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-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

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Black_angel

29, Weiblich

  11. Ghostwriter

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 28.06.2018 21:22

Nerea.

Minutenlang stand die Teufelstochter einfach nur reglos vor dem Höllenfeuer, hielt sie dabei unentwegt ihre Hand in die knisternden Flammen, welche sich wie sanfte Flügelschläge auf ihrer Haut niederlegten und diese mit Wärme und Geborgenheit umhüllten. Die Flammen schien ganz genau zu wissen, in was für ein niederschmetternden Lage sich die junge Frau befand, wollten sie diese nun trösten und von ihren trübsinnigen Gedanken ablenken. Immer näher kam die Teufelstochter dem lodernden Flammeninferno, bis sie letztlich halb mit ihrem Körper in dem Feuer hing und erst wieder aus ihrem tranceartigen Zustand erwachte, als sie ein leises, durchdringendes Fiepen hinter sich vernahm, was ihr augenblicklich durch Mark und Bein ging.
Blinzelnd schlug Nerea ihre Augen wieder auf, bemerkte sie erst jetzt, dass die Flammen sie beinahe gänzlich eingehüllt und in ihren Feuerkelch gezogen hatten. Mit einem entschiedenen Ruck riss sie sich von den Flammen los, die einen gequälten, zischenden Laut von sich gaben und noch in der selben Sekunde, wo Nerea zurück stolperte, ihre Hände nach ihr ausstreckten, um sie wieder zu sich zu locken. Hörte sich das leise Knistern des Feuers beinahe, wie ein Weinen an.
Tief ein und aus atmend, versuchte Nerea ihr viel zu schnell schlagendes Herz, ihren rasenden Puls zu beruhigen. Früher hätte sie sich wahrscheinlich ohne groß darüber nachzudenken in das Höllenfeuer fallen gelassen, um die mächtige Energie tief in sich aufzunehmen, sie zu bündeln und später als eigene Kraft zu verwenden. Doch mit dem Halsband um ihren Hals sorgte das Höllenfeuer viel mehr dafür, dass sie gänzlich die Kontrolle über sich verlor und mit dem Feuer zu einer Einheit verschmolz. Zu einem Wesen, ohne Sinn und Verstand, zu einer Bestie, die nur von dem Schmerz in ihrem inneren gelenkt und angetrieben wurde. Sich nicht mit dem Höllenfeuer binden zu können, tat Nerea in der Seele weh, hatte sie das Gefühl, damit auch einen Teil ihrer alten Persönlichkeit, ihres alten Lebens zu verlieren. Einem Leben, wo sie über das Feuer noch mit ihrer Mutter hatte kommunizieren können, doch so... war ihr dies nicht möglich!
Mit einem dicken Kloß im Hals, beugte sich Nerea zu den Höllenhunden hinab, die sich anscheinend deshalb so unruhig verhielten, weil sie vom Hunger übermannt wurden. Die Teufelstochter selbst jedoch, hatte überhaupt gar keinen Appetit. Seit der Sache mit Ärandor gestern, wusste sie nicht einmal mehr, wo ihr der Kopf stand. Was hatten die Geschehnisse nur in dem Dämon ausgelöst, dass er sich ihr gegenüber so abweisend und distanziert verhielt? Lag es tatsächlich nur daran, weil sie ihn körperlich so sehr bedrängt hatte? Oder hatte es vielmehr damit zu tun, was ihr Vater ihm an den Kopf geworfen hatte? Von wegen, sie hätte von Anfang an gewusst, wie man das Halsband wieder loswerden konnte – und zwar nur mit aufrichtiger Liebe! Ja, sie hatte ihn diesbezüglich ein bisschen angelogen, aber sie war wahrlich gewillt gewesen, sich zu verändern, hatte sie ihm schließlich nicht umsonst den Ring ihrer Mutter geschenkt. Doch nun... schien alles verloren!
Obwohl Nerea ihre Gemächer nur ungern verlassen wollte und am liebsten den ganzen Tag hier verbracht hätte, entschied sie sich ihrer Höllenhunde zuliebe, dann doch die Kellerräume zu verlassen. Auf halbem Weg zur Küche kam ihr einer der Bediensteten von Ärandor entgegen, der ihr mit zittriger Stimme eine Botschaft vom Dämon überbrachte, welche ihre Laune gleich noch ein bisschen mehr verschlechterte. Mit geballten Fäusten stand sie einige Sekunden einfach nur schweigend vor dem Bediensteten, bevor sie dann mit einer Bewegung ihres Kopfes auf die Höllenhunde deutete. „Gib ihnen etwas zu fressen! Aber nur hochwertiges Fleisch. Hast du gehört? Wehe du fütterst ihnen Müll, dann fressen sie dich bei lebendigem Leibe auf!"
Ohne sich noch einmal nach Ramsey, Payman oder Jahi umzublicken, stürmte Nerea die Treppe ins Erdgeschoss hinauf, wo sie, die Zähne fest aufeinander gepresst, durch die Eingangstür draußen ins Freie stürzte und von grellen, beißenden Sonnenstrahlen geblendet wurde. Nerea brauchte einen Augenblick, um sich an das helle Licht zu gewöhnen, doch kaum hatte sie ihre Augen wieder aufgeschlagen, fielen diese auf einen alles andere als freundlichen und wohlgesonnen Dämon.
Ärandor befand sich körperlich sehr weit fortgeschritten in seiner Verwandlung zu dem Tier, welches in ihm wütete. Seine Hände und Unterarme waren schwarz verfärbt und aus seinen Finger schossen messerscharfe Krallen hervor. Aus seinem Kopf ragten zwei riesengroße, beachtliche Hörner hervor, die sich optisch ein Duell mit den spitzen Stacheln entlang seiner Wirbelsäule lieferten. Auch seine Haut hatte einen dunklen Farbton angenommen und das Weiß seiner Augen leuchtete in einem stechenden Schwarz, während sich die Pupille weiß-blau verfärbt hatte.
Wie angewurzelt blieb Nerea stehen, kaum fähig zu atmen oder irgendetwas zu sagen. Sie war fürchterlich wütend auf Ärandor, aber in dem Zustand, in dem er sich im Augenblick befand, war er einfach nur unzurechnungsfähig und ein klärendes Gespräch, somit nicht möglich. Verdammt, warum musste dieses blöde Band, um ihren Hals, sie auch daran hindern, auf ihre magischen Fähigkeiten zu zugreifen!

`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen. 
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´  

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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 28.06.2018 22:56

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Abermals sog der Dämon die frische Luft in tiefen Atemzügen ein, schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als die feinen, empfindlichen Ohren jedoch immer lauter werdende Schritte vernahmen, riss er die Lider auseinander. Abrupt stoppten die stapfenden Geräusche. Ärandor spürte starke Anpsannung. Langsam drehte er den Kopf herum, fixierte die Gestalt Nerea's aus den toten Augen heraus. Sofort rümpfte sich die dunkle Nase des Dämon und seine Lippen verzogen sich, sodass die spitzen Reißzähne deutlich sichtbar wurden. Ein tiefes, erschütterndes Grollen hallte durch den Garten, gefolgt von unaufhörlichem, bedrolichem Knurren. Die schwarzen Klauen ballten sich zu großen Fäusten, als er seinen, mittlerweile rabenschwarzen, Körper zu der Teufelstochter herum drehte. Seine Brust neigte sich gen Bogen, wodurch das Geräusch von reißendem Stoff zu vernehmen war. Die messerscharfen Stacheln auf seinem Rücken hatten bereits zu Anfang das Hemd durchbohrt. Doch aufgrund des geneigten Körpers hatten sie nun Schlitze durch den dünnen Stoff gezogen. Ärandor trat einige Schritte auf die junge Frau zu. Es machte den Anschein, als würde sein Knurren immer mehr an Lautstärke gewinnen und die Stille des gesamten Burghofes zerreißen. Nicht einmal der Gesang der Vögel war noch zu hören, da auch sie, ebenso wie Nerea, in eine Art Schockstarre gefallen waren. Es war kaum zu übersehen, dass die Teufelstochter es nicht wagte, noch einen Schritt näher an Ärandor heran zu treten. Ratsam war es wohl ohnehin nicht, so lang er sich in diesem Zustand befand.. Jeder Konflikt würde es nur verschlimmern und ihn zum Biest werden lassen. Doch ob es sich vermeiden ließ, war fraglich. Der Schwarzhaarige war ohnehin schon mehr als aufgebracht und kurz vor seiner endgültigen Verwandlung. Nerea's plötzliches Auftauchen würde also nicht gerade dazu beitragen. Er kam ihr näher, fletschte die Zähne.

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Black_angel

29, Weiblich

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 28.06.2018 23:46

Nerea.

Obwohl sich zwischen der Teufelstochter und dem Dämonenkönig einige Meter sicherer Abstand befanden, so hatte sie dennoch das Gefühl von der gewaltigen Energie, die von ihm ausging, erdrückt zu werden. Sein gesamtes Antlitz strahlte eine unglaubliche, beinahe schon beängstigende Macht aus, doch nicht für die Teufelstochter. Nein! Diese aggressive, finstere Gewalt, entzückte das junge Teufelsgeschlecht. Endlich zeigte Ärandor sein wahres Gesicht. Die Bestie, die in ihm schlummerte. Ein Gefühl, ähnlich einer Erregung gleich, machte sich auf ihrer Haut breit, floss wie ein dunkler, sinnlicher Strom durch jede Pore ihres Körpers. Nerea war versucht, sich Ärandor zu nähern, ihre Finger nach ihm auszustrecken, doch konnte sie sich in allerletzter Sekunde von diesem Vorhaben abhalten. Auch, wenn es ihr noch so schwer viel!
Unbewusst leckte sich Nerea über die trockenen Lippen, während sie zu Ärandor aufblickte, den Mund vor staunen leicht geöffnet. Es sollte ihr Angst machen, ihm in dieser Gestalt gegenüber zu stehen und doch empfand sie nichts anderes, wie pure Bewunderung.
„Ich mag dich, Dämon. Und gleichzeitig hasse ich die abgöttisch! Wie kann ein Wesen, wie du, solch zwiespältigen Gefühle hervorrufen? Ich sollte mich auf dich stürzen und dich für all die Dinge bestrafen, die du mir angetan hast. Und gleichzeitig will ich mich in deine Arme werfen und darum flehen, dass du mir Zuneigung und... Liebe schenkst!" Kopfschüttelnd richtete sie den Blick in den Garten, während sie die zu Fäusten geballten Hände öffnete, die verkrampften Finger leicht lockerte und danach wieder fest verschloss. „Ich hasse dich, Dämon! Und ich wünschte mir, du wärst niemals in mein Leben getreten! Und doch sehne ich mich danach, wieder mit dir das Bett zu teilen."
Obwohl Nerea wusste, dass sie es lieber lassen sollte, er ihre Worte doch eh nicht verstand, kam sie nicht dagegen an, sich langsam, in immer kleiner werdenden Kreisen, auf ihn zu zubewegen. Bis sie sich letztlich nur noch eine Armlänge entfernt von ihm befand. Vorsichtig hob sie eine ihrer zierlichen Hände an, um mit den Fingerspitzen über die messerscharfen Stacheln zu streichen, die aus seiner Wirbelsäule wuchsen. Wie nicht anders zu erwarten, begannen ihre Fingerspitzen sofort zu bluten, lief die dunkelrote Flüssigkeit in winzigen Tröpfchen zu Boden.
„Ich will sehen, zu was du wirklich werden kannst. Verwandle dich. Für mich! Zeig mir, welch abgrundtief, böse Bestie in dir wütet. Zeig mir, mit wem ich es in Wahrheit zu tun habe! Vielleicht kann ich dir so in Zukunft mehr Respekt zollen?" Entwich ihren Lippen dabei ein leises Glucksen.

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Nywuh
Gelöschter Benutzer

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 30.06.2018 21:33

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Mit blutrünstigem Blick verfolgte Ärandor jede noch so kleinste Bewegung der Teufelstochter, wie eine hungrige Raubkatze ihre Beute. Sie umkreiste ihn wie ein Geier, wurde dabei nicht eine einzige Sekunde aus den Augen gelassen. Zwar lauschte der Dämon den Worten der jungen Frau, seinerseits kam jedoch keine Antwort. Bloß das tiefe Grollen seiner Kehle war zu hören. Wenn auch in seinem Kopf abertausende Worte kreisten. Schrill und laut kreischten sie ihm entgegen, hämmerten gegen das Innere seines Schädels und bereiteten ihm starke Kopfschmerzen. Wie konnte Nerea sich nach Zuneigung und Liebe sehnen, wenn sie ihn doch derart belogen hatte? Und wie konnte sie sich selbst als Opfer darstellen und ihm sagen, ihn für alldas, was er ihr angetan hatte, zu hassen, wenn es doch nur so wenige Dinge waren, die man mit Leichtigkeit an einer einzigen Hand abzählen konnte? Waren es die unzähligen Abweisungen, die sie bekommen hatte, als sie abertausende Male nach Sex gelüstet hatte, die sie hinzu zählte? Die Neckereien, die er sich erlaubt hatte, um sie ein wenig aufzuziehen, als er guter Laune war? Dabei war sie doch diejenige gewesen, die ihm auf der Nase herumgetanzt war und ihn zum Narren gehalten hatte! Mit seinen Gefühlen spielte und ihm falsche Hoffnungen bescherte.. Sie hatte ihm den Ring der Mutter geschenkt, als Zeichen des Vertrauens und der Anerkennung. Sie hatte sich ihm letzten Endes freiwillig versprochen, behauptet, sie würde ihm das Herz öffnen. Sie war bei ihm eingezogen und hatte sich in eigenen vier Wänden eingenistet.. Und am Ende schien alles in sich zusammen zu fallen, wie ein Kartenhaus. Ärandor war sich sicher, dass sie die ganze Zeit über nur gelogen hatte. Und es zerriss ihm das Herz, zu denken, er wäre viel zu naiv und dumm gewesen.. Das man mit ihm gespielt und ihn benutzt hatte. Um das Halsband wieder loszuwerden und im späteren Verlauf vielleicht sogar ein wenig Macht, Ruhm und Reichtum abzustauben.. Wie ein Tiger brüllend schnappte der Dämon mit den Reißzähnen nach der Hand der jungen Frau, die sich, zur eigenen Strafe, als den scharfen Stacheln seines Rückens schnitt. Geschah ihr recht! Besser noch, die hätte sich die gesamte Hand aufgeschlitzt.. Als der Duft des Blutes seine Geruchssinne erreichte, weiteten sich die Nasenlöcher des, mittlerweile in Größe mächtig ermpor gestiegenen, Dämon, der sich über die Zähne leckte. Und kaum hatte sie die letzten Worte ihrer Aufforderung ausgesprochen, umfasste die rechte seiner riesigen, pechschwarzen Klauen ihre Kehle. Die Krallen dieser bohrten sich tief in ihre Haut. Mit Leichtigkeit hob er Nerea in die Höhe, als wäre sie eine mickrige Fliege, die man an den Flügeln nach oben zog. Immer weniger Menschlichkeit war innerlich, wie äußerlich an Ärandor erkennbar. Er steckte im genauen Übergang von der dritten Stufe in die letzte.. Nur noch sehr wenig Luft befand sich zwischen dem eigentlich liebevollen Mann und dessen verlorenem Verstand.. In aller Kürze würde er zu seinem eigenen Schatten werden und die Frau, für die er langsam aber sicher Gefühle zu empfinden schien, blutrünstig und brutal in kleinste Fetzen reißen wollen.

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Black_angel

29, Weiblich

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 30.06.2018 22:08

Nerea.

Kaum hatte Nerea den letzten Satz zu Ende gesprochen, da schoss die rechte Hand des Dämons auch schon auf sie zu. Der Schmerz, der sich in ihrer Kehle breit machte, als er seine langen Klauen in ihr Fleisch grub, war beinahe mörderisch, raubte ihr die Brutalität, mit welcher er ihre Luftröhre zusammendrückte, den Atem. Aber anstand um Gnade zu flehen, sich wie ein Aal in seinen Händen zu winden, blickte sie ihn einfach nur reglos aus ihren hellgrauen Augen, die beinahe eisig blau schimmerten, an. Wenn sie jetzt im Besitzt ihrer magischen Fähigkeiten gewesen wäre, hätte sie einfach nur ihre Hände auf seine Schultern legen müssen, um ihn langsam, Stück für Stück, zu verbrennen, ihn zu vernichten. Der Dämon hätte geschrien vor Schmerzen, vor Qualen. Nicht einmal der Tod hätte ihn ihrer unglaublichen Mächte entreißen können. Doch Nerea war nicht im Besitzt ihrer Kräfte und wahrscheinlich würde sie dies auch niemals wieder sein. All dieser grenzenlose Hass, seine Abscheu ihr gegenüber, spiegelte sich in seinen Augen wieder. Ja, sie hatte Ärandor benutzt, um bei ihrem Vater zu punkten, um dieses verfluchte Halsband loszuwerden, aber dennoch hatte sie alles Ernst gemeint, was sie zuvor zu ihm gesagt hatte. Sie hatte sich wahrhaftig für ihn ändern wollen, hatte lernen wollen zu lieben, Zuneigung zu empfinden. Sie hatte ihm nicht umsonst den Ring ihrer Mutter geschenkt, wenn sie ihn einfach nur hatte ausnutzen wollen! Dafür hätte sie sich nicht so ins Zeug legen müssen! Noch am vergangenen Abend hatte sie das Gefühl gehabt, dem Dämon so nah, wie noch nie zu sein, doch ein einziger Satz ihres Vaters hatte alles zunichte gemacht. Ansonsten würde Ärandor jetzt nicht in der Gestalt dieser Bestie vor ihr stehen, bereit sie auf der Stelle zu zerfleischen und zu töten.
Seine schwarz-weißen Augen blickten sie hasserfüllt an und der Schmerz, der sich in ihnen widerspiegelte, ging der Teufelstochter wie Gift unter die Haut. Schwer schluckend, blickte sie ihn einfach nur an, ohne einen Laut von sich zu geben. Ihre Arme hingen wie tot, neben ihrem Körper, der ein ganzes Stück über dem Boden baumelte. Auch die Zeit, schien stehen geblieben zu sein. Nerea hatte das Gefühl, von innen heraus zu verbrennen, erschien es ihr auf einmal eine nur all zu gerechte Strafe, jetzt von dem Dämon auseinandergerissen zu werden.
Langsam, wie in Zeitlupe, hob die Teufelstochter eine Hand an, legte sie diese um seine dunklen Klauen, die sich weiterhin in ihren Hals festkrallten. Sie bekam kaum noch genug Luft zum Atmen, aber das war nicht weiter schlimm. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem gequälten Lächeln, während der Rand um ihre Iriden anfing schwarz-rot zu leuchten. „War das alles, Dämon?", brachte sie mit erstickter Stimme hervor. „Mehr hast du nicht zu bieten?" Nerea wusste, in welche Gefahren sie sich gerade begab, aber sie wollte es so! Sie hatte es herausgefordert! „Bring es zu Ende!", forderte sie den Dämon auf. „Das ist noch nicht dein Endstadium!" Und obwohl Nerea hatte stark bleiben wollen, quollen Sekunden später auch schon blutrote Tränen aus ihren Augenwinkeln, die sich letztlich einen Weg über ihre blassen Wangen suchten und zu Boden tropften. Das Band um ihren Hals drohte jeden Augenblick zu zerspringen, so sehr wurde ihr Körper von ungehaltener, unkontrollierbarer Magie erschüttert. „Verwandle dich... für mich!", flüsterte Nerea.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.06.2018 22:58.

Nywuh
Gelöschter Benutzer

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 01.07.2018 21:45

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Bald schon festigte sich der Griff um ihren Hals ein weiteres Mal. Die junge Frau zeigte keinerlei Reaktion, doch ihren Augen konnte sie die Wahrheit nicht verbieten. Er sah den Schmerz in ihnen. Die Atemnot stand ihr in das rötlich anlaufende Gesicht geschrieben. Erneut drang ihre angestrengte Stimme an seine empfindlichen Ohren, ihn ermutigend, sich weiter hinein zu steigern. Spottend darüber, dass er bisher viel zu sachte mit ihr umging.. Und für einen kurzen Moment lang trieb ihn dies weiter zur Weißglut. Gewiss war dies nicht sein Endstadium. Und eigentlich war es ungwöhnlich, dass er nicht längst aus allen Nähten geplatzt war. Irgendetwas blockierte seine endgültige Verwandlung.. Und ob es wohl ihre plötzlich rinnenden Tränen waren, die ihn mit einem Mal an Kraft verlieren ließen? Auch sein Gesichtsausdruck lockerte sich einen Moment lang und das Knurren verstummte. Es war, als würden Zeit und Welt um ihn herum kurz erstarren. Der Dämon spürte einen starken Stich in seinem Herzen. Einen Kloß in seinem Hals. Und Nässe, die auch ihm in die Augen stieg und seine Sicht verschwimmen ließen. Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte die normale Augenfarbe Ärandor's durch den hellen Schleier hindurch. Doch so schnell, wie sie gekommen war, verschwand sie auch schon. »Werd nicht weich!«, kreischte es zischend und schrill in seinem Kopf, was ihn schmerzerfüllt das Gesicht verzerren ließ. Eine Stimme, die er seit etlichen Jahren nicht mehr gehört hatte. Eine Stimme, die sich stets nur an jenen Tagen gemeldet hatte, an denen er jemandem das Leben genommen hatte.. Der Ausdruck des Dämon verfinsterte sich erneut. Und aus dem Nichts heraus warf Ärandor die Teufelstochter gen Boden, knallte sie mangt das saftig grüne Gras, wie einen nassen Sack Erde.. »Töte sie!« zischte die Stimme erneut. Stampfenden Schrittes trat er auf sie zu, stemmte den Fuß auf ihre Brust und verlagerte sein Gewicht auf diese. »Sie hat nichts anderes verdient, als jämmerlich zu verrecken!« - ein Beben erhaschte des Körper des Mannes, welcher auf Nerea hinab sah, der den wuterfüllten Blick und das tiefe Knurren wieder aufnahm. Dann erhaschten seine kalten Augen erneut die blutigen Tränen der Teufelstochter. Ein kräftiges Zucken seinerseits und urplötzlich lockerte sich sein Ausdruck ein weiteres Mal, seine normalen Augen traten zum Vorschein und er riss den Fuß von ihrer Brust, stolperte einige Schritte zurück. Mit den Klauen umfasste er die eigenen Oberarme, krallte sich fest und erhaschte das Gesicht Nerea's. In seinem Kopf und Geist herrschte Chaos. Er wurde hin und her gerissen. Zwischen der blutrünstigen Stimme und dem Aussetzen seines Verstandes; und den wirren Gefühlen und dem einigermaßen klaren Kopf des eigentlichen Ich seiner selbst.. Genau in diesem Moment wirkte er wie ein Irrer in einer Anstalt. Schizophren, nicht bei Sinnen, vollkommen verrückt. Wie er dort stand, die Krallen in sein eigenes Fleisch bohrend, mit weit geöffneten Augen auf Nerea hinab starrend. Sein Herz pumpte schneller, als er mit dem atmen überhaupt hinterher kam. Was los war, wusste er selbst nicht. Es schien wie eine Störung in seiner Verwandlung. Als würde er vom End zum Anfangsstadium und wieder zurück springen. Hin und her. Abermals. »REISS DIESE SCHLAMPE IN STÜCKE!«, brüllte die Stimme plötzlich wutendbrannt, brachte Ärandor erneut einen verzerrten Ausdruck auf sein Gesicht. »DENK DARAN, WIE SIE DICH AUSNUTZTE!«, sein Körper verkrampfte sich. »SIE HAT DICH NUR BELOGEN! SIE MUSS STERBEN!«, daraufhin fletschte der Dämon die Zähne. Seine Augen färbten sich zum letzten Mal schwarz, ehe er sich brüllend auf die Teufelstochter stürzte, während dem Fluge noch die Gestalt jenen Biestes annahm, gegen welches sein Körper die ganze Zeit über anzukämpfen hatte schien (?). Seine riesigen Zähne rammten sich seitlich - zu ihrem Glück - in das Halsband, die messerscharfen Klauen vergruben sich knapp neben ihren Schultern im Erdboden, erwischten diese nur leicht. Und auch die Spitze seines linken Hornes verfehlte mit einem Millimeter ihr Auge. Ärandor riss seinen Oberkörper nach oben, zog eine Klaue in die Höhe und wollte in genau diesem Augenblick zum Schlag ansetzen, um ihr die Kehle zu zerteilen, wurde jedoch aufgehalten von schweren Ketten, die wie Lassos über seinen Kopf geworfen wurden und ihn mit ganzer Kraft von Nerea herunter, auf den Rücken, rissen. Mehr Ketten schlangen sich um seinen Körper, hielten ihn in Schacht. Die Zuständigen dafür waren die Bediensteten des Dämonenkönigs, die sich dafür eingesetzt hatten, die Teufelstochter am Leben zu halten.. Sämtliche Männer waren versucht, ihren Meister mit den stärksten Ketten in Zaum zu halten. Meylin stürmte am Geschehen vorbei, direkt auf Nerea zu. Sie zog die junge Frau eilig nach oben. „Geht es Euch gut? Ihr müsst hier weg. Und zwar sofort. Ich bin mir nicht sicher, ob sie ihn halten können! Schnell in Sicherheit. Meister Ar'Rohkai wird in die Zelle gebracht, um sich zu beruhigen.", sie schliff Nerea einige Schritte vorwärts. „Beeilt Euch - schnell, schnell! Ganz gleich, weswegen er Euch an die Kehle wollte, wenn Euch Euer Leben lieb ist, darf er Euch nicht weiter sehen. Streiten könnt ihr zwei noch immer, wenn er wieder bei Sinnen ist."

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.07.2018 21:49.

Black_angel

29, Weiblich

  11. Ghostwriter

Beiträge: 1634

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 01.07.2018 22:48

Nerea.

Mit verschwommener Sicht blickte sie zu dem Dämon auf, der noch immer mit seinen rasiermesserscharfen Krallen ihre Kehle umklammert hielt. Mit jeder Sekunde, die verging, spürte Nerea, wie sich seine Klauen immer mehr in ihr Fleisch gruben. Der Geruch ihres eigenes Blutes hing in der Luft. Vermischte sich mit den rasselnden Atemgeräuschen, welche die Teufelstochter unter größter Kraftanstrengung von sich gab. Für einen Sekundenbruchteil konnte sie das blaugrau seiner ursprünglichen Augenfarbe aufblitzen sehen, bevor die Farbe wieder verschwand, sich mit dem schwarz-weiß vermischte und sie wieder nur die wilden Augen einer Bestie anblickten. Jene kurz davor, den Verstand, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren.
Erneut stahlen sich einige blutrote Tränen aus ihren Augenwinkeln, die ihr die Sicht versperrten. Und dennoch konnte sie das kurze Aufflackern ebensolcher Tränen in den Augen des Dämons ausmachen. „Ärandor", formte sie lautlos mit den Lippen. Nicht im Stande ein Wort von sich zu geben. Gerade als sie glaubte, er würde sein Handeln noch einmal überdenken, schleuderte er sie mit solch einer Kraft von sich, dass sie hören konnte, wie einige Knochen in ihrem Brustkorb ein gefährlich lautes Knacken von sich gaben, als sie auf dem Boden aufprallte und über den Rasen rutschte. Ein unglaublicher Schmerz durchbohrte ihren Oberkörper, bevor sich der Dämon auch schon wieder über ihr befand und seinen Fuß auf ihren Brustkorb drückte. Erneut konnte sie ein Knacken vernehmen, was ihr letztendlich die Luft zum Atmen nahm. Ein stechender Schmerz durchbohrte ihre Lunge, durch welche sich anscheinend ein Knochen gebohrt hatte.
Hustend und nach Atem ringend, teils sogar würgend, kämpfte Nerea gegen den Schmerz an, der sie beinahe ohnmächtig werden ließ. Noch nie zuvor hatte sie solch grässliche Schmerzen empfunden, war es ihrer übernatürlichen Hälfte zu verdanken, dass sie nicht auf der Stelle an den Folgen ihrer Verletzung verstarb. Es tat zwar unfassbar weh und doch würde sie daran nicht sofort zu Grunde gehen. „Ärandor", hauchte sie erneut den Namen des Dämonen, der sich einige Schritte von ihr entfernt hatte. In seinen Augen konnte sie erkennen, wie Vernunft und Zorn sich miteinander duellierten. Hass und Schmerz. Kummer und Wehmut.
Nerea hatte sich gerade eben erheben wollen, um dem Dämon ins Gewissen zu reden, als er sich binnen eines Wimpernschlags auch schon in die Bestie verwandelte, welche in ihm schlummerte und sich brüllend auf sie warf. Das ist mein Ende!, dachte Nerea noch, bevor sie ihre Augen schloss und sich auf den kommenden Tod einstellte. Doch sie hatte Glück und die Zähne des Dämons verfehlten sie nur um einige Millimeter. Zwar ritzte er dennoch zum Teil ihre Schulter auf, aber er entriss sie ihr nicht gleich. Auch sein Horn stieß nur knapp neben ihr in den Boden. Blinzelnd schlug die Teufelstochter ihre Augen wieder auf, um Sekunden später auch schon die gewaltige Pranke von Ärandor auf sich zufliegen zu sehen. Aber dann ging auf einmal alles ganz schnell. Schwere Ketten legten sich um den Körper des Dämons, zerrten ihn von ihr herunter. Verwirrt blickte sie zu den Männern auf, die sich um die beiden Streithähne versammelt hatten und versuchten, den Dämon im Zaum zu halten. Ihn nicht an sie heran zu lassen.
Eine allseits vertraute Stimme drang an ihre Ohren. Meylin! Mit Hilfe der jungen Frau kam die Teufelstochter wieder auf ihre Füße, wobei sie glaubte an dem Schmerz in ihrer Brust zu ersticken. Würgend und Blut spuckend, hielt sie sich an Meylin fest, hielt sie dabei unentwegt den Blick auf den Dämon gerichtet, der wie eine tollwütige Bestie in den Ketten hing und fauchte und brüllte. „Ärandor", wisperte Nerea mit Tränen in den Augen. Ihr Gesicht war blutverschmiert, ihre Augen gerötet. An ihrer Kleidung klebte Blut. Vermischt mit Erbrochenem und jenem, was aus ihrer Schulter lief. Entschieden schüttelte sie den Kopf, als Meylin sie mit sich zog, darauf pochte zu verschwinden. „Ich werde jetzt nicht gehen! Ich habe von ihm verlangt, dass er sich verwandelt! Er sollte mir zeigen, welche Bestie in ihm wütet." Mit dem Handrücken wischte sie sich das Blut vom Mund. „Macht ihn von den Ketten los!", rief Nerea mit durchdringender Stimme. „Ich will wissen... wie weit er geht!" Denn ihr Tod war nichts im Vergleich zu dem, was sie ihm angetan hatte. Was er mit ihr anstellte!

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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 01.07.2018 23:26

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Immer wieder riss sich der schwarze Körper der dämonischen Bestie in den Ketten umher, sich unter dem schweren Metall wie ein Aal windend. Knurrend, brüllend, fauchend. Einige Male erwischte er beinahe die - im Vergleich zu ihm - dürren Streichhölzer von Männern, die ihren Herren mit all der Kraft, die sie aufbringen konnten, größtenteils mehr oder minder an einer Stelle hielten und ihn nur Stück für Stück in Richtung Burg verfrachteten. Meylin hielt Nerea so gut es nur ging, hielt sie stützdend an ihrer Schulter aufrecht. Mit dem Gesicht voller Sorge hielt sie die demolierte Frau, ebenso wie Ärandor, fest im Blick. Und als die Ältere ihr sagte, sie würde nicht gehen, entgleisten ihr sämtliche Züge. Auch die Männer strahlten vor Schock, sahen ihr mit geweiteten Augen irritiert auseinander. Bis sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Herren richten mussten, da dieser erneut ihr Klauen nach ihnen durch die Luft riss.. „Seid Ihr denn verrückt? Niemals! Ihr kommt mit mir. Auf gar keinen Fall bleibt ihr hier und lasst Euch von ihm zerfleischen.", Meylin sah zwischen den beiden einige Male hin und her, ehe sie die blutigen Augen Nerea's fixierte. „Er wird so weit gehen, dass er Euch in kleinste Fetzen zerreißt. Er ist nicht er selbst, Ma'am. Er weiß nicht, was er tut. Er weiß nicht, was ihr zu ihm gesagt habt oder was gerade geschieht. Ihm fehlt jegliche Kontrolle darüber. In diesem Augenblick und auch für den Rest des Tages steckt kein Funken Menschlichkeit mehr in ihm. Er ist eine wilde Bestie, die nichts anderes als Tod, Mord und Blut im Sinn hat. Nerea.. Glaubt mir bitte, wenn ich Euch sage, dass er hinter die sicheren Gitter seiner Zelle muss, ehe er nicht nur Euch, sondern die gesamte Burgschaft und Bewohner der umliegenden Gegend zerfleischt! Wird er los gelassen, bringt das nicht nur eine einzige Person in tödliche Gefahr.", ungeduldig und nervös zerrte die Bedienstete an der Teufelstochter. „Bitte..", wisperte sie, zuckte bei einem sehr lauten, dröhnenden Brüllen Ärandor's fürchterlich zusammen und quiekte ganz leise auf. „Wenn Ihr Euer Leben riskieren wollt, macht andere Dummheiten, es sei Euch überlassen, doch riskiert nicht das Leben tausender anderer!", verzweifelt versuchte Meylin, sie zu überreden, während der Dämonenkönig wenige Meter daneben wütete und seine Bändiger in der Luft zu zerreißen versuchte, bis sein Blick auf die Teufelstochter fiel. Auf allen vieren, wie ein Tier, rannte er auf diese zu. Und nur wenige Zentimer trennten ihre Gesichter voneinander, als die Männer die strammen Ketten zurück rissen und mehr Abstand schafften. Unzählige, messerscharfe Reißzähne blitzten aus einem schmalen, doch großen Maul hervor, welches sonst unter einer Schädel ähnlichen Oberhälfte versteckt war. Mit der Feststellung, dass er mit seinen Zähnen nicht nahe genug an die Frauen heran kam, riss er den Kopf in alle erdenklichen Richtungen, im Versuch, sie mit den gewaltigen, spitzen Hörnern zu erwischen. Gerade rechtzeitig hatte Meylin noch reagieren können. Doch verlor sie selbst dabei Halt und stürzte zu Boden, ließ Nerea dabei jedoch los, um sie nicht mit sich zu ziehen. Zum Glück hatte sie sie jedoch noch zurück zerren können, damit sie nicht doch noch von den Hörnern erfasst wurde.

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Black_angel

29, Weiblich

  11. Ghostwriter

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 01.07.2018 23:49

Nerea.

Anstatt auf ihren Befehl zu reagieren, weigerten sich Meylin und die anderen Angestellten der Burg, den Dämon freizulassen. Sie sprachen davon, dass er nicht nur die Teufelstochter, sondern auch die gesamte Belegschaft des Anwesens zerfleischen würde. Für einen kurzen Moment keimte so etwas wie Trotz in ihr auf. Nerea war es egal, was der Dämon mit seinen Bediensteten anstellte, ob er sie umbringen würde oder nicht. Hier ging es ganz allein nur um sie beide. Aber als er dann mit einem gewaltigen Satz nach vorne sprang, sie versuchte mit seinen Zähnen zu packen und als das nicht gelang, sie mit seinen Hörnern zu erwischen, musste auch Nerea einsehen, dass es hier um weit mehr, wie nur sie beide ging. Ärandor war nicht mehr er selbst und sollte er aus diesem rauschartigen Zustand erwachen, würde er sich an nichts mehr erinnern können.
Schlitternd machte Nerea einen Satz nach hinten, als der Dämon sich noch einmal auf sie zubewegte, sie dabei beinahe erwischte. Aus den Augenwinkeln sah sie kurz zu Meylin, die sich nun am Boden befand, doch der jungen Frau ging es den Umständen entsprechend gut. Ihr stand die Angst und Panik ins Gesicht geschrieben, als Ärandor sich so vor ihnen auftürmte und brüllte und schrie. „Bringt ihn weg...", befahl Nerea mit belegter Stimme, bevor sie sich Meylin zuwandte und dieser auf die Füße half. Sie dabei erneut in den Genuss ihrer gebrochenen Rippen und der durchstoßenden Lunge kam. Deren Schmerz ihr die Sicht nahm. Himmlisch!
Das ist das Ende, dachte Nerea verbittert. Das Ende zwischen mir und Ärandor. Es würde nie wieder so sein, wie noch vor ein paar Tagen. Sie würden nie wieder das Bett teilen, zusammen Spazieren gehen oder im Garten das Abendessen genießen. Sie würden sich nie wieder gegenseitig Ärgern und mit sanften Küssen beglücken. Nachdem, was heute geschehen war, erschien es Nerea das einzig Richtige, den Burghof zu verlassen. Doch würde sie dies erst tun, wenn Ärandor wieder zur Vernunft gekommen war und sie sich ausgesprochen hatten. Die geplante Hochzeit würde nie stattfinden und das Halsband niemals verschwinden, aber das war okay. Die Teufelstochter sah es als gerechte Strafe an, ewig an diesen Fluch gebunden zu sein und niemals wieder ihre magischen Fähigkeiten zurückzuerlangen. Sie hatte es ganz einfach nicht anders verdient!
Mit Tränen in den Augen wandte sie sich von dem Dämon ab, während sie langsam auf die Eingangstür zu humpelte und sich die Stufen hinauf quälte. Zunächst einmal mussten unbedingt ihre Wunden versorgt werden und danach würde sie sich überlegen, wie es weitergehen sollte. An welchem Ort sie ihre Zukunft verbringen konnte. Denn eines war klar: Zurück in die Hölle konnte sie nicht und hierbleiben, war auch keine Option. Eigentlich blieb ihr nur ein einziger Ort: Die Dimension der Unendlichkeit!

`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen. 
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´  

Antworten

Nywuh
Gelöschter Benutzer

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Nywuh am 02.07.2018 00:22

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Unter vollster Anstrengung und Konzentration hatten die Männer es letzten Endes endlich geschafft, Ärandor den gesamten Weg vom Garten nach drinnen zu schleifen, ohne dabei zu sterben.. Die Zelle, von der immer wieder gesprochen wurde, lag im Verborgenen hinter einer mächtigen Tür, gegenüber der Eingangstür der Burg in der großen Halle. Damit kein unerwünschter Besuch diese Räumlichkeit finden konnte, war ihre Tür möglichst unauffällig hinter Tapete und einer großen Farn-Pflanze versteckt. Stand man in der Eingangshalle, hörte man von Ärandor nur noch sehr leise und dumpf die donnernden Schreie, das tiefe Gebrüll, neben dem giftigen Fauchen und Knurren, dem hallenden Krach der Schläge gegen die speziell angefertigten Metallstäbe des Zellengitters.. Das Biest randalierte im Inneren. Unzählige, sehr tiefe Kratzspuren waren in den Wänden, am Boden und selbst an der Decke zu erkennen. An allen Vieren, ebenso am Hals und der Taille des Dämon schnürten die dicken Ketten in seinen Körper ein. Wie sie es immer getan hatten.. Doch dieses Mal würden sie wohl Narben hinterlassen. Denn Ärandor war derart außer sich vor Wut, dass er wütete, wie noch nie. Die Metallringe der Ketten hatten seine schwarze Haut wund gescheuert und sich einige Zentimeter weit durch sein Fleisch geschnitten. Dunkelgraues Blut tropfte abermals auf den harten, eiskalten Boden, hatte bereits große Pfützen gebildet. Er tobte unaufhörlich in der Zelle umher, ließ mit beinahe unerträglicher Lautstärke wissen, wie viel Zorn in ihm wütete und das nicht mit ihm zu spaßen war, würde jemand in seine Nähe treten. Und das würde er noch sehr, sehr viele Stunden bis in den nächsten Tag tun..

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.07.2018 00:23.
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