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marvel one shots.

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AlinaStarkov
Gelöschter Benutzer

marvel one shots.

von AlinaStarkov am 28.04.2021 16:47

Ein kleiner OneShot angelehnt an die after credit scene von Avengers. Natasha Romanoff/Clint Barton. 'cuz Clintasha is Endgame.



Fahles Sonnenlicht fiel durch die nur halb zugezogenen Vorhänge, tauchte den Raum in ein mattes gelbes Licht. Zu hell, wenn es nach Natasha Romanoff ging. In der Regel waren nicht nur die Vorhänge vollständig geschlossen, sondern auch der Rollladen vor dem Fenster heruntergelassen.
Zu lange schon war die Dunkelheit eine Art freundschaftlicher Begleiter; war während ihrer Zeit an der Red Room Academy in ihr Leben getreten, war seit dem präsent.

 

Mit dem Fernbleiben dieser totalen Finsternis, begann der eigentlich tiefe Zustand ihres Schlafes zu bröckeln und sie wollte sich dem Problem annehmen.

Betonung auf wollte. Jeder Muskel in Natashas Körper schmerzte, als hätte sie sich bei einem besonders anspruchsvollen Training bis über jede Grenze verausgabt. Als könnte man die Rettung New York Citys vor einer Invasion der Chitauri überhaupt damit vergleichen.
Eine Reihe an Bildern flutete ihren Verstand, erinnerte sie daran, dass es tatsächlich geschehen war und nicht nur ein Traum.
Gott sei dank mussten sie sich nur bedingt mit den damit verbundenen Reparaturkosten und vor allem deren Höhe auseinandersetzen. Tony Stark hatte sich dem mit angenommen und ließ diverse Kontakte spielen. Da hätte den Vogel innerhalb dieses ohnehin schon skurrilen Szenarios wohl noch vollends abgeschossen.

Es kostete einiges an Mühe, überhaupt nur die Augenlider zu öffnen. Praktisch sofort bereute die Rothaarige ihr Vorhaben wieder, fühlte es sich doch an, als würde Schmirgelpapier über ihre empfindlichen Skleren scheuern. Kein sonderlich angenehmes Gefühl.

Natasha stöhnte leise, kniff die Augen lieber wieder zusammen. Sie hatte zwar eine Alieninvasion abgewendet, die Nachwehen jedoch waren die Deluxeversion eines wirklich unangenehmen Katers.
Ein klares Zeichen dafür, dass sie weder mit irgendeinem experimentellen Serum, oder einem modifizierten Kampfanzug ausgestattet war, sondern sich einzig und allein auf ihre Fähigkeiten im Rahmen ihres menschlichen Daseins verlassen musste.

Augenblicke – ganze Minuten vermutlich – nahm es in Anspruch, bis er mentale Befehl an ihre äußeren Extremitäten auch nur im Ansatz umgesetzt werden konnte. Zumindest schaffte sie es, mit Zehen und Fingern zu wackeln.
Durchaus resignierend stellte die Frau alle Bemühungen der Mobilisation ein. Es gab auch noch ein später, in der Hoffnung, dass die bleierne Schwere bis dahin ein wenig aus ihren Gliedern gewichen sein würde.

Als die Russin das nächste Mal erwachte, flogen ihre Lider praktisch von alleine auf. Das Schlafzimmer war in das goldene Licht der Mittagssonne getaucht.

Probehalber war sie noch einmal um das Bewegen von Armen und Beinen bemüht, dieses Mal mit Erfolg.
Aus einer inzwischen unbequemen halben Bauchlage kämpfte sie sich vollends auf die Seite, das eine Bein von sich weg abgewinkelt.

Ein Brummen in ihrem Nacken ließ Natasha das Blut erst in den Adern gefrieren und ihren Herzschlag aussetzte, ehe er in doppeltem Tempo weiterjagte.
Ihre Hand schob sich binnen einer Sekunde unter ihr Kopfkissen und tastete nach der dort liegenden Waffe.

"Hey Nat, nur noch ein bisschen...", wurde es gegen die Haut ihrer Halsbeuge gemurmelt, ehe sich ein Arm um ihre Taille legte und die Rothaarige so festhielt.

Fast hätte sie ein erleichtertes Lachen ausgestoßen, als bis in ihr Bewusstsein durchgedrungen war, zu wem die ihr nur allzu vertraute Stimme gehörte : Clint. Nach ein paar weiteren Herzschlägen lockerte sie den Griff um die Waffe und zog ihre Hand schließlich ganz zurück. Leer.

Sich eine erste Spur entspannend, begann sie in ihren Gedanken nach den Erinnerungen zu wühlen, welche seine Anwesenheit in ihrem Bett erklärte. Ein kurzer Blick an sich herunter unter die Decke zeigte, dass sie zumindest noch vollständig gekleidet war.
Es gab wahrlich schlimmere Umstände zu erwachen, dennoch wusste Natasha gerne, wer in ihrer Wohnung wann ein und aus ging, besonders wenn man sich am Ende das Bett miteinander teilte.

Sie erinnerte sich an den Burgerladen und wie erschöpft sie alle das Essen vertilgt hatten, um irgendwie an etwas neue Energie zu gelangen, ehe sich ihre Wege wieder trennten.
Als die Russin ihre Position noch einmal veränderte, kam von Clint ein grummelnder Laut als Antwort, oder vielmehr als Reaktion darauf.
"Kannst du nicht einfach aufhören zu zappeln und auch noch ein wenig schlafen? Wir haben heute frei."
Wie zur Untermalung seiner Worte schob der Mann seinen anderen Arm unter ihrem Kopf hindurch und legte ihn von vorne sanft über ihre obere Brust, zog sie noch ein wenig enger an sich – falls dem überhaupt möglich war.

Für einen kurzen Moment lang fühlte sich Natasha mit dieser direkten Nähe dezent unwohl. Vor einigen Jahren, praktisch ihre gesamte Kindheit und Jugend über, hatte man ihr das Bedürfnis nach Nähe systematisch ausgetrieben. Sie hatte sich selbst lange Zeit darin verloren. War zu dem geworden, was der Red Room aus ihr hatte machen wollen und letztlich gemacht hatte : Black Widow.

Es hatte gedauert, bis sie wieder sich selbst gefunden hatte. Sich daran erinnerte, wer sie eigentlich war.
Clint hatte einen nicht geringen Teil dazu beigetragen, wofür sie ihm auch heute noch insgeheim dankte – obschon sie jede Lebensschuld, welche zwischen ihnen bestanden hatte, in den vergangenen Jahren aus dem Weg geräumt worden war.

Je länger sie seinen Griff um ihre Körpermitte und Oberkörper spürte, ebenso das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs an ihrem Rücken, desto mehr gelang es ihr, sich darauf einzulassen.
Die Nähe nicht nur anzunehmen, sondern auch zu genießen.

"Ja, ein bisschen noch", bestätigte die Frau leise, um den Schlafenden nicht wieder zu wecken. Warum er bei ihr schlief und nicht bei sich, würden sie später noch erörtern. Als hätte Clint sie dennoch gehört, gab er ein zufriedenes Brummen von sich.

Die Red Room Academy hatte sie brechen wollen und allein zu deren Zwecken wieder zusammensetzen. Eine Waffe aus ihr schaffen. Ein kaltes, erbarmungsloses und vor allem funktionierendes Monster.
Und doch hatte die Rothaarige den Schritt gewagt, Russland und ihre dortige Tätigkeit innerhalb des KGB hinter sich zu lassen. Hatte sich hier in New York ein neues Leben aufgebaut, hatte Freunde gefunden, so etwas wie eine nie wirklich gehabte Familie.
Kürzlich erst hatte sie sogar mit die Welt gerettet und wusste nur zu gut, wie es sich anfühlte, lebendig zu sein.
Wusste ganz genau, wer sie war : Natalia Romanova.

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