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Operation: " Zeitsprung"

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 30.08.2017 22:58

13.

12. August 2073 17:15h ( MWZ) Desert Point



Juliette Nivel war überglücklich in ihr Zimmer gegangen. Das Gespräch mit General Bacon war besser gelaufen als sie es sich erhofft hatte.

Sie wusste zwar das ihre Testergebnisse überragend waren, jedoch hatte sie befürchtet , auf Grund ihrer körperlichen Schwächen abgelehnt zu werden.

Das der General das anders beurteilt hatte freute sie ungemein. Auch der Amerikaner hatte sich die Mühe gemacht und sich auf ihre Fähigkeiten und Stärken fokussierte und nicht sich durch den rein äußerlichen Schein ihrer, aus Sichtweise eines Kommandeur's einer Armeeeinheit ,Gebrechlichkeit hinwegtäuschen lassen. Eigentlich traf es noch nicht einmal diese Wort.

Sie hatte nicht die körperlichen Attribute einer, in Männeraugen erwachsen zu nennenden Frau. Nicht mehr und nicht weniger . Sie war kerngesund und in einer Ausdauersportart wie Laufen zu Hause . Beim Kraftsport war sie unterlegen und würde wohl auch immer die Unterlegene sein, wenn ihre Reflexe ihr nicht zur Seite standen und sie ihre Gegner nicht mit List übertölpeln konnte.



Der vielleicht mit einer taktisch gut geführten, schnellen und tödlichen Präzision ausgeführte Erstschlag war ihr Chance, das Ungleichgewicht der Kampfkraft auszugleichen. Sie hatte halt die Optik einer Mademoiselle Petit . Einer Lolita würde man in anderen Ländern dazu sagen. Es soll sogar Männer geben die gerade auf diesen Typus einer Frau standen. Rein körperlich gesehen . Andere wiederum machten sich lediglich lustig darüber, dass sie vielleicht lieber ein Junge wäre, weil sie einem jungen optisch so ähnelte .

Ihre Figur glich von weitem der eines Jungen von sechzehn Jahren.



Allerdings für eine Laufbahn beim Militär war das eigentlich eine Grund, gar nicht erst eingestellt zu werden.

Zu schwach. Ganz einfach körperlich zu schwach und dadurch untauglich für den Dienst an der Waffe.

So hätte es im Protokoll der Musterung gestanden wenn, ja wenn nicht ihr Talent in dem anderen Bereich so aufgefallen wäre.



Jetzt schloss Juliette die Tür hinter sich und strahlte ihr Konterfei im Spiegel der Garderobe an.

Was sollte sie zur Feier des Tages tun ? Was konnte man hier , so tief unter dem Sand der Wüste überhaupt tun? Im Offizierskasino ein gutes Steak Essen gehen war das Erste was ihr einfiel. Ja die Idee fand die Zustimmung ihres Magens .

Danach überlegte sie, könnte sie sich aufmachen eine der anderen, zur Ablenkung gedachten Einrichtungen aufzusuchen.

Auch wenn man ihr es nicht zutraute und erst recht nicht ansah, dass sie war eine mehr als passable Läuferin war.

Juliette beschloss sich einmal das Fitnessstudio von innen anzusehen.



Eineinhalb Stunden später stellte sie gesättigt fest, dass das kleine Rumpsteak ihr vorzüglich geschmeckt hatte. Ohne fettige Beilagen , lediglich mit einer Salatgarnitur war ihr Magen nicht überfüllt und so setzte sie ihren Plan dem Laufband heute einen Besuch abzustatten in die Tat um.



Juliette zog ihre Uniform aus und legte dies ordentlich zusammengefaltet in den Schrank. Diesem entnahm sie in dann ihre Sportutensilien .

Juliette tauschte das baumwollener Unterhemd gegen ein eng anliegendes Funktions-Laufhemd. Die kleinen Knospen ihrer Brüste würden sich unter dem strammen Gewebe wohl kaum mitbewegen , deshalb zog sie erst gar keinen Sport BH an.

Dann streifte sie ihr Höschen ab. Ihr kleiner blasser Po brauchte keine Spezialunterwäsche um in Form gebracht zu werden, damit man zum Beispiel in einem eng anliegenden Stretchkleid die überflüssigen Zentimeter des Umfangs nicht sah.

Bei Juliette war dieser mehr als klein. Ihre Pobacken waren so zierlich, das eine große Männerhand eine von ihnen durchaus verdecken konnte.

Allerdings war Juliette Nivell noch nie in den Genuss einer solchen Berührung gekommen.

Die meisten Jungs hatten schon in der Schule den besser in der Oberweite bestückten Schülerinnen mehr Beachtung geschenkt . Das gleiche galt nach der Pubertät in der Schulzeit auch für die Universität.

Die Kommilitoninen mit fraulichen Figuren, mit "richtigen "Brüsten schnappten sich die zu Männern werdenden mit ihr studierenden weg und Juliette lag allein in ihrer Studentenbude und musste oftmals mit anhören was in den Zimmer drumherum getrieben wurde.

All das war für sie frustrierend und sexuelle war das für sie in vielerlei Hinsicht, in wahrsten Sinne der Bedeutung unbefriedigend.



Juliette zog ihr Sporthöschen an. Eigentlich mochte sie in diesem sensibleren Bereich ihres Körpers kein Kunstoffgewebe, auch wenn sich das Funktionsmaterial sich als nützlich erwies.



Sie zupfte an dem Gewebe noch einmal zwischen ihren Beinen , da es dort noch nicht richtig zu sitzen schien. Sie war bisher die einzige, welche dieser Stelle ihres Körpers gefallen gefunden hatte und wenn sie jetzt nicht dieses unangenehme Plastikgewebe auf ihrer Haut spüren würde, dann........

Sie spielte mit dem Gedanken das Teil einfach wieder auszuziehen um sich dann anders zu belohnen für das Erreichen ihres Zieles, jedoch das konnte sie auch noch nach dem Sport machen, grinste sie sich selbst im Spiegel an.

Sie zog den Rest ihres Sportoutfits an und begab sich zum Fitnessstudio .

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2017 23:01.

Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 29.08.2017 21:55

12.
12. August 2073 Auf der Insel Hashima 17:35 h (MWZ)

Mei Ling hatte beschlossen die Nacht hindurch an den Monitoren zu bleiben. Der Sturm der gemeldet worden war hatte sie veranlasst heute nicht mit dem Stealth Katamaran an Land zurückzukehren.
Auf ihrem kleinen Zimmer war ihr zu langweilig. So hatte sie sich dazu entschlossen ein paar Test's mit ihrem "Versuchskaninchen" Michael von Cleige durchzuführen.
Mitten in der Nacht wenn er tief und fest schlief, würde es ihm wohl kaum auffallen , dass man über seine Implantate in ihn , sozusagen eindrang .
Als nichts anderes konnte man es eigentlich bezeichnen . Man drang in das Leben eines anderen ein und was hier im Falle des ersten Probaten noch hinzu kam, war die Tatsache, das er von nichts wusste. Keine Ahnung hatte , dass jemand im Hintergrund an seinem Leben teilnahm .
Es würde ein Schock für ihn werden, darüber war sich Mei Ling bewusst.
Ein Team von Psychologen hatte sich seit langen intensiv damit beschäftigt, was für Maßnahmen zu ergreifen seien, am Tag X .
Dann wenn man eingreifen musste um, aus welchen Gründen auch immer, Michael von Cleige davon zu unterrichten das man auf das Inneren seines Hirns zugriff hatte . Das man somit sehen und hören konnte was er empfing, sowohl visuelle wie akustisch. Messen konnte welche Kraft sein linker Arm gerade aktivierte und auch das man auf die meisten Vitalfunktionen zugriff hatte.

Mei Ling hatte sich gegen 17:45 h auf das Programm von Michael von Cleige aufgeschaltet. Allerdings war es ihr nach kurzer Zeit zu langweilig geworden. Von Cleige lief auf einem Laufband in Fitnessstudio und sah mehr auf die kahle Wand vor ihm als das es etwas interessantes ins Bild gekommen wäre. Ab und zu durfte sie durch sein künstliches Auge mit auf das Display des Laufcomputers sehen, was Mei Ling jedoch überhaupt nicht von Belang war.

Sie beschloss in die Kantine zu gehen um sich eine Portion gebratene Nudeln mit Hühnerfleisch servieren zu lassen .
So bekam sie weder mit wie Michael von Cleige immer mal wieder einen Blick möglichst unauffällig in Richtung der dunkelhäutigen Nancy Brown schielte und auch nicht wie er die Situation in Augenschein nahm als die Tür zum Studio sich öffnete jemand mit einem breiten Grinsen den Raum betrat .

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 28.08.2017 17:47

11.
12.August 2073 Desert Point 17:00Uhr (MWZ)

General Bacon saß an seinem großen Schreibtisch und studierte die Testergebnisse welche sich in einer Mappe vor ihm befanden .
Er war erstaunt. Viele hatten sich daran versucht, aber nur eine Person hatte es geschafft alle Ziele zu vernichten . Das mit einer Effizienz die außergewöhnlich war. So etwas konnte man nicht trainieren . So etwas war angeboren. Es steckte tief in einem. Es war ein Talent das es zu fördern galt .
Nicht nur das sie alle Ziele getroffen hatte, nein . Sie war sogar dabei noch schneller als die Spezialisten der amerikanischen Streitkräfte , die trotz jahrelangen Trainingseinheiten , nicht in der Lage waren, diese kleine zierliche Person beim abschließenden Test zu schlagen.
Unter normalen Umständen wäre sie durch jedes Raster gefallen. Ja höchstwahrscheinlich wäre sie in keiner Armee der Welt je aufgenommen worden, wenn höchsten als Schreibkraft irgendwo in einem Lagerkontor am Arsch der Welt.
Sie war mit ihren ein Meter einundsechzig sehr klein und mit ihren fünfundvierzig Kilogramm leichter als so mancher Wachhund der Militärpolizei. Sie sah, wenn sie in Sportsachen zum Physical Fittnes Test erscheinen musste, eher wie ein sechszehnjähriger Junge aus. Zart, zierlich und dünn hätte als Beschreibung sie wohl nicht verletzt. Jedoch die Blicke die man ihr heimlich zuwarf wenn man sie abwertend schon begaffte und verstohlen auf ihre kleinen Brüste starrte, nahm sie wahr .
Sie wollte stark sein nach außen . Sich nichts anmerken lassen , jedoch tief im Inneren traf es sie oft. Wie sehr hatte sie seit der Pubertät darunter gelitten . Wie oft war sie den dummen Sprüchen in der Schule, auf der Universität ausgesetzt gewesen ? Sie hatte es nicht gezählt . Sie hatte versucht sich einen Schutzpanzer zuzulegen seit sie achtzehn geworden war.
Zumindest bis sie für sich allein war konnte sie diesen Abwehrriegel mittlerweile aufrecht erhalten.
Wenn sie jedoch Abends allein war mit sich und ihren Gedanken, fiel der Schutzschild, dann brach es aus ihr heraus und die Tränen rannen ein um das andere Mal in Sturzbächen über ihr jugendliches Gesicht.

Dafür hatte sie dieses anscheinend einmalige Talent.
Ihre Reaktionsfähigkeit überstieg die eines normalen Menschen um ein Vielfaches . Sie wahr messbar schneller, gerade wenn es unter Stress darauf ankam Leistung abzurufen.
Mit ihr an den Steuerelementen trafen die neuen High Tech Generationen von Flugkörpern zielsicher die Objekte die man ausschalten wollte.
Hatte sie Kamerabrille auf, wurde sie anscheinend selbst zur ausführenden Waffe. Eigentlich war sie das auch, denn sie hatte den Finger am Abzug. Sie entschied über das Gelingen der Mission. Über Leben und Tod für das Target.

Zur Armee war sie rein zufällig gekommen. Auf einer Messe für Dekorationsmaterial war ein Stand des Militärs aufgebaut um Menschen für den Eintritt in den Staatsdienst zu begeistern. In einer vorbereiteten Übung sollte man eine Drohne zur Aufklärung steuern. Der Rest ist schnell erklärt. Der Offizier war verwundert, erkannte das Talent und lud zu weiterführenden Test ein.
Ihr körperliches Manko wurde ignoriert. Der eigentliche Armeedienst mit Manövern, Wachausbildung, Exerzieren blieb ihr erspart . Allein ihr Talent zum effektiven steuern zählte für die Militärs.
Es kamen die ersten ernsthaften Einsätze in denen sie von Terrorristen, Drogenbossen, Waffenschiebern bis Diktatoren ein Ziel nach dem anderen mit tödlicher Präzision ausschaltete.
Nun war sie hier hin abkommandiert worden.
Sie hatte sich zwar gewundert, was sie als Französin auf einer amerikanischen Militärbasis tuen sollte, jedoch gab sie sich damit zufrieden das sie an einem Versuch teilzunehmen sollte.
Eine neue, noch effektivere , schnellere Waffe sollte getestet werden. Dafür benötigte man die besten. Und sie wahr die Beste. Sie hatte alle im Test geschlagen. Alle , selbst die Erfinder und ihre Testpiloten, wenn man sie so nennen wollte .

Ring Ring

Das klingeln des Telefons ließ General Bacon aufhorche .
,, Ja bitte."

,, General . Die Probantin aus Frankreich ist hier."

,, Soll eintreten."

Die Tür öffnete sich, der General nahm sie in Empfang, reichte ihr die Hand zur Begrüßung und bot Annabel Nivel eine Stuhl an.
Er war beinahe erschrocken darüber, wie die kleine zierliche Hand von ihr in seiner förmlich verschwand.

,, Auf die Förmlichkeiten lassen sie uns verzichten Mademoiselle Nivell.
Ich las soeben in ihrem Dossier .
Sehr aufschlussreich. Und die Test die sie hier für uns hier absolviert haben . Ich muss sagen. Meine Hochachtung. Lassen sie uns doch einmal über das Projekt sprechen , das unter meiner Aufsicht steht. Keine Sorge. Mit dem französischen Generalsstab und ihrem Präsidenten ist alles abgesprochen.
Ein Glas Wasser für sie Mademoiselle Nivell?"

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 27.08.2017 21:34

10,
12.August 2073 18:45h (MWZ)

Nancy Brown hatte Dienstschluss und die ihr zustehende Freizeit verbrachte sie gerne im Fittnesstudio.
Nicht sonderlich erstaunt traf sie dort auf Michael von Cleige, der auf dem Laufband versuchte mehr für seine körperliche Konstitution zu tun.
Man konnte sich hier nicht wirklich aus dem Weg gehen, hier tief unter der Erde, war es wie in einem U-Boot. Überall diese kargen Betonwände auf den Fluren und stets dieses unnatürliche kalte Licht der Deckenbeleuchtung.
Nancy hatte heute, an ihrem freien Abend den ,so wie sie es gerne nannte, " Schlabberlook" an. Hier im Studio das für beide Geschlechter geöffnet war, fand sie es unpassend in hautengen Sportleggins und einem knappen Top herumzulaufen .
Sie wusste um ihren durchtrainierten Body und wollte diesen hier nicht für erotische Männerfantasien zur Schau stellen.
Ihr hatte schon die neidvollen Blicke anderen Soldatinnen im Yoga Bereich bewusst gemacht , dass die eine oder andere gerne ihre Figur und ihr Aussehen hätte, bis.... ja bis vielleicht auf die Hautfarbe. Trotz aller positiven Veränderung in den sozialen Umfeldern, gab es immer noch Menschen die bewusst oder unbewusst ein oder andere Ressentiments gegen Menschen mit andere Hautfarbe, Religion oder sexuellen Neigungen hatten. Nancy Brown's Gedanken sprangen ein paar Tage zurück.

Es gab in der Sauna bereits einen Annäherungsversuch einer jungen, noch beinahe mädchenhaft aussehenden Soldatin, die Nancy bis dato noch nicht aufgefallen war . Mit Blicken die eindeutig, wenn auch versucht heimlich Nancy's Körper begutachteten, hatte diese Ihr in der finnischen Dampfsauna gegenübergesessen auf einer der Holzbänke. Hin und wieder meinte Nancy die junge Frau mit dem Pagenschnitt dabei zu ertappen, wie sie dezent zu ihr rüberschaute . Als sich ihre Blicke zum dritten oder vierten mal trafen ,hatte Nancy verlegen und scheu zurück gelächelt, weil sie verunsichert war und nicht so recht wusste wie sie reagieren sollte . Ein Signal das falsch gedeutet , ihr eine zärtliche Berührung und einen gute Nacht Kuss eingebracht hatte, als sie zufällig gleichzeitig den Ausgang der Dampfsauna durchschreiten wollten. Sie hatte herausgehört , das diese noch sehr junge Frau, die so jungenhaft aussah, einen französischen Dialekt hatte.
Ein Angebot in zehn Minuten gemeinsam in die Tropensauna zu gehen hatte Nancy dankend mit der Begründung abgelehnt, das sie gleich ihren Dienst aufnehmen müsste . Was allerdings gelogen war. Zu mehr hatte sie es nicht kommen lassen wollen.
Nicht das sie nicht schon mal auf dem College , nach einer wilden Party im Bett einer Kommilitonin aufgewacht war und diese sich morgens für die heiße Nacht bedankt hatte . Nur Nancy hatte keinerlei Erinnerung daran. Es war an diesem Abend viel zu viel Alkohol im Spiel gewesen.
Jedoch selbst ohne zu wissen was da wie die Nacht zwischen ihr und, .... sie kam nicht mehr auf den Namen, war das allemal besser als das was ihren Freundin Paula geschehen war.
Diese hatte gleich mit mehreren Jungs das Bett geteilt in dieser Nacht und es hatte monatelang Streit gegeben wer der Vater des heute wohl siebenjährigen Jake war.

Nun eine Stunde später dachte Nancy , als sie allein in ihrem Zimmer auf dem Bett lag, hätte sie es einfach mal darauf ankommen lassen sollen.

Nancy lächelte als sie noch einmal an diesen Tag in der Saunalandschaft dachte.

Jetzt stieg auf ein Spinning Bike und fuhr sich langsam warm.
In ihrem Blickfeld lagen die Laufbänder, auf welchem sich auch dieser Deutsche befand, von dem die immer noch nicht wusste was er hier eigentlich tat . Er war schließlich nur ein Zivilist.
Nancy hatte die ein oder andere Sache schon von ihm im Laufe der letzten Woche erfahren, wenn er in der "Sandbar" , dem Offizierscasino seine Freizeit verbrachte. Andere Dinge hatte sie nach und nach von anderen erfahren.
Michael von Cleige hatte eine besondere Vita so schien es ihr.
Persönlicher Personenschützer des Papste's war er bis zu dem tödliche Attentat auf den Pontifex gewesen, sagte man ihr unter dem Mantel der Verschwiegenheit, versteht sich.
Er selbst soll damals schwer verletzt worden sein, was auch vielleicht erklärte , warum er stets lange Ärmel an seiner Oberbekleidung trug und was auffällig war, an der linken Hand immer einen Handschuh trug .
Er hatte schon ein ganz schönes Tempo dachte sie, als ihre Beine mit den ersten Umdrehungen das Schwungrad in Bewegung brachte.
Ihre Blicke trafen sich und er lächelte sie an. Sie hob ihre Hand , ballte eine Faust und streckte den Daumen anerkennend nach oben .
Dann glitt der Blick von Michael von Cleige an ihr vorbei zur Tür die geöffnet wurde.
Nancy konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Also sah sie dezent über ihre Schulter hinweg und sah in das vornehm blasse Gesicht der jungen Französin aus der Sauna.

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 27.08.2017 12:00

9.
11.August 2073 16:05h (MWZ)
Hashima Japan. Labor von Mei Ling


Mei "BEE" Ling saß vor einer Reihe von Bildschirmen in ihrem Labor. Abgeschirmt ohne störende Geräusche wollte sie heute zum ersten Mal einen Test durchführen, dessen Freigabe sie per Chiffren Codierung erst heute zugestellt bekam und auf die sie schon so lange gewartet hatte.
Nervosität machte sich bei ihr breit.
Würde es klappen? Würde es auch so funktionieren, dass der Proband das Aufschalten nicht mitbekam, sofern sie es nicht wollte. Das Einloggen auf das System, war ein extremer Eingriff in das privateste, Innere eines Menschen. Auch lief sie in Gefahr zu einem späteren Zeitpunkt , einen nie mehr wettzumachen Vertrauensbruch auszulösen .
Sie schüttete sich noch einmal vom weißen Tee nach. Hauchdünnes Porzellan berührte ihre Lippen. Langsam und gemächlich trank sie einen kleinen Schluck, stellte die Tasse ab und tippte ihren Sicherheitscode ein. Ihre Hand führte die Maus und der Cursor suchte sich sein Ziel.
Das Programm öffnete sich. Mei Ling gab ein Kombination von Zahlen und Buchstaben ein und ein weiterer Bildschirm gab seine Daten preis.
Dann erschien ein Bild.
Es zeigte einen Raum, der Ähnlichkeit mit einem Restaurant hatte. Allerdings waren die Räumlichkeiten schlichter und einfacher gehalten. Helles Birkenholz machte den Bereich, der nur durch künstliches Licht gespeist wurde etwas freundlicher . Am Tresen setzten sich Glas und Spiegelflächen in Szene. Die wenigen Pflanzen hatten eine eigene Beleuchtung, welche wohl Tageslicht imitierte .
Der Blickwinkel änderte sich . Das Bild zeigte eine uniformierte , dunkelhäutige Frau, die eine Tasse auf den Tisch stellte. Sie beugte sich herunter und der Fokus des Augenimplantat's ihrer's von nichts ahnenden Schützling's ging zwischen zwei Knöpfen der Bluse hindurch durch den kleinen dort entstandenen Spalt. Für einen sehr kurzen Moment konnte man einen Teil ihrer wohlgeformten Brust sehen.
Mei Ling schüttelte den Kopf.
,, Männer."
Leider hatte sie noch keine Freigabe für den Zugriff auf das Gehör Implantat erhalten, sonnst hätte sie auch hören können, was die beiden geredet hatten.
Die Frau entfernte sich und schlagartig änderte sich das Bild.

So sah es also aus wenn das Wärmebildprogramm des künstlichen Auges aktiviert wurde.

Sein Blick verfolgte die Frau.
Er starrte ihr auf ihren Allerwertesten und als dieser vom Tresen verdeckt wurde, sah er ihr kurz ins Gesicht. Sie lächelte ihn an. Es sah schon komisch aus, diese bunte Bild mit seinen verschiedenen Wärmezonen. Das Farbenspektrum reichte von dunkelblau bis hellgelb.
Dann richtete sich sein Blick kurz auf ihren Brustbereich und er stellte wahrscheinlich dabei fest, da kein in kühleren Blauton dargestellter Metallbügel vorhanden war, das sie keinen BH trug.
Auch Mei Ling musste durchaus anerkennen, dass die Frau es nicht nötig hatte, in ihrem Alter eine BH zu tragen. Auch ließ ihr durchtrainierter vermuten, das ihr Brüste keine zusätzlichen Halt benötigten.

Bis jetzt hatte er wohl noch nicht bemerkt das Mei Ling ihr Programm bei ihm aufgeschaltet hatte. Auch der glückliche Zufall hatte es so gewollt, das er eines der Sonderprogramme von sich aus aktiviert hatte .
Wenn sie es hätte zu Probezwecken einschalten müssen, wäre er es gewahr geworden . Irgendwann würde vielleicht der Zeitpunkt kommen, an dem sie eingreifen musste. Spätestens bei einer Funktionsstörung, würde sie gezwungen sein ihrem Probanten mitzuteilen, das er sozusagen nicht oder nie mehr allein war.
Das die Cyborg Technologie anscheinend ohne Fehler funktionierte freute Mei Ling auf der einen Seite, auf der anderen war es schon befremdlich, sich so in das Leben eines anderen Menschen , einfach so einzugreifen.


,,Wo war die Grenze," fragte sie sich, ,, oder hatte sie diese soeben schon überschritten?"

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 27.08.2017 00:11

8.
Desert Point 12.August 2073. 09:00h (MWZ)

Michael von Cleige war unterwegs zum Schiesstraining . Seit gut einer Woche war er hier tief unter dem Sand in der Militärbasis untergebracht. Das Training war anspruchsvoll und er merkte, dass er noch einiges aufzuholen hatte . Am besten kam er allerdings mit seinem künstlichen Arm zurecht. Anfangs hatte er und die Ärzte, die Befürchtung gehabt , dass der Körper mit der neuen Technologie nicht zurecht kommen würde. Das der Körper Abwehrversuche unternehmen würde, doch nichts dergleichen geschah. Auch die Steuerung des künstlichen, aus Titan und Karbon gefertigten Armes, durch die, im Gehirn implantierten Sensoren lief fehlerfrei. Auch das neue Auge funktionierte wie man mit Freude feststellte, wie es sollte.
Die erreichten Punkte beim Schießen ohne Implantat waren eher ausreichend . Wenn Michael von Cleige jedoch sein Augenscanner einschaltete, tendierte seine Fehlerquote mit dem neue entwickelten M8 Avenger Assault beinahe gen Null.
Auch wurde sein Gehör mehrfach getestet. Allerdings stellte man einen Schwachpunkt fest . Zum lauschen war es ein perfektes Instrument. Selbst eine Maus in einem dunklen Raum konnte von Cleige lokalisieren. Wenn jedoch bei eingeschaltetem Spy Listening jemand oder etwas ein lautes Geräusch verursachte , entstand eine große Überreaktion , die bei Michael von Cleige extreme Kopfschmerzen verursachte, die über Stunden anhielten.
Eine Stunde später war das Training auf der Schiessbahn beendet.
Am Nachmittag stand noch eine Ausdauereinheit auf dem Programm.
Am Abend wollte er das Offizierscasino aufsuchen.
Ltd . Nancy Brown hatte heute Abend Dienst dort als Ordonanz , das hatte er auf dem Dienstplan gelesen .
Seit er sie das erste Mal gesehen hatte war er von ihr angetan gewesen und versuchte sie näher kennen zu lernen , was hier unten schwierig war.
Man konnte sich auf Dauer kaum aus dem Weg gehen, was Segen und Fluch zugleich war oder seien konnte.

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 25.08.2017 22:11

7,
11. August 2073 9:30h Nagasaki (MWZ)
Mei "BEE"Ling war nicht gern auf dem Wasser. Gewässer , gleich ob es wie jetzt auf See war, auf einem Fluss, einem Kanal oder sonst wie gearteten Wasserwegen, wo sie nicht den Boden sehen konnte, flößte ihr Angst ein. Auch Teichen oder Seen konnte sie so rein gar nichts abgewinnen.
Ein Schwimmbad ließ sie sich noch gefallen . Nicht das sie nicht hätte schwimmen können. Es war das Trübe, das Ungewisse, was unter der Wasseroberfläche scheinbar lauerte.
In den letzten Monaten hatte Mei Ling sich überwinden müssen. Auch das der Stealth Katamaran als unsinkbar galt, war für sie nicht Trost genug. Ebensowenig das zwei der erfahrensten Offiziere der japanischen Marine das Schiff befehligten.
Jedoch ihr blieb keine Wahl. Es gab keinen anderen Weg auf die Insel vor Nagasaki außer das Boot. Ein Hubschrauberlandeplatz wäre zu auffällig gewesen und hätte vermutlich das Interesse Dritter geweckt.
Um Nashima herrschte absolutes Flugverbot. Jeden Morgen war es die gleiche Prozedur für die 30 jährige Japanerin.

Der Abgang in eine gefakten U-Bahn Stationen. Eine schier endlos lange Rolltreppe hinab, auf der man permanent beobachtet wurde. Gescannt und durchleuchtet von Sicherheitskräften, die im Überwachungssystem sicherstellten, dass kein Mensch ohne Zutritt im untersten Stockwerk ankam.
Mei Ling wusste von all dem, denn sie hatte einige der Systeme selbst programmiert . Das Alles war nicht neu für sie bis auf den Umstand, dass sie ganz unten einen schmalen Korridor passieren musste, der sie und die anderen zum Schiff brachte . Spätestens hier stieg ihr Puls in ungeahnte Höhen, trotz der Einnahme von Medikamenten wie Diazepam und Lorazepam.
Ein um das andere Mal hatte sie die Befürchtung, ihr Herz würde der Angst nicht standhalten.
Nun saß sie erneut auf dem Sitz 21 in der hinteren Reihe und hoffte, dass die Fahrt bald ein Ende finden würde. Endlos lang kam ihr die Zeit heute wieder vor, da auch das Wetter mit der unruhigen See ihr anscheinend zusätzliche eine Portion Pein verabreichen wollte. Sie war schon froh das sie den Wellengang nicht zu sehen brauchte am heutigen Tag. Das hätte ihr wohl den Rest gegeben, auch wenn sie die nicht vorhandenen Fenster und Tageslicht eigentlich stark vermisste . Jedoch befand sie ja nicht auf einem Kreuzfahrtschiff, auf das Mei Ling übrigens freiwillig niemals gegangen wäre, sondern auf dem modernsten Stealth Schiff, das Japan zur Verfügung hatte, der "Nippon".
Sie klammerte ihre frisch gestylten Fingernägel in das Polster der Armlehne. Wieder und wieder konnte man die Schläge der Wellen gegen die Aussenwänden laut und deutlich vernehmen.
Dann, endlich wurde der Katamaran langsamer. Das Schaukeln ließ nach.
Für Mei Ling ein Zeichen, dass sie den tief im künstlichen Felsen gelegenen Ankerplatz nun erreicht hatten.
Das Gefährt kam zum stehen.
,,Nur raus aus der Kohlefaserbüchse," dachte sie, ,, nur schnell raus, bevor ich......."
Wissend das sie heute Abend wieder in diesen, für sie schwimmenden Sarg musste, suchte sie als erstes eine Toilette auf.
Dankbar das sie ihre Blase bis hier hin eingehalten hatte, wusch sie sich die Hände und begab sich in ihr Labor.

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 24.08.2017 21:10

6.
11.August 2073 16:45h (MEZ) Desert Point, USA

Michael von Cleige schloss die Tür hinter sich. Neun Quadratmeter tief unter dem Sand , irgendwo im Nirgendwo von Amerika.
Seine neue Heimat für die nächsten Wochen, vielleicht auch Monaten.
Michael kannte schlimmeres.
Zwei Jahre Krankenhäuser , Rehabilitationszentren und Forschungseinrichtungen. Koma und Schmerzen.
Schmerzen körperlicher und seelischer Art.
Als Michael nach dem Attentat aus dem Koma erwachte, war nichts mehr wie früher. Der linke Arm abgetrennt, ein Auge mit Wahrscheinlichkeit zertrampelt auf dem Petersplatz in Rom und ein Gesicht, das vor den ersten Operationen ausgesehen haben musste wie ein Schweizer Käse.
Monatelang kämpfte Michael's Körper gegen den Tod an.

Dann kam der Tag, als man vermutete, dass er als einzigster Überlebender des Attentats auf den Papst , den Täter gesehen haben konnte. Plötzlich ging alles sehr schnell. Michael wurde überwiesen.
Die Regierung der USA übernahm die weitere Behandlung und er befand sich, als er aus dem Koma geholt wurde, in einem geheimen Gebäude der "Future Tech".
Hier tat man alles um ihn wieder auf die Beine zu stellen .
Fachleute der Cybertechnologie ersetzten ihm Arm, den Gehörgang des linken Ohres und das Auge auf der gleichen Seite. Das Gesicht wurde mit den neuesten Mitteln der Chirurgie rekonstruiert. Auch in anderen Bereichen des Hirn griffen sie ein. Auch in Regionen von denen Michael keinerlei Ahnung hatte. Wie auch.
Michael von Cleige war nach und nach,von ihm unbemerkt, zu einem Versuchskaninchen von " Future Tech" geworden.
Die Mörder des Papstes wurden jedoch ohne Michael von Cleige's Mithilfe ermittelt.
Nicht Andersgläubige hatte den ersten amerikanischen Papst Johannes Paul den Dritten ermordet, wie zuerst vermutet wurde. Nein, Mitglieder einer "Weißen" Organisation hatten den ersten dunkelhäutigen Papst der Geschichte hingerichtet.
Er, Michael von Cleige hatte als Personenschützer des Papstes damals jämmerlich versagt. Das sagte ihm zumindest seine Psyche.
Das alles war nun drei Jahre her und noch immer kämpfte Michael mit den Nachwirkungen, trotz intensiver Betreuung durch Psychologen. Es war für die Spezialisten wesentlich einfacher gewesen sein Gesicht, Ohr und Auge wieder herzustellen, als sein seelisches Befinden.
Wobei Auge, Arm und Ohr nunmehr nicht mehr aus biologischem Material war.

Michael legte sich auf das Bett. Er fragte sich woher der plötzliche Sinneswandel des Generals kam. Heute morgen hörte sich alles noch anders an.

,,Keine Verwendung. Danke für ihre Bewerbung."

So der Tenor des Generals. Nur konnte sich Michael von Cleige nicht daran erinnern sich hier jemals beworben zu haben. Er war angeschrieben und Eingeladen worden, von niemand geringeres als der " Future Tech."
Er solle an Test's der U.S. Army teilnehmen. Nun war er hier und irgendwie ........

Und nun? Nun war er erstmal dabei.
Michael von Cleige war gespannt wer oder was ihn hier bald erwarten würde.
Er hatte ja nun etwas Zeit herauszufinden um was es hier eigentlich ging.

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 23.08.2017 22:04

5.
11.August 2073 16:15h Desert Point Büro des Kommandierenden Generals , Bernhardt Bacon.

,, Setzen sie sich Cleige. Lassen sie uns unser Gespräch von vorhin noch einmal aufnehmen. Wir haben im Stab noch einmal diskutiert und sind zu einem anderen Ergebnis gekommen als nach dem Gespräch, dass ich mit ihnen heute morgen geführt haben . Entgegen der Absage von heute früh, bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass sie alle nötigen Eignungen besitzen um in die engere Auswahl zu kommen.
Sie werden in Kürze weitere Informationen erhalten. Bis dahin werden sie sich weiter auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten.
Fragen ?
Nein? Sie dürfen wegtreten Cleige."

Etwas perplex hatte Michael von Cleige das Büro verlassen.
Er fragte sich nach dem plötzlichen Sinneswandel des kommandierenden Offiziers, nichts ahnend von dem wohl leicht einseitigem , bald schon Monolog zu nennenden Gespräch, das General Bacon soeben mit Emilio Sanchez geführt hatte.

Nun sollte er doch an einem Versuch teilnehmen, wo er doch erst eine Absage bekommen hatte durch eben General Bacon.
Von Cleige grübelte auf dem Weg durch die Betontunnelröhren.
Welche Sinn hätte es wohl gehabt ihn hier hin zu senden, um ihn dann wieder retour nach " Future Tech" zu schicken ? Die Testergebnisse seiner Werte und die der Implante, hätte man durchaus über eine verschlüsselte Interlinkleitung senden können.
Was ihm überhaupt missfallen hatte war der Ton des Generals. Er hatte regelrecht kommandiert. War kurz ab gewesen, so das in Michael von Cleige der Verdacht aufkam, das eher widerwillig , der General ihn hier dabei haben wollte.

,, Wegtreten! Was meint der eigentlich. Weder bin ich einer seiner Rekruten , noch Soldat. Das kann er sich beim nächsten Mal von der Backe putzen, der alte Sternenträger."


Der Druck wurde größer und größer . Nicht nur der des Daumens von General Bernhard Bacon, sondern auch der durch Emilio Sanchez und dem was hinter ihm stand mit dem Firmenimperium von "Future Tech".

KNACK

Der Stift aus Kohlefaser brach unter dem Druck in zwei Teile.
General Bacon war wütend, schmiss die Hälfte des Stiftes welches sich noch in seiner Hand befand in die Ecke und fluchte mit grimmiger Miene vor sich hin.

,, Jetzt schreiben uns diese scheiß Zivilisten schon vor was wir zu tun oder zu lassen haben. Es ist zum kotzen."

Dann wischte er die zweite Hälfte des zerbrochenen Schreibutensils von seinem Schreibtisch.
Ganz gegen seine Gewohnheit griff er in die unterste Schublade seines Schrankes. Er entnahm eine Flasche Bourbon und nahm einen kräftigen Schluck.
,, Bah. Das Zeug kann man auch nicht mehr saufen seit die da auch den genmanipulierten scheiß Mais verwenden."

General Bacon nahm sich zum x-ten mal die Akte von dem Deutschen vor.
,,Alter Adel. Aus good old Germany,"zischte er verächtlich. ,,Die sind bestimmt damals da nicht besser mit Menschen umgegangen, wie hier die Südstaatler mit den Sklaven.
Wie hießen die bei denen in Europa?"
Bernhard Bacon grübelte kurz.
,, Ahh ja, Leibeigene. Diese Adelstypen meine wohl sie sind was besseres "
Er schmiss die Akte neben den Haufen der anderen Bewerber.
,, Um dich Kraut komme ich wohl nicht drumherum. Gehst du mir auf die Eier..... "
Ihm viel ein was sein zweiter "neuer Freund" Sanchez ihm heute erzählt hatte.
Ein leicht süffisantes Lächeln umspielte seine Lippen.
" ......... vielleicht fällt dann einfach mal der Strom aus. Dann biste wieder ein Krüppel....... oder das Licht geht ganz aus im Oberstübchen."

Bacon nahm sich das nächste Dossier vor.
,, Das kann doch wohl nicht sein!"
Er setzt noch mal die Flasche an, um sie dann doch wieder zu verstauen in der Schublade.Dann griff er zum Telefon, meldete sich ab und verließ das Büro um zu seinem Quartier zu gehen .

Die Akte blieb geöffnet auf seinem liegen .

Als er las Brite, war die Welt noch in Ordnung, wenn nicht vor dem Namen ein Sir gestanden hätte.
Das war doch des Guten zu viel in dem Moment.

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Mongrel
Gelöschter Benutzer

Re: Operation: " Zeitsprung"

von Mongrel am 22.08.2017 22:36

4.
11. August 2073 16:00h MWZ Desert Point ,
irgendwo in den USA

Michael von Cleige, den alle mit Nickname nur "Mongrel" nannten, saß mit betrübtem Gesicht im Offiziersheim vor einer Tasse Kaffee und rührte schon seit einer gefühlten Ewigkeit darin herum.

,, Sir?......... Sir, möchten sie den Boden aus der Tasse rühren, dem Kaffee dürfte mittlerweile schwindelig genug sein. Auch dürfte ihr Getränk dürfte schon kalt sein."

Michael von Cleige sah auf.
Das Gesicht der farbigen, dunkelhäutigen Ordonanz lächelte ihn freundlich an. Welch strahlend weisse Zähne die Frau hatte. Früher nannte man das bleaching, erinnerte er sich. Auch etwas von den Dingen die über den großen Teich gekommen waren aus den USA, bis hin nach Deutschland, seiner früheren Heimat und Geburtsstätte. Bleaching gehörte schon lange der Vergangenheit an.
Mittlerweile gab es andere Methoden seine Zähne zu pflegen oder wenn notwendig, das ein oder andere Manko an ihnen korrigieren zu lassen. Die Wissenschaft hatte auf vielen Bereichen Fortschritte gemacht. Nicht immer zum Wohl der Menschheit, auch wenn es ihr vordergründig darum ging.
Vieles hatte sich erst später herauskristallisiert , das es bei so einigen Erfindungen Mängel gab mit negative Einflüsse für Mensch, Tier und Umwelt . Wie viel die Industrie davon im Vorfeld wusste?
Leider hatten Regierungsstellen nur all zu oft das Nachsehen, wenn Lobbyisten ihre Werbetrommeln rührten. Wenn das Geld floss und vielleicht noch einiges mehr dabei herauszuholen war an Dollar's, Euro's oder Yen , setze bei einigen die Fürsorgepflicht gegenüber den Lebewesen des Planeten Erde aus und die Gier nach Geld, Einfluss und Macht gewann meistens die Oberhand über den gesunden Menschenverstand.
Es hatte viele Jahre gebraucht bis Menschen an die Macht kamen, die dem versuchten Einhalt zu gebieten.
Menschen, wie Emilio Sanchez.

Emilio Sanchez war seit Jahren die Person, welche die Fäden der Macht in der Hand hielt. Der selbst hohe Politiker wie Marionetten an den Fäden, wie an einer langen Leine führte.
Eines Tages würde er Präsident der USA werden, das war sicher. Die Frage die sich viele allerdings stellten war. Hatte er das überhaupt noch nötig?
War der jetzige Präsident nicht lediglich ein Strohmann? John T. Custer. War er nicht nur der Hampelmann, den er Emilio Sanchez, hatte einsetzen lassen.
Sanchez hatte mehr Kapital als irgendein Mensch auf dieser gottverlassenen Welt. Er hatte alles. Macht, Ruhm, Geld ,Einfluss. Was er nicht hatte, das konnte er sich jederzeit kaufen.
Was er sich nicht kaufen konnte, war innerer Friede.
Das blieb selbst dem mächtigsten Mann der Welt verwehrt .

,,Einen frischen Kaffee Sir?"

Michael von Cleige wachte auf aus seiner Welt des Nachdenkens.
,, Ja bitte." Er lächelte sie an. Wie adrett die Uniform ihr stand. Die Frau mit dem Dienstrang eines Leutnants entfernte sich von seinem Tisch. Er sah ihr nach bis sie hinter der Theke verschwand und sich an die Zubereitung eines Getränkes machte.
,,Knackiger Allerwertester. Da möchte man schon mal reinzwicken," sprach er zu sich selbst und steuerte die Finger seines linken Armes an, welche umgehend seines von Hirnimpuls ausgelösten Befehls folge leistend zusammentrafen.
Das erste Mal huschte wieder ein kleines Lächeln über sein Gesicht, welches frisch rasiert, doch recht gut von den Chirurgen rekonstruiert worden war.
,,Aber ein richtige Hand wird ihr wohl lieber sein, wenn sie über ihren kleinen Knackarsch streichelt, "ging es ihm durch den Sinn.

,, Ihr Kaffee , Sir."

Unbemerkt war sie, wie eine schwarze Raubkatze an den Tisch geschlichen und sah Michael von Cleige mit ihren dunklen Augen an.
Bildete er sich das ein oder hatte sie seine Gedanken erraten?
Er konnte es nicht verhindern das er rot anlief wie eine Tomate. Er versuchte verunsichert ihrem Blick auszuweichen, was ihn in die nächste peinliche Situation brachte.
Sein Blick glitt rein zufällig, zwischen zwei Knöpfen ihrer Uniformbluse hindurch, als sie sich vorbeugte um das Tablett abzustellen .
Der Anblick raubte ihm beinahe den Atem. Den wenn auch nur kurze Einblick auf die schokoladenfarbigen Brüste genoss er sichtlich.
Er merkte eine nicht von ihm bewusst gesteuerte Reaktion, in einem Teil seines Körpers, der zu seiner Erleichterung damals nicht verletz worden war.
Verletzt! Heute sprachen die Ärzte bei ihm meist von beschädigt . Wie sehr er das hasste .

,, Vielleicht noch etwas Kuchen?"
Sie stand wieder mit einer kerzengeraden Haltung vor ihm.
,, Was hätten sie denn heute im Angebot?"
,, Sandkuchen, Sir."
War ihre trockene Antwort, welche sie allerdings wieder mit ihrem bezaubernden Lächeln überspielte.

,,Sandkuchen ? Das ist doch nicht ihr ernst Ma'm. Hier auf der Base ist nur Sand. Drumherum ist nur Sand. Selbst wenn man die gefühlten hundert Sicherheitsschleusen passiert hat. Geduscht hat und sich in die Koje legt, ist dieser scheiß Sand schon da. Der ist immer da und überall."

Die Ordonanz lächelte wissend. Dann beugte sie sich etwas hinunter und sprach flüsternd leise, damit keiner der beiden anderen Anwesenden Gäste etwas mitbekam.
,, Ja.... dieser Sand. Der kommt an Stellen....... man glaubt es manchmal gar nicht."
Wie zufällig berührte sie bei der Aufnahme des Tablett's Michael's gesunde , echte Hand. Dann schritt sie davon und er hatte den Eindruck ihr Hüftschwung war lasziver als beim ersten mal, als sie zur Theke zurück ging.
Michael von Cleige konnte nicht widerstehen.
Schon bei ihrer Drehung hatte er den Impuls für das elektronische Auge freigegeben. Die Wärmebildsensoren bestätigtem ihm das, was ihn sein gesundes Auge hatten vermuten lassen.
Ja, diese Frau war ein sprichwörtliches heißes Gerät.

,, Sir?Herr von Cleige,Sir."

Michael von Cleige sah auf. Zwei wandelnde Kleiderschränke, mit der Statur der früher beliebten Wrestler standen vor ihm. Wenn diese nicht so einschüchternd auf ihn gewirkt hätten, dann hätte er vermutlich auf Grund ihrer sonderbaren Ansprache begonnen zu lachen. Jedoch ein Blick in die versteinerten Mienen der Wachsoldaten ließ vermuten, dass diese das Wort "Lachen", gänzlich und für alle Zeiten aus ihren Vokabular gestrichen hatten.

,, General Bacon möchte sie nochmal sprechen. Sofort!!! Sir."

Noch hatte Michael von Cleige das Augenimplantat nicht abgeschaltet. Ein kurzer Blick beim aufstehen genügte um zu sehen, dass mit den Wachstumspräparaten nicht alles in Größe und Umfang mit wuchs. Zumindest nicht im Genitalbereich.
Ob das Gehirn,....... das wollte er gar nicht wissen.
Michael interessierte nur ob General Bacon bei seiner Meinung von vorhin geblieben war.

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