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Faszination & Vorliebe für Dark-(Romance)-RPs und Bücher

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antares

32, Männlich

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Beiträge: 23

Faszination & Vorliebe für Dark-(Romance)-RPs und Bücher

von antares am 11.07.2025 14:17

Hey an alle :) Ich habe mich hier noch nicht vorgestellt, deswegen mach' ich das in diesem Zuge auch kurz. Ich bin Nicholas "Nick" und ein Rückkehrer bezüglich RSH. Über die letzten Jahre haben ich und auch viele meiner Freunde bemerkt, dass das Genre "Dark Romance" in RPs und generell Büchern starken Zulauf und Zuspruch findet. Nicht zuletzt mit BookTok auf TikTok etc.

Ich wollte euch mal fragen, was euch (diejenigen, die dieses Genre mögen!) dahin zieht und warum ihr das so mögt und vielleicht auch mal andere Seiten hören, warum man es eher nicht mag. 

Hoffentlich gelingt es mir (und vllt auch anderen Interessierten) dann eher, dieses Phänomen zu verstehen! :]

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Mariposa

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Beiträge: 2626

Re: Faszination & Vorliebe für Dark-(Romance)-RPs und Bücher

von Mariposa am 11.07.2025 14:30

Interessante Frage! Ich lese tatsächlich eigentlich nur Dark Romance. Mir gefallen einfach die Themen, die dort angesprochen werden. Auch mag ich Tabubrüche bzw. teilweise den Reiz des Verboten. Mir ist zeitgleich klar, dass es für einige auch too much oder verstörend ist, aber ich unterschiede auch ganz klar zwischen Fiktion und Realität. Nur weil ich gerne Reverse Harem, Stalker etc. lese, will ich das ja nicht auch unbedingt im echten Leben. 
Ich würde mich aber insgesamt als ziemlich abgehärtet beschreiben, es gibt also wenig, was mich wirklich schockiert. Und ich glaube, in gewisser Weise ist Dark Romance für mich psychologisch gesehen fast wie eine merkwürdige Art der Therapie. 

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vitaemint

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Re: Faszination & Vorliebe für Dark-(Romance)-RPs und Bücher

von vitaemint am 12.07.2025 21:58

Honestly, ich glaube, es ist der gleiche Grund, warum so viele Menschen True Crime oder Horrorfilme (am besten noch nach wahren Begebenheiten) mögen. Aber ich zieh den Vergleich lieber mal direkt zu True Crime, weil Dark Romance meiner Meinung nach kaum was Anderes ist plus Grenzüberschreitungen, die noch romantisiert werden. 
Wahrscheinlich ist das auch Eskapismus, eben in Extreme, die man sonst nicht erlebt. Ich persönlich kann dem absolut nichts abgewinnen. 
Vielleicht hat es generell etwas mit Verrohung zu tun, dass solche Literatur gerade so einen Aufschwung erlebt. Und die Romantisierung dessen, welche die Gewalt natürlich dementsprechend abschwächt und harmloser erscheinen lässt. Vielleicht auch das Gefühl, sich diese Liebe "verdienen zu müssen", oder um eine Liebe zu kämpfen, wenn man "weiß", dass sie die richtige ist, sodass man quasi die "Bereitschaft zum Leiden" zeigt. Generell finde ich viele (ich sage nicht alle, weil ich nicht alle kenne) Dark Romance Bücher problematisch mit dem Zeichen, das sie setzen. 


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tomorrow.

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Beiträge: 41

Re: Faszination & Vorliebe für Dark-(Romance)-RPs und Bücher

von tomorrow. am 22.07.2025 16:55

Für eine Person, die selbst gar kein Dark Romance liest, hab ich wahrscheinlich Mal wieder viel zu viele Meinungen - weil ich vom Thema Bücher einfach nicht die Finger lassen kann. Schwierig, i know.

 

Auf der einen Seite, fehlt auch mir das Verständnis für diesen plötzlichen Trend. Und ich frage mich, ob und inwieweit diese Bücher, sich auf die Wahrnehmung von zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken. Da ist auf jeden Fall die Sorge, dass bestimmte Tabus salonfähiger, Probleme weg-romantisiert und das Verständnis von Konsens negativ beeinflusst werden. Gedanken, die sich einem schnell aufdrängen - und ein solcher Einfluss wäre schlimm.Sehr sogar.

Auf der anderen Seite, erwähnt wurden bereits Horrofilme und True Crime, dazu kommen Dramen, Tragödien, brutale Killer- und nicht zuletzt auch Rollenspiele - setzen wir uns nicht fast alle in irgendeiner From Medien aus, welche die Grenzen des real Möglichen, Erträglichen, Akzeptablen sprengen?
Aaaahhhh. Ich weiß grad nicht wo und wann, aber ich meine irgendwo das Wissen aufgesogen zu haben, dass das sogar gut für uns ist. Katharsis und so - der Rahmen aus der Realität auszubrechen und bestimmte Emotionen (egal ob Ängste, Erotik, dunkle Fantasien) gefühlt kontrolliert und ohne reale Folgen erleben zu können.
Wichtig ist ein reflektierter Umgang mit eben diesem Lesestoff, eine Kontextualisierung - die man den Leser*innen aber vielleicht auch zutrauen sollte?

Denn was ich auch beobachte, insbesondere hinsichtlich verschiedener BookTok-Trends ist vor allem eines: Kritik an "Frauenliteratur". Anführungszeichen. Ihr wisst was ich meine.
Und das ist eben leider ein Trend, so viel älter als TikTok, Social Media & co. Frauen wird besorgt über die Schulter geschaut, die Boyband madig geredet, einst eine Hysterie unterstellt, allein schon sollten diese zarten Individuen ein Buch in die Hand genommen haben - die Interessen von Frauen werden gern unter ein Mikroskop gepackt, bewertet, kritisiert. 
Und damit sollten wir auch in diesem Fall aufpassen - nicht, indem wir wegsehen, jeden Dark Romance Trope ungefragt abnicken, aber vielleicht indem wir den Leser*innen zutrauen, die Realität von Fiktion unterscheiden zu können und uns fragen: Sag mal, sind wir eigentlich mit allem so kritisch, wie wir es jetzt gerade mit diesem einen bestimmten Trend sind?

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