anzügen. Er schlug die Hände vor dem Schoß übereinander, wartete aufgeregt auf eine Reaktion der beiden, während er abertausende Male zwischen ihnen her blickte. »Wundervoll!«, gluckste der Dämon grinsend, als ihm einer der vier Entwürfe in seiner Hand besonders in's Auge stach. Er deutete darauf, sah Khael lächelnd an. »Glaubt Ihr, daraus ließe sich ein gutes Hochzeitsgewand fertigen?«, der Hochelf warf einen Blick auf das Papier, nickte eifrig. »Natürlich, natürlich! Alles ist möglich!«, freudig begann er zu grinsen. »Wenn Ihr möchtet, fertige ich dieses schöne Stück möglichst bald an, damit Ihr es anprobieren könnt.«, Ärandor nahm dieses Angebot dankend an, sah anschließend zu seiner Zukünftigen hinüber. »Ist etwas für dich dabei?«, hakte er nach. »Wenn nicht, werde ich natürlich sofort zur Stelle sein und nach Euren ganz eigenen Wünschen neue Entwürfe zeichnen!«, warf Khael sogleich ein.

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Black_angel

28, Weiblich

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 06.11.2018 23:22

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Mit schräg gelegtem Kopf, die Augenbrauen leicht in die Höhe gezogen, betrachtete die Teufelstochter den hochgewachsenen, blondhaarigen Hochelfen, der sich ihr gegenüber befand und ein breites, freundliches Lächeln, auf den Lippen trug. Der adrett gekleidete Mann ihr gegenüber, schien die Unsicherheit, aber auch Verwirrung ihrerseits, zu spüren. Denn, noch während er auf eine Antwort von ihr wartete, welche Farbe ihrem Ton mehr schmeicheln würde, trat er sogleich einen Schritt zurück, um eine leichte Verbeugung anzudeuten und sich ihr räuspernd vorzustellen.
»Entschuldigt bitte mein unverfrorenes Benehmen. Mein Name lautet Kael Thas. Ich bin der Inhaber dieser Schneiderei. Und Ihr müsst die zukünftige Braut unseres Königs sein? Ich wusste gar nicht, das Ärandor Frauen aus der Hölle bevorzugt.«, fügte er grinsend hinzu. »Tut er auch nicht.«, meinte Nerea leise brummend, was Khal dazu veranlasste abwehrend die Hände anzuheben. »Nur ein kleiner Scherz am Rande, Mylady. Wo habt Ihr denn unseren König gelassen? Er hat Euch doch nicht etwa alleine hierher geschickt?« – »Nein, hat er nicht«, entgegnete die Teufelstochter zähneknirschend. »Er lungert hier irgendwo zwischen den Regalen herum. Bestimmt auf der Suche nach dem perfekten Stoff für seinen neuen Anzug.« – »Ärandor möchte sich einen neuen Anzug kaufen?« – »Vielleicht. Keine Ahnung. Für unsere Hochzeit braucht er jedenfalls einen Neuen«, erwiderte Nerea schulterzuckend. »Ah, deshalb seit Ihr also hier. Ihr möchtet, dass ich Euer Brautkleid schneidere? Euer Wunsch sei mir Befehl!«, sprach Khal mit leuchtenden Augen. »Aus welchem Stoff soll Euer Kleid denn sein? Welch exotische Farbe wünscht ihr Euch? Oder lieber schlicht und traditionell weiß?« – »Ich... äh... das weiß ich nicht so genau. Ihr habt vorhin irgendetwas von Blutrot gesagt? Werd' Ihr so freundlich, und würdet mir diesen Stoff einmal zeigen?« – »Aber natürlich! Nichts lieber als das. Kommt, meine Schöne. Gleich den Gang hier hinunter und dann links.«, forderte Kael sie mit einem Wink auf.
Obwohl Nerea der merkwürdige Hochelf alles andere als behagte, folgte sie ihm zwischen den Regalen hindurch, bis sie schließlich vor einem Meer aus verschiedensten Rottönen ankamen. Während sie Kael zu einem Regal ganz in der Mitte des Ganges folgte, überflog sie mit den Augen die zahlreichen Beschilderungen. Ahornrot, Fuchsia, Korallenrot, Orientrot, Rosenrot... So viele unterschiedliche Rottöne! In der Hölle hatte es immer nur Schwarz gegeben. Schwarz und Rot. Ein einheitliches Schwarz und ein ebenso klares, schweres Rot. Da war nicht die Rede von Fuchsia oder Graphitschwarz gewesen. Da hatte es nur Leben oder Tod gegeben. Entweder, man regierte über die Hölle, oder man kroch über den dreckigen, staubigen Boden und kam den Wünschen der Hochgeborenen nach. Wie ein Sklave der alles tat, was ihm sein Meister befahl.
»Nun, meine Liebe, da wären wir auch schon. Ein kräftiges, leuchtendes Blutrot. Der Stoff verändert bei jeder Bewegung minimal die Farbe, was ihm ein außergewöhnliches Farbenspiel verleiht. Ich hab noch mehr solcher Stoffe, auch in Königsblau und Mitternachtsschwarz.«, erklärte Kael, bevor sein Augenmerk auf die Gestalt hinter Nerea fiel, die sich ihnen lautlos angeschlossen hatte. »Ärandor, eine Freude, Euch hier begrüßen zu dürfen! Ich wollte Eurer Braut gerade einen Stoff in Blutrot zeigen. Seit Ihr auch daran interessiert?«, deutete er dabei auf einen Stoffstreifen, den er abgerollt hatte, und ihnen nun präsentierte. Wie von Kael vorausgesagt, änderte sich die Farbe des Stoffes bei jeder Bewegung. Und auch der Lichteinfall schien eine entscheidende Rolle dabei zu spielen.
»Eine wirklich unglaublich schöne Farbe.«, meinte Nerea bewundernd, nur um sich anschließend ebenfalls Ärandor zuzuwenden. Wo bist du gewesen?, sah sie ihn dabei mit leicht tadelndem Blick an.

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Nywuh
Gelöschter Benutzer

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 31.10.2018 02:10

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Auch Ärandor schlenderte nach dem Verschwinden seiner Zukünftigen im Stoffparadies, begutachtete die Materialien, die seit seinem letzten Besuch hinzu gekommen waren, mit viel Neugierde und Freude. »Wundervoll.«, schnurrte er ganz leise zu sich selbst, in der Hand einen blattgrünen Stoff, im Hinterkopf bereits weitere Kleidungsstücke zusammen bastelnd. Er war sich sicher, dass nicht nur Nerea ihren Kleiderschrank auffrischen würde. Während er durch die Gänge mangt den Regalen schlenderte, dachte er über die Worte der Teufelstochter nach, die sie ihm noch im Speisesaal mitgeteilt hatte. Ihre Anspielung dabei hatte er durchaus verstanden. Und er fragte sich wirklich, weshalb er es nur versäumt hatte, ihr einen richtigen Antrag zu machen. Er schob es schlichtweg auf den Stress, den sie gehabt hatten. Doch war es eigentlich unverzeihlich, wenn man ehrlich war.. So schmiedete er den Plan, alles nachzuholen. Und während er sich gerade fragte, wann wohl der richtige Zeitpunkt war, drang die Stimme des Hochelfen an seine feinen Ohren, wie er Nerea auf die Farben ansprach und bereits grübelte, welche eher an ihren Körper passen würde. Es war, als würde mit einem „AHA!" eine Glühbirne über dem Kopf des Dämonenkönigs aufploppen. Der perfekte Zeitpunkt war gekommen. Er wusste, wie redseelig Kael werden konnte, wenn er erst einmal ganz in seinem Element war. Das würde ihm viel Zeit verschaffen. Somit schlich sich der Schwarzhaarige aus dem Laden, flitzte zum Juwelier hinüber, in der Hoffnung, sein Verschwinden blieb unbemerkt.

Sein Blick wanderte über die vielen Schaukästen, nahmen jedes einzelne Schmuckstück unter die Lupe, bis er an den kleinen Kissen zum Stehen kam, auf denen hunderte von Ringen betteten. Die Hände in den Hosentaschen betrachtete er sie allesamt genauestens, wurde jedoch aufgeschreckt durch die Stimme des Juweliers, der aus dem Hinterraum in den Verkaufsbereich trat und sich mit einem freundlichen Lächeln nach dem Befinden seines Königs erkundigte, wissen ließ, er stünde jederzeit zur Hilfe bereit. Ärandor zögerte nicht, erzählte dem älteren Herren von seinem Plan, äußerte auch sogleich einige Vorstellungen, die in seinem Kopf umher schwirrten. Mit den Worten, er hätte in einem Safe noch einige Raritäten versteckt, verschwand der grauhaarige Dämon wieder im Hinterraum. Neugierig, doch etwas ungeduldig, stand er nun mitten im Raum, starrte der Tür entgegen. Auf die Rückkehr des Händlers musste er nicht all zu lang warten. Schnell kam er mit drei Schmuckkisten aus feinstem, wunderschön verziertem Holz in den Hauptraum zurück, stellte die Kästen auf den Tresen und öffnete sie mit den dazugehörigen, kleinen Schlüsseln, hielt die Hand á la „Tadaaa" hervor. Ärandor betrachtete die Ringe, zweiundzwanzig an der Zahl, und schmunzelte. Sie waren allesamt atemberaubend schön. Während er der Stimme des Juweliers lauschte, der etwas über diesen ganz besonderen Schmuck erzählte, betrachtete er diesen mit Adleraugen.

Eine ganze Weile hatte der Dämon in dem Schmuckladen verbracht. Er hatte sich mit den Worten, dass er später noch einmal mit der Braut wiederkommen würde, von dem Juwelier verabschiedet, ihn vorgewarnt, er solle kein Wort darüber verlieren, dass der König da gewesen war. Und nun.. stand er wieder im Schneiderladen Kael's, eine wunderschöne Schmuckschachteln in seinen Taschen verborgen, und tat so, als wäre er nie fort gewesen. Er stellte sich zu Nerea und dem Hochelfen, lauschte dem Gespräch und beobachtete die beiden.

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Black_angel

28, Weiblich

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 31.10.2018 01:05

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»Zu einer schönen Frau gehört weit mehr, wie ein bisschen Schmuck und schicke Kleidung. Da... wäre zum Beispiel ein gutaussehender Mann an ihrer Seite, oder ein kostspieliger Ring an ihrem Finger, um sie ins rechte Licht zu rücken«, erklärte Nerea. Wohl wissend, dass sie damit zum einen auf Ärandor anspielte, aber auch auf ihren nackten Ringfinger. Sie würde den Dämon zwar heiraten, aber zu einer offiziellen Verlobung war es nie gekommen. Etwas, was sie zwar nicht weiter schlimm fand, und doch hatte sie sich diesen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen können.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, ergriff sie anschließend die dargebotene Hand des Dämons, um sich von ihrem Stuhl zu erheben, und an seiner Seite den großen Speisesaal zu verlassen. Danach ging es durch die halb beleuchtete Eingangshalle, hinaus auf den kleinen Innenhof, den sie über eine kurze Steintreppe erreichten. Es bedurfte nur wenige Schritte, bis sie den aus Kieselsteinen gesäumten Weg erreichten, der sie zum Hoftor brachte, wo bereits zwei Wachen auf sie zu warten schienen. Auch, wenn Nerea bisher nie etwas auf irgendwelche Höflichkeitsfloskeln gegeben hatte, so nickte sie den beiden dennoch höflich zu, als sie das Tor passierten und hinaus auf den breiten Weg traten, der hinab in die Stadt führte, welche in einer kleinen Senke, talabwärts, lag.
Es war ein beschaulicher, recht windstiller Tag. Die Vögel sangen in den Bäumen, und die Sonne schien von einem fast wolkenlosen Himmel hinab. Noch immer fiel es der Teufelstochter schwer, sich mit dem beißenden Sonnenlicht zu arrangieren, aber ganz so lichtscheu, wie zu beginn, war sie dann doch nicht mehr. Auch, wenn ihr die kleine Erkundungstour im Dunkeln, mehr Freude bereitet hätte. Aber das verkniff sie sich dann doch lieber dem Dämon mitzuteilen.
Wahrscheinlich hätten sie binnen der nächsten Minuten die Stadt erreicht, wenn nicht eine Gruppe spielender Kinder, ihren Weg passiert hätte. Die Augenbrauen leicht in die Höhe gezogen, bedachte sie das Zentaurenkind, was, durch seine Ungeschicklichkeit, in Ärandor hineinrannte und zu Boden stürzte. Das der Dämon den Zentauren nur mit einem Arm auffangen konnte, erstaunte die Teufelstochter. Zentauren wogen immerhin weit mehr, wie die üblichen Mythenweltbewohner!
Nerea hatte sich gerade von Ärandor losmachen wollen, damit dieser dem Zentaurenkind auf die Füße helfen konnte, aber da sprang dieses auch schon wieder auf seine Hufe und stürmte davon. Kopfschüttelnd blickte sie der kleinen Gruppe nach, bevor sie wieder zu dem Dämon sah, und ihre Lippen sich zu einem winzigen Lächeln verzogen. »Ja, lass uns... weitergehen.«, stimmte sie ihm zu, bevor sie anschließend ihren Weg fortsetzen, um wenig später die Stadt zu erreichen.
Es handelte sich um eine beschauliche Aneinanderreihung von Fachwerkhäusern, die unterschiedlichst verziert und gestaltet waren. An dem ersten Haus, was ihren Weg passierte, blieben sie wenig später direkt stehen. Es handelte sich um Kael's Schneiderei. Den Ort, wo Frauen-, aber auch Männerwünsche, war wurden. Jedenfalls wenn sie den Worten des Dämons Glauben schenken durfte! Der Kael in höchsten Tönen gelobt hatte.
»Es sieht gemütlich aus«, pflichtete sie dem Dämon bei, bevor sie den Laden betrat. Überall, wo sie hinsah, erstreckten sich meterhohe Regale mit Stoffen und Schaufensterpuppen, an denen sich exklusive Einzelstücke befanden. Es schien sich wahrlich um ein Meer aus Farben und Stoffen zu handeln, sodass sie zunächst kaum wusste, wohin sie zuerst blicken sollte.
»Wow.«, war das einzige, was ihr dazu einfiel, während sie kaum merklich nickte und ein paar Schritte tat. So, wie von Ärandor angeordnet, verschwand sie dann auch schon zwischen einigen Regalen. Die Zeit, bis zum Auftauchen von Kael, wollte sie nutzen, um sich selbst einen ersten Überblick zu verschaffen.
Ihr erster Weg führte sie zu einer Anordnung von Stoffen, aus verschiedensten Gelbtönen. Aprikosengelb, Bernstein, Flachs, Honig, Sandgelb, Schwefelgelb, Weizen, Zitronengelb... Nerea fühlte sich überrumpelt von all den unzähligen Farben und Eindrücken. Aus reiner Neugierde heraus, griff sie nach einem Stoff, der wie flüssiger Honig schimmerte.
»Ein wunderschöner Stoff. Nicht wahr? Wie geschaffen, für ein leichtes Sommerkleid!«, ertönte urplötzlich eine Stimme hinter ihr. Was Nerea dazu veranlasste ordentlich zusammen zu zucken, bevor sie herumfuhr und den fremden Mann hinter sich musterte. »Aber Gelb scheint nicht Eure Farbe zu sein.«, bemerkte der Mann, wobei er sie eingehend, von oben bis unten musterte. »Mmh... wie wäre es mit Königsblau? Oder Smaragdgrün? Blutrot?«

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Nywuh
Gelöschter Benutzer

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 27.10.2018 01:52

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»Er besitzt ausgezeichnete Stoffe, in allen erdenklichen Farben, auch mit Mustern und Bildern bestickt.«, gab der Dämon zu wissen, verkniff es sich dabei aber, zu sehr auszuholen und ihr einige davon zu beschreiben. Dafür fehlte die Zeit, die sprachliche Ausdauer und.. Ach, sie würde es schon sehen. Das Nerea auch schon jetzt von dem Juwelier begeistert war, brachte ihn zum Schmunzeln. Aufgrund ihrer darauf folgenden Aussage breitete es sich noch ein wenig mehr über sein Gesicht aus. »Natürlich.«, lachte er leise. »Aber zu einer schönen Frau gehört auch schöne Kleidung und Schmuck.«, ein bisschen schleimen musste er natürlich auch. Ärandor nahm den letzten Schluck aus seinem Kelch, bevor er diesen zum leeren Teller auf den Tisch zurück stellte und auf ihre Frage hin bloß zustimmend nickte, ehe er sich erhob und seine Kleidung zurecht zupfte. Er half seiner zukünftigen Frau aus dem Stuhl, nahm ihre Hand in die seine und verschränkte die Finger miteinander. Die trudelten langsam aber sicher in die Haupthalle, durch die große Tür, den schönen Schotterweg entlang, in Richtung Burgtor. Den Wachen mit einem freundlichen Lächeln einen Gruß zukommen lassend, bat er um Durchlass. Eilig ergriffen die Männer die Klinken des eisernen Tores, zogen es auf und verneigten sich in leichter Beuge, einen Arm synchron an der Bauchpanzerplatte ihrer Rüstung, während sie ihre Hoheiten hindurch ließen, den Durchgang daraufhin wieder fest verschließend und ihre Position erneut einnehmend. Der Dämon hörte zuletzt noch ihre Rufe, wie sie den beiden eine sichere Reise und einen schönen Tag wünschten. Freundlich wie eh und je. Auch die Wachen wollte er nicht missen. Wie auch den Rest seiner Angestellten und persönlichen Vertrauten, die in verschiedenster Art und Weise immer wieder dienten, so wie auch Kael. Gründlich begutachtete der Schwarzhaarige die Umgebung. Die Vögel trällerten melodisch ihre Lieder. Es war windstill, die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel auf das Land hinab und tauchte es in helle, kraftvolle Farben. Es war angenehm warm. Die Temperaturen schienen an diesem Tage ein wenig in die Höhe gestiegen zu sein. Daran fand der König Gefallen. Hand in Hand spazierten sie nun den breiten Weg entlang, still nebeneinander laufend. Es war kein unangenehmes Schweigen. Hier und da liefen sie eigenen Stadtbewohnern entgegen, die ihren Weg kreuzten. Man grüßte sich, einige deuteten eine höfliche Verneigung an; das war aber auch alles. Irgendwann, kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, lief ihnen eine Gruppe von Kindern über den Weg. Menschen, Dämonen, auch ein Zentaure war dabei. Sie tobten miteinander. So wild, dass der kleine, braun-weiß gefleckte Zentaure unbeholfen in die Seite Ärandor's stieß. Ruckartig stoppte er, fing ihn, so gut es ging, mit einem Arm auf, damit er nicht gänzlich auf die Nase fiel. Breit grinsend sah er auf den Jungen herab, der ihn mit großen Augen anstarrte und versucht war, sich wieder auf alle viere zu rappeln. ›Es.. Es tut mir leid, Eure Majestät!‹, fiepte er, wich einen Schritt zurück. Der Dämon selbst schüttelte nur den Kopf. »Mach dir keine Sorgen. Es ist ja nichts passiert. Nur solltest du etwas besser aufpassen. Nicht, dass du als nächstes gegen einen Baum rennst und dir die Nase brichst.«, seine Stimme klang freundlich und warm, sein Gesicht verziert von einem sanften Lächeln. Eifrig nickte der Zentaure, düste hinfort, die anderen rannten ihm mühselig hinterher. Ein Seufzer entglitt dem Schwarzhaarigen, der, weiterhin lächelnd, zu Nerea hinüber sah. »So.. Jetzt können wir weiter.«, ließ er unter leisem Lachen wissen und lief vorwärts. Einen großen Steinbogen durchlaufend erreichten sie sogleich das Innere der Stadt. An hohen Fachwerkhäusern vorbei, über eine kurze, aber breite, Steinbrücke, unter der ein kleiner Fluss entlang lief. Kurz dahinter prangten bunte, wohlgeformte und verzierte Schilder von den Hauswänden empor, deuteten an, dass sich dort Läden befanden. Der erste davon, zu ihrer Rechten; Kael's Schneiderei. Ärandor verharrte, wandte sein Gesicht zur Teufelstochter herum. »Da wären wir.«, er ging hinüber, zog sie sachte mit sich, öffnete die Tür, was das helle Klingeln einer kleinen Glocke auslöste, und trat herein. Überall, fein säuberlich aufgereiht und nach Farben sortiert, standen unzählige Regale, in denen die Stoffe auf Holzstangen aufgerollt waren, gut für den Kunden sichtbar und ganz einfach herauszieh- oder abrollbar, um die gesamte Rolle an einen anderen Ort zu tragen, indem man die Stange aus den eingeschnitzten Schlitzen nach draußen zog, oder man aber das Ende des Stoffes zog und diesen somit weiter abzog, um ihn schlicht und einfach abzuschneiden. »Sieh dich ruhig um. Kael wird vermutlich bald um die Ecke gedackelt kommen.«, mit diesen Worten löste er sich von ihr und verfrachtete die eigenen Hände in die Hosentaschen.

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Black_angel

28, Weiblich

  11. Ghostwriter

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 26.10.2018 23:55

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»Du weist, wie du das Herz einer Frau zum Schmelzen bringst«, meinte die Teufelstochter reichlich belustigt, während sie sich die letzten Bissen ihres Frühstücks in den Mund schob. »Also gut, dann haben wir soweit alles Wichtige für unsere kleine Bummeltour besprochen. Ich bin ja echt mal gespannt, was der Schneider an Stoffen und Kleidungsstücken so zu bieten hat. Und erst der Juwelier! Auch, wenn wir in der Hölle nicht all zu viel Wert auf Schmuck legen. Und dennoch bin ich nun mal eine Frau, die Interesse zeigt an allem, was glänzt, glitzert und hübsch aussieht.«, zwinkerte sie dem Dämon dabei keck grinsend zu. In ihrem kleinen Sammelsurium aus der Hölle, befanden sich auch ein paar Ketten mit Anhängern aus wertvollen Gesteinen, ebenso Ringe und auch Armbänder. Doch die Menge an Schmuck war relativ übersichtlich, hatte es ihr besonders ein Amulett angetan, was aus Vulkangestein bestand, durch welches sich Lavastränge zogen und kleine Fossilien eingestampft waren. Es handelte sich um ein uraltes Erbstück der Höllenhierarchie, und würde wahrscheinlich am Tage ihrer Hochzeit zu einer Kette umfunktioniert werden.
Bei seiner Bemerkung über Jafar den Barmann, aus der Taverne, musste sie sich arg dazu zwingen, eine unbekümmerte Miene aufzusetzen. Die Teufelstochter erinnerte sich noch all zu gut daran, was sich das letzte Mal, an dem beschaulichen Örtchen, abgespielt hatte. Vor lauter Verdruss und Wut war sie in die Taverne eingekehrt, wo sie mit Dylan, dem ehemaligen Stallburschen des Palastes, sich betrunken hatte, nur um anschließend mit ihm auf der Toilette, eine Nummer zu schieben. Etwas, was sie bis heute bereute, weshalb sie hoffte, dass dieser Ort nicht all zu viele dunkle Erinnerungen wecken würde. Immerhin hatte sie sich jetzt für Ärandor entschieden. Dem Dämon aus dem Hause Rhun! König über ein Reich, was sich über mehrere Ländereien – und auch Meere – erstreckte.
»Ich hab zwar keine Ahnung, was ich mir unter seinen speziellen Drinks vorzustellen habe, aber deiner Begeisterung nach zu urteilen, muss es sich um ausgesprochen gute, und verdammt köstliche Drinks handeln. Also werde ich mich artig an deiner Seite aufhalten und drauf hoffen, dass er mir auch einen seiner sehr speziellen Drinks macht. Notfalls musst du halt mit mir teilen«, hob sie leicht ihre Schultern an, woraufhin sich ein spitzbübisches Grinsen auf ihren Lippen bildete. »Wollen wir dann... los? Bevor wir gar nicht mehr hochkommen und es zu spät für den Städtebummel wird?«

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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 18.10.2018 23:23

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»Das denke ich nicht.«, entgegnete der Dämon und schmunzelte. Der Schneider war ein begabter Mann, der seine Arbeit bereits seit sehr, sehr langer Zeit verrichtete. Ihn nervlich an den Abgrund zu bringen war schier unmöglich. In dieser Anglegenheit waren Nerea und Ärandor sich gleich. Wenn es um Kleidung ging, musste alles perfekt sein. So war der Hochelf spätestens durch seinen König abgehärtet worden. Und da dieser es gut und unversehrt überstanden hatte, gab es wohl keinerlei Möglichkeit, ihn in den Ruin zu treiben. »Gut.. Dann statten wir der Schneiderei als Erstes einen Besuch ab. Daraufhin dem daneben liegenden Juwelier und anschließend dem Schuster. Danach werden wir sehen, wohin uns der Weg weiterführt. Entweder der Marktplatz oder andere umliegende Geschäfte.«, der Schwarzhaarige trank einen Schluck, bevor er die letzten Happen seines Frühstücks verdrückte und sich im Stuhl zurück lehnte, die bequeme Kleidung zurecht zupfend. Der weite V-Ausschnitt des schwarzen Oberteils war ungewohnt, machte den Dämon jedoch auf eigene Art und Weise recht Reizvoll. Der Halsschmuck, der locker auf seiner bemuskelten Brust auflag, gab ihm das Sahnehäubchen oben drauf. Und die Hose; er konnte sich noch gut daran erinnern, wie oft Kael bei der Anfertigung sämtliche Entwürfe und Vorlagen über den Haufen werden musste, weil sie dem Dämon nicht gefallen hatten oder nicht zu hundert Prozent seinen Geschmack trafen. Aber er liebte sie. Sie war ein, für ihn, perfektes Einzelstück. »Und wenn du möchtest, können wir auch Jafar einen Besuch abstatten und uns von ihm seine.. speziellen Drinks anfertigen lassen.«, ein Grinsen legte sich auf seine Züge. »Etwas, was er nur für seinen König tut. Sie schmecken atemberaubend gut.«

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Black_angel

28, Weiblich

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 18.10.2018 00:37

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Für einen kurzen Augenblick war die Teufelstochter versucht, den schwarzhaarigen Dämon noch einmal davon zu überzeugen, von den dünnen Aufschnittscheiben zu kosten. Doch ein Blick in das verschlossene Gesicht von Ärandor genügte, und Nerea tat es innerlich mit einem leichten Schulter zucken ab. Dann blieb halt mehr für sie selbst über, auch nicht schlecht!
Ohne sich aus ihrer bequemen Position zu lösen, streckte sie ihre Hand aus, um den Teller mit dem rosafarbenen Fleisch zu sich heranzuziehen, sodass dieser nun schräg vor ihr stand. Und damit perfekt in Griffweite! Zufrieden mit ihrem Werk, spießte sie eine Fleischscheibe auf die Gabel, um sich diese anschließend in den Mund zu schieben, und sich zufrieden kauend, ihrem Frühstück zu widmen. Irgendwann würde der Dämon von selbst schon noch ankommen und den Wunsch äußern, von den exklusiven Gerichten aus der Hölle kosten zu dürfen. Nur schien ihn irgendetwas im Augenblick daran zu hindern. War es doch all das Blut, was an dem Fleisch klebte? Wobei es in Nerea's Augen eigentlich relativ wenig Blut war, und dafür mehr herrlich, duftende Gewürze!
»Mmh... ich weiß nicht so recht«, begann die Teufelstochter wenig später, als es darum ging, ihren Tag zu planen. »Du kennst dich doch am besten in deinem hübschen Städtchen aus, oder? Ich hatte eigentlich vorgehabt, dir unauffällig zu folgen, und hier und da mal halt zu machen, wenn mir was Schönes ins Auge fällt.«, war es nun an Nerea die Schultern leicht anzuheben. »Du... könntest mir ja ein paar Geschäfte zeigen... den Marktplatz... den Schneider! Nach unserer Vermählung wird er sich definitiv einen anderen Arbeitsplatz suchen müssen, weil ich ihn nervlich zu einem Wrack gemacht habe, mit all meinen Sonderwünschen und Maßanfertigungen.«, konnte sie sich dabei nur schwer ein Grinsen verkneifen, was sie rasch hinter ihrem Becher mit Honigmet verbarg.

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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 18.10.2018 00:05

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»N.. Nein. Das ist es nicht.«, wehrte Ärandor die Vermutung der Teufelstocher ab. »Es ist.. Ich weiß nicht..«, ein knappes Schulterzucken seinerseits. »Ich möchte einfach nicht.«, tat er dieses Thema dann ab und lenkte sogleich ein neues ein, um Unannehmlichkeiten zu umgehen. Denn da er die vergangene Geschichte bis in die hinterste Ecke seines Hirnes verdrängt hatte, wusste er selbst nicht so recht, weshalb ihn der bloße Anblick des Blut getränkten Fleisches und der Gedanke, davon zu kosten, derart anwiderte. »Wo möchtest du heute zuerst hin? Hast du schon besondere Wünsche oder Ideen? Ich richte mich da ganz nach dir. Du kannst dorthin gehen, wo es dir beliebt. Ich werde dir Folge leisten und eventuell aufkommende Fragen beantworten.«, immerhin kannte er das gesamte Land wie die eigene Jackentasche. Eigentlich eine reife Leistung, wenn man bedachte, wie groß sein Reich eigentlich war, wie sich die immer größer werdenden Dörfer und Städte stetig veränderten. Doch von einem König war es zu erwarten. Wie sonst sollte er alles in einem Notfall gut verteidigen können, wenn er sich nicht einmal in seinem eigenen Gebiet auskannte? Es wäre schier unmöglich. 

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Black_angel

28, Weiblich

  11. Ghostwriter

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 17.10.2018 00:28

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Die Sekunden, in denen sie auf eine Antwort von Ärandor wartete, kamen ihr vor wie Stunden. Jedenfalls war ihr inzwischen fast schon die Hand eingeschlafen, mit der sie ihm die Scheibe des rosafarbenen Fleisches unter die Nase hielt. Als der Dämon dann aber ihr Angebot verneinte, und dankend das Häppchen ablehnte, ließ sie, wie in Zeitlupe, stirnrunzelnd ihre Hand sinken.
Mit nachdenklicher Miene sah sie auf die Fleischscheibe hinab, welche sie dann kurzerhand einfach auf dem großen Porzellanteller, in der Mitte des Tisches, ablegte. Es schien, als wäre sie sich auf einmal selbst nicht mehr so sicher, ob sie die dünnen Aufschnittscheiben wirklich bedenkenlos essen konnte. Das Ärandor eher widerwillig von dem Fleisch probieren würde, damit hatte sie ja irgendwie schon gerechnet. Doch das er es nun komplett ablehnte, machte sie doch ein wenig stutzig. Vor allem die Art, wie er es ablehnte! So stotternd, und total verunsichert...
»Sag... magst du kein Fleisch?«, hackte sie dann auch schon prompt nach. »Oder findest du einfach nur die Vorstellung eklig etwas zu essen, was so stark gewürzt ist, und in Blut getränkt wurde? Den Blutgeschmack merkt man auch kaum, wirklich nicht. Vielleicht nur ein ganz kleines bisschen, also die Eisennote, aber ansonsten...« Leicht hob sie nur die Schultern, während sie sich in ihrem Stuhl zurücklehnte und mit nachdenklicher Miene den Dämon musterte, der sich den Mund mit Speisen seines eigenen Tellers vollgestopft hatte, was aus Hühnchen und Käsehäppchen bestand.

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