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Der Spiegel der Toten Endlich Komplett

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Levitarius83

40, Männlich

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Beiträge: 393

Der Spiegel der Toten Endlich Komplett

von Levitarius83 am 27.08.2021 11:38

Kapitel 1

Der Anfang

Es war ein sonniger Morgen hier am Rande der Stadt. Die kleine Gasse war eine von vielen und wurde von den meisten Bewohnern als Müllhalde benutzt. Auf der Rückseite befand sich eine große Mauer, auf der hin und wieder Katzen umherstreiften.
Auf der rechten Seite der Gasse standen zwei große, mit Müll beladene Container und daneben eine kleine, mit Essensresten befüllte Tonne. Die Fliegen tummelten sich um den Abfall und hinter einem der Container hörte man ein stetes Rascheln. An der Seite guckte ein kleiner grauer Schwanz hervor und wackelte hin und her. Auf der linken Seite lag jede Menge Hausmüll und ein alter blauer Schlafsack. Der Schlafsack hob sich in der Mitte leicht an und senkte sich gleich wieder. So, als würde jemand darunter atmen. Über dem ihm hing eine defekte Feuerleiter, auf der eine kleine Spinne balancierte.
Als plötzlich ein lauter Schrei ertönte und ein junger Mann unter dem Sack hervorgesprungen kam. Er sprang wie wild umher und seine Hände klopften über seinen Körper. So, als würde er etwas verscheuchen wollen, das unter seiner Kleidung krabbelte. Als kurze Zeit später eine kleine Maus aus seinem Hosenbein rutschte und weglief.
"Du Mistvieh!", brüllte er ihr hinterher und hob die Hand zu einer unflätigen Geste.
Es dauerte etwas, bis er sich beruhigt hatte. Als wie aus dem nichts ein Kichern zu hören war. Verwundert sah er sich in der Gasse um und entdeckte eine Frau am Eingang. Verärgert betrachtete er sie abschätzig. Die junge Frau stand nicht weit von ihm entfernt, sie hatte eine Einkaufstüte neben sich stehen und hielt sich die Hand vor den Mund. Um ihr zartes Kichern zu verbergen. Ihr langes schwarzes Haar wurde vom Wind hin und her geweht. Das Sommerkleid, was sie trug, passte sich sanft den Konturen des Körpers an. Die Töne Rot, Gelb, Orange und Weiß vermischten sich in ihrem Sommerkleid zu einem Meer aus Farben.
Er ärgerte sich über sie, hob die Hand zu einer drohenden Geste und rief ihr etwas zu.
"Hey, was gibt es da zu kichern? Das ist nicht komisch! Hatten Sie schon mal eine Maus in der Hose?", noch während er sprach, begann sie lauthals zu lachen.
Er kam sich veräppelt vor und bewegte sich langsam auf sie zu. "Hey hören Sie auf zu lachen! Das ist unhöflich!", tadelte er sie.
Die Frau blickte ihn immer noch lachend an und rümpfte die Nase, als sein Geruch zu ihr vordrang. Jedoch fiel ihr auf, dass er trotz seiner heruntergekommenen Kleidung eine sehr gute Figur hatte. Seine Hose war löchrig und kaputt, wurde aber noch von einigen Fäden zusammengehalten. Das Shirt schlabberte an seinem Körper und war mindestens zwei Nummern zu groß. Seine braunen Haare und sein Bart waren verfilzt. Doch dann bemerkte sie seine Augen. Sie waren so blau wie die Tiefen des Ozeans, sodass sie nicht mehr aufhören konnte hineinzuschauen. Es dauerte etwas, bis sie wieder zu sich kam und nickte ihm zu. "Entschuldigen Sie bitte! Ich weiß, dass das nicht komisch war. Aber es sah doch so lustig aus, wie Sie da herumgetanzt haben.", in dem Moment, wo sie das sagte, musste sie sich das Kichern wieder verkneifen.
"Passen Sie auf! Als Wiedergutmachung nehme ich Sie mit in meinen Garten. Dort können Sie duschen, bekommen etwas Essen und zu trinken. Was halten Sie davon?", bot sie ihm an und nahm dann wieder ihre Einkaufstüten.
„Falls Sie mitwollen, folgen Sie mir! Ansonsten, nochmals Entschuldigung."
Sie wusste nicht genau, warum sie ihm das angeboten hatte, aber sie spürte, dass es richtig war. Es war etwas, das passieren musste.
Er sah sie für einen Moment misstrauisch an.
Das ist gar keine schlechte Idee. Was zu essen, was zu trinken; das alles hätte er heute noch erbetteln müssen oder sogar stehlen. Er war jung und sie so zierlich, also was sollte ihm passieren, dachte er sich. Er entschied sich dafür und nun lief er in die Gasse. Dort holte er einen kleinen Rucksack und folgte der Frau.

Sie war bereits losgegangen und hastig eilte er ihr hinterher. Als er zu ihr aufgeschlossen hatte, sah er sie prüfend an. Ihr Körper war einfach der Wahnsinn, der sehr gut mit dem Kleid harmonierte. Das war ihm vorhin gar nicht aufgefallen, bemerkte er und kratzte sich unbewusst am Kopf. Am Handgelenk trug sie ein silbernes Armband mit einem kleinen Herz dran und um den Hals eine Silberkette. Es war zwar nicht zu erkennen, was an der Kette dranhing, aber er wollte sich ihr wegen seines Geruchs auch nicht nähern. Er selbst hasste sich dafür, aber was sollte er machen? Einmal im Monat duschen war schon Luxus. Sie schmunzelte vor sich hin, als sie ihn hinter sich herlaufen sah. Er war noch so jung, stellte sie fest. Dann bog sie ab und folgte dem Straßenverlauf. Rechts und links standen kleine, vierstöckige Wohnhäuser mit kleinen Vorgärten. Am Ende der Straße kamen sie zu einem Kanal, dort überquerten sie eine Brücke und folgten dem Weg nach rechts in eine Kolonie. Von hier aus führte ein Weg quer durch die Anlage, bis sie am Ende zu einem Haus mit Garten kamen. Dort öffnete sie die Tür am Eingang und drehte sich zu ihm um. „Kommen Sie bitte rein, der Einkauf muss in den Kühlschrank.", forderte sie ihn auf.

Das Haus
Er nickte zustimmend und folgte ihr, blieb aber im Garten stehen. „Das ist hier wohl so üblich, dass die Gartentüren nicht abgeschlossen werden.", stellte er fest und sah sich um. In der Mitte des Gartens befand sich ein Beet mit den unterschiedlichsten Pflanzen darin. Rechts hinten sah er eine kleine Dusche im Garten und daneben einen Pool. Doch links in einer Ecke stand eine merkwürdig aussehende, goldene Vase. Sie Sie war circa einen Meter hoch und hatte eigenartige Gravuren auf ihrer Oberfläche. Die Pflanze darin hatte er noch nie gesehen. Es waren große, trompetenförmige, gelbe Blüten, dessen grünes Gestänge sich an einem langen Stab hoch schlängelte. Er wollte sie später danach fragen und stellte sich dann schließlich auf den Steinweg, der durch den Garten zum Haus führte. Dort wartete er auf sie und schaute nervös in der Gegend umher. Er wusste nicht genau, wo er hinsollte, deswegen blieb er stehen. Die Frau war im Haus verschwunden und kam erst einige Minuten später wieder.
"Hey, junger Mann, warum gehen Sie nicht erst mal da vorne duschen?", bat sie ihn schließlich und kam mit einem Handtuch und Seife auf ihn zu. Er wollte gerade ausweichen.
"Schön hierbleiben! Hier bitte, nehmen Sie das!", sagte sie und legte ihm die Sachen in die Hände. Zögerlich und mit leichtem Unwohlsein nahm er die Leihgabe und dankte ihr. Dann ging er auf die Dusche zu und schaute sich noch mal um, ob sie weg war. Er stellte den Rucksack beiseite. Als die Luft rein war, zog er sich alle seine Sachen aus und warf sie auf seinen Rucksack. Nun betrat er die Dusche und schaltete sie ein. Zu seiner Überraschung war das Wasser nicht kalt. Andererseits hatte er noch nie eine Dusche im Garten benutzt. Nachdem er sich gewaschen hatte und auch seine Haare und den Bart von all dem Dreck befreit hatte, schaltete er das Wasser ab und betrachtete die braune Suppe, die im Abfluss verschwand. Nun ging er nach draußen und trocknete sich ab. Er wollte gerade nach seinen Sachen greifen. Doch sie waren verschwunden. So wickelte er sich das Handtuch um die Taille und ging zum Haus. Vor der Eingangstür stand ein Hocker und darauf lagen eine neue Jeans, Boxershorts, Socken, ein T-Shirt, ein Kamm und eine Nagelschere. Zunächst kämmte er sich die Haare und den Bart durch und begann sich die Finger und Fußnägel zu schneiden. Was eine Menge Arbeit war. Als er dann fertig war und auch die Sachen angezogen hatte, sah er sich weiter im Garten um. Das Haus war sehr schön. Es war ein doppelstöckiger Bau mit einem schwarzen Spitzdach und weiß verputzten Wänden. Die schwarzen Fenster und Türrahmen rundeten das Gesamtbild ab. Dann ging er zur Tür und betätigte die Türklinke. Doch diese war verschlossen. Fragend sah er sich rechts und links um. Da erschien an der rechten Hauswand ein merkwürdiges Symbol. Er schloss die Augen für einen Moment und als er sie wieder öffnete, war es verschwunden.
„Was war das?", überlegte er und beschloss um das Haus zu gehen. Er tat das Gesehene als Einbildung ab.
Kurze Zeit später sah er auf der Rückseite des Hauses einen riesigen Steingarten mit einem kleinen Gartenhaus aus Holz. In dem Haus standen ein Tisch und zwei Stühle. Davor befanden sich zwei Sonnenstühle und eine merkwürdig aussehende Pflanze. Als er schließlich ins Gartenhaus rein ging, schaute er sich kurz um und bemerkte das Tablett auf dem Tisch. Darauf standen Limonade und Sandwiches bereitgestellt. Daneben lag ein Zettel mit einer Nachricht für ihn.
"Bediene dich, bitte! Ich bin in 30 Minuten wieder da.", las er sich die Nachricht durch. Mit einem Lächeln auf den Lippen nahm er die Limonade und goss sich etwas in ein Glas. Dann trank er einen riesigen Schluck. Worauf er zu husten begann. „Das war zu gierig", dachte er sich. Dann setzte er sich auf einen Stuhl und zog den Teller mit den belegten Broten an sich ran und begann zu essen. Gierig und hungrig leerte er den Teller. Nachdem er fertig war, musste er aufstoßen und nahm sich noch ein Glas voll mit Limonade. Kurz darauf hörte er eine Stimme und drehte sich um. Nun konnte er die Frau endlich in Ruhe betrachten und stellte fest, dass ihre Vorderseite genau so hübsch war wie die Rückseite. Sie trug immer noch das Sommerkleid. In ihrer Nase steckte ein Piercing und auch ihre Ohren waren voller schmuck. Die grüne Farbe ihrer Augen war ungewöhnlich, aber reizend und dann ihr Lächeln. „Einfach zauberhaft!", dachte er. Die Kette, die er vorhin schon bemerkt hatte, war vorne mit einem Stern-Anhänger versehen. Sie setzte sich ihm gegenüber und betrachtete ihn.
"Also die Sachen passen, der Geruch ist normal, das Essen ist alle und die Limonade auch fast. Ich hoffe, du fühlst dich etwas besser?", fragte sie ihn und sah ihn mit diesem einzigartigen Lächeln an. Er wusste nicht genau, was er sagen sollte und beschloss, es erst mal so zu versuchen. "Vielen Dank für alles. Ja, ich fühle mich sehr viel besser. Ich bin wieder sauber und gesättigt.", beantwortete er ihre Frage.
"Trotzdem frage ich mich. Warum tun Sie das?", fragte er neugierig und beobachtete sie dabei mit einem fragenden Blick. Wartend auf eine Antwort. Dann lehnte sie sich im Stuhl zurück.
"Weil ich weiß, was es heißt, auf der Straße zu leben. Bis vor 10 Jahren habe ich selbst dort gelebt und wurde von meinem mittlerweile verstorbenen Mann gerettet.", erklärte sie ihm. Die Traurigkeit über den Verlust stand ihr ins Gesicht geschrieben.
"Oh Entschuldigung, mein Beileid", warf er schuldbewusst ein. "Das hätte ich nicht gedacht, dass Sie auch auf der Straße gelebt haben.", erklärte er ihr überrascht. Denn mit allem hätte er gerechnet, nur nicht mit dieser Aussage.
"Ach wissen Sie, damit rechnet ja auch niemand.", sagte sie und schüttelte das Trübsal beiseite.
"Du scheinst ja ein stattlicher junger Mann zu sein. Ich bin Elena Tomkins und wer bist du?", fragte sie neugierig. Sie goss sich etwas Limonade in ein Glas und trank einen Schluck. "Ich bin Avan! Ich würde das gerne wieder gut machen und dir irgendwie helfen. Damit ich mir nicht so vorkomme, als würde ich dich ausnutzen." Sie sah ihn an und verstand so gut, wie es ihm ging.
"Das ist zwar nicht nötig, aber ich weiß, was du meinst. Na schön! Kennst du dich mit Steingärten aus?" Er schüttelte den Kopf und sah in den Steingarten.
"Also gut, pass auf Avan! Dort drüben liegt eine Holzharke, diese nimmst du und ziehst um alle Steine eine saubere Kontur. Das machst du so lange, bis der komplette Sand wieder ordentlich ist. Wie du siehst, kann man die alten Konturen noch sehen. Ich habe es etwas schleifen lassen, die letzten Tage, da ich Probleme mit der Schulter habe. Dann wünsch ich dir viel Spaß." Sie sah ihn noch mal an und ging nach draußen. Um sich auf einen der Sonnenstühle zu legen.
"Ich denke, das bekomme ich hin!", erwiderte er. Nun holte er sich die Harke und zog damit die ersten Konturen. Die Sonne brannte heiß auf seinem Körper und so zog er sich schnell das Shirt aus und legte es beiseite. Elena öffnete die Augen und musste grinsen. Er hatte hübsche Muskeln und das machte sie an. Sie hatte mit weit Schlimmerem gerechnet, denn sie kannte die Körper von Obdachlosen. Meist waren sie sehr mitgenommen von mangelhafter Pflege. Doch bei Avan war das nicht so, entweder war er noch nicht so lange obdachlos oder er kümmerte sich irgendwie darum. Er sah heiß aus bei der Arbeit und so genoss sie es sichtlich, ihn dabei zu beobachten.
Er benötigte einige Stunden für den gesamten Garten und stellte fest, dass es gar nicht so einfach war.
"Ich bin fertig!", rief er ihr zu, doch sie antwortete nicht. Also ging er um den Steingarten herum und bemerkte, dass sie eingeschlafen war. Ihr Gesicht war etwas rötlich von der Sonne und so holte er einen Sonnenschirm. Der in der Nähe in einer Halterung steckte. Als er diesen dann neben ihr aufgestellt hatte, drehte sie sich etwas und dabei rutschte das Kleid nach oben und er konnte ihren Slip sehen. Sofort wurde er rot und ging in das Gartenhaus, um noch etwas von der Limonade zu trinken. Doch irgendwie machte ihn das Ganze auch neugierig. Leise kam er wieder zu ihr, um die gleiche Stelle noch mal zu betrachten. Als er feststellen musste, dass sie sich umgedreht hatte. Diesmal konnte man ihre wohlgeformten Pobacken sehen, die freizügig vor ihm lagen. Denn es war kein Slip, nein sie trug einen String Tanga. Er starrte sie an.
Sekunden später vernahm er ihre Stimme: „Gefällt dir, was du siehst?" Er zuckte zusammen und fühlte sich ertappt als er ihre Stimme hörte.
„Es, es tut mir leid!", stotterte er verlegen vor sich hin. Elena drehte ihren Kopf in seine Richtung.
"Schon gut, ich hätte auch hingesehen und man muss sagen, er ist ja auch ein Hingucker. Bist du fertig?", fragt sie nach. Er sah sie überrascht an.
"Ja bin ich!", antworte er und fühlte sich schlecht. Nun setzte er sich auf den anderen Sonnenstuhl und schaute auf den Steingarten. Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete sie ihn. Denn ihr gefiel es, dass er sich schuldig fühlte. Dann drehte sie sich um, stand auf und sah sich den Steingarten an. "Das hast du sehr gut gemacht. Bleib noch etwas sitzen oder komm mit ins Haus. Ich koche uns was zum Mittag und danach gehen wir schwimmen. Okay!" Sie ging zum Haus und verschwand in einer kleinen Seitentür. Er sah ihr hinterher und wusste nicht so recht, wie er mit allem umgehen sollte. Noch nie hatte ihm jemand so viel Freundlichkeit entgegengebracht. Seine Pflegefamilien waren nur auf das Geld scharf. Seine Großmutter wollte nichts von ihm wissen. Seine Eltern waren tot. Eine einzelne Träne lief ihm aus dem Auge, die er mit seiner Hand wegwischte. Dann folgte er ihr ins Haus.
Der Flur, den er betrat, war klein. Ein dunkelblauer Teppich lag auf dem Boden und die weiß verputzten Wände waren mit ein paar privaten Bildern verziert. Dazu eine weiße Garderobe und ein passender Schuhschrank. An einem der Bilder blieb er stehen und sah es sich genau an. Es zeigte Elena vor ihrem Haus und an der Hauswand war das Symbol von vorhin zu sehen. Das Symbol sah aus wie ein Fadenkreuz, nur mit kleinen Zeichen auf den einzelnen Linien. „Merkwürdig!", grübelte er einen Moment und lief weiter, „dann war das wohl doch keine Einbildung." Rechts ging noch ein voll gefliestes Badezimmer ab mit weißen Möbeln und einer riesigen Duschkabine. Dort ging er zuerst rein und wusch sich die Hände und das Gesicht. Dann folgte er dem Flur und der Geruch, der aus der Küche kam, war köstlich.
"Spaghetti Bolognese richtig?"
Elena drehte sich lächelnd um. "Gute Nase! Richtig!" Die Küche, in der Elena stand, war offen. Die Ausstattung bestand aus dunkelbraunen Holzschränken und die Wand zwischen Küche und Wohnzimmer wurde zu einer Durchreiche umfunktioniert. So konnte man sich perfekt von überall im Raum unterhalten. Dann drehte Avan sich um und sah das Wohnzimmer, rechts ging eine Wendeltreppe nach oben. Links stand ein riesiger Fernseher vor einem runden Wohnzimmertisch aus Holz. Das riesige Sofa um den Tisch herum war eine Wohnlandschaft und keine normale Couch. Überall in den Ecken standen Pflanzen und in den Schränken waren jede Menge Bücher. Einige der Bücher sahen merkwürdig aus oder hatten einfach nur einen interessanten Einband.
"Schön hast du es hier!", sagte er und drehte sich zu ihr um. Da war es wieder, dieses bezaubernde Lächeln, das ihm die Knie weich werden ließ.
"Danke schön!", erwidert sie. Dann öffnete sie einen Schrank und holte zwei Weingläser raus, zwei Teller und Besteck.
"Du trinkst doch Wein, oder?" Er nickte und nahm die Teller. "Wo genau essen wir?", fragte er und schaute sich um, er hatte keinen Esstisch gesehen und die Durchreiche war zu klein und unpassend.
"Na im Gartenhaus, du kleines Dummerchen.", sagte sie lächelnd und kümmerte sich gerade darum, die Nudeln abzugießen. Er nahm die Sachen und brachte sie ins Gartenhaus, stellte alles auf den Tisch und holte dann den Rest. Nachdem sie mit den Nudeln und der Soße zu ihm kam, stellte sie es ab und sah zu ihm.
"Setzt dich, ich hole noch den Wein."
Er setzte sich und schaute sich im Haus um. Das Ganze wirkte immer noch suspekt auf ihn. „Warum war sie so freundlich. Bloß weil sie auch auf der Straße gelebt hatte?", überlegte er. Augenblicklich kam sie mit dem geöffneten Wein wieder und kontrollierte den Tisch. Während sie den Wein in die Gläser schenkte, fragte sie ihn: "Du kannst gerne heute Nacht im Gästezimmer schlafen." Er machte große Augen und während er damit beschäftigt war, essen auf die Teller zu verteilen, sah er kurz zu ihr. "Ich denke, ich habe schon genug von dir erhalten. Ich möchte dich nicht belästigen. Außerdem habe ich das Gefühl, ich kann das nie wieder gut machen." Er setzte sich dann wieder hin und nahm das Besteck.
"Guten Appetit!", wünschte er ihr und sah auf seinen Teller. Er begann hastig zu essen.
Während sie noch den Wein in die Gläser schenkte, lächelte sie bei seinen Worten.
Diesmal begann sie etwas bestimmter zu sprechen. "Also Avan, zum Ersten hast du gar nichts zu erwarten oder zu befürchten. Zum Zweiten will ich nichts dafür und zum Dritten: Guten Appetit!" Damit setzte sie sich richtig hin und begann zu essen. Schweigend saßen die beiden am Tisch und beobachteten sich gegenseitig. Als beide mit essen fertig waren, drehte sich Elena zur Seite und legt sich nach hinten. Avan sah ihr dabei zu und sagte dann: "Das war sehr lecker, Danke!" Sie nickte nur und schloss für einen Moment die Augen. Schweigend beobachtete er sie und wollte etwas sagen, entschied sich dann aber dagegen. Er seufzte und machte es sich gemütlich im Stuhl. Nach einer Weile stand er auf. Machte sich auf den Weg, den Garten weiter zu erkunden. Bis er schließlich am Pool an kam. Seine Hand ließ er durch das Wasser gleiten. Mit Erleichterung stellte er fest, dass es sehr angenehm und klar war. Er überlegte, ob er reingehen sollte, doch er entschied sich dagegen. "Ich habe im Schrank noch eine Badehose, wenn du möchtest?", er zuckte zusammen und drehte sich um, als er ihre Stimme hörte.
"Boa, hast du mich erschreckt.", sagte er und sah sie dann lächelnd an.
"Entschuldige! Ja, ich denke, die Badehose wird passen. Komm mit nach oben." Ohne zu warten, nahm sie seine Hand und zog ihn mit ins Haus. Im Wohnzimmer angekommen folgten sie der Wendeltreppe nach oben. Im obersten Stockwerk gab es genau drei Räume. Ein kleines Bad mit einer einfachen Ausstattung. Der Flur war klein und außer einem Spiegel an der Wand und einer Kommode gegenüber war hier nichts weiter. Am Ende des Flures waren noch zwei Zimmer. Ein riesiges Schlafzimmer mit einem weißen Kleiderschrank, der mindestens vier Meter lang war. Ihm gegenüber stand ein riesiges Bett. Dort kamen die beiden an und sie ging zielstrebig an eine der Schubladen. Nun holte sie eine Badehose raus und einen Badeanzug, warf ihm die Hose zu und ging dann wieder an ihm vorbei.
"Ich ziehe mich im Bad um.", sagte sie und verschwand. Sie lehnte die Tür nur an. Als sie weg war, zog er sich aus und wechselte schnell die Hose. Dann ging er zur Tür und bemerkte den Spiegel, der ihm einen Blick ins Badezimmer ermöglichte. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und war gerade dabei, sich das Sommerkleid über den Kopf zu ziehen. Dann noch den String Tanga und schon schlüpfte sie in den Badeanzug. Er war hinten großzügig in V-Form ausgeschnitten, sodass man fast bis zum Hintern sehen konnte. Dabei bemerkte er das Tattoo auf dem Rücken; es sah aus wie das Symbol auf der Wand oder dem Bild. Er war begeistert und besorgt von dem, was er da gerade gesehen hatte. Als sie sich gerade umdrehen wollte, ging er etwas beiseite und lief geradewegs zur Treppe.
"Ich bin fertig!", rief sie ihm zu und kam zu ihm. Nun sah er ihren Oberkörper und im nächsten Moment musste er wegsehen. Sonst hätte er sie angestarrt. Er nickte ihr zu.
"Okay ich warte am Pool!", warf er ein. Schnell und mit rotem Kopf ging er in den Garten und zum Pool. Dort wartet er auf sie.
Lachend sah sie ihm hinterher und stellte fest, dass der Hintern in der Hose heiß war. Zu schade, um als Obdachloser durch die Gegend zu streunen. Sie wusste, wie das war; vor zehn Jahren war sie an demselben Punkt gewesen. Jung, ohne Ziel in der Gosse. Das wollte sie ihm ersparen, denn auch sie hatte jemanden, der ihr geholfen hatte und das einfach so. Trotzdem musste sie vorsichtig sein. Schließlich ging sie in Gedanken die Treppen runter und überlegte kurz. Dabei fiel ihr Blick auf die Klappe unter ihr. Kopfschüttelnd ging sie weiter in Richtung Garten. Auch sie war damals nervös und schüchtern. Dachte, dass der Typ Sex wollte als Bezahlung für alles. Doch nichts, er ignorierte sie eher. Dann kam sie gedankenverloren am Pool an und stieg hinein.
"Oh, Entschuldigung, du hattest ja extra gewartet. Verzeih mir, ich war in Gedanken!" Sie sah ihn aus dem Pool heraus an. "Kein Problem!", erwiderte er, folgte ihr und schon schwammen sie beide ein paar Bahnen im Kreis. Dann sah sie ihn an und überlegte. "Avan?", rief sie plötzlich. Er drehte sich zu ihr.
"Ich möchte dir einfach nur helfen ganz, ohne Gegenleistung. Ich will nur nicht, dass du weiter auf der Straße leben musst. Natürlich steht es dir frei, jederzeit zu gehen.", es war ihr wichtig das noch mal zu sagen. Dann schwamm sie weiter. Er setzte sich an den Rand und ließ die Worte von ihr auf sich wirken. Es gab nichts daran auszusetzen. "Danke!", sagte er und sah ihr beim Schwimmen zu. "Was ist das für ein Tattoo auf deinem Rücken?", fragte er. Sie erschreckte sich merklich, denn sie hatte nicht dran gedacht, dass der Badeanzug so weit offen war.
"Na! Natürlich!", stotterte sie kurz. „Das, das ist ein altes Symbol, das mir mein Ehemann gezeigt hatte und ich es sehr schön fand. Also habe ich es mir stechen lassen." Dann schwamm sie weiter. Nach einer Weile ging er aus dem Wasser und legte sich einfach ins Gras, er wollte einfach nur nachdenken. Er war von ihrer Reaktion etwas überrascht, andererseits empfand er irgendwas für sie. Gedankenverloren schaute er gen Himmel und war in diesem einen Moment glücklich und zufrieden, aber auch besorgt und misstrauisch. Als seine Gedanken abschweiften und wieder bei ihr landeten. Ihr Körper, ihre Ausstrahlung und ihre freundliche, hilfsbereite Art sprachen ihn an.
Sie sah ihm hinterher und grübelte unsicher. Sie hoffte so sehr, dass er das Angebot nicht ablehnte. Denn sie wollte wirklich helfen. Dann kletterte auch sie aus dem Pool und schaute zu ihm. Das Wasser auf seiner Haut lief an den Seiten herunter und spiegelte sich im Sonnenlicht. Dann fiel ihr Blick kurzfristig auf seine Hose und sie bemerkte die Beule. Sie war beachtlich und irgendwie machte es sie an. Das Kribbeln, das sich durch ihren Körper zog, war schön. Denn es war schon eine lange Zeit her, dass sie mit jemandem intim war. So drehte sie sich weg und ging zum Gartenhaus zurück. Dort legte sie sich wieder auf einen der Sonnenstühle und genoss die Wärme auf ihrer Haut.
Es dauerte eine Weile, bis Avan merkte, dass Elena nicht mehr im Pool war. So beschloss er ihr zu folgen. Er stand auf und ging zum Gartenhaus, legte sich neben sie und schloss selbst die Augen.
Nach einer Weile fiel ihr auf, dass er ihr gefolgt war. Im gleichen Augenblick drehte er sich zu ihr. "Entschuldige, ich habe eine Frage. Ich würde mich gern noch mal duschen und etwas rasieren. Hast du die Utensilien dafür da?", fragte er schüchtern. Sie öffnete die Augen und sah seinen hochroten Kopf. "Ja im Badezimmer, im rechten Schrank ist alles, was du brauchst. Das sind noch Überbleibsel meines verstorbenen Mannes. Aber mach das Bad ja wieder sauber danach.", sagte sie lächelnd und schloss wieder die Augen. Als er schließlich im Haus verschwunden war, fing sie an zu lachen. Er war so süß, wenn ihm was peinlich war.
Er ging dann ins Badezimmer und öffnete den Schrank. Da war tatsächlich alles, was er brauchte. Zuerst rasierte er sich den Bart teilweise ab. Ein wenig ließ er um seinen Mund stehen. Dann nahm er sich einen einfachen Bodyrasierer und begann sich den restlichen Körper zu enthaaren. Dann machte er alles wieder sauber und stellte die Sachen wieder in den Schrank. Zu guter Letzt ging er unter die Dusche und reinigte seinen Körper. Nun trocknete er sich ab und cremte seine sehr trockene Haut ein. Im gleichen Augenblick hatte er das Gefühl, sie würde jubeln. Er schüttelte den Kopf und als er damit fertig war, ging er mit dem Handtuch umwickelt zu seiner Kleidung und zog sie wieder drüber und sah sich noch etwas im Haus um.
Elena ging dann irgendwann ins Haus und sah ihn im Wohnzimmer stehen. Als er sich zu ihr umdrehte, blieb ihr der Mund offenstehen. „Wow!", dachte sie, er hat ein so schönes Gesicht. Das hätte sie so nicht vermutet. Vorher hatte der Bart eine Menge vom Gesicht verdeckt. "Alles erledigt?", fragte sie dann. Mit einem Lächeln im Gesicht strahlte er und sagte: "Ja, ich fühle mich, wie neu geboren." "So siehst du auch aus und jetzt gehe ich duschen. Mach dir ruhig den Fernseher an oder nimm dir ein Buch, wie du möchtest.", sagte sie und verschwand im Bad. Er ging noch mal nach draußen und räumte den Tisch ab. Die dreckigen Sachen stellte er in den Geschirrspüler und das restliche Essen stellte er in den Kühlschrank. Als er wieder nach draußen wollte, bemerkte er, dass die Tür zum Badezimmer aufgegangen ist. Er wollte sie gerade schließen, als er die Silhouette ihres Körpers hinter dem Duschvorhang sah und sofort spürte er eine Erregung. Er wollte gehen, doch konnte er nicht. Sie bedeckte ihren Körper gerade mit Seife, so sah es für ihn aus. Denn ihr Arm bewegte sich über ihren ganzen Körper. Erst als sie die Dusche abstellte, erwachte er aus dem Gesehenen und eilte nach draußen. Dort setzte er sich zu seinem Weinglas ins Gartenhaus.
Als Elena gerade das Bad verließ, band sie sich vorher das Handtuch um den Körper und ging ins Wohnzimmer. Dort wollte sie nach oben und bemerkte, dass er gar nicht da war. „Nanu, wo ist er denn hin.", überlegte sie und ging nach oben, um sich eine Leggings und ein Spaghettitop anzuziehen. Zufrieden machte sie sich auf den Weg durch das Haus und ging erst zum Schluss in den Garten. Da saß er und trank Wein. Sie setzte sich zu ihm und lächelte süß. "Ich gehe davon aus, dass du heute hierbleibst?" Er nippte an seinem Glas und schaute sie an. "Ja, das tu ich. Ich werde dir das alles nie wieder zurückzahlen können, was du heute für mich getan hast." Kopfschüttelnd hörte sie seine Worte. Sie beugte sich vor und im nächsten Moment wurde sein Kopf rot. "Hey, du musst gar nichts zurückzahlen, ich mache das aus freien Stücken.", sagte sie energischer. Dann bemerkte sie seinen roten Kopf und wurde selbst rot. Hastig lehnte sie sich wieder zurück und tat so, als wäre nichts passiert. Er konnte einen kurzen Blick auf ihre Brüste erhaschen, als sie sich vorbeugte, dachte sie sich und wurde selbst noch etwas rötlicher im Gesicht.
Ob es ihm gefallen hat, ging es ihr durch den Kopf. Seine Miene war ruhig und er war schwer zu deuten. Aber sein roter Kopf war doch eindeutig. Sie schenkte ihnen noch etwas Wein nach und hielt ihm das Glas hin. "Zum Wohl!" Er stieß mit ihr an und sah dann, dass der Himmel sich bereits verdunkelte. "Oh sag mal, wie spät ist es eigentlich?" Sie drehte sich um und sah auf eine Uhr in einer Ecke. „Oh schon kurz vor neun. Der Tag ist wie im Flug vergangen. Ich zeige dir gleich noch das Gästezimmer.", sagte sie und trank weiter. Als sie mit dem Wein fertig waren, gingen sie zusammen ins Haus und dann nach oben. Das Gästezimmer war klein, aber schön. An der Wand stand ein kleines Bett mit blau-weißer Bettwäsche. An der linken Wand stand ein kleiner Kleiderschrank. Rechts stand ein stummer Diener und das war es auch schon an Einrichtung. Die Wände hier waren weiß verputzt und der blaue Teppich war wohl der Überrest vom Korridor. Er lächelte ihr zu und sagte: „Danke, danke, danke, ich werde mich etwas hinlegen. Also gute Nacht!" Sie wünschte ihm auch eine gute Nacht und verließ dann das Zimmer, um ins Schlafzimmer zu gehen. Dort zog sie sich um und legte sich hin. Dann dachte Sie über ihn nach, bis sie einschlief. Er lag mittlerweile in Boxershorts im Bett und schlief auch zügig ein. Denn der Tag war anstrengend.

Avan wurde in der Nacht unsanft geweckt, als ein Geräusch durch das Haus hallte. Erschrocken richtete sich Avan auf und sah sich um. Was war das für ein Geräusch? Es war ein merkwürdiges Geräusch. Es war nur ganz kurz zu hören, aber es reichte, um ihn zu wecken. Dachte er sich und langsam stand er auf. Als Nächstes öffnete er die Tür zum Flur, einen Spalt breit. Mit Vorsicht und einem Auge sah er hindurch und bemerkte an der Treppe ein Licht. Er schlich nach draußen und drehte sich kurz in Richtung Schlafzimmer. Doch die Tür war zu. Auf Zehenspitzen schlich er zur Treppe und sah sich immer wieder nervös um. Als er am Geländer der Treppe ankam, sah er eine Art Nachtlicht und atmete erleichtert auf. Doch dann bemerkte er, dass von unten ein weiteres Licht kam. Es war am Ende der Wendeltreppe. Er hatte vorhin gar nicht bemerkt, dass die Wendeltreppe weiter nach unten verlief. Also schlich er die Treppe vorsichtig nach unten, dabei stellten sich vor Anspannung die Nackenhaare auf. Als er im Wohnzimmer angekommen war, sah er auf den Boden und bemerkte eine Klappe, die offen stand. Diese offenbarte einen weiteren Durchgang und von da kam das Licht. Er nahm all seinen Mut zusammen und folgte schließlich der Treppe. Unten angekommen, fand er einen langen Flur. Die Beleuchtung hier unten war spärlich, aber man konnte genug erkennen. Der schwarze Teppich und die weinroten Wände wurde von den goldenen Wandlampen beleuchtet und vermittelten ein eher ungewöhnliches Ambiente. Allein die Farbwahl unterschied sich so extrem vom restlichen Haus, dass Avan sich erst mal umschauen musste. Dieser Flur war so merkwürdig anziehend, wie angsteinflößend. Er entdeckte eine Tür am Ende des Flures, diese war aus dunklem Holz und wieder sah er in der Mitte das Symbol. Doch diesmal war es anders. Es unterschied sich von den anderen. Als er ein leises Geräusch von der Tür vernahm, schlich er langsam und lautlos durch den Gang. An der Tür angekommen öffnete er sie einen Spalt und schaute hindurch. Seine Augen wurden groß und sein Mund blieb offen stehen. Was sich ihm nun bot war so grotesk, wie auch verführerisch.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.08.2021 15:27.

Levitarius83

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Re: Der Spiegel der Toten

von Levitarius83 am 29.08.2021 13:14

Kapitel 2

Der Keller
Der Raum vor ihm, war nur spärlich beleuchtet. In der Mitte hing ein schwarzer Kronleuchter, dessen gebogene arme nach außen hin mit elektrischen Kerzen bestückt waren. Diese jedoch aus waren. An der unteren Spitze des Leuchters war eine Glaskugel angebracht, die einen großen viereckigen Spiegel anstrahlte. Leicht angestaubt und alt stand er mitten im Raum und passte sogar nicht zum restlichen Keller. Der Holzrahmen sah mitgenommen aus und die Verzierungen waren Symbole einer ihm unbekannten Kultur. Eines der Symbole auf dem Rahmen kam Avan jedoch bekannt vor. Den er hatte es schon mal gesehen, auf der Häuserwand, auf Elenas Rücken und auf dem Bild im Flur. Doch was genau war es. Der Spiegel selbst sah aus wie jeder andere, doch die Spiegelung zeigte Elena. Sie stand links direkt hinter der Tür. Plötzlich ging die Kerzen des Kronleuchters an und erhellten den Raum in gedimmtem Licht. Nun erkannte er Ihr Gesicht viel deutlicher. Sie wirkte hoffnungsvoll und trotzdem irgendwie angespannt. Ihr lächeln war breit und verführerisch. Aber ihr Körper, war in ein rosafarbenes Seidengewand gehüllt. Doch eigentlich war es unnötig, denn das Gewand war so durchlässig, dass man ihre Brüste sehen konnte und auch der Rest ihres Körpers war eine Augenweide. Avan stieg die Röte in das Gesicht und überlegte, was sie hier tat. Doch einen Augenblick später lief sie zum Spiegel. Er beobachtete genau, was nun passierte und ein Schauer durchlief seinen Körper. Sie schmiegte sich an den Spiegel. Schon beinahe lasziv bewegte sie ihren Körper an dem Glas und dann rief sie die Worte. "Komm zu mir!" Völlig überrascht von Ihren Worten sah er zum Spiegel und im nächsten Augenblick begann sein Blut in den Adern zu gefrieren. Die Kälte durchzog seinen gesamten Körper. Als aus dem Spiegel weißer Rauch strömte. Erst langsam und dann immer mehr, bis nichts anderes mehr zu erkennen war. Avan traute seinen Augen nicht. Als der Rauch sich grün verfärbte und ein Geruch von verfaultem Wasser in seine Nase stieg. So füllte sich der ganze Raum mit dem Rauch und dem Geruch. Avan verstand die Welt nicht mehr, als er in dem Nebel ein Schatten sah. Er bewegte sich auf die Tür zu und wurde immer größer. Doch plötzlich wurde die Tür wie von Geisterhand zugeschlagen und ein Klicken war zu hören. Mit all seiner kraft zerrte er an dem Türgriff, doch nichts geschah, er rief nach ihr und bekam keine Reaktion. Er rannte nach oben, weil er draußen nachsehen wollte, ob er ein Fenster in den Keller fand.
Schnell eilte er nach draußen und lief um das gesamte Haus. Doch nirgends war ein Fenster zu sehen. Dann rannte er zur Gartentür, um Hilfe zu holen und wollte sie öffnen. Sie war verschlossen und wie ein Wahnsinniger zerrte er an dem Türgriff. Angstschweiß begann sich auf seiner Stirn zu bilden. Er wollte klettern, doch irgendwas hielt ihn davon ab. Er kam nicht vom Gelände. Panisch und voller Angst versuchte er es von allen Seiten und stand am Ende nur noch hilflos in der Mitte des Gartens. Als er dann schließlich nach oben sah, zweifelte er an dem Rest seines Verstandes. Der Himmel war schwarz und die Sterne waren verblasst. Eine riesige Silhouette war in den dunklen Gefilden zu erkennen. Avan stand da und wusste nicht mehr, was er tun sollte. Starr vor Angst sah er die Silhouette an, als sich plötzlich zwei grün leuchtende Punkte öffneten und immer größer wurden. Sie fixierten ihn und stetig kamen sie näher. Dann erkannte er was. Es waren Augen, eklige Hässliche, giftgrün Pupillen starrten ihn an. Die Nebelwaden, die aus den Rändern austraten, wurden Dicker und lebendiger. Die nächste Bewegung bekam er nur noch im Geist mit. Es war so etwas wie eine Klaue. Sie bewegte sich auf ihn zu und versuchten nach ihm zugreifen. Voller Verzweiflung und starr vor Angst schrie er los und warf die Hände zum Schutz nach oben. Dann wurde alles Dunkel.
Der Nächte Tag
Der Morgen begann für Avan mit dem Erwachen aus einem Gewirr aus Albträumen. Er schrie und schoss ruckartig aus dem Bett hoch. Seine Hände waren zur Decke gerichtet, um so seinen Körper zu schützen. Einen Moment später öffnete sich die Tür und Elena kam ins Zimmer gestürmt. "Hey Avan, was ist passiert?", fragte sie besorgt. Sie sah ihn in dieser Position und kniete sich neben das Bett. "Es ist alles okay, es war sicher nur ein Albtraum.", beruhigte sie ihn. Sie legte eine Hand auf seine Schulter und versuchte ihn zu besänftigen. Doch das war nicht so einfach, denn er zitterte am ganzen Körper. Sein Herz klopfte wie verrückt, das spürte sie. „Was hatte er wohl geträumt, dass er so reagierte? Was hatte man ihm angetan?", Viele Fragen gingen Elena durch den Kopf. „Hatte er was gemerkt?" Fragte sie sich.
Er nahm langsam die Hände runter und sah mit gedrehtem Kopf zu Elena. "Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte er immer noch panisch und verunsichert. Sie nickte mit einem sanften lächeln und er schüttelte darauf den Kopf. "Man war das ein Albtraum.", keuchte er.
Er versuchte aufzustehen, aber sein Körper wollte noch nicht so wirklich. Das Ganze war so real und doch lag er hier im Bett. Das erste Mal in seinem Leben hatte er solch einen Albtraum. "Es ist alles in Ordnung! Ich muss nur durchatmen und duschen gehen.", erklärte er ihr. Sie nickt ihm zu, stand auf. "Ich, mach uns Frühstück!", sagte sie noch kurz und in der Sekunde, in der sie sich zu ihm drehte, trafen sich ihre Blicke. Ihre Augen wirkten einsam und begierig nach etwas, das sie wollte, aber nicht haben konnte. Dann verschwand sie. „Was war das in ihrem Blick", dachte er nach. Was war das für ein Traum? Er war so Real", allein beim Gedanken daran bekam er eine Gänsehaut. Langsam stand er auf und nahm seine Kleidung. Nun ging er ins Bad und duschte ausgiebig. Das heiße Wasser war eine Wohltat nach dieser Nacht. Als er fertig war, trocknete er sich ab und zog seine Sachen an. Dann ging er ins Wohnzimmer, dort sah er zu, der stelle unter der Wendeltreppe, doch die Klappe war nicht zu sehen. Ungläubig ging er weiter zur Küche und wurde immer nachdenklicher. Als er plötzlich erschreckte und Elena vor ihm stand. "Vorsicht Träumer!", sagte sie lächelnd. Elena hatte zwei Teller mit Brötchen, Spiegelei und etwas Käse in der Hand. Damit ging sie in den Garten. Er folgte ihr und nahm den Kaffee mit, der auf der Durchreiche stand. Am Tisch angekommen stellte er den Kaffee ab und sie die Teller. Er setzte sich und schaute zum Haus. Als an der Hauswand das mysteriöse Symbol zusehen war. Er blinzelte und es war weg. Was ging hier vor. Er wollte Elena fragen, doch nachdem was er die Nacht geträumt hatte, war er sich da nicht sicher. So nickte er ihr in Gedanken zu und begann das Frühstück zu genießen. Sie lächelte ihn verführerisch an und Trank erst mal in Ruhe einen Kaffee. Nachdem sie beide gefrühstückt hatten, nahm er sich einen Kaffee und lehnte sich in den Stuhl zurück. "Du Elena, darf ich fragen, was mit deinem Mann passiert ist?", fragte er neugierig. Er wusste selbst nicht, warum er das gefragt hatte. Abwesend schreckte sie aus ihren Gedanken auf. "Oh ja natürlich! Mein Mann war Antiquitätenhändler, er war gerade dabei, einen seltenen Spiegel aus Russland abzuholen, als er und sein Flugzeug abstürzte. Nach Wochen langer Suche und versuchen das Wrack zu find. Fanden sie es endlich, doch leider fanden sie nur ein Teil der Ladung und einige Wrackteile. Die Crew war verschwunden. Sie gingen davon aus, dass die Crew beim Absturz gestorben war.", erzählte sie und ihr Gesicht wirkte traurig und flehend. Avan stand auf, stellte die Tasse ab und ging um den Tisch. Dort nahm er sie in den Arm und zog sie an sich. "Es tut mir so leid!", sagte er und spürte ihren Arm an seinem Rücken. Ein wohltuendes Gefühl zog durch seinen Körper und ihr Geruch vernebelte ihm die Sinne. Jahre war es her, dass er solch eine Nähe verspürte. Sie entzog sich ihm dann wieder und sah ihm in die Augen. "Entschuldige, ich wollte nicht so aufdringlich sein.", sagte sie. Er lächelte sie an und erwiderte ihren Blick. "Das bist du nicht. Ich war es doch der dich umarmt hat.", wiedersprach er. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand sie auf und begann die Teller in die Küche zu bringen. Er blieb sitzen und überlegte, als es ihm plötzlich auffiel. Hatte sie allen Ernstes Spiegel gesagt. Sofort hatte er die Bilder seines Traumes im Kopf von dem Spiegel und Elenas ruf. Er beschloss für sich am Abend mit ihr zu sprechen.
Elena stand weinend in der Küche. „Warum hat es nicht geklappt, ich war so kurz davor, ihn wieder zu sehen." Sprach sie mit sich selbst. Ihr Blick fiel auf den Boden unter der Wendeltreppe. „Was lief falsch.", fragte sie sich. Er fehlte ihr so. Sie schob die Gedanken beiseite und ging wieder ins Gartenhaus. "Hey Avan ich muss jetzt für 3 Stunden ins Büro, also fühl dich wie zu Hause und genieße die Zeit. Ich gehe mich jetzt fertigmachen und dann mache ich mich auf den Weg zur Arbeit.", erklärte sie ihm. Avan sah sie an und nickte ihr zu. "Ja natürlich ich will dich ja nicht von deiner Arbeit und dein Leben abhalten. Ich beschäftige mich schon." Lächelnd verschwand sie im Haus und nachdem sie mit allem fertig war, machte sie sich auf den Weg zur Arbeit.
Elena setzte sich in ihr Auto und fuhr in die Zentrale. Es war nicht weit von zu hause. Das kleine rote Backsteinhaus, war schon in der Ferne zu sehen. Sie parkte ihren Wagen und ging dann ins Gebäude. Dort leerte sie ihr Postfach und ging in ihr kleines Büro. Es war klein, denn außer einem Schreibtisch, einem Schreibtischstuhl, einem Aktenschrank und einem Papierkorb stand nichts drin. Sie setzte sich und führte einige wichtige Gespräche. Immer wieder während der Arbeit musste sie an Avan denken. Als sie zwei Stunden später endlich dazu kam, ihre Post zu öffnen, erhielt sie einen Brief von einem alten Kollegen Ihres Mannes. Der Brief war auf altem Briefpapier geschrieben und die Schrift wurde kalligraphiert. So war sie gezwungen, laut zu lesen.
Liebe Elena!
Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich hoffe sehr, dass es dir gut geht. Lange ist es jetzt nun schon her, dass wir uns gesehen haben. Bezüglich deines Briefes kann ich dir einiges verraten. Der Spiegel soll eine Art Tor zum Jenseits sein. Es gibt zahlreiche Mythen und Legenden, die von einem Spiegel sprechen, der Kontakt mit den Toten herstellt. So heißt es in einem alten Manuskript das der Spiegel, das Turmzimmer Rasputins schmückte. Ich habe vor Jahren eine alte Schrift entdeckt, die ein Ritual beschreibt, das den Spiegel aktiviert. Man muss den Spiegel bei Vollmond aktivieren. Um den Spiegel zu aktivieren, brauchst du das richtige Symbol. Dieses muss mit Blut besiegelt werden. Danach musst du vor dem Spiegel stehen und den Namen der Person rufen, mit der du sprechen willst.
Also Elena, dieses Ritual ist sehr gefährlich. Gut, dass dein Mann den Spiegel damals nicht bekommen hat. Es wäre für uns alle zu gefährlich. Pass auf dich auf. Mit freundlichem Gruß
H.T. MacFarley
Elena musste den Brief zweimal lesen und verstand dann endlich ihren Fehler. Aber nun wusste sie endlich, wieso das Ritual nicht funktioniert hatte. Sie hatte die falschen Anweisungen. Eine Stunde später macht sie sich mit dem Brief auf den Heimweg.
Avan wurde neugierig und nach dem sie Weg war. Ging er ins Wohnzimmer, um sich einige der Bücher anzuschauen, die dort in den Regalen lagen. Nach etwa einer Stunde hatte er die Hälfte der Bücher durchgeblättert, als ihm ein Exemplar auf den Boden fiel. Er bückte sich, um es aufzuheben. Dabei drehte er sein Kopf etwas. "Was liegt denn da?", fragte er sich als er ein kleines verstaubtes Buch unter dem Schrank sah. Vorsichtig zog er es unter dem Schrank vor und wischte den Staub mit seiner Hand weg. Es hatte einige Symbole auf dem Buchrücken, unter anderem auch ein Altbekanntes. So legte er das andere Buch weg. Nun schlug er es auf und begann zu lesen. Nach den ersten paar Seiten war nichts Interessantes zu finden und gerade als er es weglegen wollte. Entdeckte er das Symbol auf der gerade aufgeschlagen Seite. Dort stand jedoch nichts von Belang. Er blätterte noch ein letztes Mal um. Als er die Rückseite sah, fiel ihm das Buch vor Schreck aus der Hand. "Nein, Nein, Nein", rief er! "Das war nur ein Traum." Avan war fertig, er wusste nicht genau, was hier vorging und wäre am liebsten weggelaufen. Doch irgendwas in ihm wollte Elena nicht allein lassen. So beruhigte er sich erst mal wieder und nahm das Buch. Diesmal sah er sich die Seite genauer an. Es war fast dasselbe Bild wie in seinem Traum. Ein kurzer Absatz und eine Warnung, darunter besagte:
Dieser Spiegel zierte das Turmzimmer Rasputins. Man erzählte sich, dass er durch den Spiegel mit den Toten sprechen konnte.
Eine Warnung stand unten auf der Seite.
Der düstere Pfad durch den Spiegel ist von Furcht und Pein geprägt. Habe acht ihn zu benutzen.
Avan schloss das Buch und legte es wieder zurück. Nun drehte er sich um und ging zur Wendeltreppe. Doch egal was er tat, die Klappe war nicht zu öffnen. Sie kam auch nicht zum Vorschein. Er drehte hier und drückte dort aber nichts passierte. Frustriert ging er in den Garten. Goss sich eine Tasse Kaffee ein und dachte nach. Das alles war sehr verwirrend. In seinem Kopf baute sich eine Art Tafel auf. Ganz oben stand Elena und ihr Ehemann. Darunter der Ehemann mit dem Spiegel, beim Transport gestorben oder verschwunden. Im nächsten abschnitt stand Elena mit dem Spiegel, der den Absturz überlebt haben musste. Dann eine Art Ritual, in dem der Spiegel und Elena vorkamen. Was genau sollte das alles bedeuten. Er grübelte und grübelte und verlor sich in seinen Gedanken.
Als ihn schließlich eine bezaubernde Stimme aus seinen Gedanken holte. "Hey Träumer! Ich bin wieder da. Wie war dein Tag so?" Elena stand vor ihm wunderschön und über das Lächeln musste er schon nichts mehr sagen. "Hey, ja er war ganz angenehm bisher. Ich habe etwas in deinen Büchern gestöbert und ansonsten hier draußen gesessen und nachgedacht. Wie war dein Tag?", fragte er. Sie nickte und setzte sich. "Ruhig, es mussten viele Telefonate erledigt werden. Als Sozialarbeiterin habe ich einige Schäffchen, um die ich mich kümmern muss. Aber jetzt wird er sicher angenehmer.", erwiderte sie. "Was, hältst du davon, wenn wir beide schwimmen gehen?", fragte Avan sie und stand auf. Zustimmend sah Elena ihn an und die beiden gingen nach oben. Dort zogen sie sich getrennt voneinander um und trafen sich dann am Pool wieder. Zuerst schwammen sie wieder eine Weile. Dann jedoch begegneten sie sich in der Mitte. Ihre Köpfe waren eine Briefmarke breit voneinander entfernt und die Blicke zwischen ihnen waren beinahe magisch. Ihre Nasenspitzen berührten sich bereits, als Elena sich zurückzog. Auch Avan drehte sich zur Seite, um das Ganze geschehen gerade herunterzuspielen. Elena verschwand mit rotem Kopf aus dem Pool, und als Avan ihr folgte, rief er "Elena, bitte warte." Er erreichte sie, griff nach ihrer Hand und stand dann vor ihr. "Es tut mir leid, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht habe.", sagte er entschuldigend. Ihr Blick war fragend. "Das muss dir nicht leidtun, du hast nichts falsch gemacht. Ich war von mir selbst erschrocken. So lange habe ich keine Gefühle mehr zugelassen. Da hat mich einfach die Angst gepackt.", antwortete sie ihm.
Avan wusste gerade nicht was er damit anfangen sollte. "Das heißt, ich habe nichts falsch gemacht?", fragte er. "Nein Träumer und jetzt trockne dich erst mal ab. Was hältst du von einer Pizza und einem guten Film zum Abschluss des Tages.", fragte sie ihn und schaute auf den Boden, der voller Wasser war. Er nickte zustimmend und lief dann zurück zum Pool, wo sein Handtuch lag. Als er fertig war mit Abtrocknen ging er ins Haus und fand sie im Wohnzimmer. Eva saß gerade auf der Couch und bestellt online Pizza. Er wollte sie schließlich machen lassen und ging der Zeit in die Dusche, um sich den Geruch von Chlor abzuwaschen. Als er fertig war, bemerkte er, dass seine Sachen ja oben im Schlafzimmer lagen. Also ging er mit dem Handtuch um die Taille nach oben ins Schlafzimmer. Gerade als er damit beschäftigt war, sich die Boxershorts anzuziehen, betrat Elena das Schlafzimmer. "Oh entschuldige bitte.", sagte sie.
Ihr Gesicht wurde Rot und sie schloss die Tür. Er wollte noch etwas sagen, ließ es aber sein. Nachdem er fertig war, öffnete er die Tür des Schlafzimmers. "Du kannst, wenn du möchtest!" sagte er und sie nickte. Nun verschwand nach unten ins Wohnzimmer.
Elena sah ihm hinterher und kicherte. Ihre Gedanken waren gerade etwas abgelenkt von dem Knackigen Hintern. Sie bemerkte auch an sich selbst, dass sie sich zu diesem Mann hingezogen fühlte. Aber wie sollte das gehen bei dem, was sie vorhatte. Der Zwiespalt in ihrem Kopf und ihrem Herzen waren spürbar. Sie nahm ihren Schlafanzug vom und ging damit ins Bad und duschte sich ab. Nachdem sie fertig war, zog sie sich den Schlafanzug an und ging dann in die Küche. Dort holte sie eine Flasche Wein, dazu zwei Gläser und schenkte am Wohnzimmertisch beiden was ein. Wenige Minuten später kam dann auch schon die Pizza. Nachdem sie dem Boten die Pizza abgenommen hatte und ihn bezahlt hatte, kam sie ins Wohnzimmer und stellte die Pizza und zwei Salate auf den Tisch. „Guten Appetit, Träumer! " wünschte sie ihm grinsend und begann zu essen.
Avan lächelte sie an und bedankte sich bei ihr. „Was genau wollen wir gucken?", fragte er neugierig. Sie sah kurz auf und schaltet einen Horrorfilm ein. "Ich liebe Horrorfilme und Pizza.", sagte sie ihm. Sie beide saßen nebeneinander auf dem Sofa und aßen die Pizza. Der Horror streifen war interessant, aber genau genommen war Avan das egal. Er beobachtete sie bis zu dem Moment, als sie sich plötzlich an ihn kuschelte und bei einigen Szenen nach seiner Hand Griff. Da begann sein Herz zu pochen, es war so laut das er Angst hatte, sie könnte es hören.
Mit einem Lächeln und einem Gefühl von Geborgenheit saß Elena in seinen Armen und verfolgt mit Spannung den Film. Ihr Herz pochte im selben Rhythmus wie seines und das beruhigte sie. Schließlich schlief sie in seinen Armen ein. Es war schon spät, als er den Fernseher ausmachte und Elena auf den Arm nahm. Er hatte etwas Mühe, sie die Wendeltreppe hochzubekommen, da es sehr eng auf der Treppe war, doch auch das schaffte er. Dann ging er zu ihr ins Schlafzimmer, doch als er sie gerade hinlegen wollte, küsste sie ihn auf die Wange. Beinahe hätte er sie vor Schreck fallen gelassen. Sie hatte immer noch die Augen geschlossen und atmete ganz ruhig. Nun legte er sie aufs Bett und deckte sie zu. Dann verließ er das Zimmer mit einem breiten Lächeln im Gesicht und schloss die Tür. Im Gästezimmer angekommen zog er sich bis auf die Boxershorts aus und legte sich dann ins Bett. Ein leichtes Gefühl von Angst überkam ihn bei dem Gedanken an schlaf. Als er die Augen schloss und doch einschlief.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.08.2021 13:14.

Levitarius83

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Re: Der Spiegel der Toten endlich Komplett

von Levitarius83 am 31.08.2021 15:24

Kapitel 3
Die Erkenntnis
Der Traum begann friedlich, Avan lag in einem Bett, nur von einer Decke verhüllt. Blinzelnd und verwirrt sah er sich um, als er feststellte, dass es Elenas Schlafzimmer war. Er sah gerade an sich runter, als die Tür langsam aufging und Elena nur mit einem Handtuch bekleidet das Schlafzimmer betrat. Überrascht von ihrem plötzlichen Auftreten, machte er große Augen und sah sie nun voller Begierde an. Sollte er einfach liegen bleiben? Dachte er nach. Er wurde immer nervöser, als sie langsamen Schrittes auf ihn zu ging. Sie hatte dieses Verführerische lächeln auf den Lippen. Ihre Hände fingen an sich zu bewegen und öffneten das Handtuch. Als plötzlich alles verschwamm um Avan herum. Dunkelheit breitete sich vor ihm aus und ließ nur noch Schemen der Erinnerung zurück. Es war, als würde er in einen Sog aus Dunkelheit gezogen. Er suchte etwas, woran er sich festhalten konnte. Als ein lauter Schrei seine Kehle verließ. Es wurde dunkler und dunkler und abermals tauchten die zwei giftgrünen Pupillen aus dem nichts auf. Sie starrten ihn an. Nebel trat aus den Liedern aus und hüllten die Dunkelheit in einen grünweißen Schleier. Er spürte die Berührung an seinem Körper. Es war kalt, doch selbst wenn es nur ein Traum war, begann er zu zittern. Der Nebel wurde dichter und alles begann zu verschmelzen. Verzweifelte schreie, entfuhren seiner Kehle. Avan verlor die Besinnung. Er fiel in die Tiefen der Dunkelheit. Die Augen entfernten sich und wurden immer kleiner. Er wurde unsanft wach, als er auf dem kalten, harten Boden eines Zimmers prallte.
„Aua!", rief er schmerzerfüllt und aufgeregt vor Angst versuchte er sich wieder zu beruhigen. Langsam stand er auf, um sich ein Bild der neunen Umgebung zu machen. Die Wände des Raumes waren aus grauem Mauerstein und der Boden bestand aus einfachen Holzbrettern. Der Raum war asketisch eingerichtet. Rechts standen ein einfaches Holzbett und daneben ein Tisch und ein Stuhl. Auf dem Stuhl saß ein Mann. Er saß mit dem Rücken zu Avan.
"Hallo! Wer sind sie?", fragte Avan. Jedoch antwortete der Mann nicht. Kurz darauf stand der Mann auf und drehte sich zu Avan. Schließlich bewegte sich die Person auf ihn zu und lief durch Avan hindurch. Er folgte dem Mann und musterte ihn. Das Gesicht war oval und die Augen standen etwas weiter auseinander, seine Nase war Dick und eher Platt. Seine markanten Züge, dazu die langen schwarzen zotteligen Haare und der Vollbart ließen ihn verwegen wirken. Er hatte etwas Mysteriöses, gefährliches an sich, das durch seine giftgrünen Augen noch unterstrichen wurde. Er trug eine alte braune Robe aus Leinen, die sehr schäbig wirkte und ging zu einem Regal mit Pergamentrollen. Dort nahm er eine recht auffällige in die Hand und rollte sie ab. Dann begann er zu lesen. Avan ging näher heran und schaute ihm über die Schulter. Auf dem Pergament war ein Ihm bekanntes Symbol aufgemalt. Nur hier war es erklärt und entschlüsselt.

 

Von Links nach recht stand dort Feuer, Wasser, Erde, Luft, Blut, Angst, Liebe und Reinheit. Avan ließ diese Worte auf sich wirken und las dann weiter. Dies ist das Mal, das den Spiegel aktiviert. Ohne dieses Mal aktivieren sich Fallen, die von einem Schatten geführt werde. Unter dem Text war eine Skizze abgebildet, auf der man den Spiegel sah. Das Zeichen war auf das Glas gemalt und verlief nach unten. Der Mann fuhr mit seiner Hand über das Pergament, dabei bemerkte Avan das Symbol. Dann drehte er sich um und legte die Schriftrolle auf den Tisch. Nun ging er zu einem großen viereckigen Objekt, das mit einem Tuch abgedeckt war. Er griff nach dem Tuch und zog es herunter. Avan wirkte überrascht, als er den Spiegel erkannte. Es war derselbe Spiegel, dachte er, derselbe wie in Elenas Keller. Avan war fassungslos und nun verstand er auch, wer da neben ihm Stand. Den das Buch, was er vor ein paar Stunden gelesen hatte, erzählte es ihm. Es war Grigori Rasputin. Ungläubig versuchte er diese Informationen zu verarbeiten, als der Spiegel begann, sich zu verfärben. Das Glas begann sich zu verflüssigen und wurde Nacht schwarz. Dann tauchten sie wie aus dem nichts auf die grünen Pupillen und starrten ihn an, doch diesmal war kein Nebel zu sehen. Sondern zwei Klauen artige Hände kamen wie aus dem Nichts und griffen nach Avan. Sie zogen ihn panisch schreiend und um sich schlagend in den Spiegel.

Elena erwachte mitten in der Nacht und sah sich um. Verwundert stellte sie fest, dass sie im Bett lag. „Er hatte sie hochgebracht.", dachte sie und ein Lächeln legte sich auf Ihre Lippen. Sie schob die Decke beiseite und ging zum Fenster. Dort sah sie in den Sternenhimmel und dachte nach. „Warum mache ich das Ganze? Ich habe einen liebevollen Menschen hier, der mich nach dem Einschlafen sogar in das Bett gebracht hat. Sollte ich es lieber lassen. Das Ganze könnte gefährlich Ausmaße annehmen. Aber andererseits fehlt er mir so sehr. Mein Jeremy, noch einmal in seinen Starken Armen liegen. Noch einmal seinen Duft einatmen.", Bei diesen Gedanken begann sie leise zu weinen. Sie war drauf und dran in den Keller zu gehen, um es noch einmal zu versuchen. Doch der Gedanke, der sich in ihren Kopf schlich, hielt sie davon ab. Es war Avan. So entschied sie sich dagegen. Es dauerte eine Weile und sie legte sich wieder ins Bett. Mit tränen gefüllten Augen schlief sie nach einer Ewigkeit endlich wieder ein.

Avan wurde krampfartig wach und schlug um sich. Als er aus dem Bett fiel und der Schmerz ihn in die Realität holte. Auf dem Teppich liegend bemerkte er, dass der Traum vorüber war. Er öffnete die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Dann sah er auf eine Uhr an der Wand und stellte fest, dass es erst sieben Uhr war. Er aber definitiv nicht noch mal einschlafen wollte. So stand er auf und zog sich aus. Ging ins Bad, um seine Badehose anzuziehen und verließ das Haus. Als er am Pool ankam, hüpfte er ins Wasser und schwamm los. Avan schwamm so lange, bis seine Arme Müde wurden und machte dann Schluss. Dann verließ er den Pool und stellte sich unter die Garten Dusche. Nachdem er sich abgeduscht hatte, trocknete er sich ab und zog sich um.
Als Nächstes ging er in die Küche.
"Frühstück mal sehen! Es ist Ewigkeiten her, dass ich Frühstück gemacht habe.", redete er mit sich selbst und sah sich in der Küche um. Er fand Brötchen zum Aufbacken Kaffee und schließlich öffnete er den Kühlschrank. Hier fand er Butter, etwas Wurst, Käse und Marmelade.
"Na gut, jetzt machen wir daraus ein Frühstück.", beschloss er und begann zu summen. Als erstes ging er zum Ofen und stellte ihn auf die gewünschte Temperatur, um die Brötchen zu backen. Dann machte er sich an die Kaffeemaschine und kochte Kaffee. Er hatte keine Ahnung vom Mischungsverhältnis, aber das wird schon, dachte er sich. Fröhlich vor sich hin summend schob er die Brötchen in den offen und holte aus einem Schrank ein Teller. Dort Drapierte er die Wurst und den Käse und stellte alles Fertige auf die Durchreiche. Als er mit allem fertig war, nahm er sich ein Tablett, was in einer Ecke stand und stellte alles darauf. Dann brachte er das volle Tablett zum Gartenhaus und deckte den Tisch. Nachdem der Tisch fertig war, ging er wieder in die Küche und nahm die Brötchen raus. Gut, sie waren etwas dunkel, aber noch essbar. Dann goss er etwas Kaffee in eine Tasse und ging vorsichtig nach oben, um lautlos in ihr Schlafzimmer zu gehen. Sie lag auf ihrem Bett, kuschelig in die Decke gehüllt. Er kniete sich neben ihren Kopf und hielt ihr den Kaffee unter die Nase. Als sie schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen aufwachte und die Augen langsam öffnete. Sah sie die Tasse mit Kaffee vor sich. "Guten Morgen!", begrüßte Avan sie. Doch als sie am Kaffee roch, rümpfte sie kurz und unmerklich die Nase. „Oh man der erweckt tote. Der Kaffee roch sehr stark und war auch extrem Dunkel.", dachte sie. " Guten Morgen!", erwiderte sie. Vorsichtig stand sie auf und nahm ihm die Tasse ab. Nun nippte sie an der Tasse und schaute zu ihm hoch. "mmh lecker! Ich mach mich kurz fertig und dann komm ich ins Gartenhaus okay!", erklärte sie ihm und zustimmend nickte Avan ihr zu. Er war stolz auf sich das er den Kaffee nicht völlig verhunzt hatte und ging lächelnd nach unten ins Gartenhaus. Dort goss er sich eine Tasse Kaffee ein und trank etwas. Er verdrehte die Augen "Ihh!", rief er aus.

Elena spülte sich im Bad den Mund aus und zog sich aus. Dann stellte sie sich unter die Dusche. Eklig der Kaffee dachte sie sich. Aber so süß von ihm, er hat sicher auch Frühstück gemacht. Nachdem sie fertig geduscht hatte, zog sie sich an und ging nach draußen. Der Tisch sah großartig aus und die Brötchen. „Oh, etwas dunkel.", stellte sie fest. Avan sah sie dankbar an, "Danke das du nix gesagt hast! Aber der Kaffee ist grauenvoll. Würdest du vielleicht einen Neuen aufsetzen?", fragte er.
Sie nahm die Kanne und nickte. "Natürlich!" Dann verschwand sie im Haus und kam zehn Minuten später wieder mit frischem, gut schmeckendem Kaffee. Also begannen die beiden zu Frühstücken. Keiner von beiden sagte ein Ton. Schweigend sahen sie sich immer wieder an. Es war heute so, als stünde eine Mauer zwischen Ihnen. Eine Mauer von Geheimnissen, die durchbrochen werden, musste. Doch wer von beiden tat den ersten Schritt. Elena sah zu ihm rüber und lächelte sanft. "Danke für das leckere Frühstück. Ich...", wollte sie anfangen, doch sie brachte es nicht übers Herz, aus Angst ihn zu verletzen. Also stoppte sie. Avan zog eine Augenbraue hoch und begann zu sprechen: "Was ist los? Geht es um den Spiegel, das Symbol auf deinen Rücken? Geht es um Rasputin?" Er wusste, dass damit das Eis gebrochen war. "Erzähl mir davon bitte, dann hören vielleicht meine Träume auf.", flehte er sie schon förmlich an. Sein Blick wirkte ängstlich, aber auch besorgt. „Machte er sich tatsächlich sorgen um sie.", stellte sie verwundert fest. "Na schön, woher weißt du davon?", fragte sie. "Das Elena erzähle ich dir. Wenn du mir sagst, was hier los ist." antwortete er, als die beiden plötzlich unterbrochen worden.
"Hallo Elena!", ertönte es aus dem Garten. Sofort legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen, als sie die Stimme erkannte und sich umdrehte. Avan stand auf und schaute aus dem Garten Haus. Er sah einen älteren Mann mit grauen Haaren und einem Monokel am rechten Auge. Sein schwarzer Frack und die weinrote Weste machten den Anschein eines Mannes aus längst vergangenen Tagen. Auch der schwarze Zylinder und der Gehstock mit dem silbernen Kopfstück wirkte merkwürdig. Der Mann strahlte eine gewisse Eleganz aus. Plötzlich sprang Elena mit einem Aufschrei von ihrem Stuhl auf und rannte zu dem Mann. Dort fiel sie ihm in die Arme. "Was tust du hier Thaddeus? Es ist so schön dich zusehen!", sagte Elena glücklich lachend. "Ich habe deinen Brief gelesen und mir Sorgen gemacht. Also beschloss ich hierher zu kommen, um nach dir zu sehen.", erwiderte er mit tiefer und kraftvoller Stimme. „Er hatte eine beeindruckende Art und Erscheinung. Was er wohl hier will? Gerade jetzt.", überlegte Avan und beobachtet die beiden. Elena löste sich von ihm und sah dann zwischen den Männern hin und her. "Avan das ist Harry Thaddeus MacFarley, einer der engsten Freunde meines verstorbenen Ehemannes. Thaddeus, das ist Avan.", machte sie die beiden bekannt und sofort lief Avan auf den Mann zu. Dann hielt er ihm die Hand hin. "Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Sir!", begann er zu reden. "Danke, das geht mir auch so. Schön Sie kennenzulernen!", erwiderte Thaddeus und nahm Avans Hand. Elena sah die beiden an und dann sagte sie: "Kommt ihr zwei, wir setzen uns ins Gartenhaus und reden. Thaddeus einen Kaffee?" Er nickte und ging dann zusammen mit Avan zum Tisch. Elena hingegen ging ins Haus, um aus der Küche eine Tasse zu holen und setzte sich dann zu den beiden. Thaddeus nahm die Tasse entgegen und schaute die beiden nacheinander an, während er sich einen Kaffee eingoss. "Ist er eingeweiht?", fragte er Elena. "Nein Thaddeus, wir kennen uns erst seit zwei Tagen. Aber ich denke, er hängt schon mit drin. Unabsichtlich natürlich." Er nickte und sah sie streng an. „Willst du ihn einweihen, ansonsten schaffe ich ihn weg?", erklärte er ihr. Elena wirkte erschüttert, "Nein, hier wird niemand weggeschafft Thaddeus.", wiedersprach sie.

"Hey was soll das, was geht hier vor und warum wollt ihr mich wegschaffen. Ihr spinnt wohl.", viel Avan den beiden wütend ins Wort. Sein Gesicht wurde Rot, den er war erbost über das gesagte. Verständlich, den sie redeten über ihn. "Bleib ruhig, Avan, bleib ruhig, dir wird hier niemand was tun. Ganz im Gegenteil, ich werde dir einiges erklären.", beruhigte Elena ihn und wirkte angespannt. Das bezaubernde Lächeln war verschwunden.
Elena begann zu erzählen:
"Alles begann vor etwa fünf Jahren, als mein Mann von einem seltenen Spiegel erfuhr. Dieser Spiegel zierte einst das Turmzimmer von Grigori Rasputin. Jahrhunderte lang behaupteten die Menschen, dass dieser Spiegel die Möglichkeit besäße, mit dem Reich der Toten zu kommunizieren. Das machte mein Mann natürlich neugierig und so begann er zusammen mit Thaddeus zu forschen. Ein paar Monate später fand Thaddeus eine alte Schriftrolle in Russland, die ein Ritual erwähnte. Dieses Ritual erklärte, wie man mit den Toten reden konnte.
Mein Mann als Antiquitätenhändler faszinierte diese Geschichte und das Ritual und so recherchierte er wochenlang, bis er schließlich eine Spur fand und dieser folgte. Es kostete ihn viel Zeit Mühe und Geld, um an diesen Spiegel zu kommen. Letztendlich führte ihn die Spur nach Russland und verhandelte dort drei Tage mit einem alten Mann, der den Spiegel einst erworben hatte. Danach war er stolzer Besitzer des Spiegels der Toten. Und dann begann das, womit keiner gerechnet hatte. Auf dem Rückflug geriet die Maschine in einen Sturm und stürzte ab. Sofort wurden Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Die Rettungskräfte haben über mehrere Tage gesucht und fanden am Ende nur noch Wrackteile und einige Antiquitäten, die er gekauft hatte. Darunter auch den Spiegel." Als sie plötzlich von Thaddeus unterbrochen wurde. "Elena, du hast mir erzählt, dass der Spiegel verschwunden sei. Nein, dass er zerstört, wurde bei dem Absturz. Hast du ihn etwa hier.", fragte er Böse. "Ja, das habe ich! Vier Wochen nachdem die Untersuchung des Flugzeugabsturzes abgeschlossen waren. Lieferte man mir die Antiquitäten, die noch gefunden wurden. Die meisten davon habe ich schon verkauft. Der Spiegel jedoch steht hier unten im Keller. Schließlich Thaddeus habe ich dir einen Brief geschickt, um von Dir zu erfahren, wie das mit dem Ritual funktioniert. Als ich vor ein paar Tagen schließlich versuchte, den Spiegel zu aktivieren, ging es schief. Es passierte gar nichts, außer dass weißer Rauch aus dem Spiegel trat.", erzählte sie weiter und sah Thaddeus unsicher an. Völlig entsetzt sah Thaddeus sie an. "Du hast es schon versucht, bist du verrückt?", fragte er ungläubig.
"Also war das doch kein Traum, oder doch?", warf Avan total überrascht ein. Elena sah ihn verwirrt an und auch Thaddeus blickte mit hochgezogenen Brauen zu Avan. "Was meinst du?", Fragte sie.
Avan begann zu erzählen. "An meinem ersten Tag hier hatte ich einen Albtraum, du erinnerst dich sicher an den Morgen. In meinem Traum sah ich dich vor dem Spiegel stehen und nach jemandem rufen. Zuerst passierte nichts. Dann geschah das mit dem Rauch und ich wurde ausgesperrt. Zuvor konnte ich aber noch einen Schatten im Rauch erkennen", erzählte er den beiden und Elena bekam große Augen. Röte stieg ihr ins Gesicht bei dem Gedanken an die Nacht. Doch sie wurde unsanft aus ihren Gedanken gerissen als Thaddeus wütend aufstand. Er war außer sich und schob Elena samt Stuhl beiseite. "Ich werde den Spiegel zerstören. Für so verantwortungslos hätte ich dich nicht gehalten.", fuhr er sie an. Nun machte er sich auf den Weg ins Haus. An der Wendeltreppe berührte er ein Bild und schob es beiseite. Dann öffnete sich die Klappe und gab die Treppe nach unten preis. Elena schrie und rannte ihm hinterher. "Hör auf, bitte!", rief sie ihm hinterher. Ihr rufen Klang verzweifelt. Er ließ sich davon aber nicht abhalten und ging in den Keller. Unten angekommen folgte er dem Flur und schlug die Tür auf. Da stand er nun der riesige Spiegel. Thaddeus schaute sich im Raum um und entdeckte ein Brecheisen in einer Ecke. Zielstrebig ging er zum Brecheisen und nahm es in die Hand. Dann drehte er sich um. Elena hatte sich direkt vor den Spiegel gestellt und sah ihn verzweifelt an. "Bitte nicht!", flehte sie ihn an und tränen liefen ihr über die Wangen. "Bitte lass mich es versuchen, er fehlt mir so sehr. Er war mein ein und alles." Avan betrat gerade den Flur und rannte zu den beiden. "Hört auf!", brüllte Avan und Elena kam erschrocken ein schritt auf ihn zu. In dem Moment holte Thaddeus aus und schlug zu. Doch als das Brecheisen die Scheibe berührte, verflüssigte sie sich. Durch die Wucht und das Fehlen einer Gegenkraft wurde Thaddeus Richtung Spiegel gezogen. Elena wollte Thaddeus entgegenspringen, um ihn zu halten, doch sie war zu langsam. Avan hatte damit durch seinen Traum gerechnet und sprang mit voller Wucht gegen ihn. Er riss ihn mit sich und warf ihn zu Boden. E
Elena konnte die zwei Männer keuchend auf dem Boden sehen, und als sie den Spiegel berührte, hatte sich das Glas wieder verfestigt. So als wäre nichts geschehen. Die beiden Männer beruhigten sich gerade wieder und standen auf, als sie Elenas Hand am Spiegel sahen. "Danke Avan!", sagte Thaddeus und legte dem jungen Mann die Hand auf die Schulter. "Elena, von dir hätte ich mehr erwartet.", mit diesen Worten und einem enttäuschten Gesicht verließ er den Keller. Avan sah ihm hinterher und dann zu Elena. "Geht es dir gut?", fragte er besorgt. Sie fiel auf die Knie und legte ihr Gesicht in die Hände. Dann begann sie zu weinen. Avan kniete sich neben sie und legte die Arme um sie. Sofort umarmte sie ihn und vergrub ihr Weinen und ihre Verzweiflung in seiner Schulter. Es dauerte einige Minuten, bis sie sich wieder fing. "Es tut mir leid, lass uns nach oben gehen.", sagte sie zu Avan und schaute ihm dabei in die Augen. "Natürlich!", bestätigte er und die beiden gingen nach oben. Elena verabschiedete sich bei ihm und ging ins Schlafzimmer, um sich etwas hinzulegen.

Avan beschloss Thaddeus zu suchen, doch leider fand er ihn nirgends. Er war verschwunden. Vermutlich gegangen. So setzte er sich ins Gartenhaus und dachte nach. Über alles, was in den letzten zwei Tagen passiert war. "Avan!", hörte er plötzlich Elenas Stimme. "Kann ich mit dir reden?", fragte sie. Er lächelte sie warmherzig an, "natürlich! Was hast du auf dem Herzen?" Sie setzte sich und sah ihn immer noch traurig an. "Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, aber ich versuche es mal so. Es tut mir leid, dass du das alles hier mitmachen musst. Ich dachte mir, dass ich so meinen Ehemann wieder bekomme. Aber das wird wohl nichts, den Thaddeus hat recht. Es ist einfach zu gefährlich.", erläuterte sie und einen Moment des Schweigens trat ein. „Außerdem habe ich gemerkt, dass ich auch für dich was Empfinde. Ich würde gerne rauskriegen, was sie bedeuten.", ergänzte sie und sah ihn unsicher an. Avan ließ ihre Worte auf sich einwirken. Umso länger sie redeten, umso verblüffter wurde er. Er war sprachlos und wusste nicht wirklich, wie oder was er dazu sagen sollte. "Einen Moment bitte!", bat er und überlegte. "Also schön ich denke auch das die Sache mit dem Spiegel, schwachsinnig und gefährlich ist. Dein Mann ist tot so leid es mir tut. Ich würde dir ja helfen mit deinem Mann, aber Menschen sind nicht ohne Grund tot. Ich denke alles andere wäre Betrug an der Natur. Das mit den Gefühlen geht mir auch so. Es ist schon seit dem ersten Tag so. es ist wie ein drang bei dir zu bleiben.", sprach er lächelnd und sah ihr dabei in die Augen.
"Wie geht es jetzt weiter!", fragte sie gleichzeitig und fingen an zu lachen. "Ich denke wir sollten hier mal raus und was essen gehen. Thaddeus scheint gegangen zu sein. Kommst du mit?", fragte er sie.
Sie lächelte und sagte: "Ja, ich geh mir nur schnell was anderes Anziehen." So verschwand sie im Haus und Avan folgte ihr. Oben angekommen zogen die beiden sich um. Er hatte sich eine andere Hose und ein Hemd angezogen. Diese Sachen hatte sie ihm in den Kleiderschrank gelegt, sie waren von ihrem Ehemann. Als er fertig war ging er in den Garten und wartete. Schließlich drehte er sich um, als sie aus dem Haus kam. Er öffnete den Mund und wollte was sagen, doch es kam kein Ton raus. Da stand Elena mit einem weißen mittellangen Neckholder Kleid. Der Schnürgürtel hielt das Muster des schwarzen Astwerks mit den Krähen zusammen und machten das Kleid zu einem optischen Highlight. Die Schwarze schleife am Nacken, die das Kleid festhielt, war traumhaft und ihre Schwarzen schnür High Heels passten einfach perfekt dazu. Sie hatte ein dezentes Make-up aufgelegt und stand nun vor ihm. "Du bist wunderschön Elena!", sagte er und schloss langsam den Mund. Sie kicherte verlegen ein Danke und nahm seinen Arm. Dann Verliesen sie den Garten und liefen den Weg entlang, bis sie zu einem Fluss kamen. Dort folgten sie einer Allee von Bäumen, die am Wasser entlangführte. Bis sie dann nach einer Weile zu einem kleinen Lokal kamen.
Das Haus war klein, sah aber gemütlich aus. Er öffnete die Eingangstür und hielt sie für sie auf.
Dann betraten sie das lokal und ein Junge Kellnerin empfing sie. "Guten Abend möchten sie drinnen oder draußen einen Platz?", fragte Sie. Die beiden sahen sich an und überlegten. Innen hatte man die Wände mit Holz vertäfelt und einige Tische und Stühle warteten auf die Gäste. Die Bar war reichlich bestückt mit Getränken aller Art und die Durchreiche zur Küche war geschlossen. "Wir gehen nach draußen!", sagte Avan dann und sie nickte. Lächelnd folgten sie der Kellnerin. Im Außenbereich Standen einige Holzstühle an kleinen Tischen, die von einem riesigen Sonnensegel überdacht waren. Die Fassade des Hauses war von kleinen grünen Pflanzen übersät, so als würde sie direkt aus der Mauer wachsen. Schließlich suchten sie sich ein Platz, der frei war am Wasser und schaute sich erst mal um. In der Nähe saßen zwei ältere Leute und eine kleine Familie mit Kind. Avan sah Elena an und lächelte. "Schön ist es hier findest du nicht? Warst du schon mal hier?", fragte er und sie erwiderte das Lächeln. "Ja, ich war früher öfters mit meinem Mann hier und es ist wirklich sehr schön.", antwortet sie. Er schaute auf die Karte und suchte sich erst mal was aus. Sie tat dasselbe und dann bestellten sie bei der Kellnerin. "Eine Flasche Rotwein bitte!" Die Kellnerin nickte zufrieden und brachte Minuten später die geöffnete Weinflasche samt Gläser. Sie goss ihnen etwas ein, und als sie wieder ging, sah Avan Elena an. "Wie geht es weiter mit dieser ganzen Sache?", wollte er wissen. Elenas blick wurde traurig, "Ich denke ich sollte es einfach lassen. Ich bekomme meinen Mann nicht wieder, egal was ich mache. Außerdem möchte ich meinen Gefühlen dir gegenüber mehr Aufmerksamkeit schenken.", erklärte sie ihm. Avan hörte zu und nickte. "Ich weiß ich kann deinen Verlust nicht nachvollziehen, aber ich denke so ist es wirklich besser. Mir geht es da ähnlich, seit dem ersten Tag spüre ich eine Verbindung zwischen uns. Ich kann es gar nicht erklären es ist wie ein unsichtbarer Faden der zwei Seelen verbindet.", sagte er. Elena musste schmunzeln, den es war eine süße Umschreibung. Die Kellnerin kam wieder und fragte nach ihrer Essensbestellung. Avan bestellte sich Rinderfiletspitzen auf Pasta und Brokkoli in Sahnesoße und Elena wollte was mit Fisch nehmen, doch als sie Avans Bestellung hörte, nahm sie dasselbe. "Das klingt lecker!", sagte sie zu ihm. Die Kellnerin ging dann wieder und die beiden sahen aufs Wasser raus. Der Mond kam raus und die Abenddämmerung setzte ein. Schließlich begannen die beide sich über alles Mögliche zu unterhalten und stellten fest, dass ein paar Gemeinsamkeiten vorhanden waren. Mit jeder Minute, die sie sprachen, kamen sie sich näher. Als die Kellnerin schließlich das Essen brachte, zündete sie die Kerze an und stellte die Teller auf den Tisch. "Guten Appetit!" Hörte man sie noch sagen, bevor sie wieder verschwand. Avan hob sein Glas und stieß mit Elena an. Bevor er ihr einen guten Appetit wünschte und anfing zu essen. Elena bedankte sich und tat dasselbe. Als sie mit essen fertig waren nahm Avan sein Glas und ging um den Tisch rum. Dort nahm er Elenas Hand und half ihr beim Aufstehen. Anschließend ging er mit ihr ans Wasser und sah ihr in die Augen. Der Mond stand hoch am Himmel und spiegelte sich im Wasser. Die beiden standen sich nun gegenüber und sahen sich an. Elena errötete etwas und nach dem sie noch mal angestoßen hatten. Vertiefte Avan sein Blick in Ihrem und bewegte seinen Kopf in ihre Richtung. Natürlich bemerkte sie das Ganze und tat es ihm gleich. Beide schlossen die Augen, als sich ihre Lippen berührten und es entstand ein Feuerwerk der Emotionen zwischen den beiden. Es dauerte eine Ewigkeit und man hatte das Gefühl, sie würde sich nie wieder lösen. Schließlich beendeten sie den Kuss und sahen sich noch Momente lang in die Augen. Dann umarmte er sie und zog sie fest an sich. Sie lächelte und plötzlich fühlte sie wieder dieses Gefühl von Geborgenheit. "Lass uns den Wein austrinken und nach Hause gehen.", sagte sie. Avan stimmte zu und beide setzten sich an den Tisch zurück. Im nächsten Moment verdunkelte sich der Himmel und alles wurde Rabenschwarz. Avan und Elena sahen automatisch zum Himmel und da erkannte Avan etwas Furchterregendes. Die beiden Punkte waren am Himmel zu sehen und öffneten sich wieder. Das Grün der Pupillen trat hervor und aus den Liedern quoll grüner Nebel. "Du Elena, siehst du das?", fragte er sie und musste dann gar nicht mehr auf eine Antwort warten. Den es gab einen lauten Schrei neben ihm. Er drehte sich zu ihr und sah ihr in die Augen. Packte mit seinen Händen ihre Schultern und rüttelte sie. "Elena, wir müssen nach Hause, der Spiegel wurde aktiviert.", schrie er sie an. Da war er sich sicher. Elena beruhigte sich allmählich und die beiden rannten Hand in Hand die Allee entlang. Panisch und unwissend was zu Hause vorging.


Kapitel 4
Der Spiegel

Der Himmel über ihnen zog sich weiter zu und der grüne Nebel breitete sich aus. Die grünen Augen fixierten bösartig ihren Blick auf das rennende Pärchen und verfolgten sie. Hasserfüllt quoll der Nebel aus den Lidern. Avan und Elena kamen dann endlich am Garten an und sahen sich um. Sie bemerkten sofort, dass die Tür zum Haus offenstand. Sie rannten durch den Garten und ins Haus. Dort angekommen sahen sie sich um, fanden nichts außer einer offenen Bodenklappe. Sie rannten in den Keller und blieben an der Tür stehe. Vor ihnen bildete sich ein furchtbarer Anblick. Thaddeus stand mit blutüberströmter Hand vor dem Spiegel und lehnte sich dagegen. "Was ist nur los?" Hörte man ihn fluchen. "Er aktiviert sich einfach nicht." Er hämmerte gegen den Spiegel, als Elena sich zu ihm gesellte. Sie legte Thaddeus die Hand auf die Schulter und sah ihn besorgt an. "Was tust du hier? Hast du mir nicht vorhin gesagt, dass ich ihn nicht aktivieren soll. Was soll der Mist Thaddeus, warum tust du das?" Enttäuscht und verzweifelt drehte sich Thaddeus um. "Ich will dieses Ding zerstören, dafür muss ich es aber aktivieren, sonst greifen die verfluchten Fallen zu. Ich habe das Mal auf meinem Arm gemalt, es mit Blut besiegelt und seinen Namen ausgesprochen. Aber es passiert nichts." Avan beobachtete die beiden von der Tür aus, als ihm sein Traum ein viel. Er stellte sich zu den beiden und sah sie nacheinander an. "Weil ihr es falsch macht!" Sprach er plötzlich und unterbrach die beiden. "Ihr habt das Ritual falsch ausgeführt, und zwar beide." Thaddeus drehte sich zu Avan und sah ihn missbilligend an. "Junger Mann, ich mache das schon mein halbes Leben und glaube mir, es ist richtig so."
Elenas Gesicht wurde nachdenklich und sie wusste nicht genau, auf wen von beiden sie hören sollte. Thaddeus widmete sich wieder dem Spiegel und untersuchte ihn. Avan ging ein Stück zurück und schaute zu Elena. "Du glaubst mir doch, oder? Oder glaubst du mir auch nicht!" Sie sah ihn an. "Doch ich glaube dir, aber jetzt lass Thaddeus in Ruhe. Er weiß, was er tut. Du hingegen weißt nicht, worum es geht." Avan wurde sauer, denn er kam sich blöd vor. "Hey Mister, neunmal klug, hast du dir mal den Himmel angesehen draußen. Er ist tiefschwarz und das von jetzt auf gleich und von den Augen will ich gar nicht anfangen. Du Idiot, hast eine der Fallen aktiviert. Geh mal beiseite." Er schob ihn beiseite und stellte sich vor den Spiegel. Nun begann er das Symbol zu Zeichnen. Er nahm das vorhandene Blut, um es in der Mitte zu platzieren. Als er damit fertig war, begann das Glas schwarz zu schimmern. Die Oberfläche drehte sich und wurde zu einem, zog aus Dunkelheit. Elena machte einen, schritt auf Avan zu. Packte ihn an der Schulter, als die beiden von dem zog erfasst wurden. Thaddeus wollte ihnen helfen, doch eine Unsichtbare kraft schlug ihn nach hinten.

Alles um sie herum drehte sich der zog wurde schneller und dunkler und dann knallten die beiden auf einen festen Untergrund. "Au!" Riefen sie beide und Avan hielt sich die Hand an den Hinterkopf. Er war mit dem Kopf auf Elenas Knie geknallt. Langsam drehte er sich, um und versuchte Elena zu ertasten. "Hey Elena, bist du das?" Fragte er, als er etwas Festes, Rundes erwischte. Zuerst gab sie keine Antwort. Doch dann plötzlich antwortete sie. "Ja Avan, ich bin es. Wo sind wir?" Er versuchte was zu erkennen, doch der Ort war neblig. Man konnte nicht weitersehen als eine Armlänge. Der Nebel war dick und der Boden kalt, ein fauliger Toter Geruch lag in der Luft. Er versuchte Elenas Arm zu ertasten und fand ihn schließlich auch. Dann zog er sich näher an sie heran. "Wie geht es jetzt weiter?" Fragte sie in dem Augenblick. "Wir stehen jetzt auf und tasten uns durch den Nebel. Ok!" Sagte Avan und stand langsam auf. Er hielt Elenas Hand und zog sie hoch. Vorsichtig gingen die zwei durch den Nebel, Schritt für Schritt ertasteten sie sich einen Weg. Dabei fanden sie einen Tisch, auf dem eine Kerze stand. Des Weiteren einen Schrank, in dem sie Bücher fanden. Zuletzt entdeckten die beiden eine Tür, sie war aus Holz und roch modrig. Avan versuchte sie zu öffnen, bemerkte aber, dass sie verschlossen war. Als er plötzlich etwas Krabbelndes an seiner Hand spürte, zog er sie geschwind weg. "Ih!" Rief er aus und schüttelte sich vor Ekel. In Avan machte sich Panik breit, doch er versuchte es zu Ignorieren. Elena dagegen war da anders, ihre Hand begann zu zittern. Von Minute zu Minute stärker. "Sie sagte nichts und folgte ihm blind. Er machte sich Sorgen um sie. Avan blieb stehen und zog sie an sich, dann umarmte er sie. "Das ist aber nicht die feine Englische Art, sich an die Frau eines anderen ranzumachen." Tauchte plötzlich eine Stimme aus dem nichts auf und hallte durch den Raum. Elena schrie, als sie die Stimme erkannte. "Jeremy, bist du das? Fragte Elena völlig außer sich. "Wo bist du?" Schrie sie in den Nebel. "Ich bin überall meine Liebe!" Die Stimme verstummte wieder. Elena begann zu weinen und viel auf die Knie. "Das kann doch nicht sein," wimmerte sie. "Wie ist das möglich. NEIN, NEIN, NEIN!" Schrie sie sich die Seele aus dem Leib. Mit den Nerven am Ende legte sie die Arme auf den Boden und hämmerte sie blutig. Avan sah das Ganze mit an und kniete sich vor sie. Nun nahm er sie in Arm und streichelte ihren Kopf. "Elena, bitte, ich brauche dich hier. Ich schaff das nicht allein. Das ist sicherlich eine Illusion oder eine Falle. Versuch, dich zu beruhigen." Er selbst war innerlich so panisch, dass er am liebsten weggerannt wäre. Es dauerte eine ganze Weile, bis Elena die Fassung wieder erlangte. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und sah Avan an. "Du hast vermutlich recht!" Avan griff in eine Hosentasche und holte ein Taschentuch raus. Damit machte er ihre Unterarme sauber.
Nun standen die Beide auf und sahen sich um, der Nebel hatte sich gelichtet und Sie konnten den Raum sehen. Er war aus großen Natursteinen und völlig verstaubt. An einigen der Steine hingen Spinnenweben und das Holz der Tür hatte schon bessere Tage gesehen. Außerdem stand sie nun offen. Es roch nach Tod, der Raum fühlte sich um einiges kälter an als vorher. Avan griff nach Elenas Hand und sie gingen auf die Tür zu. "Komisch eben war sie doch zu!" Stellte Avan fest und ging mit ihr hindurch. Elena sah ihn an, "Bist du dir sicher, hier lang zu gehen." Avan sah sich um und erwiderte. "Wohin den sonst! Wir müssen einen Ausgang finden." Sie nickte und zusammen gingen sie diesen langen Gang entlang. Er war aus denselben steinen wie der Raum eben. Doch hier waren einige etwas anders. Es waren Augen eingraviert. Avan ging an die Augen ran und schaute sie sich genauer an. Als er sich wieder den Gang widmete. Hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Elena hatte sie noch nicht bemerkt und das war euch gut so. Alle fünf Meter schätzte er, hing eine Fackel. Dadurch wirkte es zwar heller, machte die Situation aber nicht besser. Sie liefen weiter und der Tunnel wollte kein Ende finden. Die Spinnenweben an den Wänden wurden dichter und zogen sich mittlerweile von Wand zu Wand. Avan nahm eine Fackel von der Wand und wollte damit die Spinnweben entfernen. Doch in dem Moment, wo er sie von der Wand nahm, erlosch die Flamme und es wurde dunkler. Verblüfft über das, was da gerade passiert war, schaute er Elena an. "Hast du das auch mitbekommen?" Sie nickte und war völlig in Gedanken versunken, den das, was da vorhin passiert war, hatte sie sehr mitgenommen. Avan ignorierte das Ganze und ertastete die Halterung der Fackel und steckte sie wieder in die Wand. Im gleichen Moment flammte die Fackel wieder auf. Avan schüttelte ungläubig den Kopf. Als er plötzlich von Elena herumgerissen wurde. Sie Stand in völliger Panik da und begann zu zittern. Ihre Hand zeigte auf einen Schatten zwischen den Spinnenweben, der näher kam. "Avan schau da, bitte!" Schützend legte Avan die arme um ihre Schulter und Überlegte. Er drehte sich um und wollte zurückrennen, doch es ging nicht. Vor ihnen war eine Wand. Aber wo kam sie her. Elena begann zu schreien und in Avan machte sich die Panik breit. Es war ausweglos. Der Schatten wurde größer und kam direkt auf sie zu. Elena drehte sich verzweifelt um und hämmerte mit den Fäusten gegen die Wand. Avan sah sich um und suchte etwas, mit dem er sich verteidigen konnte. Aber da war nichts. Seine Beine begannen zu zittern. Es gab kein Ausweg, dachte er. Schreiend stand Elena hinter ihm und klammert sich an ihn. Nachdem sie gemerkt hatte, dass die Wand kein Durchgang offenbarte. Mit jedem Schritt, den der Schatten machte, kam er näher und wurde größer. Avan erstarrte und suchte all seinen Mut zusammen. Jetzt war es jeden Augenblick, soweit das der Schatten ins Licht trat. Doch kurz bevor er bei ihnen war, wurde wieder alles schwarz um sie herum. Elena begann zu wimmern und war mit den Nerven am Ende. Wer trieb dieses Abartige spiel mit Ihnen. Irgendetwas war hier und hatte sein Spaß daran, uns zu quälen, dachte Avan nach. Er selbst hatte die Macht über seinen Körper verloren. Er zitterte und wusste nicht, ob er schreien oder Weinen sollte. Plötzlich wurde alles hell und Sekunden später standen sie in einem eisigen Gebirge. Avan sah sich um und versuchte seine Fassung wieder zu erlangen. Als er es geschafft hatte, drehte er sich zu Elena. "Elena!" Schrie Avan sie an, beruhige dich, das sind Illusionen!" Sie begann wieder ruhiger zu atmen und die Tränen versiegten. Langsam öffnete sie die Augen und sah Avan an. Sie umarmte ihn und holte sich so etwas Vertrautes wieder. Schließlich sah sie sich um "Ich kenne das hier von Fotos. Das ist die Absturzstelle meines Mannes." Um sie herum qualmte es und überall lagen Flugzeugtrümmer. Links neben ihnen Stand eine Alte Holz Kiste, dessen Deckel offenstand. Im Inneren erkannte man den Spiegel. Auf dem Boden darunter erschien ein Mann, er war nur sehr schwer zu erkennen. Denn er hatte zahlreiche Verletzungen an seinem Körper. Stöhnend und jammernd vor Schmerzen robbte er sich zum Spiegel und begann ein Symbol mit seinem Blut zu malen. Danach rief er etwas auf Latein, das sie nicht verstanden. Elena lief auf den Mann zu und wollte ihm helfen. Doch sie griff einfach hindurch. So sank sie auf die Knie und tränen verließen abermals ihre Augen. Nun musste sie auch noch zusehen, wie ihr Mann starb. Dachte sie sich. Avan beobachtete das Ganze. Als sich der Spiegel aktivierte und zu schimmern begann. Eine dumpfe Tiefe Stimme kam aus dem Inneren. "Sei gegrüßt Fremder. Warum hast du mich gerufen." Elenas Ehemann sprach mit gebrochener Stimme. "Hilf mir bitte!" Es dauerte einen Moment, bis die Stimme antwortete. "Hör mir zu, ich kann dich retten, doch kostet dich das etwas. Deine Seele bleibt im Spiegel, dafür stirbst du hier nicht." Elena, die die Stimme vernahm, schüttelte den Kopf und begriff schließlich. Ihr Mann hatte ein Bündnis mit dem Schatten darin geschlossen. Den mit einem letzten Nicken sackte ihr Mann zusammen und verschwand im Spiegel.

Sprachlos stand Elena auf und sah in den Spiegel, doch ihr Ehemann war weg. Sie drehte sich zu Avan und sah ihn an. "Warum hat er das gemacht?" Er zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, Verzweiflung, Angst, Überleben! Das alles sind durchaus logische Gründe." Mit diesen Worten griff er nach Elenas Hand. Der Himmel verfinsterte sich und die Silhouette der Szenerie verschwand im Nichts. Vor Ihnen tauchte ein kleiner Punkt auf und drehte sich. Alles fing an sich zu drehen. Es drehte sich um die eigene Achse und der dichte Grüne Nebel, der aus der kleinen Öffnung kam, Griff nach Ihnen. Er riss sie beide auseinander und Avan schrie Elenas Namen. Seine Schreie halten in der Ferne nach. Elena konnte Avan nur noch in dem Nebel verschwinden sehen. Sie schlug panisch um sich und schrie.

Als Avan zu sich kam. Stand er auf und sah sich um. Er war in einer Zelle. Vor ihm waren Gitter und an ihnen klebte etwas. Es war getrocknetes Blut, stellte er fest, als er näherkam. Neben ihm stand ein kleines Holzbett und darauf saß allen Ernstes ein Skelett. Er wich zur Seite aus, als es sich einen kurzen Moment bewegte und fasste in etwas Modriges. Erschrocken sah er auf seine Hand, es war Blut. Panisch Wichte er die Hand an seiner Hose ab und griff nach den Gitterstäben. Der Raum hinter der Zelle veränderte sich. Er sah, wie Elena auf einem Bett lag. "Elena, hilf mir!" Rief er lautstark. Doch sie antwortete nicht.

Elena kam zu sich und lag in einem Bett. Sie hatte wieder das Rosafarbene Seiden Nachthemd an und versucht einen klaren Kopf zu bekommen. Langsam raffte sie sich auf und sah sich um. "Das ist mein Schlafzimmer." Sie sah an sich runter und bemerkte das Nachthemd. Warum habe ich dieses Ding an, überlegte sie. Da fiel ihr der Nebel und Avan wieder ein. "Avan?" Rief sie laut und sah sich um. Alles wirkte so farblos und leer. Es roch immer noch wie ein Friedhof und auch der Boden, auf dem sie gerade ihre Füße abstellte, war kalt. Es war einfach widerlich. "Wo bin ich?" Als aus einer dunklen Ecke eine Stimme ertönte. "Du bist zu Hause, mein Liebling!" Ein Mann im dunkelblauen Anzug und weißem Hemd betrat den Raum. Sein dunkelbraunen Haar und seine blauen Augen wirkten alt. Jedoch älter als er es sein sollte. Seine Bewegungen waren selbstbewusst und elegant. Elena drehte sich zu dem Mann und ihr Mund blieb offenstehen. "Jeremy! Bist du das?" Er ging langsam auf sie zu. "Bleib wo du bist!" Sie Stand auf und sah ihn an, doch er blieb nicht stehen. Also machte sie einen Schritt zurück und warnte ihn erneut. "Du sollst stehen bleiben, sage ich." "Aber mein Liebling, so viele Nächte standest du in dem Nachthemd vor dem Spiegel und hast nach mir gerufen und dann kam dieser Streuner und alles wurde anderes. Da musste ich eingreifen. Du wurdest anders." Man hörte Wut und Zorn in seiner Stimme. "Aber das ist vorbei, ich werde mit dir hier raus spazieren und er bleibt hier." Elena sah ihren Mann an und glaubte nicht, was sie da hörte. "Wer bist du? Nein, das bist nicht du. DU wirst Avan gehen lassen und ich werde ihn mitnehmen." Ein Zittern lag in ihrer Stimme. Sie wäre ihm liebend gerne um den Hals gefallen, doch war das nicht ihr Mann. Selbst wenn er es mal war, dann hat ihn irgendwas verändert. Neben ihr stand ein Stuhl, den nahm sie in die Hand und hielt ihn zwischen sich und diesem Etwas. "Verschwinde, ich weiß nicht, wer du bist!" Brüllte sie ihn an. Seine Gesichtszüge änderten sich. Sie wurde weicher, "weißt du noch, als ich dich müllkramend hinter einem Restaurant fand. Völlig verwahrlost, ich habe mehr in dir gesehen als nur eine Streunerin. Ich werde nie unsere ersten Tage vergessen, du saßt schüchtern in meinem Haus und ich habe dich ignoriert. Du wurdest von Tag zu Tag offener und fingst an, mit mir zu reden. Nach ein paar Wochen dann unsere erste Nacht. Sie wird immer ein Highlight für mich bleiben." Er begann zu lächeln, denn er sah die Tränen in ihren Augen. Es dauerte nicht mehr lange und er hat sie wieder. Elena schloss für einen Moment die Augen und sah Avan vor sich nicht Jeremy. Wie er ihr zu lächelte. Sie öffnete die Augen wieder und machte einen Schritt auf Jeremy zu. "Wo ist Avan? Hol ihn her sofort!" Jeremy verzog das Gesicht und schaute in Richtung Schrank. "Er ist dort drin!" "Er ist was?" Elena ging vorsichtig zum Schrank und öffnete ihn. Hinter den Schranktüren sah man Avan in einer Art Zelle. Sie sah ihn verblüfft an. "Geht es dir gut?" Es war, als würde man ein Fenster zur Seite schieben. "Ja mir geht es gut! Was ist hier los?" Sie drehte sich ein wenig. "Darf ich dir vorstellen, dass Etwas, was einst mein Ehemann war." Avan sah erst sie an und bemerkte ihren ängstlichen Blick. Dann sah er zu dem Mann und schüttelte den Kopf. "Lassen sie mich hier raus, dann kann ich ihnen zeigen, was ich von ihnen Halte." Rief er ihm provozierend zu. "Oh, wie mutig der junge Mann doch ist." Jeremy bewegte eine Hand und die Gitter verschwanden. Sofort ließ Elena den Stuhl fallen und viel Avan in die Arme. Er spürte, wie ihr Herz raste. Im Augenwinkel sah er das Jeremy auf sie zu kam.
Er zog Elena beiseite und stellte sich zwischen ihn und Elena. "Geh mir aus dem Weg!" Brüllte Jeremy und griff nach Avan´ s Hand. Avan versuchte sich zu wehren, doch der Mann vor ihm fühlte sich leblos und kalt an. Aber er hatte Kraft. Avan begann, den man zurückzudrängen, mit all seiner Kraft stemmte er sich gegen ihn. Dann spürte er ein paar harte Schläge in die Seite. Avan warf sich auf den Mann und stöhnend gingen sie beide zu Boden. Sie wälzten sich hin und her. Dabei stießen sie allerlei Beschimpfungen aus. Elena beobachtet die beiden als ihr etwas auf viel. Die Kette, die Jeremy um den Hals trug, war neu, alles andere war so, wie sie es kante. Schließlich war es so weit das Jeremy Avan auf den Boden drückte und ihn in eine Lage der Wehrlosigkeit brachte. "Ich habe es dir gesagt!" Brüllte Jeremy Avan an. Elena schnellte nach vorn und riss ihm die Kette vom Hals. Mit einem lauten Aufschrei löste sich Jeremy auf und verschwand. Avan keuchte und stöhnte und sah Elena erstaunt an. "Woher wusstest du das?" Sie lächelte stolz auf sich selbst. "Es war das Einzige, was nicht zu ihm gehörte. Avan stand auf und sah Elena an, sofort stieg ihm wieder die Röte in den Kopf. Egal was hier los war, ihr hübscher Körper brachte ihn trotzdem in Verlegenheit. Sie lächelte ihn an und kam näher. Bewusst umarmte sie ihn und kuschelt sich an ihn. Ihr Herz und auch ihr Atem wurden ruhiger. "Wie kommen wir hier raus?" Avan nahm ihr das Medaillon aus der Hand und sah es sich an. Es war merkwürdig, irgendwas an der Kette war nicht richtig. Es fühlte sich unecht an. Er rieb an einem Kettenglied und sie verschwand. "Elena, das ist eine Falle!" Sagte er und schnell drehten sie sich um. Nun kontrollierten sie alle Richtungen. Als wie aus dem nichts ein Lachen ertönte. "Habt ihr tatsächlich gedacht es ist so einfach? Ihr beide werdet hierbleiben und ich werde euch quälen, bis Elena wieder mein ist." Elena sah Avan an und in diesem Moment wusste er was sie vorhatte. "Nein!" Schrie er, "Ich werde das nicht zulassen." Sie ignorierte Avan und drehte sich um. "Lässt du ihn gehen, wenn ich bei dir bleibe?" Es kam keine Antwort. "Vergiss es ich gehe hier nicht ohne dich weg." Warf Avan dazwischen den Tränen nahe. Sie schaute ihm in die Augen und küsste ihn sanft und liebevoll. "Doch du gehst ohne mich." Der Raum um sie herum veränderte sich. Als sie sich voneinander lösten sahen sich beide um, sie waren wieder im Keller. In der Mitte stand der Spiegel und daneben Jeremy. Im Glas spiegelte sich die Realität und zeigte Thaddeus, wie er versuchte, den Spiegel zu Aktivieren. Es aber nicht funktionierte. Er kniete davor und schlug verzweifelt dagegen.
Avan sah zu Elena und beide dachten dasselbe. "Thaddeus!" Dann drehte sich Avan zu Jeremy. "Wie soll das hier laufen?" Jeremy funkelte ihn an mit einem Blick des Hasses. "Du gehst durch den Spiegel und zerstörst ihn. Elena bleibt bei mir und das war es. Meinetwegen kannst du mein Haus haben. Thaddeus kann sich umso was kümmern." Stille stand im Raum und Avan sah von Jeremy zu Elena. Dann sprach er mit ihr. "Ich werde es nicht tun. Ich lass dich nicht hier. Ich kann es einfach nicht." Elena legte ihre Hand an seine Wange und küsste ihn. Tränen liefen in seinen und ihren Augen. Er streichelte ihr durchs Haar. "Doch du musst, das hier ist meine Schuld." Jeremy brüllte plötzlich ungeduldig. "Schluss jetzt!"
Avan blick wurde leer und plötzlich hatte er eine Idee. Er löste sich von Elena und ging widerwillig auf den Spiegel zu. Tränen liefen ihm immer noch über die Wangen. Als er kurz davorstand, nahm er die Haarklammer aus der Tasche. Diese hatte er gerade Elena abgenommen. Damit stach er sich in die Hand und begann am Spiegel das Symbol zu zeichnen. Jeremy schrie auf und wollte sich bewegen, als das mal in seiner Hand anfing zu brennen. Es glühte wie Feuer und zwang ihn auf die Knie. Elena schrie: "Hör auf damit! STOP!" Doch Avan sprach dieselben Worte wie einst Jeremy. Als der Moment einfror. Dieselbe dunkle Stimme begann zu sprechen. "Warum rufst du mich schon wieder. Was willst du?" Avon schluckte und begann zu sprechen. "Ich bin nicht der, der ich einst gerufen hat. Ich möchte hier raus, und zwar mit ihr zusammen." Er zeigte auf Elena!" Ich weiß nicht genau, was du hier forderst, aber ich bin bereit, es zu zahlen. Egal was es ist!" Die Stimme blieb stumm, begann dann aber urplötzlich zu antworten. "Der Spiegel muss zerstört werden, wenn du das tust, lasse ich dich und die Frau raus. Jahrhundertelang haben die Leute über den Spiegel mit ihren Verstorbenen gesprochen. Doch ich bin es leid, das zu ertragen. Ihn nehme ich mit, denn er hat die Magie des Spiegels missbraucht.
Bist du bereit, einen Schwur zu leisten, dass du den Spiegel zerstörst. Egal, wie?" Avan nickte, "Ich schwöre das ich den Spiegel zerstöre, sobald wir beide, wieder in der Realität sind." Im Spiegel erschien ein Pergament. Es war alt und abgenutzt. Man sah das Medaillon, was Jeremy vorhin trug. Darunter stand ein alter Text. Er war schwer zu lesen, doch er schaffte es.
Tauche das Medaillon in Blut und halte es an den Spiegel. Dann wird er zerbersten und für immer verschwinden. Als er den letzten Satz gelesen hatte, wurde alles wieder normal. Elena lief auf ihn zu und wollte ihn daran hindern. Doch ohne was zu sagen, zog er sie einfach mit durch den Spiegel. Er schob sie ohne ein Wort zu Thaddeus und drehte sich wieder zum Spiegel. Jeremy stand Zorn entbrannt auf der anderen Seite und fluchte. Er nahm das Medaillon und tränkte es mit dem Blut seiner Hand. Nun drückte er das Medaillon gegen die Scheibe und sofort entstanden kleine Risse. Diese wurden immer größer und verteilten sich über den ganzen Spiegel.
Jeremy machte große Augen, als er begriff, was vor sich ging. Thaddeus stand auf einmal neben Avan und sah sein besten Freund an und legte die Hand für ein Augenblick auf das Glas. Sein Freund lächelte boshaft und dann begann das Glas zu glühen und zersprang in Millionen Staubteilchen. Elena sackte auf völlig erschöpft auf die Knie. Thaddeus stand neben Avan und sah ihn an. Avan drehte sich um und sah zu Elena. Er bekam ein Stich ins Herz und lief schuldbewusst aus dem Keller. Traurig darüber, was er Elena angetan hatte. Als er im Garten ankam, hörte er Elenas Stimme. Sie rannte ihm hinterher und rief "Avan warte bitte!" Er drehte sich um und konnte sie gerade noch so auffangen. Sie sprang förmlich in seine Arme. "Wo willst du hin?" Fragte sie und küsste ihn mit all Ihrer Leidenschaft. Einen Augenblick lang sah er ihr in die Augen. "Du bist nicht sauer?" "Nein natürlich nicht!" Erwiderte sie. "Lass uns reingehen! Ich möchte wissen, was da gerade passiert ist." Er stimmte zu und sie gingen ins Wohnzimmer. Nachdem sie Thaddeus alles erzählt hatten, begann Avan von seiner Abmachung zu erzählen. Die beiden staunten nicht schlecht. Aber bei dem Gedanken an Jeremy empfanden sie Traurigkeit. "Es tut mir leid, aber ich denke, es war besser so. Das was da drinnen hauste, war nicht mehr euer Jeremy." Elena stimmte traurig zu. Thaddeus, stand auf und sah Avan und Elena an. "Ich fahre jetzt in mein Hotel und morgen wieder nach Hause. Elena, ich denke, du bist in guten Händen. Ich selbst brauche Zeit das hier zu verarbeiten. Er umarmte sie und gab Avan die Hand. Dann machte er sich auf den weg. Als er raus war, schauten die beiden sich an. "Warum ist er so plötzlich gegangen." Fragte sie ihn. "Es ist viel passiert. Lass ihn gehen er braucht Zeit das zu verarbeiten." Antwortete Avan. Dann setzten sie sich wieder auf die Couch.

Die beiden saßen noch eine Weile da, als Avan aufstand. "Ich werde jetzt mal duschen gehen." "Ja mach das." Antwortete sie nachdenklich. Er ging ins Bad zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Das heiße Wasser das über seinen Körper lief. Es entspannte seine Muskeln und sein Kopf ließ die letzten Tage Revue passieren. So bemerkte er nicht wie Elena ins Bad kam ihre Kleidung auszog und sich langsam unter die Dusche schlich. Avan schreckte auf als er ihre kleinen Hände an seiner Brust spürte. Als Nächstes fühlte er ihre Brüste an seinem Rücken. Er drehte sich um und schaute ihr in die Augen. Nun legte er seine Hände um sie und begann sie Küssen und zu streicheln. Es war schön und während das Wasser über ihre Körper lief streichelten sie sich gegenseitig. Er liebkoste ihren Körper mit seinen Händen. Bis ihn schließlich sein Verlangen übermannte und er sie behutsam gegen die Wand drückte. Nun ließ er seine Hände über ihre Brüste gleiten und weiter zu ihrem Intimbereich. Stöhnend genoss sie seine Berührungen und ließ sich das erste Mal seit Jahren fallen. Umso länger er sie streichelte und liebkoste, umso erregter wurde sie. Ihr Hände fuhren bewusst über seinen Körper. Als sie zwischen seinen Beinen ankam, begann sie ihn zu massieren. Nun stöhnten beide vor Lust. Avan schaltet die Dusche aus und öffnete die Tür, warf Elena ein Handtuch um und hob sie hoch. Er trug sie ins Wohnzimmer und nachdem sie das Handtuch auf die Couch geworfen hatte, legte er sie darauf. Er beugte sich über sie und sah ihr tief in die Augen. Dann legte er sich auf sie und Drang in sie ein. Mit wilder Lust und Leidenschaft bewegten sie sich und stöhnten dabei. Es war bei beiden eine Ewigkeit her und sie genossen die animalische Seite der Liebe. Sie stöhnten immer lauter und ihre Bewegungen wurde immer schneller. Als sie schließlich den gemeinsamen Höhepunkt erreichten. Sie stöhnten Laut auf und man konnte ihnen die Lust ansehen. Dann ließ Avan sich neben Elena auf die Couch fallen und umarmte sie fest. Elena sah Avan in die Augen und er erwiderte den Blick. So lagen sie eine Weile da. Bis sie aufstanden und wieder unter die Dusche gingen. Anschließend gingen die Beide ins Bett und schliefen erschöpft ein. Nichts ahnend, dass das erst der Anfang war.

Thaddeus saß in seinem Auto und fuhr gerade ins Hotel, als er mit einem bösartigen Grinsen in den Rückspiegel sah.

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