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Die Suche lieferte 25 Ergebnisse:
Re: 🎲 #1 Schneeballschlacht 🎲
von Zladune am 14.12.2023 22:20askulloffoxes
Anticonformist
Re: 🎲 #1 Schneeballschlacht 🎲
von Zladune am 13.12.2023 22:05Mondscheinfuchs
eunoia
passionfruit
Ginny
Wifu
Re: 🎲 #1 Schneeballschlacht 🎲
von Zladune am 13.12.2023 21:40Saphyr
Marello
Midnightwalk
Nyani
Cassiopeia
Re: 🎲 Festlicher Frühling 🎲
von Zladune am 16.04.2023 23:55Of the wind, Terra firma and unparted sea?
Whether by accident or fortune, you and I
We are matter and it matters.
Name des Festes
Ein Tag vor der Erneuerung der Verbundenheit.
Das Fest der Verbundenheit überschneidet sich mit der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche: Der Frühling wird hier völlig dem Zeichen des Neubeginns gewidmet – es wird gefeiert, dass ein weiterer Winter überstanden wurde und mit dem Schmelzen des letzten Schnees sämtliche Sorgen und Altlasten verschwinden. Zeitgleich wird dieses Fest auch dazu genutzt, um seine Verbundenheit zu erneuern – die Verbundenheit zu seinen Liebsten, der Natur aber auch den Drachen und Wesen des Waldes, die in dieser Welt vielen Menschen als Partner zur Seite stehen.
Charaktervorstellung
Orion ist schon seit längerer Zeit angeheuert als persönliche Leibwache der „Stimme der Götter" – die oberste Wächterin Caeli, einer Art Hohepriesterin zu der Zeit, die in der Lage ist, Visionen der Götter zu empfangen. Jedoch sind die zwei unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Caeli Menschen mit ihrer kühlen, abweisenden Art abschreckt, zieht Orion andere oftmals mit seiner ansteckenden Lebensfreude, seinem Enthusiasmus und aufrichtigen Wärme in seinen Bann. Aufgrund dessen gelingt es ihm, anfangs unbeabsichtigt, deutlich erfolgreicher als seinem Schützling, die empfangenen Visionen zu verbreiten – weshalb man das kuriose Duo auch in manchen Kreisen scherzhaft „die Stimme und das Herz der Götter" nennt.
Kontext
Orion und Caeli entstammen beide dem PRS „The Headwinds" – jedoch weit aus der Vergangenheit, als das Wolken- und Erdreich noch Teil desselben Kontinents waren. Anders als der Großteil der Bevölkerung hat Caeli jedoch keine Zeit für Nichtigkeiten wie Feiern: sie muss ihren Pflichten nachgehen. Orion steht ihr dabei als ihr Leibwächter natürlich zur Seite – und sorgt damit vielleicht nur noch mehr für die verhasste Ablenkung, der Caeli so penibel aus dem Weg gehen wollte.
Der Atem der Nacht hing dunkel und schwer am Himmel, die Wärme der vorherigen Stunden nichts mehr als eine verblassende Erinnerung. Die Tage mochten bald länger werden, doch noch brachte das Verschwinden der Sonne eine Kälte mit sich, die selbst das Schutzritual kaum im Damm halten konnte. Der Schein des Mondes fand nur ab und an seinen Weg zwischen den dichten Kronen der Wälder. Wo sein sanftes Licht auftraf, malte es silberne Schleier aus Frost an die Spitzen der Tannennadeln, bedeckte die Gräser mit feinem, schimmerndem Eisstaub.
Niemand aus der kleinen Gruppe an Wächtern wagte es, einen Laut von sich zu geben. Als würde die stille Befürchtung in der Luft hängen, dass selbst das leiseste Wort das dargebotene Bild klirrend zerbersten lassen könnte – das oder sie fürchteten den Zorn der Person, die sie führte. Zurecht wohl, denn ihre Unbarmherzigkeit kannte keine Gnade, sollte jemand den Ablauf dieser uralten Tradition stören. An der Spitze der kleinen Gruppe an Menschen wies entschlossenen Schrittes, im langen, schneeweißen Gewand, die oberste Wächterin Caeli den Weg an. Ernst, die beißende Kälte vollständig ausgeblendet. Wie immer in Begleitung ihres treuen Schattens.
Für eine lange Zeit erfüllte lediglich das Knirschen des gefrorenen Grases unter ihnen die Umgebung, während der Mond über den Himmel zog. Bis die oberste Wächterin die Hand hob, die Gruppe unvermittelt zum Halt brachte. Eine Lichtung erstreckte sich vor ihnen. Ohne einen Befehl von sich geben zu müssen, lösten sich zwei Gestalten aus den hinteren Reihen. Der deutlich ältere der beiden spiegelte die ausdrucklose Miene der Wächterin, als er ihr einen eingerollten Stoff überreichte, zusammen mit einem Beutel, aus welchem schemenhaft das zarte Grün von Blättern seinen Weg in die Freiheit suchte. Zeitgleich trat sein Begleiter nach vorne, dem jedoch der Leibwächter der obersten Wächterin in dunkler Montur entgegentrat. Der Hauch eines Lächelns wurde ausgetauscht, als diesem ein Bündel überreicht wurde, welches mehrere Steine in einem netzartigen Gewebe enthielt – doch kaum berührten sich die Hände der beiden Männer, entwich einem ein gedämpftes Fluchen. Augenblicklich haftete jeder Blick verärgert auf dem Wächter, der seine schmerzende Hand schüttelte. Nun, jeder bis auf den des Leibwächters, der sich mit vergebener Mühe ein Grinsen zu verkneifen versuchte. Ein kollektives Schnauben erklang, bevor sich der älteste Wächter vor seiner Führerin in Weiß ehrfurchtvoll verbeugte. Sich dann umdrehte. Und schließlich mit dem Rest der Gruppe der oberste Wächterin und ihrer persönlichen Wache den Rücken kehrte. Kein einziges Wort wurde gewechselt.
Stille umhüllte die beiden Gestalten. Stille, die mit einem Mal vertrauter wirkte, kaum dass nur noch der Atem zweier Menschen zu hören war. Überraschenderweise war es Caeli, die diese Ruhe durchbrach. Selbst ohne die winzigste Regung in ihrem stoischen Ausdruck war das Verdrehen der Augen geradezu hörbar. „Irgendwann werdet ihr euch umbringen.“
Die abwertende Kälte vermochte es jedoch weder, Orions Gewissen zu bewegen, noch das vergnügte Grinsen aus seinem Gesicht zu bannen: „Ach was, wir sind praktisch ein Herz und eine Seele. Brüder! Wenn er mich umbringt, dann nur weil ich in Führung liege und er ein unglaublich schlechter Verlierer…“
Sie gab ihm gar nicht erst die Chance, den Inhalt der kleinen Wette näher zu erläutern, sondern fiel ihm mit einem „Mach dich lieber nützlich und häng die Leuchtstein-Laternen auf“, ins Wort, ehe sie sich abrupt umdrehte und zur Mitte der Lichtung stolzierte. Nicht jedoch ohne den Anflug eines Lächelns vor ihm verbergen zu können. Er erwiderte dieses mit seinem eigenen Schmunzeln: „Dein Wunsch ist mir Befehl.“
Für einen kleinen Moment erklang lediglich der dumpfe Klang von schweren Stiefeln, zusammen mit einem leisen, kaum wahrnehmbaren Scharren. Orion tat wie ihm befohlen, ließ Caeli in ihren Vorbereitungen versinken, hängte währenddessen sorgfältig jeden der eingewickelten Steine auf. Getreu ihres Namens bündelten diese bald die unsichtbare Kraft der Umgebung, gaben dabei ein beständiges, pulsierendes Glühen von sich. Die Lichtung war alsbald in ein sanftes, orangenes Dämmerlicht getaucht.
Kaum war die letzte Laterne platziert, brach eine Welle von Energie über Orion herein. Ergoss sich über ihn, mit der Zärtlichkeit eines leichten Sommerschauers. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Caeli hatte mit ihrem Gebet begonnen, sponn die natürliche Energie der Wälder wie ein Spinnennetz, welches sich von der Mitte des Platzes bis hin zu den ersten rauen Stämmen erstreckte. Die Bahnen dieser Energie mochten weiterhin dem Auge verborgen bleiben, doch die Präsenz dieser war unbestreitbar. Es war weniger, dass Orion sie spüren konnte. Nein, er hörte sie. Die Vibrationen, das stetige Summen und Wispern. Jeder Strom besaß seinen eigenen Ton, seine eigene, unverwechselbare Melodie. Er vernahm… das Flüstern des Windes über ihm. Das Rauschen von Schwingen, gedämpft und weit entfernt. Das Plätschern eines Bächleins. All diese Geräusche standen ihm zur Verfügung, ineinander verwoben wie die Saiten seiner Laute. Würde er auf diesen ebenfalls spielen, ein Lied komponieren können, dass diesen Wäldern würdig wäre?
Mit einem Mal erschlafften die Stränge, rissen ihn somit aus seiner eigenen, kleinen Welt. Er spürte den Blick, der auf ihm ruhte, noch bevor er sich gänzlich zu Caeli umdrehte. Ein undefinierbarer Ausdruck prägte ihr Antlitz. Orion erwartete bereits eine Zurechtweisung. Den verärgerten Vorwurf, dass er sie in ihrem Tun störte, anstatt seiner Pflicht nachzugehen. Doch nichts von dem kam. „Du wärst jetzt lieber auf dem Fest gewesen.“ Es war weniger eine Frage als eine simple Feststellung. „Du weißt, dass ich dir frei gegeben hätte, hättest du mich gebeten.“
Sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Bemühte sich, den Schatten der Betrübtheit aus ihrer Haltung zu verscheuchen. Sie scheiterte kläglich. Zu viel Zeit hatte Orion mit seinem Schützling verbracht, um sich von diesem schwachen Versuch täuschen zu lassen. Er verfiel in ein warmes Schmunzeln. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst, meine Liebe. Es ist mir immer eine Ehre, an deiner Seite zu verweilen. Zumal wir wohl morgen nach der Erneuerung des Schwurs genug höflicher Feierlichkeiten erleben werden.“ Sein Lächeln wuchs zu einem verschmitzten Grinsen an. „Vielleicht kriegst du es diesmal bei der Zeremonie sogar hin, nicht wieder denselben Fehler beim Tanz wie letztes Mal zu begehen.“
Flammender Zorn loderte in den goldenen Augen auf und Caeli verspannte sich sofort aufgebracht. „Ich habe keinen Fehler gemacht.“ Der Ton in ihrer Stimme nahm eine messerscharfe Kälte an. Eine offensichtliche Verwarnung an ihn, dass er seine nächsten Worte weise wählen sollte. Es gab nicht viel, das die Wächterin aus dem Konzept brachte. Orion gehörte allerdings auf jeden Fall dazu. Und er badete sichtbar in der Gewissheit, dass kaum jemand außer ihm, sich diese Kritik erlauben konnte.
„Natürlich hast du das. Erinnerst du dich nicht?“ Langsam begann er die Schritte des traditionellen Tanzes nachzuahmen, ging dabei in einen leises Singsang über: „Höre das Lied das im Winde schwingt. Spür wie der Frühling den Winter bezwingt. In der letzten Zeile trittst du immer zu weit mit dem linken Fuß vor. Letzten Mal wärst du beinahe gestolpert.“
Wäre ihre bewundernswerte Beherrschung nicht gewesen, hätte die Wächterin bestimmt ein animalisches Knurren von sich gegeben. „Du weißt nicht, wovon du sprichst.“ Ein provozierendes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Dann zeig es mir. Hier und jetzt“. Und zum ersten Mal seit langem… haderte Caeli. Die verärgerte Anspannung wich aus ihrer Haltung, machte ihrer statt einer ungewohnten Verunsicherung Platz. Sie schien diese Möglichkeit tatsächlich für einen unwirklichen Moment in Betracht zu ziehen. Ihr Blick haftete lange an ihm, schweifte dann zu der Mitte der Lichtung, in der um eine kleine Mulde herum alle Materialien für die bevorstehenden Schritte bereitlagen. „Das Ritual…“, begann sie zögerlich.
„Kann warten. In keiner Schrift steht es geschrieben, dass man sich vor der Vollendung der Zeremonie nicht einen kleinen Tanz erlauben darf.“ Er hatte recht und sie wussten es. Beide. Caeli gab ein lautloses Seufzen von sich, kam dabei ergeben näher. „Also gut. Aber nur bis zu der Stelle, an der ich den nicht existenten Fehler begangen habe.“ Schnippisch wie eh und je. Vermutlich wusste sie, dass er ihr sonst keine Ruhe mehr geben würde. Dennoch – ein Gewinn war ein Gewinn. Seine anfängliche Überraschung wandelte sich alsbald in ein freudiges Strahlen.
Er kannte den Tanz natürlich. Beliebt bei Festen und auf dem Hofe, doch bei den Kinder seines Dorfes auch ein Mittel der Disziplin, denn die Schritte waren schwer auswendig zu lernen und unterschieden sich je nach Jahreszeit. Wenn sie richtig ausgeführt wurden, sah es in großen Gruppen äußerst beeindruckend aus. Selbst wenn Caeli offensichtlich niemanden weiteren benötigte. Wie zu erwarten saß jede Bewegung perfekt, ging grazil und nahtlos ineinander über. Wie Wasserströme, die miteinander verschmolzen. Beinahe ließ es einen die starre, fast schon gelangweilt wirkende Miene vergessen.
Orion nötigte sich gar nicht erst dazu, seine Bewunderung zu verbergen. „Nicht schlecht.“
„Selbstverständlich,“ ertönte es knapp. „Ich könnte jeden Schritt im Schlaf vollführen.“
„Dann schließe deine Augen“, kam sofort der Konter, doch jegliche Herausforderung in seiner Stimme wurde überschattet von purem, neckendem Sticheln.
Eine Herausforderung, die sie zu seiner erneuten Verwunderung sogar annahm. „Wenigstens kann mich so dein idiotisches Grinsen auf dem Gesicht nicht ablenken“, gab Caeli kühl von sich, entlockte ihm damit ein kleines Lachen.
„Du magst mein Gesicht.”
Die Antwort blieb aus. Mit erhobenen Kopf gab die Wächterin nur ein leichtes Schnauben von sich, bevor sie demonstrativ den Kopf abwandte. Das kleine Lächeln bemerkte er dennoch.
Und er erwiderte es mit einer sanften Wärme, die selbst dann nicht aus seinen Augen wich, als er sich zu den ersten, vorsichtigen Schritten verführen ließ - Caeli gegenüber, doch die erwartete, respektvolle Distanz gewahrt. Meistens. Ab und an musste er sie bei der Hand nehmen. Ein unumgänglicher Teil des Tanzes. Doch er beließ es bei flüchtigen Berührungen, behutsam und seiner Partnerin die Möglichkeit gebend, sich seiner Nähe entziehen zu können.
Es dauerte nicht lange, um an der richtigen Stelle anzuknüpfen und noch deutlich kürzer, um diesem Moment der Sorglosigkeit zu verfallen. Orion schaffte es jedoch nicht, die Harmonie zu wahren. Die eigentlich fundamentale Synchronität zwischen den Tanzenden wurde jedes Mal im Keim erstickt, sobald seine Gedanken abdrifteten.
Aber konnte man es ihm verübeln? Caeli sah…bezaubernd aus. Die Bewegungsabfolgen schienen in ihren Körper eingraviert. Er wusste, dass sie sich alles über die Jahre anstandslos eingeprägt hatte. Jeder Schritt präzise, genaustens einkalkuliert. Das war schließlich ihre Pflicht. Doch kein Pflichtgefühl der Welt konnte allein…das erzeugen. Die anmutige Leichtigkeit, mit welcher sie über den frostbelegten Boden der Lichtung glitt. Die grazile Handbewegung, mit der sie jede Drehung andeutete. Ironischerweise war das zeremonielle Gewand, welches sie trug, wie für diesen Augenblick gemacht, betonte ihre zierliche Figur, wirbelte bei jeder Umdrehung sanft umher. Schwerelos, als würde sie mit dem Wind tanzen.
Seine Bewegungen hingegen nahmen alsbald eine fröhliche Beschwingtheit an, als er sich dem Takt seines Herzen hingab, sich lediglich vom Strom der Freude treiben ließ. Eine schwer zu zügelnde Energie. Ungezwungen, der inneren Melodie in seinem Kopf folgend, verfiel er in ein lebhafteres Tempo. Nur um dann zu spät zu bemerken, dass er abermals völlig aus dem Takt geraten war und seine Geschwindigkeit drosseln musste. Sein Part wirkte authentisch und unverfälscht. Voller kleiner Fehler, bei welchem jegliche Eleganz schlief, stattdessen purem Enthusiasmus die Bühne überließ. Ein chaotisches Duett, so unterschiedlich, wie Tag und Nacht. Wie Sommer und Winter. Wie sie selbst es waren.
Wenn Orion die Augen schloss, spürte er die Energie, die Essenzen ihres Wesens, die aneinanderprallten. Caelis Ausstrahlung, gefasst, ruhig, mit der strahlenden Intensität eines Sonnenaufgangs. So ungleich zu seiner eigenen, stürmischen Aura, voller Ungeduld und Unruhe, mit einer Energie, welcher der unendliche, nächtliche Himmel selbst nicht Herr werden konnte. Mit jedem Herzschlag pulsierte diese Energie in Wellen in ihren Adern, schwappten zu dem anderen rüber. Vermischten sich mit Strom des anderen, versuchten in diesen einzudringen, stoben letztendlich doch wie Funken an Glut auseinander. Ein nie enden zu wollender Kampf.
Bis…es auf einmal kein Kampf mehr war. Als die Energien zum ersten Mal eine gemeinsame Frequenz fanden, schickte dies einen elektrisierenden Schauer durch Orions ganzen Körper. Sein Herz schien ein paar Takte aussetzen, begann dann wieder zu schnell zu schlagen, geriet ins Stolpern. Sein Blick huschte heimlich zu Caeli – und traf auf den ihren. Fand seine eigene Verwunderung in dem Gesicht ihm gegenüber wieder. Einen eigenartigen, stillen Moment lang. Bis die Wächterin auf einmal ins Straucheln geriet.
Orion kam von selbst in Bewegung. Mit einem halben Schritt überbrückte er die restliche Distanz, umfasste mit einem leisen „Hab dich“ Caelis Taille, bevor sie das Gleichgewicht vollständig verlieren konnte. Es dauerte noch ein weiteren Moment, bevor die Erkenntnis einsickerte, was gerade passiert war. Ein schiefes Grinsen entkam ihm, dabei kämpfte er ein erheitertes Auflachen nieder: „Ich hab doch gesagt, dass dich dieser Teil des Tanzes immer aus dem Konzept bringt.“
Noch ein paar weitere Atemzüge lang verharrte er in dieser Position – ehe ihn die heiße Erkenntnis überrollte, wie nah beieinander sie gerade standen. Sofort ließ er von Caeli ab, nahm die angemessene Distanz ein, senkte entschuldigend den Kopf. „Verzeih.“ Sie entgegnete dem etwas, doch es war zu leise, kaum mehr als ein Flüstern. Wand dann den Blick ab. Verhalten rieb sich Orion den Nacken. Warum… fiel es ihm auf einmal so schwer ihr in die Augen zu schauen? Aus dem Augenwinkel konnte er beobachten, wie die Wächterin ihre Finger aneinanderrieb. Wie immer, wenn sie die Unsicherheit gepackt hatte. Mehrmals schien sie zu etwas ansetzen zu wollen. Doch bevor sie dies schaffte, ertönte lautes Brüllen am Himmel. Ein erleichtertes Aufatmen entrang beiden, dankbar für das nicht ganz so stille Zeichen, dass ihnen die Zeit davonrannte. Bald würde der Morgengrauen anbrechen. Und mit ihm, die Festlichkeiten beginnen.
Ein rascher Blick wurde ausgetauscht, ehe sich Caeli einen Ruck gab und entschlossenen Schrittes zur Mitte der Lichtung eilte. Orion sah ihr nach. Dann zum Rand der Lichtung. Ein schriller Pfiff erklang. Es dauerte nicht lange, bis eine Antwort kam. Ein Rascheln ertönte, als eine Silhouette aus dem Schatten des Dickichts herausbrach. Das Fell dunkel schimmernd im Dämmerlicht, den raubtierartigen Kopf stolz in die Höhe gereckt, bohrte sich ein unergründlicher Blick in seine Augen. Spiegelte das eisige Blau wider. Stumm, auf eine Anweisung wartend.
Orion gab seinem Partner ein Zeichen, ihm zu folgen. Lief dabei selbst in Richtung des Zentrums der Lichtung. Caeli hatte sich derweil vor die kleine Mulde gekniet, die sie ausgegraben hatte. War gerade im Inbegriff, das zarte Pflänzchen aus der schützenden Umhüllung zu befreien. Es schließlich vorsichtig in die Vertiefung zu legen. Wortlos beobachtete er sie dabei, wie sie dann den zusammengerollten Stoff in die Hand nahm. Ihn ausbreitete, bis dessen volle Größe ersichtlich wurde. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man diesen einfach für einen kleinen Teppich halten. Nichts weiter als ein verzierter Vorleger. Man musste schon genauer hinsehen, um in den detailreichen Motiven eine Geschichte zu erkennen. Eine Geschichte seines Volkes. Noch zu gut war Orion es in Erinnerung geblieben, wie lange Caeli an diesem Werk gesessen hatte. Bis in die späten Abendstunden hatte sie schweigend an dem gewobenen Stoff gesessen, hatte versucht, den wichtigsten Ereignissen der vergangenen Monde ein Gesicht zu geben. Sie in Bildern wiederzugeben. Anstandslos, ohne sich auch nur ein einziges Mal zu beschweren. Dabei gehörten Handarbeiten sicherlich nicht zu ihren Stärken. Erst recht nicht, wenn man Drachenschuppen einsticken musste.
Nun saß sie abermals vor dem Gewebe der Vergangenheit, musterte es beinahe ehrfurchtsvoll. Und begann es schließlich um den kleinen Setzling auf den Boden zu platzieren. Fast hatte er das Gefühl, dass sie einen kleinen Hauch von rabiatem Frust in ihr Tun steckte. Als sie fertig war, rutschte die Wächterin ein wenig von der Mulde weg. Ein stilles Zeichen. Kurz darauf folgte ein scharfes, Surren, das Rascheln von Flügeln. Dicht gefolgt von Krallen, die sich in Orions Schultern bohrten. Ein leises Lachen war zu hören, als helle, sandfarbene Federn sein Gesicht streiften, ein Schnabel sich in seine Halsbeuge presste. Dann war das eulenartige Wesen auch schon aufgesprungen, segelte zu dem kleinen Pflänzchen herab. Orions eigener Gefährte gesellte sich zu ihm. Beide Wesen blickten zu ihren Partnern empor. Caeli nickte und Orions Begleiter trat hervor, senkte seinen Kopf zu dem verwobenen Stoff unter ihm – und das blaue Feuer des Drachen begann seine Lefzen zu umspielen. Caelis Gefährte breitete währenddessen erneut seine Flügel aus und versuchte mit ein paar umständlichen Schlägen seiner Schwingen Luft zuzufächeln.
Der Stoff entflammte in Sekundenschnelle. Die kleinen Flammen fraßen sich in die verwobenen Bilder, zerstörten binnen weniger Augenblicke all die harte Arbeit, die dahintersteckte. Bis letztendlich nur noch schwarze, glühende Asche übrigblieb, den Setzling dabei umkreiste. Was immer in der Vergangenheit passiert war, war vergangen. Es war an der Zeit, sich von all dem zu lösen. Es in Erinnerung zu behalten, doch sich nicht von dem eingrenzen zu lassen. Die Erfahrungen würden einem auch so beim Wachsen helfen. So wie die Asche auch dem kleinen Setzling helfen würde zu gedeihen – die Asche und die Rückstände der Drachenschuppen. Es gab keine stärkere Magie, keine größere Macht. Bald würde mit dieser Unterstützung das zarte Pflänzchen, die Lebensrute, die der heiligen Stätte entnommen wurde, zu einem gewaltigen Baum heranwachsen. Ein weiteres schlagendes Herz, ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Menschen, ihren Partnern und der Natur selbst. Ein Zeichen für den Beginn eines neuen Kreislaufs.
Das Ritual war hiermit eigentlich vollendet. Nicht für Caeli. Die Wächterin begab sich näher zu dem kleinen Setzling, hielt mit einer schützenden Geste ihre Hände um den Spross. Borgte sich abermals die Kraft des Waldes, ließ diese auf das Pflänzchen herabrieseln. Sie würde noch lange hier sitzen und meditieren. Allein. Wenigstens bis zum Anbruch des nächsten Tages. Orion wusste das. Und noch ehe er registrieren konnte, was er tat, machte er einen Schritt auf seinen Schützling zu. "Caeli?" Eine sanfte Berührung von hinten folgte, doch die Wächterin ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken. Als hätte sie seine Anfrage erwartet. „Darf ich mich zu dir setzen?“
Ein knappes, wortloses Nicken. Orion folgte der Zusage, ließ sich ihr direkt gegenüber nieder. Streckte seine Hände aus, um Caelis Bemühungen zu imitieren. Seine Fingerkuppen streiften kurz ihren Handrücken– was ihm ein deutliches verschreckteres Zusammenzucken entlockte als Caeli selbst. Doch sie entzog sich dieser Berührung nicht. Vermutlich war sie bereits zu vertieft in ihrem Tun.
Das war es, was er vermutete. Zumindest so lange, bis die Wächterin ihre Stimme erhob. Ungewöhnlich kleinlaut. „Würdest du für mich singen, Orion?“ Das riss ihn aus der Konzentration. Überrascht blinzelte er die junge Frau an. Natürlich, es war nicht das erste Mal, dass er für sie ein Lied zu besten gab. Doch es war definitiv das erste Mal, dass sie ihn darum bat.
Seine Züge wurden weicher. Er nickte. Bald schon durchdrang eine ihm zu gut bekannte Melodie die Luft. Ruhig und so leise, dass man seine Stimme beinahe kaum von den restlichen Geräuschen des Waldes heraushören konnte. Irgendwann schlich die Sonne langsam über den Horizont. Ließ die ersten, tiefroten Strahlen vorsichtig über die Spitzen der Baumkronen streichen, bis diese die Lichtung erreichten. Orion lächelte ihr mit derselben Wärme entgegen.
Morgen. Morgen würde er seinen Schwur erneuern.
Lead to gold, spring from winter
Story from moted sky
Überschrift:
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Liedzitat:
The Oh Hellos - Zephyrus
Re: Freiwilligenliste - RSH hilft!
von Zladune am 05.03.2023 17:59Heyho alle zusammen!
Nun, da die erste Version der Liste bald schon online gestellt wird, wird es Zeit, dass ich mich auch mal melde.
Ich bin Saphyrs Schreibparterin und Co-Listenersteller Zladune – und möchte mich an dieser Stelle nocheinmal ganz herzlich für all die Rückmeldungen bedanken! Es hat uns sehr gefreut, so viel positives Feedback erhalten zu haben und neben uns noch weitere Befürworter dieser Idee zu finden.
Und auch ich bin selbstverständlich mit von der Partie! Neben Fragen, Anmerkungen und neuen Ideen bezüglich der Liste, darf man mich ebenfalls immer gerne anschreiben, wenn es um Worldbuilding und Charaktererstellung (Fokus auf Fantasy aller Art) sowie allgemeinen Austausch von Ideen (oder Musik!) geht.
Außerdem würde ich mich dazu anbieten, einfache gifs für Profile, Signaturen und Co. zu erstellen. Ich arbeite dabei mit Blender, allerdings warne ich gleichzeitig vor: Bin sicherlich kein Profi, habe nur meine groben Kenntnisse aus dem Studium etwas entstaubt. Sehr gerne nehme ich Vorschläge aller Art entgegen, werde aber meistens selber mal schauen müssen, ob und wie schnell oder einfach sich etwas umsetzen lässt. Falls sich jemand dafür interessiert, wie diese gifs aussehen können, den verweise ich gerne auf das Profil von Marello oder mir (oder fragt mich einfach gerne nach weiteren Probeexemplaren).
Blender ist übrigens ein kostenloses Open-Source Programm - also falls sich noch jemand dafür begeistern lässt oder es sogar kennt und sich darüber austauschen möchte: auch dafür bin ich gerne zu haben!
Ansonsten danke ich nochmal für all eure lieben Kommentare und man hört sich hoffentlich bald mal wieder.
LG, Zladune
Re: Ask Me Anything
von Zladune am 04.12.2022 16:43Etwas spät, aber japp, bin auch für Fragen offen ^^
Re: • Time to say goodbye •
von Zladune am 18.11.2022 15:58Vielen lieben Dank für all deine Mühen und Zeit, die du in RSH reingesteckt hast. Wir hatten zwar nur selten was miteinander zu tun gehabt, aber du warst mit Sicherheit einer der besten und hilfbereitesten Admins, die ich je erleben durfte. Wünsche dir alles Gute!
Re: Liederkette
von Zladune am 08.09.2020 11:21Dann muss ich wohl unter einem Stein leben, hab von dem Lied noch nie was gehört. Wäre aber wohl einer dieser Lieder, bei denen ich gleich am Anfang genervt das Radio im Auto ausschalten würde, obwohl der Mittelteil einigermaßen okay ist, denke ich... Allgemein aber definitiv nicht meins - Wobei ich fairerweise gestehen muss, dass es nur sehr wenige deutsche Lieder gibt, die ich freiwillig mehrmals anhören würde.
The Oh Hello's - Eat you alive