-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 24.10.2017 21:04Um die Ankunft seiner Gäste wurde viel Wirbel gemacht. Die Bediensteten bemühten sich, dass alles perfekt saß und sämtliche Räumlichkeiten sauber waren. Jeder Gegenstand und jedes Möbelstück hatte einen eigenen, gut ausgewählten Platz. Und so hatte es auch zu bleiben. Es waren wichtige Leute, mit denen Ärandor sich verabredet hatte. Sie kannten sich zwar bereits eine halbe Ewigkeit, aber dennoch gaben sich alle die größte Mühe, um ihren Herren in dem bestmöglichsten Licht dastehen zu lassen. Nicht, weil sie vor ihm Angst hatten, sondern weil es ihr eigener Wille war. In gewisser Weise zeigten sie mit ihrer guten Arbeit ihre Dankbarkeit für seine Freundlichkeit und das liebevolle Kümmern. Kaum vorstellbar, wenn man bedachte, wie die hohen Tiere sonst mit ihren Dienern umgingen. Der Dämon hielt nichts davon, sie wie Sklaven oder Tiere zu behandeln. Sie waren für ihn eher eine Art Familie. Und so wollte er sie auch behandeln. Natürlich; hin und wieder tadelte er sie, wenn irgendetwas gänzlich schief lief oder sie durchgehend Fehler machten, aber es hielt sich in Grenzen und wurde dann eher mit einem freien Tag bestraft. Er war der Meinung, dass man sich überarbeitet hatte und erholsamen Schlaf brauchte, wenn man nichts auf die Reihe bekam. Und er hatte nicht das Gefühl, dass sie es ausnutzten. Immerhin konnten sie jederzeit fragen, ob sie sich frei nehmen durften. Und in 90% aller Fälle erlaubte er es ihnen.
Das Meeting war nach langen vier Stunden vorbei. Ärandor verabschiedete sich an der Eingangstür der Burg von seinen Gästen. Als diese außer Sichtweite war, ließ er sich mit einem erschöpften Prusten auf die einzelne Stufe fallen und rieb sich die Augen. Ein anstrengendes Hin und Her.. Sie waren Zeichnungen und Schriften durch gegangen, hatten geplant und nachgedacht, Ideen aufgenommen und wieder verworfen, ewig diskutiert und darüber gestritten, was am sinnvollsten und besten wäre, oder ob man nicht viel lieber möglichst günstig blieb, als möglichst schön; und das etliche Male. Er war froh, dass es vorbei war. Meylin tapste an den Dämon heran, stellte sich hinter ihn und legte die kleinen Hände auf seine breiten Schultern, massierte diese sachte. Zuerst erschrak er durch die Berührungen, dann sah er hinauf. Ein vielsagender Blick galt dem Mann, bevor das junge Mädchen mit einem Schmunzeln wieder verschwand. Stirnrunzelnd sah er ihr nach, lachte amüsiert, als sie, seinen geliebten Krug in der Hand haltend, zu ihm zurück kehrte. ›Ihr seht aus, als könntet ihr einen guten Schluck Whiskey gebrauchen.‹, sprach sie nun ihre Gedanken aus und reichte ihm das Gefäß. »Hab Dank, Meylin. Du hast Recht, den kann ich wirklich sehr gut gebrauchen.«, er nahm es entgegen und nippte daran. Ein genüsslicher Ton entglitt ihm. »Sehr gut.«, murmelte er und stützte die Unterarme auf seine Knie, um den Krug in beiden Händen halten zu können. »Kleines..«, begann er und sah erneut zu ihr auf. Das Menschenmädchen erwiderte seinen Blick und blinzelte fragend. »Könntest du nach Nerea sehen? Wenn du sie gefunden hast, sag, ihr Gatte sucht nach ihr.«, breit grinste er. Die Bedienstete nickte eifrig, wohlwissend, dass er sich damit einen Spaß erlauben wollte, und ging.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 24.10.2017 21:47Nerea.
Stunde um Stunde verging in denen Nerea ihre Nase in dem Buch in ihren Händen versenkte. Auf den vielen Seiten ging es speziell um die Gattung der Dämonen und die Teufelstochter war zutiefst erstaunt darüber, wie Artenreich sich diese Rasse doch darstellte. Wie viele Unterarten es doch gab mit den verschiedensten Fähigkeiten. Bisher hatte sie immer geglaubt, dass alle Dämonen sich im Grunde ähnlich waren, aber dem war bei weitem nicht so. Manche waren darauf spezialisiert ihre Gestalt zu verändern, andere wiederum besaßen unglaubliche Kräfte und manche konnten sogar Magie wirken, wie sie selbst. Gähnend hob Nerea den Kopf und rieb sich Müde über ihre Augen. Wie viele Seiten hatte sie in den letzten Stunden eigentlich durchforstet? Viele, sehr viele sogar. Ein Blick auf die Uhr auf der gegenüberliegenden Wand verriet ihr, dass es bereits abends war. Schon? Das überraschte die Teufelstochter doch dann sehr. Ihr war es wie... vielleicht eine Stunde oder so vorgekommen. Sie legte das Buch auf dem Tisch vor sich nieder und streckte ihre starren Knochen. Ihre Aufmerksamkeit wurde auf die Tür in ihrem Rücken gelenkt, die geöffnet wurde. Leicht drehte sie sich um und entdeckte ein junges Mädchen. Mit gehobenen Brauen musterte sie das Dienstmädchen. „Was gibt es?", fragte sie in einem freundlichen Tonfall. „Euer Gatte lässt nach euch schicken", gab das Mädchen zur Antwort. Nerea verzog das Gesicht und ein kleines Lächeln machte sich auf ihren Wangen breit. „So so, mein Gatte", murmelte sie vor sich hin und schüttelte nur mit dem Kopf. „Wo kann ich denn meinen Gatten antreffen?", hackte sie nach und betonte dabei einige Worte sehr deutlich. „Im Empfangsbereich." „Gut, ich werde gleich da sein." Mit einem Nicken entließ sie das Mädchen und erhob sich dann schließlich. Das Gespräch mit seinen Leuten hatte sich ganz schön in die Länge gezogen. Was konnte denn so wichtig sein, dass man über solch einen langen Zeitraum über ein und das selbe Thema reden konnte? Leicht schüttelte sie nur mit dem Kopf, verdrängte die Gedanken wieder. Nerea verließ die Bibliothek und lief gemächlich den Gang entlang zum Eingangsbereich. Dort angekommen entdeckte sie Natrach außerhalb auf den Treppenstufen sitzend. „Ihr habt nach mir gerufen", begrüßte sie ihn und sank neben ihm auf die Stufen nieder. Ihr Augenmerk fiel auf den Kelch in seinen Händen. „War dein Treffen so anstrengend?", fragte sie mit einem Kopfnicken auf den Krug. Sie konnte den Alkohol nur all zu gut riechen und rümpfte dabei die Nase.
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´
Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 24.10.2017 22:17Wieder einmal durchfuhr ein Zucken seinen Körper, als Nerea die Stimme erhob. Ärandor warf den Kopf zur Seite und wandte den Blick auf sie. »Oh ja..«, ächzte er und streckte seine Beine aus, nippte am Whiskey und ließ die Hände auf seinen Schoß sinken. »Diese Leute können wirklich verdammt gut und lang diskutieren..«, er rollte mit den Augen, sah auf den Hof hinaus. »Besonders Elben haben da ein echtes Händchen für.. Sie ziehen einen einzigen Satz mit unfassbar vielen, viel zu komplizierten und seltsamen Wortanwendungen in die Länge.. Ugh.. An sich ist Valdanval ein sehr netter Kerl, aber wenn man ein derartiges Gespräch vermeiden will, sollte man es bei ihm wirklich nicht darauf anlegen und möglichst schnell nachgeben, sobald er anfängt.«, er schmunzelte bei dem Gedanken an den Langhaarigen, der beim Sprechen – besonders, wenn er sich hinein steigerte – immer so wild mit den Händen herum fuchtelte. »Wir hatten das Meeting aufgrund der Ruinen.«, ließ er sie wissen, nahm anschließend erneut einen Schluck aus dem Krug und richtete den Blick auf die Teufelstochter. »Erinnerst du dich noch an unser Gespräch darüber? Ich habe dir ja von meinen Überlegungen erzählt.. Heute habe ich den Neuaufbau angekündigt. Das war auch der Grund dafür, dass ich gestern unbedingt in der Bibliothek bleiben wollte. Die Notizen, von denen ich umgeben war, waren sehr wichtig. Ich habe alles zusammen gesammelt, was ich brauchte. Alte Baupläne, Zeichnungen meines Vaters, Schriften seiner Architekten.. All das brauchte ich, um heute dieses Gespräch zu führen. Ich möchte meinen Hof erweitern und wieder zu dem machen, was er einst war. Ich wurde zwar vorhin als verrückt betitelt, aber..«, Ärandor zuckte mit den Schultern und grinste. »Es hat sich gelohnt. Ich habe die Baugenehmigung, genügend Helfer und kann somit morgen früh alles in die Wege leiten.«, das Strahlen in seinen Augen machte deutlich, wie glücklich es ihn machte. »Das bedeutet, dass die Burg wieder ihren alten Glanz bekommt und mein Ansehen vermutlich noch einmal steigen wird. Und..«, er hielt kurz inne, senkte den Blick. Langsam fuhr er mit dem linken Daumen über den oberen Rand des Kruges, mit dem rechten über die Verzierungen. »Vielleicht erfülle ich somit auch meinen Vater mit Stolz und lenke seine Aufmerksamkeit auf mich. Du musst wissen, wir haben bereits sehr lang keinen Kontakt mehr. Seit dem Tod meiner Mutter hat er sich gänzlich von mir abgeschottet. Wenn er von dem Wiederaufbau Wind bekommt, ändert sich das vielleicht wieder und er wird offener.«, erneut zuckte er mit den Schultern. Ein Seufzer entglitt dem Dämon, der die Teufelstochter abermals ansah. »Und was hat meine wundervolle Gattin den lieben, langen Nachmittag so getrieben?«, ein breites Schmunzeln lag auf seinen Zügen.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 24.10.2017 22:59Nerea.
Gespannt lauschte sie seinen Worten. Es überraschte Nerea, dass er tatsächlich die alten Ruinen wieder auferstehen lassen wollte. Immerhin befanden sich diese ein ganzes Stück vom jetzigen Anwesen entfernt. Es würde eine große Aufgabe werden, dieses Projekt in die Tat umzusetzen. Woher nur dieser plötzliche Tatendrang kam? Nerea konnte es dich nicht erklären, aber ihr gefiel die Vorstellung etwas altes mit etwas neuem zu verbinden. „Das hört sich doch großartig an", meinte sie mit einem Lächeln auf den Lippen, wobei dieses recht schnell wieder verschwand und sie verlegen zu Boden blickte. Ja genau, gestern in die Bibliothek hatte sie seine ganzen Unterlagen zerwühlt, nur weil sie ihren Willen nicht bekommen hatte. „Also das mit gestern in der Bibliothek... das tut mir nochmals Leid. Wirklich! Ich... hab da mal wieder nicht mit dem Kopf gedacht." Sie hätte ihm eine Menge unnötige Arbeit ersparen können. Auch die daraus entstandenen Worte, die das Fass zum Überlaufen gebracht hatten, hätten vermieden werden können. Nerea wurde wieder einmal bewusst, wie kindisch sie im Grunde in den meisten Fällen doch handelte, aber damit sollte ab heute vorbei sein. Die Teufelstochter legte eine nachdenkliche Miene auf, als sie an den alten König erinnert wurde. Aus den Büchern aus der Bibliothek wusste sie über das Verhältnis zwischen ihnen Bescheid. Das ewige Schweigen und den Rückzug des Königs. Der Tod seiner Frau hatte ihn wirklich sehr mitgenommen. Nerea warf Ärandor aus den Augenwinkeln einen kurzen Seitenblick zu, konnte den traurigen Ausdruck in seinen Augen mehr wie nur deutlich erkennen. Ob sie ihm in dieser Hinsicht helfen konnte? Vielleicht... Ihr Herz jedenfalls bekam einen Knacks. Viel zu sehr hatte sie den Dämon schon an sich heran gelassen. Seine Probleme und Sorgen wurden langsam auch zu den ihren. Blinzelnd hob sie den Kopf wurde aus ihren Gedanken gerissen. Nerea musste nun ebenfalls Grinsen und schüttelte nur leicht den Kopf. „Deine wundervolle Gattin", sie betonte die Worte extra, „hat sich den Nachmittag über erst im Garten herum getrieben und sich anschließend in der Bibliothek verkrümelt." Leicht zuckte sie dabei mit den Schultern. „Und jetzt hat die Gattin hunger und verlangt im Anschluss nach ihrem weichen Bett. Deine Sitzmöbel in der Bibliothek könnten durchaus etwas gemütlicher sein." Sie rieb sich über ihren schmerzenden Rücken, ihren Po wollte sie dabei erst gar nicht betonen. „Und ich habe mir Gedanken über unseren morgigen Ausflug in die Hölle gemacht. Eine Liste mit den benötigten Dingen brauchte ich nicht machen, im Grunde nehme ich nämlich mein gesamtes Inventar mit, plus einige Zusätze."
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 25.10.2017 00:04
»Lass gut sein, Nerea.. Ich nehme deine Entschuldigungen zwar an, aber im Endeffekt ist es nicht von Nöten, sich darüber zu sorgen.«, normalerweise war er wirklich nachtragend, allerdings war all das nach dem heutigen Tage und ihrer Aussprache in den Hintergrund vergessen und konnte nicht mehr an ihm nagen. Er war darüber hinweg. Auch von Ärandor konnte man durchaus behaupten, er hätte die Teufelstochter in kürzester Zeit schon viel zu nahe an sich heran gelassen. Eigentlich dauerte es meist sehr lang, aber.. irgendwie war diese Geschichte außergewöhnlich. Als die junge Frau nach ihrem Schweigen die Worte erfasste, sah er auf und hörte ihr zu, begann wieder einmal zu schmunzeln und nickte zustimmend. »Ja, könnten sie wohl. Ich werde mal ein wenig nachforschen und eventuell neue liefern lassen. Sie haben ohnehin ausgedient. Die ganzen Löcher und Risse lassen sich mittlerweile nicht mehr flicken.«, dem mittelalterlichen Stil der Möel wollte er zwar treu bleiben, aber dennoch sollte etwas neues her. Die Sessel und Zweisitzer hatten bereits viele Jahre auf dem Buckel. Als sie ihren Hunger ansprach, erhob sich der Dämon. »Hinten im Garten ist eine versteckter Pavillon. Geh dorthin und warte auf mich. Wenn du ihn nicht findest, frage Jafar einfach nach dem Weg. Er wird dich dorthin führen. In der Zwischenzeit werde ich für leckeres Essen sorgen.«, er neigte sich zu ihr hinab, nahm ihre Hände und zog sie langsam zu sich hinauf, umfasste die Taille der jungen Frau und drückte ihr einen kurzen Kuss auf. »Das werden wir uns dann im Sonnenuntergang schmecken lassen, ehe wir einen Spaziergang unter dem Sternenhimmel machen und anschließend in unser weiches, gemütliches Bett vor dem Kamin kuscheln.«, unter breitem Lächeln legte er erneut seine Lippen auf die ihren. Dieses Mal mit etwas mehr Gefühl. Nur all zu gern würde er bei den Gedanken an den schönen Ausklang des Abends am Ende gegen seine eigenen Regeln verstoßen, aber; nein.. Er musste standhaft bleiben. Auch wenn es wirklich verlockend war, nach einem guten Abendessen in romantischer Athmosphäre vor dem Kamin in einem riesigen Bett... Mit einem kleinen Räuspern trennte er sich von dem Körper Nerea's und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er sollte wirklich aufhören, darüber nachzudenken. Denn das Blut wanderte bereits in tiefere Regionen. Keine gute Idee. »Also.. Bis gleich, Kleines.«, und schon huschte er davon.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 25.10.2017 00:54Nerea.
Es überraschte Nerea doch ein wenig, wie verträglich sich Ärandor im Moment doch zeigte. Heute morgen hätte sie nicht einmal zu träumen gewagt, dass zwischen ihnen wieder alles ins Lot kommen würde und nun tat er ihre Entschuldigung einfach so ab. Die Teufelstochter hob den Kopf und blickte zu dem Dämon hinauf, der sich von seinem Platz erhoben hatte. Der Gedanke an etwas gutes zu Essen erfreute ihren Magen, aber auch ihr Herz. Nichts ging über schmackhafte Leckereien. Ein Pavillon war ihr bisher noch nicht aufgefallen, aber deshalb hieß er auch versteckter Pavillon, weil man ihn nicht sofort sehen sollte. „Das hört sich wunderbar an", gab sie ihm zu Antwort. Bereitwillig ließ sie sich auf die Füße ziehen. Ganz automatisch legte sie ihre Hände auf seinen Oberkörper, während seine Hände ihre Taille umfingen. Nerea gefiel es, wie er sie hielt, aber noch mehr gefallen fand sie an dem Kuss, der folgte. Selbst diese kurze Berührung ihrer Lippen, brachte das Feuer zwischen ihnen zu lodern. Blinzelnd blickte sie zu dem Dämon hinauf, lauschte seinen Worten. „Deine Vorstellungen gefallen mir." Ein hübscher Abend zu zweit, umgeben von angenehmer Dunkelheit, die Teufelstochter konnte sich gerade nichts schöneres vorstellen. Das würde ein Abend nach ihrem Geschmack werden. Köstliches Essen, die tiefste schwärze der Nacht und ein warmes knisterndes Feuer... Erneut fanden sich ihre Lippen zu einem Kuss, einem um einiges längeren und intensiveren Kuss. Nerea schloss ihre Augen, genoss den betörenden Geschmack seiner Lippen. Ärandor hatte etwas magisches an sich, was Nerea zum Verweilen einlud. Ihre Lippen verschmolzen zu einer Einheit und nur mit größter Mühe konnte sie sich von ihm lösen. Ein Prickeln schoss ihren Rücken hinauf, legte sich in ihrem Nacken nieder. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie diesem Dämon wieder schneller verfallen, als ihr lieb war. Dann würde sie wieder auf seinem Schoss hocken, dabei hatte sie dieses Thema doch abgehackt. Jedenfalls vorerst. Schon verschwand Ärandor und die Teufelstochter blieb allein zurück. Leise seufzte sie, fuhr sich mit den Fingern über ihr Gesicht. Sie hatte es doch ebenfalls in seinen Augen lesen können, diese wachsende Begierde, das Verlangen nach dem anderen. Sie biss sich auf die Unterlippe, verdrängte diese Gedanken wieder. Sie sollte aufhören an Sex zu denken, dass würde irgendwann noch ihr Untergang bedeuten. Nerea eilte die Stufen vom Palast hinab und durchquerte den Torbogen zum Garten. Sie lief den sandigen Pfad entlang, entdeckte Jafar bei einem der Apfelbäume, die er gerade noch ordentlich stutzte. Nachdem sie sich bei ihm nach dem Pavillon erkundigt hatte, verschwand sie in die angegebene Richtung, aber nicht ohne vorher den Mann auf seinen Feierabend hinzuweisen, denn den hatte er sich wirklich gegönnt. Über einen schmalen Pfad zwischen zwei Sträuchern hindurch, erreichte sie den Pavillon. Er war dicht bewuchert mit Efeu, dessen Ranken sich sogar über den Boden schlängelt. Vor dem Pavillon befand sich eine Art kleine Lichtung, die von Bäumen und Sträuchern umkreist wurde. Ihr gefiel dieser Ort jetzt schon sehr. Sie betrat den gemauerten Pavillon und setzte sich auf eine der Bänke, überschlug die Beine und wartete auf Ärandor.
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 25.10.2017 01:18
Nachdem Ärandor sich eine kleine Verschnaufpause gegönnt hatte, um erst einmal ein wenig herunter zu fahren und seinen Körper zu beruhigen. Als er sicher sein konnte, dass er bei seiner Ankunft in der Küche den Bediensteten keinen amüsanten oder seltsamen Anblick bot, machte er sich auf den Weg, kündigte an, dass das Essen am heutigen Abend in den Pavillion verlegt werden sollte und bat darum, mit viel Kreativität möglichst viel Schönheit heraus zu holen, ohne dabei aber an der Üppigkeit der Speisen zu sparen. Er hatte den Männern und Frauen seine Vorstellungen beschrieben und war schließlich wieder abgedampft, um sie ihre Arbeit verrichten zu lassen. Unschlüssig stand er einen Moment lang in der Empfangshalle und überlegte, womit er Nerea überraschen konnte, wenn er zu ihr ging. Blumen wären wohl recht einfallslos. Immerhin waren sie im Garten umgeben davon. An jeder Ecke waren Beete und Sträucher mit den verschiedensten Blumen aller Welten, in denen er jemals gewesen war. Plötzlich kam ihm eine Idee. Eilig huschte er durch die Halle, verschwand im Keller der Burg und irrte durch die Gänge und kam schließlich an einem kleinen Lagerraum zum Stehen. Er schob die dicke, knarrende Holztür auf und trat hinein. Prüfend ließ er den Blick umher schweifen. Im Inneren des Zimmers bewahrte er alles auf, was zwar zu schade zum Wegwerfen war, allerdings auch keinen so großen Wert oder Besonderheit hatte, dass man es in eine Vitrine legen konnte. Der Dämon schwirrte um die Regale herum, durchfühlte Truhen und Kisten, bis er nach zehn Minuten endlich fündig wurde. Aus der hintersten Ecke eines Schrankes zog er mehrere fein verarbeitete Lederbänder. Halsbänder, um es genau zu umschreiben. Er entstaubte sie mit kräftigem Pusten und vorsichtigem Abklopfen an der Hand. Sie waren unterschiedlich verziert, mit Edelsteinen, Nieten, silberner Gravur, goldener Gravur oder gar Strasssteinchen. Nicht nur einzeln mit derartiger Dekoration, sondern auch vermischt. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er sie. Ob er sie wirklich mitnehmen und verschenken sollte? Früher oder später wären sie vermutlich – wenn auch nur indirekt – ohnehin in dem Besitz der Teufelstochter, aber.. Schnaufend und kopfschüttelnd zuckte er mit den Schultern und entschloss, es einfach zu tun. Mehr als Ablehnen konnte Nerea ja nicht. Nun gut.. Doch.. Sie im hohen Bogen wegwerfen, verbrennen, von einer Klippe schmeißen, zerkleinern, verfüttern...... Wie auch immer. Ärandor machte sich auf den Rückweg.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 25.10.2017 17:01Nerea.
Mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, die Beine übereinander geschlagen, hockte Nerea in dem geräumigen Pavillon. Von außen hatte er noch so klein und unscheinbar gewirkt, aber nun von hier drinnen, machte er einen großen, gemütlichen Eindruck. Die großen, Glaslosen Fenster waren von Efeu verhangen, dessen winzige Blätter leuchteten in der untergehenden Sonne in einem dunklen grün und weiß. Ihr gefiel dieser Ort jetzt schon sehr. In der Hölle hatte es solch etwas nicht gegeben, aber da blühten auch keine Pflanzen und Blumen. Dort gab es nur Vulkangestein, durchzogen von Bächen aus Lava. Ein leiser Seufzer entglitt der Teufelstochter bei dem Gedanken an ihre Heimat. Sie vermisste die Hölle irgendwie, auch wenn die triste Mondlandschaft noch so öde und finster wirkte, so hatte sie doch etwas beruhigendes an sich. Nerea wünschte sich ihre magischen Kräfte wieder zurück, dann könnte sie morgen, an dem letzten Tag in der Hölle mit den Lavaströmen spielen. Sie wollte Ärandor einmal zeigen, was es wirklich mit diesen Kräften auf sich hatte und sie nicht nur böses damit anstellen konnte. Denn das Spiel mit dem Feuer, war auf einen tief verborgenen Kern in ihr zurück zu führen. Die Fluten der Leidenschaft waren unendlich und wenn sie sich völlig auf die lodernden Flammen einließ, konnte sie auch Eins mit dem Feuer werden. Diese besondere Fähigkeit hatte sie von ihrem Onkel Satan geerbt, er war ein wahrer Meister der Flamme, konnte sich sogar mit den wogenden Flammen unterhalten. Sie flüsterten zu ihm, wahren ihm treu ergeben. Eigentlich hätte sie von Luzifer aus das Spiel mit der Luft erlernen sollen, aber diese unberechenbaren Böen waren für Nerea ein Hindernis, strapazierten ihre Nerven nur unnötig. Sie hob eine Hand, betrachtete die Innenfläche und seufzte dann leise. Ihre Hand sank wieder hinab auf das kalte Gestein. Früher hatte sie nicht einmal an die Flammen denken müssen, da waren sie über ihren Körper getanzt und heute? Da konnte sie nicht einmal einen Funken erzeugen. Die Teufelstochter erhob sich von ihrem Platz, trat hinaus auf die kleine Lichtung und reckte ihr Gesicht dem abendlichen Himmel entgegen. Sie sollte endlich aufhören sich darüber Gedanken zu machen. Irgendwann, sogar recht bald schon, wäre sie wieder im vollkommenen Besitz ihrer Kräfte. Vier Monate, was war das schon für eine Zeit? Keine, wenn man bedachte, dass sie trotz ihres jungen Erscheinungsbilds schon mehrere hundert Jahre in der Hölle zugebracht hatte. Sie streckte ihre müden Knochen und freute sich auf den Abend mit Ärandor. Wo dieser nur blieb?
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 26.10.2017 21:15
Der Dämon schob sich um die Ecke in den Pavillion, beide Hände hinter dem Rücken, die Halsbänder versteckend. Schmunzelnd trat er vor die Teufelstochter. »Ich habe eine Kleinigkeit für dich. Ich war mir nicht ganz sicher, was du davon halten würdest, aber ich hoffe, ich mache dir dennoch eine kleine Freude mit diesem Geschenk. Es ist nichts all zu besonderes, aber von hohem Alter und durch die Hände und das Werkzeug eines Meisters erschaffen.«, er zog die Stücke nun hervor und legte sie vor Nerea auf den Tisch. »Es sind hochwertige Halsbänder für Höllenhunde. Ich habe sie bereits eine lange Zeit in meinem Besitz und dachte mir, du könntest sie eventuell gut gebrauchen. Wenn sie dir nicht gefallen, treiben wir natürlich etwas anderes auf. Ich habe fähige Leute, die neue Halsbänder nach deinen eigenen Wünschen anfertigen können. Wenn du dir diese Hunde als Haustier zulegst, bestehe ich darauf, dass sie Marken tragen. Damit man sie zuordnen und zurück bringen kann, wenn sie vielleicht irgendwann einmal auf die Idee kommen, auszubüchsen. Aber für Marken braucht man etwas, woran man sie befestigen kann.«, Ärandor zuckte mit den Schultern. »Sie brauchen definitiv etwas, woran man sie erkennen kann. Es wäre unvorteilhaft, wenn sie wie wilde aussehen und dann vielleicht von irgendwelchen Wachleuten getötet werden, weil man sie als Bedrohung ansieht. Es ist zwar recht unwahrscheinlich, einen wilden Höllenhund in dieser Welt anzutreffen, aber nicht unmöglich. Da will ich lieber auf Nummer Sicher gehen. Ich will ja auch nicht, dass deinen Wauzis etwas passiert. Ich hoffe, du verstehst das.«, der Dämon trat um den Tisch herum und ließ sich neben der jungen Frau nieder, lehnte sich sogleich zurück und legte die Arme ausgestreckt auf die Rückenlehne der Sitzmöbel. Kurz darauf kamen Bedienstete um die Ecke, mit etlichen Tellern, Besteck und Getränken. Unter anderem auch Blutmet und anderer Alkohol. Sie richteten ein wahres Festessen auf dem runden Tisch an, stellten in die Mitte sogar eine Vase mit schwarzen Dahlien, weißen Roden und verschiedenen Blättern und Gräsern. ›Wir hoffen, es mundet Euch. Solltet Ihr etwas brauchen oder Wünsche haben, schellt mit dieser Glocke und wir werden kommen.‹, ein kleines, goldenes Glöckchen mit schwarzem Holzstiel wurde neben die Vase gestellt. Die Diener verneigten sich leicht und dankten anschließend ab. Ärandor lehnte sich wieder nach vorn, grinsend rieb er sich die Hände. »Wundervoll.«, schnurrte er hungrig.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 26.10.2017 21:39Nerea.
Leise summte sie eine alte Melodie vor sich hin, während sie ungeduldig auf Ärandor wartete. Zudem wuchs ihr Hunger langsam ins Unermessliche und eine hungrige Teufelstochter war noch unausstehlicher, wie eine gut gelaunte. Dann endlich erschien er, schob seine große Gestalt vor sie, die Hände dabei hinter dem Rücken verborgen. Jetzt wurde Nerea aber doch neugierig, was er da vor ihr versteckte. Ungeduldig lauschte sie seinen Worten und bekam ganz große Augen bei dem Anblick der Halsbänder. Einige bestanden aus schlichtem Leder, andere wiederum waren hochwertig verziert. Ihr gefiel dieses Geschenk ausgesprochen gut. Sie nahm zwei der Halsbänder zwischen ihre Finger und begutachtete sie von allen Seiten. Sie erinnerten zwar von der Größe her, eher an Geschirre für Löwen, aber in der Höllenwelt ging man mit den Größenverhältnissen eh etwas anders um. „Psst jetzt halt doch mal die Klappe", unterbrach sie den Redeschwall von Ärandor. So viel am Stück hatte sie ihn ja noch nie erzählen hören – außer, bei der Sache mit Mephisto, wo er sie so zusammen gestaucht hatte. Nerea verdrängte diese Gedanken rasch wieder und blickte zu dem Dämon auf. „Danke, sie sind wirklich großartig." Seine Sorge, dass die Höllenhunde vielleicht abhauen könnten, teilte sie nicht unbedingt mit ihm. Eher würde er Probleme haben sich bei diesen Tieren noch einen Platz an ihrer Seite zu ergattern. Höllenhunde waren sehr auf ihren Herren bezogen und verließen nur ungern deren Seite, aber dieses kleine Detail enthielt sie ihm zunächst noch vor. Er würde schon früh genug selbst darauf kommen. Dann setzte er sich auch schon neben sie auf die Bank und wenige Sekunden später erschienen einige Bedienstete und deckten den Tisch vor ihnen. Nerea hatte nicht erwartet, dass ihr Abendessen im Freien so üppig und hübsch ausfallen würde. Da hatte sich aber jemand wirklich sehr ins Zeug gelegt. Ein kurzer Seitenblick galt dem Dämon neben ihr, bevor sie die Halsbänder beiseite legte und nach dem Kelch mit dem Blutmet griff. Sie hielt ihm diesen zum Anstoßen entgegen und grinste breit. „Auf einen netten Abend."
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