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Re: PRS | Shadowhunters | Fanta & Rose
von Rose342 am 03.02.2020 15:10Alteriel
Nach seinen Worten hatte sich der Dämon des Todes erneut den wogenden Partymassen zugewandt, über die sie von ihrer erhöhten Position auf der Treppe den bestmöglichen Blick hatten. Mehr flüchtig denn interessiert glitt sein Blick über tanzende Vampire, trinkende Werwölfe und - erneut zu seiner eigenen Erheiterung - über die Gruppe der Elbendamen, die etwas zu sehr an der Schattenjägerin interessiert gewesen waren. Es war kein ungewohnter Anblick: Noch nie hatte Alteriel erlebt, dass es während einer von Reeds Partys anders aussah. Dennoch war heute etwas Entscheidendes anders und es hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, dass er einen ganzen Moment brauchte, um zu erkennen, was genau.
Denn während üblicherweise Reed sich stets vorhielt, der Mittelpunkt seiner eigenen Festivitäten zu sein, so glänzte der Hexenmeister heute durch Abwesenheit. Die kleine Anhöhe - Reeds VIP-Bereich - war dabei eben so leer wie die Bartheke, auf der er des Öfteren einmal eine Einlage zum besten gab.
Bevor Alteriel dem jedoch weiter nachgehen konnte, ließ ihn die seltsam vertraute, abstoßende Macht, ausgehend von Karou, für einen Moment regelrecht erstarren. Zumindest für den Bruchteil einer Sekunde - dann jedoch musste er mit einem viel tiefer vergrabenen Teil seiner selbst kämpfen, der augenblicklich hervorbrechen und die kleine Nephilim am liebsten mit größter Genugtuung zerfetzt hätte. Engelsblut würde den schwarzen Boden tränken wie zuletzt vor einigen Jahren, himmlische Schreie wie eine süße Melodie wieder an sein Ohr dringen. Das letzte Mal war lange her, fast schon zu lange ... und doch schien das unmittelbare Vergnügen nun so nah. Der menschliche Körper vor ihm war schwach, die Schattenjägerin kaum bewaffnet. Es wäre ein leichtes, sie gerade so zu verletzen, dass ihre Gegenwehr nicht mehr der Rede wert war - und dann würde das eigentliche Spiel erst richtig beginnen. Der menschliche Verstand war schwach, brach früher oder später immer. Es war eine unumstrittene Tatsache. Genauso wie die, dass Engelsblut auch köstlich sein konnte ...
Der Todesdämon zwang sich regelrecht den Blick abzuwenden, ignorierte den mittlerweile tief verankerte Instinkt in seinem Inneren. Er konnte es sich nicht leisten, nach nicht einmal einer Stunde die Kontrolle zu verlieren. Nachdem seine rechte Hand und er in den letzten Tagen gescheitert waren, musste er herausfinden, was in der Dämonenwelt vor sich ging - und sein Instinkt sagte ganz klar, dass es mit den Geschehnissen innerhalb der Schattenwelt und sogar denen in der Menschenwelt unmittelbar zusammenhing. Das letzte, was er da gebrauchen konnte, war eine Hexenjagd des Rats der Schattenjäger. Ihn zu töten würden sie zwar wohl kaum schaffen - doch zu viele von ihnen konnten durchaus lästig werden und sein Aufenthalt in der menschlichen Dimesion würde um einiges unangenehmer werden.
Daher blendete er die kurze Präsenz Sabs, die seine dämonischen Instinkte regelrecht in den Wahnsinn trieb, so gut es eben ging aus. Er hatte die Engelsdame noch nie gemocht - auch nicht zu Zeiten seines himmlischen Daseins. Nichtsdestotrotz war es interessant zu wissen, dass sie ganz offensichtlich stets ein Auge auf ihre strahlende Prinzessin von Tochter gerichtet zu haben schien. Er selbst war sich dessen nicht sicher gewesen - doch mit ihrem Auftritt hatte Sab seine Vermutung ganz klar bestätigt. Was wohl auch ihre Absicht gewesen sein dürfte: Sab war schon vor Urzeiten ein Kontrollfreak gewesen und einmal mehr zeigte sie damit ganz klar, dass ihre Tochter unter ihrem Schutz stand.
Es waren die klassischen Spiele und Manipulationen der Engelsbrut; er selbst hatte sie noch zur Genüge in den Anfängen seines Seins miterleben dürfen.
Nach dieser Geste war er daher umso überraschter, als Karou ihm schließlich vortrug, was man ihr offensichtlich vorgeschlagen hatte. Dabei war Alteriel sich im ersten Moment fast schon sicher, sich verhört zu haben - doch Karous Miene blieb ernst, sodass ihm neben einer fragend hochgezogenen Augenbraue schließlich als Reaktion sogar ein leises Lachen über die Lippen kam: "Definitiv nein - aber eines muss man deiner abscheulichen Mutter lassen: Kreativ ist sie. Doch kein Deal der Welt würde mich jemals dazu bringen, meine Essenz mit Engelsblut zu verschandeln."
Mehr flüchtig und beiläufig dieses Mal ließ er erneut seinen Blick über die Schattenweltlerin gleiten, wobei sein Fokus vor allem auf dem lag, was sie so offen als diejenige preisgab, die sie war: Ihre auffälligen Iriden und die offensichtlichen Runen auf ihrer Haut. Beides würde überall Aufsehen erregen und doch war beides im Vergleich zu Flügeln sollte es einfach zu verbergen sein. "Wir treffen uns morgen früh mit einem Hexenmeister in Japan, er sollte dich als Unterweltler tarnen können", erwiderte er schließlich, seine Worte mehr Aussage denn Frage.
Ursprünglich hatte er diesen Teil ihr überlassen wollen. Denn ihre Allianz war nur vorübergehend; sie seine engeren Verbündeten kennenlernen zu lassen damit etwas, dass er eigentlich vermeiden wollte. Doch selbst imAngesicht des Todes würde er sein Sein wohl niemals erneut freiwillig mit dem Himmlischen beflecken. Fast wunderte ihn dabei ein wenig, dass Karou mit ihrem Engelsblut andersherum kein Problem haben zu schien - oder aber sie spielte lediglich die brave, aufopferungsbereits Tochter, die ihre Mutter nicht in Frage stellte. So wie er sie kennengelernt hatte, ging er von letzterem aus.
"Derek Bell? Ich kenne ihn, verursachte letzte Woche erst einige Unruhen", widmete sich Alteriel damit, da das Thema ihres Auftritts damit für ihn erledigt war, wieder dem für ihn Relevantere zu. Bell war in der Tat ein mächtiger Hexenmeister gewesen - und noch dazu einer, der den Schattenjägern für Alteriels Geschmack etwas zu sehr zugeneigt gewesen war. Glaubte man den Gerüchten, so machte eine Schattenjägerin aus dem New Yorker Institut öfter die Beine für ihn breit - etwas, dass der Hexenmeister angeblich sehr schätzte.
Doch von seinen privaten Eskapaden einmal abgesehen war Derek Bell sowohl kompetent als auch begnadet. Er zählte zu den ältesten Hexenmeister der menschlichen Dimension, nur eine Handvoll war im Vergleich noch älter und mächtiger als er. Dass nun auch er spurlos verschwunden zu sein schien, war alarmierend.
Nachdenklich wand der Dämonenprinz sich schließlich erneut dem Treiben zur Karous und seinen Füßen zu. Erneut stach ihm dabei sofort Reeds plötzliche Abwesenheit ins Auge, erregte sein Misstrauen. Fast schon unbewusst streckte er seine Macht in dem Club aus, jagte die Schatten durch das bunte Lichterspektakel - und bekam so schließlich noch den letzten Hauch einer soeben gewirkten Magie mit.
So kam es, dass er gerade noch rechtzeitig herumwirbelte um Karous Oberarm zu packen und mit ihr in einem Wirbel aus Schatten zu verschwinden - während der Club um sie herum in einem Chaos aus Flammen und Zerstörung aufging, begleitet von den Aufschreien zahlreicher Unterweltler.
Re: PRS | Shadowhunters | Fanta & Rose
von Rose342 am 18.09.2019 05:21Alteriel
Was genau er als Reaktion auf seine vage Frage erwartet hatte, wusste er nicht - allerdings hatte der Dämon eindeutig eher mit einer Diskussion und Gezicke von Seiten der Nephilim gerechnet, anstatt in weniger als einer Minute die vier Leichen präsentiert zu bekommen.
Es war eine weitere unerwartete Entwicklung in der letzten Woche, obgleich auch die wohl erste angenehme.
Die Nephilim war sich augenscheinlich nicht zu schade, im Rahmen ihres Auftrags tatsächlich zu kämpfen und - von viel größerer Bedeutung - zu töten. Statt zu zögern und einen Streit anzufangen, hatte sie sich entschieden, schnell zu handeln und den vier Unterweltlern damit vermeintlich erspart, von ihm langsamer und qualvoller hingerichtet zu werden.
Es war ein Gedanke, der ihn erneut erheiterte. Als er daher auf ihre Worte antwortete, geisterte sogar ein kaum merkliches Schmunzeln über seine Lippen: "Wir können."
Während er durch den Rahmen der herausgetretenen Tür zurück auf den Flur trat, huschte sein Blick im Gehen noch einmal, gerade rechtzeitig, zu den vier toten Gestalten. Allesamt sprachen sie von dem Können der Frau, die nun leicht schräg vor ihm stand. Und obgleich er es nicht erwartet hatte, schien sie seit ihrem letzten aggressiven Zusammenstoß vor zwei Jahren in Marokko sogar noch besser geworden zu sein.
Eine Tatsache, die ihrer Zusammenarbeit mehr als förderlich sein dürfte - und diese wohl auch interessanter machen würde.
Was ihn gedanklich automatisch zum nächsten Punkt brachte: Wie sollte sich ihre Zusammenarbeit genau gestalten?
Es war klar, dass sie sich in dem Umfeld des Kronprinzen der Hölle um einiges leichter und mit weniger Argwohn in der Schattenwelt würde bewegen können. Darauf hatten es ihr geliebter Rat ja wohl auch abgesehen.
Doch letztendlich blieb sie eine Nephilim - und vor allem eine, die wohl ebenso bekannt war wie er selbst. Und das würde wohl eher früher als später zum Problem werden.
Statt daher nun direkt weiter den Weg nach unten einzuschlagen, drehte Alteriel sich am Absatz der Treppe noch einmal zu der Nephilim um. Diese blieb - wohl bedacht, ihm nicht zu nahe zu kommen oder ihn gar zu berühren - zwangsläufig ebenfalls stehen, während er ihr Äußeres nun, ein weiteres Mal, bedeutend genauer musterte.
Dass sie anlässlich dieses besonderen Abends von ihrer natürlichen Kluft abgewichen war, hatte er natürlich bereits bemerkt. Doch auf eine genauere Musterung hatte sich der Dämon des Todes sich nicht eingelassen, tat es eigentlich nichts zur Sache. Eben dies, eine genauere Betrachtung ihres Äußeren, holte er nun nach: Statt ihre Haare wie die letzten Male fest zusammen gebunden zu haben, fielen sie Karou nun in sanften Wellen über die Schultern und Rücken und verliehen ihr anstelle der üblichen Strenge fast schon einen Hauch verwegene Ausgelassenheit. Ihre Füße steckte in Highheels, auf denen sie scheinbar problemlos balancieren konnte, während von den üblichen Seraph-Klingen, die sie sonst immer überall am Körper zur Schau trug, nichts zu sehen war. Die größte Überraschung barg jedoch wohl ihr Kleid: Denn zum einen hätte er tatsächlich nicht erwartet, seine persönliche Nemesis jemals in einem Kleid zu sehen. Zum anderen war es extrem kurz und schmiegte sich perfekt an ihren Körper, der in ihrer üblichen Schattenjägerkluft immer unterzugehen schien. Hinzu kamen praktisch als krönender Abschluss noch ihre für menschliche Verhältnisse etwas zu makellose Haut und ihr unerwartet hübsches Gesicht, aus dem die violetten Augen mehr als hervorstachen.
Es war wohl das erste Mal, dass er sie intensiver musterte. Denn sonst wäre dem Todesdämon wohl schon vorher aufgefallen, dass sich das stärkere Engelsblut in ihren Adern in ihrem Äußeren überaus positiv bemerkbar machte. Rein objektiv betrachtet wäre er wohl sogar soweit gegangen und hätte sie als attraktiv bezeichnet.
Eine weitere Überraschung an diesem Tag, obwohl sie ihnen im Moment wohl mehr als gelegen kam. Zumindest wenn man nicht allzu genau hinschaute, würde die Nephilim vor ihm nämlich wohl problemlos als arglose, feierlustige Frau durchgehen, die sich für eine Nacht ein Abenteuer suchte.
"Für heute solltest du als meine Unterhaltung für die Nacht durchgehen, aber auf Dauer sollte ein anderer Plan her ...", noch während Alteriel sprach, hielt er der Schattenjägerin vor sich seine Hand zum Ergreifen hin, "... Im Gegensatz zu Asmodeus bin ich nicht gerade dafür bekannt, meine kurzweiligen Bekanntschaften lange lebendig zu halten und ihnen letztendlich den Verstand rauszuvögeln." Ohne es bewusst zu wollen, mischte sich bei letzter Gesagtem ein leicht ironischer Unterton in die Stimme des Todesdämons, während er fast einszueins das wieder gab, was der andere Fürst vor einiger Zeit einmal laut lachend verkündet hatte. Für dessen Wortwahlt hatte er auch damals schon nicht viel übrig gehabt.
"Davon abgesehen wäre es interessant zu wissen, welcher der mächtigste der euch bekannten, vermissten Schattenblütler ist", fügte Alteriel nach einer kurzen Pause, zum eigentlichen Thema zurückkommend, hinzu. "Die menschliche Gegenwehr sollte kaum der Rede wert sein und mit Nephilim haben viele eine Rechnung offen, sodass ein zufällig ausgewähltes Opfer dort auch anderweitig zustande gekommen sein könnte.
Wenn du also wo anfangen möchtest, würde ich es bei besagtem Schattenblütler tun.
Es sei denn natürlich, ihr beitzt noch weitere, mir unbekannte Informationen."
Re: Entweder ODER Spiel
von Rose342 am 21.03.2019 18:58Nie wieder Süßigkeiten essen sogar, glaube ich.
Rechts oder links?
Re: Das Ritter-Spiel
von Rose342 am 21.03.2019 18:57Die Farbe deiner Rüstung: Keine, haha
Deine Waffe: Ein Wecker
Dein König/deine Königin: Lucky Seven
Deine Kameraden: Minji, Yuna & Nora
Der Name deines Pferdes: Sarah
Dein Ritter-Name: Die another day
Re: PRS | Shadowhunters | Fanta & Rose
von Rose342 am 05.01.2019 19:47Alteriel
Obgleich er ihren Widerwillen mehr als nur deutlich wahrnahm, er Karou praktisch ins Gesicht geschrieben stand - so zögerte sie letztendlich nicht, als sie ihre Stele hervorzog und das entsprechende Symbol in einem anmutigen Schwung auf ihre Handfläche zeichnete.
In dem schwummerigen Licht, dass sie beide in diesem Hinterzimmer umgab, schimmerte die filigrane geradezu gleißend hell auf ihrer Haut - mehr als eine vage Erinnerung daran, wer und vor allem was sie war.
Erneut bewies ihr entschlossenes Handeln dabei ihre innere Stärke und ihren Kampfgeist - beides Qualitäten, die er bei seinen direkten Untergebenen schätzte. Eventuell konnte die Nephilim ihm neben einer Unterhaltung für die kommenden Tage, die sie ohne jeden Zweifel zu sein versprach, also tatsächlich nützlich sein.
Doch das würde letztendlich nur die Zeit zeigen können - sobald sie ihren Pakt abgeschlossen hatten.
Als der Dämon des Todes daher nun in zwei langen, geschmeidigen Schritten auf Karou zutrat, ließ er zum ersten Mal vor der kleinen Nephilim kurz seine wahre Gestalt aufblitzen: Der silbrige Schimmer seiner Haut erhellte für den Bruchteil einer Sekunde den abgeschiedenen Raum, während seine nachtschwarzen Schwingen sich über seinen Schultern wölbten - nicht ohne in ihren Tiefen ein schwaches Glimmen von Indigo, Violett und tiefdunklem Grün preiszugeben. Zeitgleich krochen die Schatten aus allen Ecken in seine Richtung, umschmeichelten seine Füße, als spürten sie ihren Herren.
In diesem kurzen Moment seiner wahren Existenz ergriff der Dämon des Todes die ihm dargebotene Hand und schloss seine Finger schließlich - unerwartet sanft aber fest und bestimmt - um die der Nephilim, während er ihr erneut direkt in die Augen sah: „Karou, Nephilim und Tochter der Sab - im Austausch gegen den Gürtel der Aphrodite erkläre ich, Alteriel, Kronprinz der Höllen und Dämon des Todes, mich bereit, dir bei der Aufklärung der Vorfälle zu helfen - solange, bis eben diese aufgeklärt wurden, einer von uns sterben sollte oder ich unser Arrangement für beendet erkläre.
Für den Zeitraum unserer Vereinbarung bin ich ebenso verantwortlich für deinen Schutz vor den meinen wie du für meinen Schutz vor den deinen. Außerdem bürgst du mit deinem Leben für die Geheimhaltung dieser Vereinbarung, sowohl für die deine als auch für die durch den Rat der Nephilim.“
Sobald er zu Ende gesprochen hatte, löste er seinen Griff und trat einen Schritt zurück. Nachdem die Rune auf Karous Handfläche verblasst war und er seine wahre Gestalt wieder verbarg, bleib zwischen ihnen nichts als der schwache, düstere Schein der Lampen und eine bedeutungsschwere Stille zurück.
Kurz hatte Alteriel zwar darüber nachgedacht, den Pakt zu seinen Gunsten ein wenig umzuformulieren; doch am Ende war er - weitestgehend - bei den vereinbarten Bedigungen geblieben. Dass er einiges bewusst vage formuliert hatte, war eindeutig im Rahmen des Vertretbaren. Er glaubte keine Sekunde daran, dass das gefiederte Pack ebenso die Nephilim vor sich im Besonderen nicht genau damit gerechnet hatten. Letztendlich war und blieb er ein Dämon - und in diesem Punkt war wohl ein jeder von ihnen berechenbar.
Für den Moment verband der geschlossene Pakt sie beide. Wie es nun weiterging, musste sich noch zeigen.
Doch zunächst stand etwas anderes an, spürte er doch noch das pulsierende Leben der Wachen, die auf der anderen Seite der Tür schräg hinter Karous Rücken standen. Ein jeder von ihnen war nüchtern und Alteriel zweifelte keine Sekunde daran, dass sie ihrem Herren brühwarm erzählen würden, dass sie die Nephilim und ihn gemeinsam gesehen hatten - und er bezweifelte, dass besagte Schattenjägerin sich überzeugend als sein neustes Spielzeug präsentieren lassen würde.
Daher wendete er sich letztendlich beinahe schon beiläufig erneut an Karou, während er mit einem schwachen Kopfnicken in Richtung des einzigen Ein- und Ausgangs des Raumes verwies: „Soll ich oder willst du?“
Re: PRS | Shadowhunters | Fanta & Rose
von Rose342 am 04.01.2019 22:06Alteriel
Obgleich ihre Worte ihn aufhorchen ließen, so vermied er weiterhin jegliche Reaktion darauf; blieb der Dämon des Todes äußerlich gar ein reiner Ausdruck der gelangweilten Ruhe.
Dennoch machten ihre Worte aus den Geschehnissen der letzten Tage und Stunde nicht mehr nur unglückliche Zufälle sondern vielmehr ernsthafte Probleme. Das Auftauchen seiner Beschwörungsformel war zwar vor allem ein für ihn lästiges Hindernis, doch darum hätte er sich getrost auch alleine kümmern können. Abbadons' Verschwinden in Kombination damit hatte zwar für kurze Zeit seine eigene Aufmerksamkeit auf sich gezogen, doch letztendlich waren das die Angelegenheiten des Fürsten.
Und es hatte sich in der Vergangenheit bereits mehr als einmal gezeigt, dass es nicht umsonst eine räumliche Trennung von ihnen gab.
Kamen nun jedoch noch zunehmend Unruhen in der Welt der Menschen, der Unterweltler und sogar der Nephilim hinzu, so verlieh dies dem Verschwinden der Dämonen ebenfalls eine tiefere Bedeutung. Erst recht, da einer der Verschwundenen Abbadon selbst war - obgleich der Rat dies noch nicht zu wissen schien. Selbst die sich häufenden Gerüchte über wahnhafte Zustände von Asmodeus und Samaels Besessenheit von einer Hexe erhielten in diesem Zusammenhang eine größere Bedeutung.
Normalerweise hätte er keinem von beiden auch nur mehr als ein, zwei Sekunden Aufmerksamkeit geschenkt - doch unter diesen Umständen konnte es wohl kaum schaden, wenn er Lynn beiden Höfen einen Besuch abstatten ließ. Seine rechte Hand hatte neben ihren hervorragenden Kampfkünsten auch bereits oft genug bewiesen, dass sie hervorragende Arbeit leisten konnte, wenn es darum ging, sich unerkannt unter die Höflinge der anderen zu mischen - und deren Geheimnisse und Gerüchte an die Oberfläche zu tragen und zu ergründen.
Im Gegensatz zu den Dämonen waren zwar die Menschen, erst recht die Nephilim und sogar die Unterweltler größtenteils nicht sein Problem - allerdings hatte die Vergangenheit bereits viel zu oft gezeigt, dass derartige Geschehnisse in allen Welten eigentlich immer zusammenhingen. Zumal der Dämon des Todes auch nicht leugnen konnte, dass die Schattenwelt und die Ereignisse in dieser Ebene einigen Einfluss auf die ihre Welt hatten - so gerne Lilith dies auch zu ignorieren wusste.
Dennoch konnte Alteriel auch nicht ignorieren, dass es sich bei ihrem Angebot um eines von Nephilim handelte - denen er wie jeder andere Dämon nicht im geringsten traute. Die geflügelten Bastarde hielten bekanntermaßen viel zu viel von sich und nutzten jede noch so kleine Gelegenheit, sich auf die ihren zu stürzen. Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes Feinde - und bis auf die sich nun scheinbar überschneidenden Probleme verband sie wortwörtlich nichts.
Daher schwieg er noch immer, obwohl er nun zum ersten Mal seine Aufmerksamkeit wirklich voll und ganz auf die Nephilim vor sich richtete und ihre Züge genauer musterte. Ironischerweise fiel ihm dabei als erstes auf, dass sie durchaus als attraktiv hätte gelten können - wäre ihr ganzes Auftreten etwas weniger verkniffen und eiskalt gewesen, versteht sich. Darüber hinaus wurde ihre Abneigung ihm Gegenüber selbst in ihrer verhältnismäßig neutralen Miene noch deutlich, was ihn leicht schmunzeln ließ. Alteriel hatte keinen Zweifel daran, dass sich eine Zusammenarbeit mit ihr amüsant gestalten würde - sie war temperamentvoll, furchtlos und hatte mehr als einmal bewiesen, dass sie vor niemandem kuschte. Doch darüber hinaus war sie vor allem auch loyal ihresgleichen gegenüber, wie ihr Auftritt einmal mehr bewies. Er bezweifelte, dass sie sich gegen einen derart direkten Auftrag des Rates auflehnen würde, was bis zu einem gewissen Grad seine Sicherheit gewährleisten würde. Wobei natürlich offen blieb, warum der Rat überhaupt mit ihm zusammenarbeiten wollte. Vielleicht sollte er Lynn ebenfalls den Auftrag erteilen, sich auch in diese Richtung einmal umzuhören.
Schaden konnte es jedenfalls nicht - ebenso wenig wie eine Zusammenarbeit, zumindest zu seinen Bedingungen.
Mit raubtierhafter Anmut erhob sich der Dämon des Todes letztendlich, den Blick noch immer unverwandt auf die Nephilim vor sich gerichtet. Das Glas hatte er auf der Lehne seines Sessels stehen gelassen. Mit seidenweicher, fast schon sanfter Stimme, verkündete er schließlich: "Ich bin einverstanden - unter drei weiteren Bedingungen, Karou."
Bei der Nennung ihres Namens kräuselten sich seine Lippen kaum merklich, bevor er mit dem Sprechen fortfuhr: "Ich traue dir nicht und du mir nicht, daher meine allererste Bedingung: Du wirst keinerlei Versuche unternehmen mich zu töten und mein seelenloses Dasein notfalls auch mit deinem Können gegen andere Nephilim verteidigen. Im Gegenzug werde ich dir meinen Schutz vor anderen Dämonen gewähren, das sollte als - wie nennen ihr und die Menschen das? fair? - durchgehen."
Erneut ließ der Dämon des Todes seine Augen über ihr Gesicht wandern, bevor er ihr wieder direkt in die Augen sah:
"Außerdem sollte sich verstehen, dass du über die Dauer unserer Zusammenarbeit nicht als Nephilim tätig sein kannst - und das Ganze zudem geheim gehalten werden sollte. Theoretisch würde ich mich hier auf einen Schwur deinerseits verlassen, doch ich traue deinem Rat noch weniger als dir - daher ist meine zweite Bedigung, dass du mir dein Leben als Faustpfand versprichst. Sollte einer deines heiligen Rates Gerüchte über unsere Zusammenarbeit verbreiten, wird deine Hinrichtung - ohne deine Gegenwehr - meinen Ruf zu retten wissen."
Obgleich Alteriel das Funkeln in ihren Augen bemerkte, fuhr er ohne Unterbrechung fort. Er hatte nicht vor, über einen seiner Punkte zu verhandeln - er traute dem Rat der Nephilim schlichtweg nicht, erst recht nicht aufgrund ihres scheinbar großzügigen Angebots.
"Und zu guter letzt: Mir obgliegt die Entscheidung, unsere Zusammenarbeit auch früher zu beenden. In diesem Fall verfällt natürlich jede zuvor getroffene Vereinbarung."