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Re: Ränge im Rollenspielhimmel
von Anticonformist am 07.02.2021 21:56@Midwinter: Für mich wirkt gerade dein aller erster Satz so, als gebiete es unser Verstand nicht, sich überhaupt mit sowas auseinanderzusetzen. Verstehe mich nicht falsch, aber ich sehe da offen gestanden nicht, wieso als Grund der Menschenverstand aufgeführt wird, wenn es doch gerade darum geht, an ein Hinterfragen zu appellieren, statt sich mit Gewohnheiten zufrieden zu geben.
Es wird immer etwas geben, das wichtiger ist. Gerade die von dir angeschnitten Themen verdienen auch meines Erachtens nach sehr viel mehr Aufmerksamkeit als sich hier auf RSH über die Rängebezeichnung aufzuregen. Doch das stand hier nun mal nicht zur Debatte. Wenn ich aber für mich sprechen darf: tatsächlich habe ich mich mit jedem von dir angeschnittenen Thema bereits auseinandergesetzt und gewisse Angewohnheiten/meinen Lebensstil angepasst. Und das dank was? Aktives Hinterfragen. Reflektieren. Eine Meinung bilden. Mein Anreiz war, das (oder bestenfalls [wie du es vielleicht sogar bereits machst – zumindest meine ich das aus deinen Zeilen herauszulesen] wirklich alles!) doch etwas kritischer zu hinterfragen, als es so ins Lächerliche zu ziehen, wie es manche hier getan haben.
Dieses „es gibt wichtigeres“ sollte – und da hoffe ich doch, dass wir uns einig werden – nämlich nicht zur einfachen Ausrede gemacht werden, um sich mit solchen Themen gar nicht erst auseinandersetzen. Ist das zu viel verlangt? Ich denke nicht. Zumal man gerade in den von dir angeschnittenen Bereichen sehr viel Leid ersparen kann...
Re: Ränge im Rollenspielhimmel
von Anticonformist am 07.02.2021 19:53Ich glaube, dass wir uns da im Wesentlichen einig sind. Stimme all dem zu! Wie auch privat gesagt: deine Beiträge sind eine (wenn sogar die einzige) Bereicherung in diesem Thread. Daher nochmal: Thanks for your TED TALK. ♥
Re: Ränge im Rollenspielhimmel
von Anticonformist am 07.02.2021 19:05@LittleMermaid: Hinsichtich der Ränge sehe ich das auch so. Auch, weil ich bislang nie aktiv darauf geachtet habe.
Man könnte sich im Gegenzug dennoch wieder fragen: Wieso ist es nur im öffentlichen Raum „nötig“, aber im „Privaten“ gänzlich zu missachten? Wie viel „wert“ hat die ganze Debatte dann?
Wenn man tatsächlich, den von dir betriebenen Denkprozess hinter sich gebracht hat, dann bin ich da voll und ganz deiner Meinung! Doch bei vielen sehe ich das nicht (auch im privaten Diskurs).
Re: Ränge im Rollenspielhimmel
von Anticonformist am 07.02.2021 17:26Ohne jetzt groß ein Fass aufmachen zu wollen - so ganz unberechtigt ist der Einwand nicht. Mich stört es zwar auch nicht. Doch die Frage, die wir uns alle stellen sollten ist: Warum? Warum stört es uns nicht?
Das eigentliche Problem, das hier im Raum steht, ist, ob gewisse Wörter tatsächlich neutral sind. Ich bin zwar kein (hist.) Linguist, aber ich kann mir aufgrund der Historie sehr gut herleiten, inwiefern die heutige Sprache geprägt wurde und welche Vorstellungen man zum Zeitpunkt der Wortschöpfung hatte. Viele kommen immer wieder mit dem Einwand „Frauen sind doch auch miterfasst“, eben weil es ja angeblich so neutral sei... Aber das stimmt nicht. Ursprünglich waren Frauen in der männlichen Form gar nicht mitgemeint. „Aus der Sprachforschung ist bekannt, dass sich Frauen bei der Verwendung männlicher Formen, z. B. durch Begriffe wie Professorenschaft, Politiker, oftmals nicht angesprochen fühlen. Die thematisierten Aspekte werden auch von Männern häufig nicht mit Frauen in Verbindung gebracht. So verschleiert eine ausschließliche Verwendung maskuliner Personenbezeichnungen, in denen Frauen lediglich mitgedacht werden, die Präsenz von Frauen.“
Denen, die es interessiert, kann ich gerne mal eine Wortlautanalyse zukommen lassen. Super interessant. Muss man aber auch Zeit und Lust für haben.
Jedenfalls: da Sprache einen sehr starken Einfluss auf unsere Vorstellung hat und uns damit sehr wohl prägen kann (bspw. ob man es als normal oder nicht erachtet), sollte man das keineswegs als Kleinigkeit erachten. Sprache ist ein äußerst mächtiges Instrument - was (unterstellt) gerade jedes RSH-Mitglied wohl allzu gut weiß. Daher kann durch Sprache auch ein gewisses „Machtgefälle“ ausgedrückt werden - ohne es vielleicht bewusst gemeint zu haben; einfach, weil man mit dieser Wertevorstellung groß geworden ist. Und das ist das „Problem“. Nur weil sich hier manche aus Gewohnheit damit abgefunden haben und es als unproblematisch ansehen, heißt es noch lange nicht, dass es bislang richtig, gar eine Kleinigkeit ist.
Das soll jetzt meinerseits nicht heißen, dass ich vom RSH-Team fordere, genderkonforme Bezeichnungen zu wählen. Denn als nächstes würde sich dann die Frage stellen: Ist es mit diesem *in/*innen wirklich schon behoben? Was ist mit jenen, die sich keinerlei Geschlecht (als gesellschaftliches Konstrukt) zuordnen? Und, und, und...
Eine Lösung hierfür vom einfachen RSH-Team einzufordern, erachte ich als verfehlt, gar unzumutbar. Es ist und bleibt eine sehr schwierige Frage, für die es bislang keine allseits befriedigende Lösung gibt.
P.S.: Bitte bedenkt, dass es für manche von Wichtigkeit zeugt. Daher ist es nicht nötig, das derart ins Lächerliche zu ziehen.
Re: Ja ODER Nein
von Anticonformist am 06.02.2021 23:06Nein.
Schreibst du regelmäßig in deinen Plays?
Re: Der erste Gedanke zum User über dir
von Anticonformist am 06.02.2021 22:44Auch eine nette Person. Genauso wie @NathanDrake.