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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 02.07.2018 01:54Nerea.
Den Großteil der Nacht lag Nerea einfach nur wach in ihrem Bett, den Blick hinauf zur Zimmerdecke gerichtete. Sie fühlte sich elendig. Ihr Körper schmerzte, ebenso wie ihre Seele. Die Teufelstochter überkam das Gefühl, jeden Moment an den wirren Gedanken in ihrem Kopf zu ersticken. Ihr war speiübel und ihr Magen hing ihr in den Kniekehlen. Ihre Augen brannten von den zurückgehaltenen Tränen, aber auch von jenen, die sie vergossen hatte. Kurz gesagt: Ihr ging es Mega beschissen!
Nur für einige, wenige Stunden fand sie schlaf und als sie am nächsten Morgen erwachte, war das erste was sie tat, sich übergeben und eine weitere Ladung voll Blut zu spucken. Wie ein Schwall ergoss sich die dunkelrote Flüssigkeit auf dem Boden neben dem Bett. Mit dem Handrücken wischte sich den Mund sauber, bevor sie sich auf zittrigen Knien erhob und ins angrenzende Badezimmer schlurfte. So gut es ging, wusch sich Nerea, dabei bedacht, weder den Verband um ihren Brustkorb, noch über ihre Schulter durch zu nässen. Sie sah hundeelend aus! Tiefe, dunkle Augenringe zierten das hellgraue Augenmerk mit den blutunterlaufenen Augen. Ihre Haut war blass und wirkte eingefallen. Die Teufelstochter sah aus, als wäre sie über Nacht gleich dreihundert Jahre gealtert!
Nach der eher halbherzigen Dusche, schälte sie sich in neue, saubere Kleidung. Ein schwarzes, langärmliges Oberteil, dazu eine schwarze Hose und Lederstiefel. Über ihre Schultern hatte sie einen langen, beinahe bodenlangen Mantel geworfen. Das pechschwarze Haar fiel ihr offen über die Schultern. Die Anweisungen des Arztes ignorierend, verließ Nerea ihr vorübergehendes Schlafgemach. Eigentlich hätte sie zu aller erst nach ihren Höllenhunden sehen müssen, doch diese würden heute warten müssen. Zunächst wollte sie wissen, wie es Ärandor erging, ob er seinen Rausch ausgeschlafen hatte und wieder zum Mann geworden war.
Vor der versteckten Tür standen zwei bewaffnete Männer, doch diese ignorierte sie einfach. Ohne auf die beiden zu achten trat sie in den verborgenen Raum ein, auf dessen gegenüberliegender Seite sich ein Käfig befand. Und in diesem hockte Ärandor. Halbnackt, aber nicht mehr in der Gestalt seiner Bestie! Langsam trat sie auf den Käfig zu, ohne dabei auch nur einmal den Blick von dem Dämon abzuwenden. Am Käfig angekommen, legte sie ihre dünnen, langgliedrigen Finger um die Gitterstäbe, während sie Ärandor weiterhin stumm betrachtete.
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 02.07.2018 00:57Nerea.
Es tat der Teufelstochter in der Seele weh, den Dämon so leiden zu sehen. Aber letztendlich hatte sie es so gewollt, ihn regelrecht provoziert, um in den Genuss dieser Bestie zu kommen. Das diese Kreatur ihr einige Rippen brechen und ihre Lunge durchbohren würde, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Und doch... hätte sie es nicht einen winzigen Moment lang erahnen können? Selbst wenn, war sie einfach zu blind und verletzt gewesen, um sich um die Konsequenzen zu scheren.
Leise ächzend humpelte sie in den angrenzenden Speisesaal, wo sie sich auf einen weich gepolsterten Lederstuhl sinken ließ. Von der Tür, bis zu dem Stuhl, zog sich eine Blutspur, die um sie herum noch größer zu werden schien. Nerea hatte die Augen geschlossen, den Kopf zurückgelehnt, während sie darauf wartete, dass sich ihr jemand annahm und ihre Wunden versorgte.
Es dauerte auch nicht lange, bis Meylin mit einem Arzt wiederkam, der sie aber gleich am Arm packte und wieder auf die Füße zog. Er murmelte irgendetwas davon, er könne sie hier nicht behandeln und sie bräuchte dringend Bettruhe, dabei war das einzige, was sie im Augenblick brauchte, eine Aussprache mit Ärandor! Wie in Zeitlupe erhob sich die Teufelstochter, um dem Arzt durch die Burg zu folgen. Hoch oben im Turm, in einem Schlafgemach, wies er sie an auf dem Bett platz zu nehmen, damit er ihre Wunden versorgen konnte.
Wie nicht anders erwartet, waren tatsächlich einige Rippen gebrochen und eine hatte sich in ihre Lunge gebohrt. Deshalb auch das viele ausgebrochene Blut. Ihre Schulter wies eine ordentliche Kratzverletzung auf, aber nicht all zu dramatisch. Im Großen und Ganzen brauchte sie einfach nur Ruhe und ein bisschen Zeit, damit sich ihr Körper regenerieren konnte. Dennoch starrte sie mit trüben, blutunterlaufenen Augen zur Zimmerdecke hinauf, nicht fähig auch nur ein Auge zuzumachen und zu schlafen. In Gedanken war sie bei Ärandor. Wie es ihm wohl gerade eben erging? Sie konnte einfach nur warten und darauf hoffen, dass die Zeit schnell verging, bis er wieder zu sich kam und sie miteinander sprechen konnten.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 01.07.2018 23:49Nerea.
Anstatt auf ihren Befehl zu reagieren, weigerten sich Meylin und die anderen Angestellten der Burg, den Dämon freizulassen. Sie sprachen davon, dass er nicht nur die Teufelstochter, sondern auch die gesamte Belegschaft des Anwesens zerfleischen würde. Für einen kurzen Moment keimte so etwas wie Trotz in ihr auf. Nerea war es egal, was der Dämon mit seinen Bediensteten anstellte, ob er sie umbringen würde oder nicht. Hier ging es ganz allein nur um sie beide. Aber als er dann mit einem gewaltigen Satz nach vorne sprang, sie versuchte mit seinen Zähnen zu packen und als das nicht gelang, sie mit seinen Hörnern zu erwischen, musste auch Nerea einsehen, dass es hier um weit mehr, wie nur sie beide ging. Ärandor war nicht mehr er selbst und sollte er aus diesem rauschartigen Zustand erwachen, würde er sich an nichts mehr erinnern können.
Schlitternd machte Nerea einen Satz nach hinten, als der Dämon sich noch einmal auf sie zubewegte, sie dabei beinahe erwischte. Aus den Augenwinkeln sah sie kurz zu Meylin, die sich nun am Boden befand, doch der jungen Frau ging es den Umständen entsprechend gut. Ihr stand die Angst und Panik ins Gesicht geschrieben, als Ärandor sich so vor ihnen auftürmte und brüllte und schrie. „Bringt ihn weg...", befahl Nerea mit belegter Stimme, bevor sie sich Meylin zuwandte und dieser auf die Füße half. Sie dabei erneut in den Genuss ihrer gebrochenen Rippen und der durchstoßenden Lunge kam. Deren Schmerz ihr die Sicht nahm. Himmlisch!
Das ist das Ende, dachte Nerea verbittert. Das Ende zwischen mir und Ärandor. Es würde nie wieder so sein, wie noch vor ein paar Tagen. Sie würden nie wieder das Bett teilen, zusammen Spazieren gehen oder im Garten das Abendessen genießen. Sie würden sich nie wieder gegenseitig Ärgern und mit sanften Küssen beglücken. Nachdem, was heute geschehen war, erschien es Nerea das einzig Richtige, den Burghof zu verlassen. Doch würde sie dies erst tun, wenn Ärandor wieder zur Vernunft gekommen war und sie sich ausgesprochen hatten. Die geplante Hochzeit würde nie stattfinden und das Halsband niemals verschwinden, aber das war okay. Die Teufelstochter sah es als gerechte Strafe an, ewig an diesen Fluch gebunden zu sein und niemals wieder ihre magischen Fähigkeiten zurückzuerlangen. Sie hatte es ganz einfach nicht anders verdient!
Mit Tränen in den Augen wandte sie sich von dem Dämon ab, während sie langsam auf die Eingangstür zu humpelte und sich die Stufen hinauf quälte. Zunächst einmal mussten unbedingt ihre Wunden versorgt werden und danach würde sie sich überlegen, wie es weitergehen sollte. An welchem Ort sie ihre Zukunft verbringen konnte. Denn eines war klar: Zurück in die Hölle konnte sie nicht und hierbleiben, war auch keine Option. Eigentlich blieb ihr nur ein einziger Ort: Die Dimension der Unendlichkeit!
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 01.07.2018 22:48Nerea.
Mit verschwommener Sicht blickte sie zu dem Dämon auf, der noch immer mit seinen rasiermesserscharfen Krallen ihre Kehle umklammert hielt. Mit jeder Sekunde, die verging, spürte Nerea, wie sich seine Klauen immer mehr in ihr Fleisch gruben. Der Geruch ihres eigenes Blutes hing in der Luft. Vermischte sich mit den rasselnden Atemgeräuschen, welche die Teufelstochter unter größter Kraftanstrengung von sich gab. Für einen Sekundenbruchteil konnte sie das blaugrau seiner ursprünglichen Augenfarbe aufblitzen sehen, bevor die Farbe wieder verschwand, sich mit dem schwarz-weiß vermischte und sie wieder nur die wilden Augen einer Bestie anblickten. Jene kurz davor, den Verstand, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren.
Erneut stahlen sich einige blutrote Tränen aus ihren Augenwinkeln, die ihr die Sicht versperrten. Und dennoch konnte sie das kurze Aufflackern ebensolcher Tränen in den Augen des Dämons ausmachen. „Ärandor", formte sie lautlos mit den Lippen. Nicht im Stande ein Wort von sich zu geben. Gerade als sie glaubte, er würde sein Handeln noch einmal überdenken, schleuderte er sie mit solch einer Kraft von sich, dass sie hören konnte, wie einige Knochen in ihrem Brustkorb ein gefährlich lautes Knacken von sich gaben, als sie auf dem Boden aufprallte und über den Rasen rutschte. Ein unglaublicher Schmerz durchbohrte ihren Oberkörper, bevor sich der Dämon auch schon wieder über ihr befand und seinen Fuß auf ihren Brustkorb drückte. Erneut konnte sie ein Knacken vernehmen, was ihr letztendlich die Luft zum Atmen nahm. Ein stechender Schmerz durchbohrte ihre Lunge, durch welche sich anscheinend ein Knochen gebohrt hatte.
Hustend und nach Atem ringend, teils sogar würgend, kämpfte Nerea gegen den Schmerz an, der sie beinahe ohnmächtig werden ließ. Noch nie zuvor hatte sie solch grässliche Schmerzen empfunden, war es ihrer übernatürlichen Hälfte zu verdanken, dass sie nicht auf der Stelle an den Folgen ihrer Verletzung verstarb. Es tat zwar unfassbar weh und doch würde sie daran nicht sofort zu Grunde gehen. „Ärandor", hauchte sie erneut den Namen des Dämonen, der sich einige Schritte von ihr entfernt hatte. In seinen Augen konnte sie erkennen, wie Vernunft und Zorn sich miteinander duellierten. Hass und Schmerz. Kummer und Wehmut.
Nerea hatte sich gerade eben erheben wollen, um dem Dämon ins Gewissen zu reden, als er sich binnen eines Wimpernschlags auch schon in die Bestie verwandelte, welche in ihm schlummerte und sich brüllend auf sie warf. Das ist mein Ende!, dachte Nerea noch, bevor sie ihre Augen schloss und sich auf den kommenden Tod einstellte. Doch sie hatte Glück und die Zähne des Dämons verfehlten sie nur um einige Millimeter. Zwar ritzte er dennoch zum Teil ihre Schulter auf, aber er entriss sie ihr nicht gleich. Auch sein Horn stieß nur knapp neben ihr in den Boden. Blinzelnd schlug die Teufelstochter ihre Augen wieder auf, um Sekunden später auch schon die gewaltige Pranke von Ärandor auf sich zufliegen zu sehen. Aber dann ging auf einmal alles ganz schnell. Schwere Ketten legten sich um den Körper des Dämons, zerrten ihn von ihr herunter. Verwirrt blickte sie zu den Männern auf, die sich um die beiden Streithähne versammelt hatten und versuchten, den Dämon im Zaum zu halten. Ihn nicht an sie heran zu lassen.
Eine allseits vertraute Stimme drang an ihre Ohren. Meylin! Mit Hilfe der jungen Frau kam die Teufelstochter wieder auf ihre Füße, wobei sie glaubte an dem Schmerz in ihrer Brust zu ersticken. Würgend und Blut spuckend, hielt sie sich an Meylin fest, hielt sie dabei unentwegt den Blick auf den Dämon gerichtet, der wie eine tollwütige Bestie in den Ketten hing und fauchte und brüllte. „Ärandor", wisperte Nerea mit Tränen in den Augen. Ihr Gesicht war blutverschmiert, ihre Augen gerötet. An ihrer Kleidung klebte Blut. Vermischt mit Erbrochenem und jenem, was aus ihrer Schulter lief. Entschieden schüttelte sie den Kopf, als Meylin sie mit sich zog, darauf pochte zu verschwinden. „Ich werde jetzt nicht gehen! Ich habe von ihm verlangt, dass er sich verwandelt! Er sollte mir zeigen, welche Bestie in ihm wütet." Mit dem Handrücken wischte sie sich das Blut vom Mund. „Macht ihn von den Ketten los!", rief Nerea mit durchdringender Stimme. „Ich will wissen... wie weit er geht!" Denn ihr Tod war nichts im Vergleich zu dem, was sie ihm angetan hatte. Was er mit ihr anstellte!
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 30.06.2018 22:08Nerea.
Kaum hatte Nerea den letzten Satz zu Ende gesprochen, da schoss die rechte Hand des Dämons auch schon auf sie zu. Der Schmerz, der sich in ihrer Kehle breit machte, als er seine langen Klauen in ihr Fleisch grub, war beinahe mörderisch, raubte ihr die Brutalität, mit welcher er ihre Luftröhre zusammendrückte, den Atem. Aber anstand um Gnade zu flehen, sich wie ein Aal in seinen Händen zu winden, blickte sie ihn einfach nur reglos aus ihren hellgrauen Augen, die beinahe eisig blau schimmerten, an. Wenn sie jetzt im Besitzt ihrer magischen Fähigkeiten gewesen wäre, hätte sie einfach nur ihre Hände auf seine Schultern legen müssen, um ihn langsam, Stück für Stück, zu verbrennen, ihn zu vernichten. Der Dämon hätte geschrien vor Schmerzen, vor Qualen. Nicht einmal der Tod hätte ihn ihrer unglaublichen Mächte entreißen können. Doch Nerea war nicht im Besitzt ihrer Kräfte und wahrscheinlich würde sie dies auch niemals wieder sein. All dieser grenzenlose Hass, seine Abscheu ihr gegenüber, spiegelte sich in seinen Augen wieder. Ja, sie hatte Ärandor benutzt, um bei ihrem Vater zu punkten, um dieses verfluchte Halsband loszuwerden, aber dennoch hatte sie alles Ernst gemeint, was sie zuvor zu ihm gesagt hatte. Sie hatte sich wahrhaftig für ihn ändern wollen, hatte lernen wollen zu lieben, Zuneigung zu empfinden. Sie hatte ihm nicht umsonst den Ring ihrer Mutter geschenkt, wenn sie ihn einfach nur hatte ausnutzen wollen! Dafür hätte sie sich nicht so ins Zeug legen müssen! Noch am vergangenen Abend hatte sie das Gefühl gehabt, dem Dämon so nah, wie noch nie zu sein, doch ein einziger Satz ihres Vaters hatte alles zunichte gemacht. Ansonsten würde Ärandor jetzt nicht in der Gestalt dieser Bestie vor ihr stehen, bereit sie auf der Stelle zu zerfleischen und zu töten.
Seine schwarz-weißen Augen blickten sie hasserfüllt an und der Schmerz, der sich in ihnen widerspiegelte, ging der Teufelstochter wie Gift unter die Haut. Schwer schluckend, blickte sie ihn einfach nur an, ohne einen Laut von sich zu geben. Ihre Arme hingen wie tot, neben ihrem Körper, der ein ganzes Stück über dem Boden baumelte. Auch die Zeit, schien stehen geblieben zu sein. Nerea hatte das Gefühl, von innen heraus zu verbrennen, erschien es ihr auf einmal eine nur all zu gerechte Strafe, jetzt von dem Dämon auseinandergerissen zu werden.
Langsam, wie in Zeitlupe, hob die Teufelstochter eine Hand an, legte sie diese um seine dunklen Klauen, die sich weiterhin in ihren Hals festkrallten. Sie bekam kaum noch genug Luft zum Atmen, aber das war nicht weiter schlimm. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem gequälten Lächeln, während der Rand um ihre Iriden anfing schwarz-rot zu leuchten. „War das alles, Dämon?", brachte sie mit erstickter Stimme hervor. „Mehr hast du nicht zu bieten?" Nerea wusste, in welche Gefahren sie sich gerade begab, aber sie wollte es so! Sie hatte es herausgefordert! „Bring es zu Ende!", forderte sie den Dämon auf. „Das ist noch nicht dein Endstadium!" Und obwohl Nerea hatte stark bleiben wollen, quollen Sekunden später auch schon blutrote Tränen aus ihren Augenwinkeln, die sich letztlich einen Weg über ihre blassen Wangen suchten und zu Boden tropften. Das Band um ihren Hals drohte jeden Augenblick zu zerspringen, so sehr wurde ihr Körper von ungehaltener, unkontrollierbarer Magie erschüttert. „Verwandle dich... für mich!", flüsterte Nerea.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 28.06.2018 23:46Nerea.
Obwohl sich zwischen der Teufelstochter und dem Dämonenkönig einige Meter sicherer Abstand befanden, so hatte sie dennoch das Gefühl von der gewaltigen Energie, die von ihm ausging, erdrückt zu werden. Sein gesamtes Antlitz strahlte eine unglaubliche, beinahe schon beängstigende Macht aus, doch nicht für die Teufelstochter. Nein! Diese aggressive, finstere Gewalt, entzückte das junge Teufelsgeschlecht. Endlich zeigte Ärandor sein wahres Gesicht. Die Bestie, die in ihm schlummerte. Ein Gefühl, ähnlich einer Erregung gleich, machte sich auf ihrer Haut breit, floss wie ein dunkler, sinnlicher Strom durch jede Pore ihres Körpers. Nerea war versucht, sich Ärandor zu nähern, ihre Finger nach ihm auszustrecken, doch konnte sie sich in allerletzter Sekunde von diesem Vorhaben abhalten. Auch, wenn es ihr noch so schwer viel!
Unbewusst leckte sich Nerea über die trockenen Lippen, während sie zu Ärandor aufblickte, den Mund vor staunen leicht geöffnet. Es sollte ihr Angst machen, ihm in dieser Gestalt gegenüber zu stehen und doch empfand sie nichts anderes, wie pure Bewunderung.
„Ich mag dich, Dämon. Und gleichzeitig hasse ich die abgöttisch! Wie kann ein Wesen, wie du, solch zwiespältigen Gefühle hervorrufen? Ich sollte mich auf dich stürzen und dich für all die Dinge bestrafen, die du mir angetan hast. Und gleichzeitig will ich mich in deine Arme werfen und darum flehen, dass du mir Zuneigung und... Liebe schenkst!" Kopfschüttelnd richtete sie den Blick in den Garten, während sie die zu Fäusten geballten Hände öffnete, die verkrampften Finger leicht lockerte und danach wieder fest verschloss. „Ich hasse dich, Dämon! Und ich wünschte mir, du wärst niemals in mein Leben getreten! Und doch sehne ich mich danach, wieder mit dir das Bett zu teilen."
Obwohl Nerea wusste, dass sie es lieber lassen sollte, er ihre Worte doch eh nicht verstand, kam sie nicht dagegen an, sich langsam, in immer kleiner werdenden Kreisen, auf ihn zu zubewegen. Bis sie sich letztlich nur noch eine Armlänge entfernt von ihm befand. Vorsichtig hob sie eine ihrer zierlichen Hände an, um mit den Fingerspitzen über die messerscharfen Stacheln zu streichen, die aus seiner Wirbelsäule wuchsen. Wie nicht anders zu erwarten, begannen ihre Fingerspitzen sofort zu bluten, lief die dunkelrote Flüssigkeit in winzigen Tröpfchen zu Boden.
„Ich will sehen, zu was du wirklich werden kannst. Verwandle dich. Für mich! Zeig mir, welch abgrundtief, böse Bestie in dir wütet. Zeig mir, mit wem ich es in Wahrheit zu tun habe! Vielleicht kann ich dir so in Zukunft mehr Respekt zollen?" Entwich ihren Lippen dabei ein leises Glucksen.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 28.06.2018 21:22Nerea.
Minutenlang stand die Teufelstochter einfach nur reglos vor dem Höllenfeuer, hielt sie dabei unentwegt ihre Hand in die knisternden Flammen, welche sich wie sanfte Flügelschläge auf ihrer Haut niederlegten und diese mit Wärme und Geborgenheit umhüllten. Die Flammen schien ganz genau zu wissen, in was für ein niederschmetternden Lage sich die junge Frau befand, wollten sie diese nun trösten und von ihren trübsinnigen Gedanken ablenken. Immer näher kam die Teufelstochter dem lodernden Flammeninferno, bis sie letztlich halb mit ihrem Körper in dem Feuer hing und erst wieder aus ihrem tranceartigen Zustand erwachte, als sie ein leises, durchdringendes Fiepen hinter sich vernahm, was ihr augenblicklich durch Mark und Bein ging.
Blinzelnd schlug Nerea ihre Augen wieder auf, bemerkte sie erst jetzt, dass die Flammen sie beinahe gänzlich eingehüllt und in ihren Feuerkelch gezogen hatten. Mit einem entschiedenen Ruck riss sie sich von den Flammen los, die einen gequälten, zischenden Laut von sich gaben und noch in der selben Sekunde, wo Nerea zurück stolperte, ihre Hände nach ihr ausstreckten, um sie wieder zu sich zu locken. Hörte sich das leise Knistern des Feuers beinahe, wie ein Weinen an.
Tief ein und aus atmend, versuchte Nerea ihr viel zu schnell schlagendes Herz, ihren rasenden Puls zu beruhigen. Früher hätte sie sich wahrscheinlich ohne groß darüber nachzudenken in das Höllenfeuer fallen gelassen, um die mächtige Energie tief in sich aufzunehmen, sie zu bündeln und später als eigene Kraft zu verwenden. Doch mit dem Halsband um ihren Hals sorgte das Höllenfeuer viel mehr dafür, dass sie gänzlich die Kontrolle über sich verlor und mit dem Feuer zu einer Einheit verschmolz. Zu einem Wesen, ohne Sinn und Verstand, zu einer Bestie, die nur von dem Schmerz in ihrem inneren gelenkt und angetrieben wurde. Sich nicht mit dem Höllenfeuer binden zu können, tat Nerea in der Seele weh, hatte sie das Gefühl, damit auch einen Teil ihrer alten Persönlichkeit, ihres alten Lebens zu verlieren. Einem Leben, wo sie über das Feuer noch mit ihrer Mutter hatte kommunizieren können, doch so... war ihr dies nicht möglich!
Mit einem dicken Kloß im Hals, beugte sich Nerea zu den Höllenhunden hinab, die sich anscheinend deshalb so unruhig verhielten, weil sie vom Hunger übermannt wurden. Die Teufelstochter selbst jedoch, hatte überhaupt gar keinen Appetit. Seit der Sache mit Ärandor gestern, wusste sie nicht einmal mehr, wo ihr der Kopf stand. Was hatten die Geschehnisse nur in dem Dämon ausgelöst, dass er sich ihr gegenüber so abweisend und distanziert verhielt? Lag es tatsächlich nur daran, weil sie ihn körperlich so sehr bedrängt hatte? Oder hatte es vielmehr damit zu tun, was ihr Vater ihm an den Kopf geworfen hatte? Von wegen, sie hätte von Anfang an gewusst, wie man das Halsband wieder loswerden konnte – und zwar nur mit aufrichtiger Liebe! Ja, sie hatte ihn diesbezüglich ein bisschen angelogen, aber sie war wahrlich gewillt gewesen, sich zu verändern, hatte sie ihm schließlich nicht umsonst den Ring ihrer Mutter geschenkt. Doch nun... schien alles verloren!
Obwohl Nerea ihre Gemächer nur ungern verlassen wollte und am liebsten den ganzen Tag hier verbracht hätte, entschied sie sich ihrer Höllenhunde zuliebe, dann doch die Kellerräume zu verlassen. Auf halbem Weg zur Küche kam ihr einer der Bediensteten von Ärandor entgegen, der ihr mit zittriger Stimme eine Botschaft vom Dämon überbrachte, welche ihre Laune gleich noch ein bisschen mehr verschlechterte. Mit geballten Fäusten stand sie einige Sekunden einfach nur schweigend vor dem Bediensteten, bevor sie dann mit einer Bewegung ihres Kopfes auf die Höllenhunde deutete. „Gib ihnen etwas zu fressen! Aber nur hochwertiges Fleisch. Hast du gehört? Wehe du fütterst ihnen Müll, dann fressen sie dich bei lebendigem Leibe auf!"
Ohne sich noch einmal nach Ramsey, Payman oder Jahi umzublicken, stürmte Nerea die Treppe ins Erdgeschoss hinauf, wo sie, die Zähne fest aufeinander gepresst, durch die Eingangstür draußen ins Freie stürzte und von grellen, beißenden Sonnenstrahlen geblendet wurde. Nerea brauchte einen Augenblick, um sich an das helle Licht zu gewöhnen, doch kaum hatte sie ihre Augen wieder aufgeschlagen, fielen diese auf einen alles andere als freundlichen und wohlgesonnen Dämon.
Ärandor befand sich körperlich sehr weit fortgeschritten in seiner Verwandlung zu dem Tier, welches in ihm wütete. Seine Hände und Unterarme waren schwarz verfärbt und aus seinen Finger schossen messerscharfe Krallen hervor. Aus seinem Kopf ragten zwei riesengroße, beachtliche Hörner hervor, die sich optisch ein Duell mit den spitzen Stacheln entlang seiner Wirbelsäule lieferten. Auch seine Haut hatte einen dunklen Farbton angenommen und das Weiß seiner Augen leuchtete in einem stechenden Schwarz, während sich die Pupille weiß-blau verfärbt hatte.
Wie angewurzelt blieb Nerea stehen, kaum fähig zu atmen oder irgendetwas zu sagen. Sie war fürchterlich wütend auf Ärandor, aber in dem Zustand, in dem er sich im Augenblick befand, war er einfach nur unzurechnungsfähig und ein klärendes Gespräch, somit nicht möglich. Verdammt, warum musste dieses blöde Band, um ihren Hals, sie auch daran hindern, auf ihre magischen Fähigkeiten zu zugreifen!
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 27.06.2018 01:56Nerea.
Die Augen halb geschlossen, strich sie Ramsey, Payman und Jahi immer wieder abwechselnd über das dichte, pechschwarze Fell. Ihre rot glühenden Augen, vermischten sich mit den lodernden Flammen des Höllenfeuers, was nicht unweit von ihnen entfernt, vor sich hin züngelte und leise zischte. Die weiß-rot-blaue Flamme hatte etwas beruhigendes und dennoch war die Teufelstochter ein weiteres Mal kurz davor, einfach in Tränen auszubrechen. Denn... das Höllenfeuer und die Höllenhunde erinnerten sie ungemein an ihre verstorbene Mutter, hatte diese ebenso eine enge Beziehung zu der Höllenflamme und zu den pechschwarzen Hunden gehabt. Wobei ihre drei Lieblinge von der Größe und dem Gewicht her, eher an riesige Wölfe erinnerten.
Nerea war versucht, die Nacht hindurch einfach wach zubleiben, aber irgendwann fielen auch ihr dann die Augen zu, quollen aus ihren geschlossenen Lidern dann doch noch einige dicke Tränen hervor, die im Fell der Höllenhunde versiegten. Wie lange sie geschlafen hatte, wusste Nerea nicht, doch als sie am nächsten Morgen wach wurde, tat ihr jeder erdenkliche Muskel in ihrem Körper weh, fühlte sie sich regelrecht erschlagen vor Müdigkeit und Erschöpfung.
Gähnend rieb sie sich über die viel zu schweren Augenlider, brauchte sie einen Augenblick um zu realisieren, wo sie sich befand, was am vergangenen Tag vorgefallen war. Bei dem Gedanken an Ärandor verschlechterte sich ihre Laune schlagartig. Die Hände zu Fäusten geballt, setzte sie sich aufrecht hin, fiel ihr Blick dabei auf ihre vierbeinigen Gefährten, welche sie mit schräg gelegten Köpfen, leicht hechelnd musterten. „Guten Morgen, ihr Süßen!", wisperte Nerea, wobei sie schwerfällig die Lippen zu einem Lächeln verzog. „Habt ihr wenigstens besser geschlafen? Ich glaub, ich habe noch nie so schlecht geschlafen!", meinte sie leise seufzend, rieb sie sich dabei leicht über den schmerzenden Nacken, den sie kaum bewegen konnte.
Leise ächzend erhob sie sich schließlich von den Fellen, um zum Höllenfeuer zu treten und dieses schweigend einige Minuten einfach nur zu betrachten. Wie in einer Art Meditation, streckte sie ihre Hand aus, um die Flammen zu berühren, von diesen wach geküsst zu werden. „Hey Mom...", flüsterte Nerea mit erstickter Stimme, hatte sie das Gefühl in diesem Augenblick ihrer Mutter ganz nah zu sein.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 27.06.2018 00:54Nerea.
Erleichtert, Ärandor endlich losgeworden zu sein, stieß Nerea ein abfälliges Schnauben aus, kaum das der Dämon auf die Verteilung der Betthälften zu sprechen kam. „Ja meine!", knurrte sie, wobei sie gleich ein ganzes Stück von ihm fortrutschte und erneut die Arme um die angewinkelten Knie schlang. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie ihn dabei, wie er sich schwerfällig auf dem Bett ausstreckte und eine kaum verständliche Entschuldigung vor sich hin nuschelte. Tzzz... als ob du das Ernst meinen würdest!, dachte Nerea verbissen, hatte sie sich gerade eben wieder hinlegen wollen, als sie sein „Mach doch" vernahm und in der Bewegung erstarrte.
„Wie bitte?!", entfuhr es Nerea, die mit zu Schlitzen verengten Augen Ärandor anstarrte und ihre Lippen zu einer schmalen Linie verzog. „Gut! Wenn der Herr es gerne so möchte, dann werde ich jetzt verschwinden! Aber glaub ja nicht, dass ich danach jemals wieder mit dir das Bett teilen werden!" Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang Nerea dann auch schon auf, schnappte sie sich auf dem Weg zur Zimmertür einige Kleidungsstücke, die sie sich während des Laufens überzog. Nur Sekunden später hatte sie dann auch schon die alte mit Stuck verzierte Holztür erreicht, welche laut scheppernd hinter ihr ins Schloss fiel.
„Ich hasse dich, Ärandor! Ich hasse dich so abgrundtief! Ich hätte lieber in der Hölle bei meinem Vater bleiben sollen!", schimpfte Nerea aufgebracht vor sich hin, wischte sie sich mit dem Handrücken einmal quer über das Gesicht, als sie spürte, wie sich etwas Nasses über ihre Wangen bahnte. Wehe du fängst jetzt an zu heulen!, herrschte sie sich selbst an. Du bist doch selber schuld! Du hast es doch regelrecht provoziert und darauf angelegt! Und dennoch bahnte sich eine weitere Träne den Weg über ihre Wange, ignorierte sie diese aber einfach nur, während sie in rasantem Tempo hinunter in den Keller eilte und dort mit zittriger Hand die Schlüssel für ihre privaten Gemächer aus der Tasche fischte und nach dem richtigen Schlüssel suchte.
„Mensch jetzt reiß dich mal zusammen!", fuhr sie sich erneut hat, hatte sie dann auch endlich die Schlösser geknackt, um direkt im inneren des großen, dunklen Raumes auf ihre Höllenhunde zu stoßen. „Na, ihr Süßen...", begrüßte sie die Drei mit einem gequälten Lächeln. Nerea verstand es selbst nicht so genau, aber die Worte von Ärandor hatten eine klaffende Wunde in ihrem Herzen hinterlassen, fühlte sie sich unfassbar vor den Kopf gestoßen.
Ohne nach links oder rechts zu schauen, lief sie dann einfach auf den Schlafplatz der Höllenhunde zu, wo sie sich eng an Ramsey heran kuschelte, der sich bereits wieder auf den dicken, flauschigen Fellen niedergelassen hatten. Payman und Jahi drängten sich kurz darauf auch schon an ihre Seite, um ihr Geborgenheit und Wärme zu spenden. „Ich bin so froh euch zu haben", wisperte Nerea, vergrub sie dabei ihr Gesicht in dem Fell der Höllenhunde. Diese Nacht würde sie wohl kaum ein Auge zu tun, aber das war ihr auch egal, wollte sie gerade einfach nur allein sein und die Nähe ihre vierbeinigen Gefährten genießen.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 26.06.2018 16:46Nerea.
Eigentlich hatte Nerea vorgehabt bei dem grimmigen Gesichtsausdruck, den Ärandor aufgelegt hatte, sich wieder umzudrehen und einfach weiterzuschlafen. Jedoch erschien ihr dies unmöglich, als er anfing durch das Schlafgemach zu wanken und dabei wie blöde an seiner Kleidung zerrte. Ähm... okay...?, dachte Nerea nur, rieb sie sich erneut über die schweren Augenlider. Was... macht er da? Gut, die Frage konnte sie sich eigentlich recht schnell beantworten. Er versuchte, sich in seinem betrunkenen Zustand zu entkleiden. Aber... so?! So wie Ärandor durch das Zimmer wankte und sich dabei beinahe selbst mit seiner Krawatte strangulierte, machte es eher den Eindruck, als würde er versuchen sich gerade selbst umzubringen!
Für einen kurzen Augenblick überkam die Teufelstochter so etwas wie Mitleid. Aber als der Dämon sich dann seinen kleinen Zeh am Bettgestell stieß und daraufhin wild herum fuchtelnd und fluchend, beinahe sich auf dem alten Holzfußboden langgelegt hätte, musste sie all ihre Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht einfach laut loszulachen. Das geschieht dir Recht, Dämon!, dachte sie amüsiert. Blieb sie dann einfach still auf dem Bett liegen, während sie ihn weiterhin dabei beobachtete, wie er versuchte, aus seiner Kleidung zu kommen.
Auch die weiteren Versuche, sich seiner Kleidung zu entledigen, scheiterten. Letzten Endes zerrte er die Krawatte einfach über den Kopf und das Hemd wurde mit einem heftigen Ruck aufgerissen. Nerea spürte, wie einige Knöpfe teilweise sogar auf das Bett fielen, blieb aber weiterhin einfach nur regungslos liegen. Erst als Ärandor sich gänzlich aus seiner Kleidung geschält hatte und erneut auf das Bett zu wankte, sich ein weiteres Mal den Fuß stieß, erwachte Nerea dann doch aus ihrer Starre.
Sie hatte eigentlich ein Stückchen beiseite rutschen wollen, weil so, wie der Dämon schwankte, konnte er seinen riesigen Körper ganz sicher nicht gezielt koordinieren. Aber noch bevor sie auch nur die Chance bekam, sich auf dem Bett zu bewegen, plumpste der Dämon dann einfach schwerfällig auf das Bett und begrub ihren zierlichen Leib und sich.
„Uff!", entwich es Nerea, die zunächst einmal den Ellbogen von Ärandor ins Gesicht bekam und anschließend von seinem Gewicht in die Matratze gedrückt wurde. „Gott, Dämon! Geh runter von mir, du wiegst ne Tonne!", knurrte sie Ärandor an, wobei sie ihre Hände gegen seinen Körper stemmte und verzweifelt versuchte ihn von sich zu bewegen, doch... der Dämon rührte sich kein bisschen! „Ärandor! Du erdrückst mich! Musst du dich unbedingt auf meine Betthälfte packen? Wenn du der Ansicht bist, dass dieses Bett für uns beide zu klein ist, dann sag es einfach. Dann geh ich runter und schlaf bei meinen Hunden!"
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´