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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 22.12.2024 16:2120.12.1862
Grace las gerade die heutige Zeitung. Auf der letzten Seite waren viele kleinere Informationen, zum einen eine Spalte, wo vor den Taschendieben auf den Märkten gewarnt wurde. Eine andere Spalte informierte, wann die Kirchen an den Feiertagen offen waren und wann Messen gelesen wurden und dann gab es ihre liebste Sparte. Es waren immer kleine Aufgaben über die man sinnieren konnte. Wie würde ein Weihnachten mit Fremden aussehen, die Weihnachten nicht kennen oder würden Sie in Amerika genauso besinnlich feiern wie hier in der alten Welt? Heute war die Frage: „Mit welcher Berühmtheit würden Sie gerne Weihnachten verbringen?“ Grace legte den Kopf schief. Gute Frage. Vielleicht mit Abraham Lincoln, der dieses Jahr die Emanzipationsproklamation vorbereitet hat und so die Sklaverei als abgeschafft erklärt hat – was die Südstaaten nun ja , eher ungehalten aufgenommen haben… nein – über Krieg und Mord und Tod wollte sie an Weihnachten nicht denken. Gerade, weil dieses Jahr die Schlacht von Antietam war – so viele Tote gab es vorher nie in einem Krieg… vielleicht mit Otto von Bismarck, er ist nun Ministerpräsident. Es wäre sicher spannend zu erfahren, was er noch alles für Preußen plant. Aber an Weihnachten über soetwas nachzudenken. Oh – genau, sie würde gerne mit dem Gremium der Weltausstellung Weihnachten verbringen – sie war selbst in den Gärten der Royal Horticultural Society in South Kensington dabei, als diese im Mai eröffnet wurde. Es war so beeindruckend, in was für einer Zeit sie lebten! Und mit dem Prinzen zu speisen, wäre sicher eine Ehre, die sie ihr Lebtag nicht vergessen würde, immerhin wäre er ihr zukünftiger König!
21.12.1862
Matt hob sie gerade in die Kutsche und Grace sah zurück zum Opernhaus. Beide hatten einen Abend bei Weihnachtsliedern im Opernhaus verbracht – und Grace ging das Lied „Adeste Fideles“ nicht mehr aus dem Kopf. Es wurde so mit Inbrunst von der Opernsängerin vorgetragen und der Chor, der sie begleitet hatte. Sie bekam alleine beim erinnern Gänsehaut. Es war ein wunderbares Lied… sie lächelte als Matt ihr ihre Handschuhe reichte, ehe die Kutsche sich in Bewegung setzte. „Hat es dir gefallen?“ sie nickte heftig. „Es war wunderbar. Ich hätte ewig zuhören können.“ Schwärmte sie lächelnd. Sie summte das Lied nach. „War es nicht imposant?“ Matt schmunzelte. „Das war es.“ Meinte er gutmütig und überließ sie dann wieder ihren Gedanken.
22.12.1862
Die Brüder Auguste und Louis Lumière reichten erst am 13.02.1895 die Patentrechte für einen Kinematographen ein, nachdem sie seit 1882 an bewegten Bildern experimentieren. Daher kannte Grace zu diesem Zeitraum noch keinen Film – doch wenn der erste Filmschnipsel 1888 erscheint und die Menschen in Aufregung versetzt, wird sie es lieben. Gerade, weil es für sie eine weitere Welt öffnet, die nicht nur aus Büchern besteht.
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: Der Countdown läuft!
von Xaden_Riorson am 22.12.2024 08:39Oops... hab ich 45 gedacht und 54 geschrieben... ja super Idee
22:45:47
Re: Umarmungen für...
von Xaden_Riorson am 22.12.2024 08:35Zehn - eine Umarmung für die nächste Eins
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von Sprenkel am 22.12.2024 05:0122. Dezember
Filmeabend! Welchen Weihnachtsfilm würde dein Charakter vorschlagen? Oder soll es gar kein Weihnachtsfilm sein?
Zeit für die Antwort bis am 24. Dezember um 23:59 Uhr
Catriona McLoid - 21. Dezember
von LuciferDaemonium am 21.12.2024 21:0521. Dezember - Auld lang syne
Auld lang syne [click me]
Catriona versuchte diesmal peinlich berührt, nicht erneut die ganze Küche in Mehl zu tauchen. Oder sich selbst. Wenn sie alleine wäre, würde es sie nicht stören. Dafür gab es immerhin einen Staubsauger und eine Dusche. Aber sie war nicht alleine und Azrael, der es sich auf ihrer Terrasse gemütlich gemacht hatte, sollte gar nicht erst irgendwelches Chaos sehen. Sie war nicht routiniert in der Küche, das wurde ihr leider einmal mehr bewusst. Trotzdem war sie auf die Idee gekommen, mit dem Whisky-Früchtebrot zu beginnen, dass sie versprochen hatte. Einzig die Anweisung, dass er ihr nicht dazwischenfunken sollte, hatte der Rotschopf ihm gegeben. Wenn er ihr noch permanent Gesellschaft leisten würde, käme sie nie voran - geschweige denn, dass es überhaupt etwas werden würde. Bis jetzt hielt sich Azrael daran und störte sie nicht weiter, weshalb Catriona gut vorankam und fast ohne Malheur. Stolz auf sich selbst schob sie das Früchtebrot in den Ofen und machte sich daran, die Küche aufzuräumen. Ein kleines Chaos war dennoch vorhanden, aber es war zumindest besser gelaufen als bei ihrem ersten Versuch. Dabei begann die Schottin unwillkürlich damit, die Melodie eines ganz bestimmten Liedes zu summen. Auld Lang Syne wurde in ihrer Heimat oft zur Weihnachtszeit, aber vor allem zum Jahreswechsel gesungen. Und für sie war es ein echter Ohrwurm, die Melodie blieb einfach hängen. Es war nostalgisch, erzählt davon, auf die alte Zeit zu trinken. Meistens auch zu Ehren der Verstorbenen oder einfach als kleine Erinnerung, was alles geschehen und gemeistert wurde. Das Leben ging stetig vorwärts, doch sollte man nie vergessen, was einmal war.
"Should auld acquaintance be forgot
And never brought to mind?
Should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?"
Catriona sang leise den Test, der ihr im Kopf herumspukte und lächelte dabei, während die Utensilien gesäubert wurden und ihren Weg zurück in den Schrank fanden. Eigentlich war es schon ironisch, wie sehr dieses Lied auf sie zutraf. Wenn sie auf die Monate des vergangenen Jahres zurückblickte, war so viel passiert. Sie hatten neue, aber auch alte Verbündete und Freunde gewonnen. Hatten neue Grenzen geschaffen, welche die Alten zwar überschrieben, aber dennoch einem kleinen Beispiel folgten. Sie lernten aus der Vergangenheit und schufen daraus die Zukunft.
"For auld lang syne, my jo
For auld lang syne
We'll tak' a cup o' kindness yet
For auld lang syne"
Der Hass war verschwunden. Der Hass, der sie angetrieben hatte, die Verbitterung - all das gehörte der Vergangenheit an. So viel hatte sich geändert, allem voran sie selbst. Sie war nicht mehr so engstirnig, hatte wieder gelernt, das Leben zu genießen und nicht nur auf ein Ziel hinzuarbeiten. Catriona hatte mehr bekommen, als sie sich hätte wünschen können. So viel mehr als das, was ihr damals genommen wurde.
"And surely ye'll be your pint-stoup
And surely I'll be mine
And we'll tak' a cup o' kindness yet
For auld lang syne."
Auch Azrael hatte sich gewandelt. Von dem Mann, der er zu Beginn war, sah man nur noch die kleinen Ecken und Kanten, die er mit sich trug. Er war gewachsen, regelrecht in seine Position hineingewachsen. Gleichzeitig war die Firma als auch HOPE mächtig gewachsen und stärker als je zuvor. Azrael hatte den Thron endgültig bestiegen und führte die Hölle nach seinem Ermessen. Er bestimmte die Regeln und war ein besserer Herrscher, als sein Vater es vor ihm war.
"We twa hae run about the braes,
and pou'd the gowans fine
But we've wander'd mony a weary fit,
sin' auld lang syne."
Catriona lächelte sanft bei dem Gedanken, wie sie beide zusammengewachsen waren. Von den Beginnen, in denen sie einander kaum vertrauten. Er hatte ihr Gott weiß wie oft gedroht, er solle seine Entscheidung nicht bereuen. Und sie hatte ihren Dickkopf durchgezogen auf einem riskanten Drahtseilakt. Und doch hatten sie es irgendwann gelernt, Hand in Hand zu arbeiten. Die Fürsten auf ihre Seite zu bringen und sich gegen Erzengel behauptet, die ihnen das Leben schwer machten.
"We twa hae paidl'd in the burn,
frae morning sun till dine
But seas between us braid hae roar'd,
sin' auld lang syne."
Trotz ihrer Unterschiede und dem Umstand, dass sie nur ein Mensch war, hatte sie begonnen, diesen Mann zu lieben. Gleich welche Eigenarten, selbst sein wahres Gesicht hatte sie zu schätzen gelernt. Sie fürchtete nicht länger den Dämon hinter dem hübschen, menschlichen Gesicht. Sie liebte ihn für das, was und wie er war. Wenn Catriona ehrlich zu sich war, tat sie das schon wesentlich länger. Nicht nur die letzten zwei Monate. Wann es begonnen hatte, wusste sie nicht. Zu stolz war sie gewesen, um es sich einzugestehen, dass sie ihm längst verfallen war. Aber jetzt war es ihr mehr als bewusst geworden.
"And there's a hand, my trusty fiere
And gie's a hand o' thine
And we'll tak' a right gude-willie waught
for auld lang syne."
Sie ließ die letzten leisen Töne verklingen und nahm die beiden Kaffee in ihre Hand, die sie rausgelassen hatte. Sie hoffte, dass sie noch sehr lange Azraels Hand halten konnte. Dass sie gemeinsam durch jede Herausforderung schreiten würden. Gemeinsam waren sie unaufhaltbar, das wusste die Schottin einfach. Zeitgleich hoffte Catriona, noch sehr oft mit ihm gemeinsam auf alte Zeiten zurückblicken zu können, die sie erlebt haben. Auf gemeinsame, alte Zeiten. Ihr Herz wurde warm, als sie den Ofen schließlich ausschaltete und nach draußen zu Azrael zurückkehrte. Sie reichte ihm den Kaffee und hob ihre Tasse beinahe so, als wöllte sie anstoßen.
"For auld lang syne.", murmelte sie schmunzelnd, auch wenn sie wusste, dass er es nicht verstehen würde. Azrael verstand die Sprache selbstredend, doch wusste er sichtlich nicht, wie sie darauf kam. Doch sie erklärte sich auch nicht. Diese warmen Gedanken der Vergangenheit würde sie in ihrem Herzen bewahren und so lächelte sie nur warm ihren Dämon entgegen.