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Die Suche lieferte 247 Ergebnisse:
Re: Schreibzirkel: 52 Wörter
von random.xme am 13.10.2024 18:12Wort der Woche KW 41: sensibel
Grille
Re: Schreibzirkel: 52 Wörter
von random.xme am 01.10.2024 20:24Grille
Re: Schreibzirkel: 52 Wörter
von random.xme am 26.09.2024 10:54Ich blicke zu den Ästen hinauf, die hellgrünen Blätter schaukelten im Wind und ich denke nur an dich. Deine Familie – die langsam zu meiner eigenen wird – ist schon gegangen. Sie standen lange mit mir hier, aber ich konnte mich nicht dazu überreden mit ihnen zu gehen. Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, um zu gehen. Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, dich hinter mir zu lassen. Dich...uns.
Ich denke an den Sommer 1934 – Es war warm und wir waren zum See geradelt. Ich hatte gerade meine Lehre begonnen und du besuchtest die Oberschule. Wir drückten uns an diesem sonnigen Tag vor allem Verpflichtungen und ich erinnere mich, dass deine Augen so blau wie das Wasser gestrahlt haben. Wie oft wir an diesem Tag im Wasser waren, weiß ich gar nicht mehr genau, aber ich weiß – dass du meinen Kopf für kurze Zeit unter Wasser gedrückt hattest und ich es dir damit heimzahlen wollte, indem ich dich in den Schwitzkasten genommen habe.
Deine Lippen landeten auf meinen und ich wusste nicht, ob es ein Versehen war, aber ich konnte mich nicht von dir lösen. Meine Hände hielten deine Wangen und du zogst mich dichter in eine von deinen warmen Umarmungen. Wir wussten um die Folgen, wir wussten, dass unsere Freundschaft für immer beendet sein würde, dass wir uns wahrscheinlich nie wieder sehen durften. Wir wussten beide, dass dem hier ein Gespräch folgen würde, in dem wir uns beide versuchten zu erklären, dass jeweils der andere angefangen hatte und wir würden wohl beide versuchen zu vergessen, dass wir mitgemacht hatten.
Aber nichts dergleichen geschah. Deine Augen fanden, die meinen und es lag so viel Liebe in ihnen, dass ich darin ertrinken wollte.
Wir sprachen nicht darüber, wir blieben Freunde – genauso wie die Gefühle blieben.
Ich sacke auf die Knie und kämpfe gegen die Tränen. Die Gefühle waren immer noch da. Sie taten genauso weh und jetzt war niemand mehr da, mit dem ich darüber sprechen konnte. Wir beide hatten ein Geheimnis, das du mit in dein Grab genommen hast, während ich in der Welt der Lebenden an dem Geist unserer Liebe zerbrach.
Es war ein ebenso warme Sommertag – nur der Nachmittag am See rutschte in ferne Erinnerungen. Wir waren im Krieg gegen die Nazis und hockten in einem der vielen – Europa durchfressenen Schützengräben und bangten um unser Leben. Wir hatten es lange zusammen ausgehalten. 20 Jahre hatte unsere Freundschaft - 10 Jahre unsere Liebe, alt werden dürfen, als ein Bombeneinschlag tiefe Wunden in deinen Körper riss. Ich habe dich vor meinen Augen sterben sehen und für einen Moment hörte die Welt auf sich zu drehen. Eine Welle von voreiligem Glück durchflutete mein Körper, als du Lebenszeichen von dir gabst und ich wich keine der folgenden Stunden im Lazarett von deiner Seite. Du hast zusammenhangloses Zeug gebrabbelt, aber deine Witze brachten mich auch in diesem düsteren Augenblick zum Lachen. Ich hoffte, dass du dich erholen würdest und wir beide wieder nach Hause gehen würden, aber ich wusste, dass das unsere letzten gemeinsamen Stunden waren.
Du hauchtest dein Leben in meinen Armen aus und ich hielt dich fest, bis die letzte Wärme aus deinem Körper gewichen war. Sie wollten mich von dir wegbringen, aber ich bin nicht gegangen. Ich hielt dich so lange im Arm, bis dein Körper ganz steif wurde und auch das letzte Leben aus deinen Adern gewichen war.
Heute halte ich immer noch an dir fest Andrew. Ich stehe hier und kann nicht gehen. Ich weiß, dass wir hier enden müssen, aber ich hänge zu sehr an dem, was wir füreinander waren. Du hast mich zum Lachen gebracht. Du hast mich zum Tanzen gebracht. Du hast mich um Träumen, Hoffen, Lieben, Seufzen gebracht und jetzt? Jetzt bringst du mich zum Weinen. Ein gestandener Mann sitzt am Fuß einer Eiche und weint um eine Liebe, der keine Zukunft vergönnt war.
Grille
Re: Der erste Gedanke zum User über dir
von random.xme am 23.09.2024 23:03Was da wohl für Musik geträumt wird?
Grille
Re: Schreibzirkel: 52 Wörter
von random.xme am 23.09.2024 21:53Grille
Re: Schreibzirkel: 52 Wörter
von random.xme am 09.09.2024 09:42Grille
Re: Schreibzirkel: 52 Wörter
von random.xme am 09.09.2024 09:31Reisetechnischer Optimismus
KW 36: Selten
Freitag, 06.09.24 - 10:28
Die U-Bahn hat auch 2 Minuten Verspätung, wenn ich die Beine in die Hand nehme und meiner Sportlehrerin ein weiteres Mal zeige, dass die unterdurchschnittliche Note im Cooper-Test mehr als ungerechtfertigt war, dann könnte ich es schaffen. 14:23...14:24. Der ICE hält an.
Grille
Re: Schreibzirkel: 52 Wörter
von random.xme am 31.08.2024 20:52Wort KW 35: Anruf
Königskind – so nannten sie ihn am Anfang. Er hatte nur einmal versucht zu widersprechen. Nur einmal hatte er versucht seinen Vorgesetzten darauf hinzuweisen, dass das faktisch nicht ganz richtig war, dass dieses Land nur eine Königin und ihren Gemahl hatte. Es gab keinen König dessen Kind er sein konnte, aber das hatte ihm nur Strafarbeiten eingehandelt. „Denk bloß nicht du wirst hier, als was Besseres behandelt" keiften sie ihn an. „Denk bloß nicht dir wird hier der Arsch gepudert" die Ankündigungen die mit „Denk bloß nicht..." anfingen, waren die ersten Wochen besonders häufig. Mittlerweile dachte Jacob gar nichts mehr. Mittlerweile war er der festen Überzeugung, dass die Menschen ihm hier das Leben nur noch schwerer machen wollten.
Seine beste Freundin – Kindheitsliebe und erste Freundin (für eine bezaubernde Woche, in der er wirklich glaubte alles hätte sich zum Guten gewandt) verlobte sich mit ihrem Ex-Freund. Während sie doch einen Tag davor ihm ins Ohr geflüstert hatte, das nun endlich alles gut werden würde. Dass diese On-Off Beziehung nun endgültig vorbei war, dass sie nun klarsehen konnte und sich nach seiner Liebe sehnte. Pustekuchen. Er fror, während er von den anderen an einem früh-frühlingshaften Morgen beim Laufen abgehängt wurde. Jahrelanges Sportverweigern zahlte sich wohl nun aus. Er war immer der Ruhige gewesen. Er zog es vor im Orchester zu spielen als auf dem Fußballplatz wie seine Schwester einem Ball hinterherzujagen. Er zog es vor gemütlich auf dem Sofa seine Nase in ein Buch zu stecken, als mit dem Mountainbike seinen Vater in Sorge zu versetzen. Und doch war ausgerechnet er es, der nun zu weiteren Strafrunden verdonnert wurde, nur weil er als Letztes ins Ziel kam. Zu Langsam. Ungenügend, zu schwach. Er hatte die letzten Wochen alles hören müssen. Für jemanden, dem sonst immer alles in den Schoß fiel, der fremde Sprachen lernte, als wären sie nichts weiter als ein Rezept, was man einfach ein paar Mal ausprobieren musste, bis es wirklich vorzüglich schmeckte – für so jemanden waren die dauernden Niederlagen schwer zu ertragen. Der Wettkampf der einzelnen Zimmer – hier nannten die Leute es Stube, der war kaum zu ertragen. Vielleicht auch weil er der Grund war, weshalb sie auf einmal immer auf dem letzten Platz lagen. Das einzige, was er gut konnte, war alles ordentlich und sauber halten, kaum der Rede wert, wenn man auf die vielen verschiedenen Disziplinen schaute, in denen er nach und nach mit weniger als ungenügend abschnitt.
Seit seiner plötzlichen Abreise hatte er sich nicht mehr gemeldet. Viele Abende an denen er sich gegen den Wunsch wehrte einfach wieder zurückzukehren, einfach aufzugeben und sich selbst diese Niederlage einzugestehen. Viele Abende, an denen er sich immer wieder selbst schwor, dass er das schon irgendwie packen würde, und dass er die 5 anderen um ihn herum kein Recht geben wollte, dass er hier nichts zu suchen hatte. Auch wenn er das im tiefsten Inneren seines Herzens eigentlich schon längst selbst glaubte.
Der Anruf ging nach Hause – das Internet war gut, die anderen in einer Kneipe und deshalb schaltete Jake sogar die Kamera ein. „Hi Mom...Hi Dad" sprach er dann mit einem breiten – aber gefaktem Lächeln in die Kamera. Natürlich waren da die ganz normalen Fragen die Eltern an ihre Kinder hatten, wenn sie mit knapp 19 Jahren über Nacht entschieden in die Grundausbildung zu gehen – so weit weg wie möglich und sich dann über Wochen nicht anständig zu melden. Seine Mutter war immer etwas reservierter gewesen als sein Vater, der seine Emotionen und seine Sorgen deutlicher nach außen trug. Vielleicht war ihm seine Mutter deshalb immer ein klein wenig lieber gewesen.
Grille