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Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 11 - Episode 5

von Alina am 02.04.2022 07:56

Winchester (near Washington), Virginia, USA
Summer 2001


Soundtrack für diese Episode: Daft Punk - One More Time


Quelle des Bildes

  Man hatte ihn zuhause angerufen und gebeten schnell ein Flugzeug zu nehmen. Eigentlich war es eine überflüssige Reise wie sich noch zeigen sollte. Hill hatte gerade in seinem Garten ein paar Büsche beschnitten als das Telefon klingelte. Sein ehemaliger Diensherr hatte beeindruckende Neuigkeiten. Sie hatten Cathy und sie war hier, in den Vereinigten Staaten!

Nachdem Hill sein Pensionsalter erreicht hatte war er zurück in seine Heimat gegangen. Dort hatte er das Haus seiner bereits verstorbenen Eltern übernommen. Immerhin hatte er das Glück gehabt noch ein Jahr mit seiner Mutter verbringen zu dürfen bevor sie starb.
Seiner Mutter hatte er nie erzählt woran er gearbeitet hatte. Es hätte sie generell auch nicht besonders interessiert. Aber die Geschichte von Catherine Hasselmann hätte sie wohl zutiefst beunruhigt, sie war eine tiefgläubige Frau gewesen und hatte zudem ein schwaches Herz.

Ein einzigen Erfolg hatte er noch während seiner Dienstzeit feiern dürften. Die Stasi-Akte von Catherine Hasselmann war gefunden worden. Während noch Millionen anderer Akten auf ihre Sichtung warteten, hatte man einige spezielle Stapel vorrangig durchgesehen und war dann auf Cathys Akte gestossen. Die Akten der Bürger mussten noch warten aber sensible Akten von Gefangenen beispielsweise wurden hier bevorzugt und der Reihe nach katalogisiert.
Die Akte selbst gab nicht viel her. Cathy hatte nicht mit den Behörden in der DDR gesprochen, auch jahrelange Isolationshaft in Bautzen hatten sie wohl nicht gebrochen. Aber die Akte beinhaltete endlich ein Photo. Er wusste nicht wieviele Stunden er das Photo angesehen hatte und sie immer wieder gefragt hatte: "Wo bist du? Wo hast du dich dieses Mal verkrochen?"
Sie war wunderschön, ohne jeden Zweifel. Sie hatte eine makellose Haut, grosse und sehr ausdrucksstarke Augen, eine süsse Nase, einen schön geschwungenen Mund, recht schlank trotz sehr weiblicher Proportionen. Man konnte dem Bild auch nicht ansehen, welche Wut in Cathy toben musste, just in dem Moment als das Photo geschossen wurde. Sie sah neutral in die Kamera, fast konnte er ein spitzbübisches Lächeln auf ihren Lippen erkennen. Dies war aber so gut oder schlecht zu beweisen wie die Tatsache dass die Mona Lisa lächelte oder eben nicht. Vielleicht sah auch nur er diesen leichten Spott – Cathy hatte ihn ihr ganzes Leben lang an der Nase herumgeführt und verspottete ihn auch noch jetzt.

In Lyon warteten dann unter anderem die alten Akten auf ihn. Man hätte sie ihm auch nach Washington schicken können aber anscheinend wollte man ihn nochmal persönlich treffen. Die Sache war wohl einfach zu gross und zu phantastisch um sie nur per Telefon zu besprechen, das sah er ein.
Er hatte dort in Lyon die Bilder von Cathy nebeneinander gelegt: das Phantombild, welches Ende der 1960er Jahre entstanden war, dann das Photo der Staatssicherheit aus dem Jahre 1987 und ein Photo aus den 1990er Jahren welches wohl in Moskau entstanden war. 1992 hatte wohl ein CIA-Agent das Photo in einem Hotel geschossen. Und dann gab es noch dieses ganz neue Bild, von diesem Jahr. Alle drei Photos zeigten dieselbe Frau, ihr Haar war mal etwas länger, mal etwas kürzer aber es war immer tendenziell kurz oder höchstens schulterlang und lockig. Auf all diesen Photos sah Catherine Hasselmann niemals älter aus als Anfang Zwanzig, jung und frisch, aufgeweckt und etwas schelmisch. Man konnte buchstäblich seinen Augen nicht trauen, die Bilder sahen aus wie mit dem Computer bearbeitet. Sein Verstand sagte ihm dass all diese Bilder innerhalb eines Jahres geschossen wurden und nur unterschiedlich bearbeitet worden waren. Liess man wenigstens das Phantombild aussen vor, so lagen zwischen den Photos von 1987 und 2001 vierzehn Jahre. Sein Verstand sträubte sich das wahre Datum eines jeden Bildes zu akzeptieren.

Nun war er wieder zuhause und er wartete auf den September. Das FBI hatte ihn eingeladen zu einem Termin von dem er niemals zu träumen gewagt hatte. Er würde am 10. September nach New York reisen und dort zusammen mit einem FBI-Agenten Cathy verhören dürfen. Sie hatte zugesagt ein komplettes Geständnis abzugeben.
Er hatte geweint – ob vor Freude oder aus einer anderen Emotion heraus, das wusste er nicht mehr. Es war mehr als nur Erleichterung. Er hatte schon mit dem Thema abgeschlossen und war ganz Pensionär. Er kümmerte sich lieber um das Pflanzen von Rosenbüschen als um die Integration neuer Mitgliedsstaaten bei Interpol oder gar um die Fahndung nach Massenmördern. Nun kam alles wieder hoch, verbunden mit der bangen Hoffnung ob sich denn nun endlich alles aufklären würde.
Oder würde Cathy wieder im letzten Moment dem FBI entkommen können? Ganz sicher nicht, aber er würde nicht einen Dollar darauf verwetten. Sie sass wohl in einem Gefängnis mit hoher Sicherheitsstufe ein dessen Name er auch auf Nachfrage nicht erfahren hatte. Und aus unerfindlichen Gründen sollte das Gespräch auch nicht in diesem Gefängnis stattfinden sondern im World Trade Center. Vielleicht war das wieder ein Trick. Er würde jedenfalls nicht zögern sie sofort zu erschiessen, sollte sie nur einen falschen Schritt machen.


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Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 11 - Episode 4

von Alina am 01.04.2022 10:57

Federal Medical Center, Lexington HSU
3301 Leestown Road, Lexington, Kentucky, USA
Thursday, March 22, 2001


Soundtrack für diese Episode: Oasis - Go Let It Out


Quelle des Bildes


  Als Cathy nachts auf ihrer Pritsche liegt, da denkt sie noch lange nach. Zunächst hatte sie sich Bedenkzeit erbeten denn das Angebot war zwar verlockend, aber sie wollte sich gern darauf vorbereiten die Bedingungen mit einem Profi wie Zimmermann auszuhandeln. Der hatte sie aber ermutigt nicht schüchtern zu sein. Solange sich Cathys Bedingungen in einem Rahmen bewegten die realistisch und finanzierbar seien, so könne sie frei sprechen meinte er. Wieder dieses Wort, "finanzierbar". Vorher hatte er die Steuerzahler erwähnt. Ganz sicher war eine bestimmte Kasse nun leer, ein Etat war ausgelaufen und damit auch die Geduld von Zimmermann. Tiefer liess er sie nicht blicken; sie wusste nicht ob er das Ende des Projektes nun begrüsste oder nicht.

Cathy hatte einen Deal ausgehandelt den sie auch jetzt nicht bereut. Natürlich war es kein Grund zur Freude und sie glaubte auch nicht unbedingt daran dass sich das FBI an den Deal gebunden fühlte. Aber am Ende des Deals stand dass sie in einem normalen Gefängnis einsitzen würde. Naja, was hiess schon "normal", natürlich würde es ein Hochsicherheitsgefängnis sein und zwar das Sing Sing, ganz in der Nähe von New York.
Zimmermann hatte sie schon jetzt darauf hingewiesen dass sie spätestens alle zehn Jahre verlegt werden müsse. Es gab noch andere HSU's die auch Frauen aufnahmen und man würde sie herumreichen, denn die anderen Gefangenen würden es sicher bemerken dass Cathy nicht alterte. Und das wiederum würde zu unvorhersehbaren Reaktionen unter den Gefangenen führen. Das war Cathy nur recht – anders hatte sie es in Freiheit auch nicht gehalten.

Aber das war nur der letzte Teil des Deals. Beide hatten sich noch zu anderen Dingen verpflichtet. Cathy würde ihre Geschichte erzählen, sie würde helfen die Morde aufzuklären und zwar so viele wie möglich. Cathy hatte zugestimmt denn sie hatte nichts zu verlieren. Man hatte sie bereits so lange eingesperrt dass es keinesfalls mehr darum ging ihre Unschuld anzuerkennen. Nur ein Wunder würde sie in absehbarer Zeit in Freiheit kommen lassen.
Aber sie hatte auch einen Wunsch geäussert. Sie war während ihrer Zeit in Deutschland und auch in Russland immer wieder fasziniert gewesen vom modernen New York. Seit 1973 waren neue Gebäude hinzugekommen die die Skyline von New York prägten. Die Zwillingstürme des World Trade Centers faszinierten Cathy, auch wenn sie eher ein Fan des Empire State Buildings war und auch das Chrysler Buildung gefiel ihr ausserordentlich gut. Aber allein die schiere Höhe der beiden Zwillingstürme war atemberaubend.
Seit fast dreissig Jahren hatte sie also dieses Bauwerk immer wieder auf Photos bestaunt. Und nun hatte sie mit Zimmermann ausgehandelt dass sie die Sonne sehen wollte. Sie wollte oben in diesem Wolkenkratzer sitzen und da würde sie Zimmermann alles erzählen. Und dann würde sie eine lebenslange Haft in Sing Sing antreten, mit der Option auf Verlegung in andere Hochsicherheitsgefängnisse wenn es nötig würde.
Natürlich war es riskant überhaupt Wünsche zu äussern. Denn man wartete ja nur darauf dass Cathy überhaupt etwas von sich preisgab. Kannte man ihre Wünsche, so kannte man auch ihre Schwachstellen und könnte genau da ansetzen um Druck auf sie auszuüben. Aber sie hatte keine Wahl. Sie würde nichts finden ausser den Tod oder sogar weitere jahrelange Isolationshaft in diesem Grab. Alles war besser als das.

Zimmermann fand dass diese Bedingungen annehmbar seien. Tatsächlich lagen keine Berichte vor, in denen von grosser Grausamkeit oder Gefährlichkeit Cathys die Rede war. Sie musste unfassbar heimtückisch sein, hinterhältig vielleicht, aber nicht offen gewalttätig. Zimmermanns Versuche, noch am heutigen Tag etwas herauszufinden nachdem er ihr die Zusage gemacht hatte, scheiterten an einem eisigen Lächeln von Cathy.

Dann war da noch eine Sache. Zimmermann hatte sich sogar an die Tischkante gelehnt und hatte leise zu Cathy gesprochen. Er hatte Interpol erwähnt. Interpol würde man nun einweihen – ja, einweihen müssen. Man sah Cathy ihre lange Isolationshaft nicht an, daher schlug er vor Interpol darüber im Unklaren zu lassen wann Cathy tatsächlich festgenommen worden war. Cathy hatte nur mit den Schultern gezuckt – ihr selbst konnte diese Heimlichtuerei zwischen Interpol und dem FBI völlig egal sein. Zimmermann unterstrich aber die Wichtigkeit dieser Bitte mit der Drohung dass der Deal platzen würde, wenn sie Interpol von ihrer Isolationshaft berichten würde. In diesem Falle würde man sie anschliessend hierher zurückbringen und schnellstens ein Verfahren anstreben, bei dem ein schneller Vollzug der Todesstrafe ganz wahrscheinlich wäre. Cathy verstand und nickte nur knapp.
Sie hatte eben bis Anfang diesen Jahres in Moskau ihr Unwesen getrieben, so und nicht anders sollte sie es erzählen. Zimmermann bedankte sich für die Kooperation und er versicherte ihr glaubhaft dass er sich sehr auf die "Anhörung" freute. Dann verliess er sie mit den Worten dass es nur diese eine Chance für Cathy gäbe und dass sie keine Dummheiten machen solle. Diese Worte kannte sie schon – aus Ost-Berlin.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.04.2022 11:00.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 11 - Episode 3

von Alina am 31.03.2022 11:56

Federal Medical Center, Lexington HSU
3301 Leestown Road, Lexington, Kentucky, USA
Thursday, March 22, 2001


Soundtrack für diese Episode: Staind - Its Been A While


Quelle des Bildes (bearbeitet von Alina)


  Ein Mann erscheint an Cathys Tür. Man kann den Sprecher nicht sehen, seine Stimme klingt etwas dumpf.
"Gefangenen-Nummer: nicht vergeben. Laufende Nummer 8. Sie bekommen heute Besuch von Mr. Zimmermann, FBI. T minus 60 Minuten."
Dann folgt ein metallisches Klappgeräusch und Cathy ist wieder allein. Sie seufzt. Warum lassen diese Idioten sie nicht einfach in Ruhe?

Der Raum ist klein und ausserdem komplett in Weiss gehalten. Alles ist schneeweiss und spiegelt das grelle Neonlicht wider. Allein das konnte einen Menschen bereits in den Wahnsinn treiben. Die Luft steht im Raum, Cathy ist allein in völliger Stille – wenn man vom Summen des Neonlichts absieht. Cathy ist sicher dass dieses helle Brummen für alle Zeiten in ihren Ohren nachhallen wird.
Sie trägt beigefarbene Kleidung, ein kurzärmliges Hemd, einen Hosenrock und Plastikpantoffeln. Sie sieht aus wie die Patientin einer Psychiatrie und nicht wie eine Gefangene.
Sie wäscht sich und setzt sich wieder. Sie atmet einige Male tief ein und wieder aus. Sie verbrachte Stunden mit Meditation, konzentrierte sich nur auf ihre Atmung – das half enorm dabei, den Raum und die Tatsache auszublenden dass sie hier nie mehr herauskommen würde. Allein die Vorstellung liess sie erschaudern: nie mehr hier herauskommen! Falls das wirklich stimmen sollte, war Sterblichkeit dann nicht eine Gnade?

Wieder wird die Klappe aufgeschoben.
"T minus eine Minute. Bereitmachen!"
Cathy steht auf und stellt sich mit dem Rücken zur Tür. Genau sechzig Sekunden später öffnet sich die Türe, Cathys Hände werden auf dem Rücken mit Handschellen gefesselt und ihre Füsse werden ebenfalls mit einer Kette zusammengebunden. Sie kann nun nicht mehr laufen sondern nur noch kleine Schritte machen.
Der Gang durch den schneeweissen Korridor ähnelt wieder den vorherigen Gängen, nicht eine andere Person sieht Cathy auf dem Weg ins Besuchszimmer welches eher einem Verhörraum gleicht. Es gibt sogar den grossen Spiegel, bei dem Cathy sicher ist dass auf der anderen Seite alles mitangesehen werden kann. Sie setzt sich, ihre Füsse bleiben zusammengekettet. Die Handschellen werden gelöst, sie kann ihre Arme nach vorn nehmen. Dort werden sie wieder angelegt und eine Kette sichert zusätzlich dass Cathy ihren Platz nicht mehr verlassen kann. Die Kette wird mit einem Karabiner am Tisch eingehakt und dann ist Cathy bereit den Besuch zu empfangen.

Dort wartet sie einige Minuten, nach aussen hin völlig gleichgültig obwohl es in ihr brodelt. Es war so schwer zu beschreiben; es gab mehrere Ebenen, vielleicht wie die Haut einer Zwiebel. Nach aussen hin war sie völlig ruhig und gleichgültig. Ganz tief im Inneren wollte sie schreien und um sich schlagen, aber dazwischen lag eine Schicht die sie den Stimmen zuschrieb. Wie Balsam legte sich diese Schicht beruhigend auf Cathys Emotionen, zügelten sie und liessen nur das durch was nach aussen hin wie eisiges Schweigen aussah.
Als sich dann endlich die Tür öffnet und Zimmermann eintritt, da schaut sie auf und starrt ihn an.
Zimmermann lächelt und setzt sich dann ihr gegenüber. Auch er nimmt sich ausgiebig Zeit um sie anzusehen. Er war alt geworden; er sah immer noch gut aus, er würde noch dieses Jahr seinen fünfzigsten Geburtstag feiern aber natürlich sah man ihm das Alter an. Er hatte keinen leichten Job und das hatte Spuren hinterlassen. Er sagt:
"Wie machst du das bloss? Du siehst noch genauso aus wie beim letzten Mal."
Er war vor ziemlich genau einem Jahr hier gewesen, doch sogar darüber liess man Cathy im Unklaren. Dies war Teil des Programms. Keine Orientierung, wie und wo auch immer.

Cathy antwortet natürlich nicht. Sie sieht ihn nur an – nicht mal anklagend obwohl das schwer vorzustellen ist. Keine sarkastische Antwort kommt über ihre Lippen.
"Nun, unsere Geduld neigt sich ein wenig dem Ende zu, liebe Cathy. Es ist... eine lange Zeit die bereits vergangen ist. Du solltest dich mit mir unterhalten. Ich denke wirklich und ganz ohne Bluff darüber nach einen Gesuch einzureichen. Dieser endet damit dass dieses kostspielige Experiment beendet wird, du dem amerikanischen Steuerzahler also nicht weiter zur Last fällst und ein Todesurteil vollstreckt wird – unter Ausschluss der Öffentlichkeit natürlich."
Cathy denkt einen Moment nach und dann nickt sie bloss. Zimmermann ist wieder einmal enttäuscht, aber er lächelt bitter.
"Natürlich weiss ich dass man dir damit keine Angst machen kann. Also... sind wir bereit uns deine Bedingungen anzuhören."
Sie sieht ihn leicht verwundert an, dann legt sie den Kopf leicht schief und denkt lange nach. Dann sagt sie: "Das kommt reichlich spät, Mr. Zimmermann."
Beide starren sich an wie bei einem Showdown und Zimmermann wendet zuerst den Blick ab.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.03.2022 11:56.

Alina

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  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 11 - Episode 2

von Alina am 30.03.2022 10:26

Federal Medical Center, Lexington HSU
3301 Leestown Road, Lexington, Kentucky, USA
Thursday, March 22, 2001

Soundtrack für diese Episode: Destiny's Child - Survivor

Quelle des Bildes

  Man hatte in all den Jahren eine Menge Unsinn mit ihr veranstaltet. Es hatten jede Menge Untersuchungen und Tests stattgefunden um ihre physische und psychische Verfassung genau zu untersuchen und zu dokumentieren und zwar über einen langen Zeitraum hinweg. Cathy wusste nichts über die Ergebnisse aber sie mussten wohl unbefriedigend sein. Während der Untersuchungen sprach man nicht mit ihr; einzig und allein bei den psychologischen Tests stellte man ihr auf knappe und monotone Art Fragen. Cathys Widerstand war maximal – sie lehnte beinahe jede Art der Kooperation ab. Auch Folter jeder erdenklicher Art hatte daran nichts ändern können. Konkrete Fragen nach Opferzahlen, Prozeduren bei den Morden und Tatorten beantwortete sie niemals. Es hatte sich nur diese eine kleine Art und Weise der Kooperation entwickelt, indem Cathy stumpf auf die monotonen Fragen antwortete die man ihr stellte. Sie waren nicht konkret und liessen sich nur mit "Ja" oder "Nein" beantworten. Anfangs hatten die Fragen anders ausgesehen, aber Cathys eisiges Schweigen hatte wohl dafür gesorgt dass sie ihre Strategie geändert hatten.

Schlafentzug, Nahrungsentzug, Einschüchterungen und Drohungen jedweder Art, Dunkelhaft, Elektroschocks und natürlich die immerwährende Isolation, die nicht mal als Folter zählte sondern die eine Folge der Haftbedingungen war: nichts davon hatte Cathy bisher brechen können. Sie wusste dass das nicht mit rechten Dingen zuging und sie wussten es wahrscheinlich auch. Mit anderen Foltermethoden hatten sie sich bisher zurückgehalten, man hatte sie nur selten geschlagen und ansonsten physisch nicht malträtiert. Wahrscheinlich war sie "zu wertvoll" um auf diese Weise zerstört zu werden. Aber es ging nicht mit rechten Dingen zu dass sie all dies so unbeschadet überstand. Nach diesen achteinhalb Jahren hatte Cathy absolute Klarheit darüber, was die Stimmen in ihrem Kopf zu einer Isolation sagten die nicht selbstgewählt war.

Die Brig auf dem Schiff war schlimm gewesen, aber hin und wieder hatte jemand mit ihr geredet. Ausserdem war die Untersuchungshaft dort doch zeitlich recht begrenzt gewesen, einige Monate wenn sie sich recht entsann. Bautzen II war schon ein anderes Kaliber gewesen aber auch hier sprach man hin und wieder mit ihr. Man befragte sie nicht, aber das ein oder andere Wort fiel bei der Essensausgabe oder wenn sie etwas brauchte. Auch dort hatte Cathy schon ihre extrem hohe Resilienz gespürt. Obwohl sie Privatsphäre sehr schätzte, so war sie doch ein sozialer Mensch und liebte es mit anderen Menschen zu reden. Aber in Bautzen hatte sie gespürt dass die Stimmen da waren um sie vor dem Wahnsinn zu beschützen, den eine Isolationshaft mit sich bringen musste.

Erstens hatten die Stimmen nichts mehr gefordert. Da war kein Ruf nach neuen Opfern dem Cathy ohnehin nicht hätte folgen können. Sie hatte Angst gehabt dass die Stimmen vielleicht auf eine solche Situation keine Rücksicht nehmen würden und sie erst recht in den Wahnsinn treiben würden. Nichts dergleichen geschah – im Gegenteil. Die Stimmen schienen sie aufzumuntern, zu umschmeicheln, ihr Mut zuzusprechen. In ihrem Träumen fühlte sie sich aufgehoben, beschützt, gar geliebt. Sie war nach wie vor ein Werkzeug welches höchstens in den Ruhezustand versetzt worden war. Aufgeben taten sie die Stimmen nicht, weder nach dreieinhalb Jahren Bautzen noch nach achteinhalb Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis Kentuckys.

Ihr war ebenfalls klar, dass sie nun eine Person war die nicht mehr existierte. Kein Gericht, kein Anwalt, keine Menschenrechtsorganisation hatte von ihr erfahren und es war nicht davon auszugehen dass sich das jetzt noch änderte. Sie war zum Eigentum der Vereinigten Staaten von Amerika geworden, ein Versuchsobjekt und ausserdem eine Tatverdächtige für Morde in 2.500 Fällen. Dies war natürlich eine rein statistische Zahl, hochgerechnet von Zimmermann, basierend auf den Ermittlungsergebnissen von Interpol.
Und Interpol – das war ihr das allergrösste Rätsel. Es bestanden ganz sicher beste Beziehungen zwischen dem FBI und Interpol. Trotzdem war dieser Mr. Hill niemals aufgetaucht. Ob er sie durch eine Scheibe sehen konnte? Wollte er denn niemals mit ihr reden? Das konnte und wollte sie seit all diesen Jahren nicht glauben. Er war ihr bisher leidenschaftlichster Kontrahent gewesen.

Zimmermann jedoch wollte mit ihr reden, er versuchte es immer wieder einmal, grob geschätzt einmal pro Jahr. Aber noch nie hatte sie ihm geantwortet. Sie hatte nicht gelächelt und ihn nicht wütend angeblickt. Sie hatte keine Schwäche gezeigt. All diese Fehler waren ihr nur während der Verhaftungen passiert, bei diesem blutleeren Bürokraten in Ost-Berlin oder während des Transports in die USA vor achteinhalb Jahren. Aber dann hatten kurz darauf die Stimmen übernommen, so kam es ihr vor. Cathy war eiskalt. Weder Demütigungen, noch Drohungen und Deprivationen entlockten ihr irgendeine Reaktion. Sie schmunzelte nicht, sie sah nicht verängstigt aus. Es passierte gar nichts. Und das musste auf Dauer unbefriedigend sein für Zimmermann.
Niemand würde gegen die Stimmen in ihrem Kopf ankommen. Cathy hatte Zeit und sie war auch während der Haft nicht gealtert. Dies musste schon aufgefallen sein in den über hundert Monaten Haft. Diese Stimmen liebten ihr Werkzeug und das bedeutete wohl dass Cathy auf ein Erdbeben, einen Krieg oder einen Systemwechsel warten konnte – zehn, zwanzig oder fünfzig Jahre lang. Und dann würde sie weitermachen als wäre nichts geschehen.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.03.2022 10:26.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 11 - Zurück in New York

von Alina am 29.03.2022 12:44

Federal Medical Center, Lexington HSU
3301 Leestown Road, Lexington, Kentucky, USA
Thursday, March 22, 2001

Soundtrack für diese Episode: U2 - Stuck In A Moment You Can't Get Out Of


Quelle des Bildes

  Draussen kündigt sich der Frühling mit ganzer Macht an. Kentucky ist schön um diese Jahreszeit und das hatte dem Südstaat den Beinamen "Bluegrass State" eingebracht.
Kentucky war nicht gerade das industrielle oder kulturelle Zentrum der USA. Am Samstag hatten die Wildcats die Hawkeyes besiegt. Nun war das heimische College-Basketballteam weiter, während die Gegner aus Iowa im Viertelfinale ausgeschieden waren. Das waren Dinge, die die Menschen hier umtrieben.

Weltpolitisch glich sich die Lage wieder langsam an die Zeiten des Kalten Krieges an. Vorbei schien die Zeit wo die Vereinigten Staaten und die neue russische Föderation aufeinander zugegangen waren. Die ersten Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren geprägt von beiderseitiger Abrüstung und dem wirtschaftlichen Engagement von US-Unternehmen in Russland. Auch die Präsidenten hatten sich geändert – waren es vorher Clinton und Jelzin, so waren es jetzt Bush Junior und Putin.
Am heutigen Tag hatten die Beziehungen zwischen Russland und den USA einen neuen Tiefpunkt erreicht. Man wiess gegenseitig Diplomaten aus nachdem russische Auslandsvertreter der Spionage verdächtigt wurden. Diese Mitarbeiter sollen mit dem FBI-Agenten Hanssen zusammengearbeitet haben, der im Verdacht stand für Russland spioniert zu haben.

Während sich die Welt weiterdrehte, stand sie für Cathy still. Achteinhalb Jahre waren vergangen nachdem sie am Washington Dulles International Airport gelandet war. Und trotzdem wusste sie nichts von den blaugrünen Weiden draussen, sie wusste nicht einmal dass Frühling war. Sie wusste nichts vom Abkühlen der Beziehungen zwischen Russland und den USA und sie kannte auch den aktuellen US-Präsidenten nicht. Sie wusste überhaupt nichts denn niemand redete mit ihr.
Sie sitzt ganz ruhig auf einem Stuhl während sie an die Wand starrt. Es gibt keine Bücher, keine Zeitungen, nicht mal Papier. Es gibt keinen Fernseher und es gibt kein Radiogerät. Es gibt zwar einmal am Tag Ausgang aber dort trifft sie niemals andere Gefangene. Und sie sieht auch niemals die Sonne.
Die Isolationshaft hatte ihr wohl stark zugesetzt aber sie war nicht daran zerbrochen. Sie ging davon aus dass sie einen ganz besonderen Status besass. Sie konnte sich nicht vorstellen dass sie ganz allein in dieser Einrichtung war, aber sicher gab es nicht viele Gefangenen hier. Es war sonst unmöglich alle so getrennt voneinander zu halten – es sei denn diese Einrichung wäre riesengross.

Tatsächlich war die Einrichtung nicht riesengross, es handelte sich um eine spezielle Einrichtung, gelegen unter der Lexingtoner Klinik, im Jahre 1986 eröffnet aber bereits schon 1988 wieder geschlossen wegen der Verletzung von Menschenrechten. Der unterirdische Komplex beherbergte 16 Isolierzellen die aber auch damals niemals vollständig besetzt waren. Tatsächlich gab es gerade nur eine einzige Gefangene und das war Catherin Hasselmann.

Zimmermann hatte den Sommer im Jahre 1992 genutzt um alles vorzubereiten. Natürlich hatte er nicht wissen können dass er wenige Monate später tatsächlich eine Festnahme durchführen würde – es war sogar ziemlich unwahrscheinlich dass es sich um die wahre Catherine Hasselmann handeln würde. Selbst heute war das noch alles andere als klar. Aber er hatte sich natürlich schon die Frage gestellt was passieren würde wenn man ihrer habhaft werden könnte. Ein Prozess der dann ganz sicher verlorenging, weil der Richter und die Geschworenen während des Prozesses laut lachen würden? Wem sollte man die Geschichte von einer Massenmörderin erzählen die vor achtzig Jahren angefangen hatte zu morden und die noch immer aussah wie Anfang Zwanzig?

Zimmermann hatte keine andere Möglichkeit gesehen als mit dem Direktor des FBI, William Sessions, eine alternative Strategie zu diskutieren. Und dieser wiederum hatte den Präsidenten kontaktiert und Zimmermanns Fragestellung dort thematisiert. Danach wussten alle was zu tun war.
Eine alte Einrichtung wie die Lexingtoner High Security Unit und ein noch älteres Programm zur Abwehr von innerstaatlichen Gefahren, nämlich das COINTELPRO Programm, wurden reaktiviert und eigens für Cathy angepasst und in Bereitschaft versetzt.

Die Zahl der Mitwisser war auf ein absolutes Minimum begrenzt. Auf administrativer Ebene wussten nur der Präsident, der Direktor des FBI und Zimmermann davon. Natürlich gab es noch Mitwisser auf operativer Ebene aber Zimmermann hatte sich einige wenige, sehr loyale Mitarbeiter gesichert. Natürlich verursachte die Cathys Haft hohe Kosten die auch ärgerlich waren – immerhin musste ein kleines, unterirdisches Gefängnis betrieben werden um nur eine einzige Person zu bewachen. Aber man versprach sich davon vielleicht eine grosse Entdeckung. Immerhin hatte man die Gelegenheit ein eventuell übernatürliches Wesen zu untersuchen. Aus Sicht der Wissenschaft klang das natürlich lächerlich. Aber die bundesweite Fahndung über 50 Jahre hinweg war nicht lächerlich sondern äusserst real. Und dieser Sache wollte man – nein, musste man auf den Grund gehen.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.03.2022 13:51.

Alina

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Re: Das Zimmermädchen [FSK18]

von Alina am 28.03.2022 12:26

Das war das Ende des vorletzten Kapitels und man darf gespannt sein, wie es in den USA weitergeht - dort, wo alles angefangen hat und zwar ziemlich genau vor hundert Jahren, als Cathy in Baltimore, Maryland geboren wurde.

Morgen schon geht es weiter und hier ist ein kleiner Ausblick, wie immer am Ende eines Kapitels:


Tatsächlich war die Einrichtung nicht riesengross, es handelte sich um eine spezielle Einrichtung, gelegen unter der Lexingtoner Klinik im Bundesstaat Kentucky, im Jahre 1986 eröffnet aber bereits schon 1988 wieder geschlossen wegen der Verletzung von Menschenrechten. Der unterirdische Komplex beherbergte 16 Isolierzellen, die aber auch damals niemals vollständig besetzt waren. Tatsächlich gab es gerade nur eine einzige Gefangene und das war Catherin Hasselmann. (...)

Sie sitzt ganz ruhig während sie an die Wand starrt. Es gibt keine Bücher, keine Zeitungen, nicht mal Papier. Es gibt keinen Fernseher und es gibt kein Radiogerät. Es gibt zwar einmal am Tag Ausgang, aber dort trifft sie niemals andere Gefangene. (...)

Schlafentzug, Nahrungsentzug, Einschüchterungen und Drohungen jedweder Art, Dunkelhaft, Elektroschocks und natürlich die immerwährende Isolation, die nicht mal als Folter zählte sondern die eine Folge der Haftbedingungen war: nichts davon hatte Cathy bisher brechen können. Sie wusste, dass das nicht mit rechten Dingen zuging und sie wussten es wahrscheinlich auch. Mit anderen Foltermethoden hatten sie sich bisher zurückgehalten, man hatte sie nur selten geschlagen und ansonsten physisch nicht malträtiert. Wahrscheinlich war sie "zu wertvoll", um auf diese Weise zerstört zu werden. Aber es ging nicht mit rechten Dingen zu, dass sie all dies so unbeschadet überstand. Nach diesen achteinhalb Jahren hatte sie absolute Klarheit darüber, was die Stimmen in ihrem Kopf zu einer Isolation sagten, die nicht selbstgewählt war.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.03.2022 12:27.

Alina

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  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 10 - Episode 19

von Alina am 27.03.2022 16:01

Гостиница "Украина", Небоскреб, сталинский небоскреб в Москве, Содружество Независимых Государств
Пятница, 18 сентября 1992 г.
('Hotel Ukraine', eines der sieben Stalin-Hochhäuser in Moskau, Gemeinschaft Unabhängiger Staaten von Russland am Freitag, den 18. September 1992)

Soundtrack für diese Episode: Guns N' Roses - Live And Let Die



Quelle des Bildes

 Am Morgen hatte Cathy einen Anruf aus Toljatti entgegengenommen. Dimitrij hatte angerufen um ihr zu sagen dass Bilichenko am Mittwoch, also vor zwei Tagen, ermordet worden war. Er war mit einigen anderen Männern zusammen im Kugelhagel gestorben. Cathy hatte geschmunzelt, aber ihre Prophezeiung nicht nochmal erwähnt. Es hatte sie nicht gewundert dass es noch etwa zwei Monate gedauert hatte, denn sie hatte nicht viel Leidenschaft in sein Todesurteil investiert. Und Dimitrij schien es ebenfalls nicht zu wundern, Verbrecher starben eben so.

Er bedankte sich nochmal sehr für ihre Hilfe. Dank der Wanze hatte er viele Informationen sammeln können mit denen er den Banden in Toljatti weiter auf die Pelle rückte. Auch Cathy bedankte sich für die aufregenden Tage. Beide waren Freunde geworden, so kam es ihr vor. Vielleicht konnte sie ihm eines Tages nochmal helfen. Ihren eher langweiligen Alltag hatten die Treffen mit Dimitrij jedenfalls sehr viel abwechslungsreicher gemacht.

                                                               ***

Cathy hat Feierabend und brüht sich einen Kaffee auf. Der Tag war anstrengend gewesen, sie hatte fast den ganzen Tag nur Fenster geputzt und nun schmerzen ihre Beine. Sie schaltet das Radio ein. Sie hörte gern die Stimme der russischen Nachrichtensprecherin. Gleich würden die Nachrichten kommen. Von einer Schiesserei in Samara würde man hier in Moskau vermutlich nicht berichten.

Gegen 17 Uhr stürmt ein OMON-Spezialkommando der Polizei das Hotel. Cathy wird in der kleinen Teeküche überrascht. Sie springt auf, wird sofort wieder auf den Stuhl gedrückt und bekommt einen kleinen schwarzen Sack über den Kopf gezogen. Dann klicken Handschellen und zwei Männer führen sie ab. Alles geht so schnell, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen kann.
Auf dem Weg durch das Hotel stolpert sie einige Male, aber dann scheint sie einige Meter zu schweben als die Männer sie einfach anheben bis sie wieder Boden unter den Füssen spürt. Dann muss sie irgendwo einsteigen. Es ist wohl ein Bus denn sie fahren los.

Sie kann sich nicht erklären was hier passiert. Was hatte sie falsch gemacht? Das war keine normale Verhaftung! So wurden Terroristen oder Mitglieder der Mafia verhaftet. Hatte Dimitrij ihr das am Ende eingebrockt?
Sie muss aussteigen und wird in ein Gebäude geführt. Sie hört es am Echo der Schritte, die von Wänden widerhallen. Jemand zieht ihr den Sack vom Kopf als sie stehenbleiben.
Jemand macht ein Photo von ihr, das Blitzlicht blendet sie. Reflexartig schliesst sie die Augen.
„Muller? Cathy Muller?" fragt ein russischer Polizist, der ebenfalls eine Kapuze trägt. Seine Stimme klingt dumpf durch den Stoff aber er spricht einigermaßen gutes Englisch.
Sie schüttelt den Kopf aber dann zieht man ihr wieder von hinten den Sack über den Kopf. Ihre Gedanken überschlagen sich. Das war nicht gut. Das sieht schlecht für sie aus, das spürt sie sofort.

                                                                   ***

Noch am Abend spricht wieder jemand mit ihr. Dies war kein Russe, auch kein Polizist – jedenfalls nicht so einer. Er stellt sich als Mister Zimmermann vor. Ihr dämmert erst wer der Mann ist als er erwähnt, sie vor einigen Jahren in Berlin getroffen zu haben. Das war der Mann den sie versetzt hatte! Der Gast, den sie nicht töten wollte, den sie nicht des nachts in seinem Zimmer hatte besuchen wollen! Sie kann es kaum fassen. Er stellt sich als Beamter des F.B.I. vor und er hatte vor sie mit in die Vereinigten Staaten zu nehmen von wo aus er hergekommen war. Die Moskauer Polizei war so nett gewesen dem Amtshilfeersuchen der amerikanischen Kollegen stattzugeben. Man hatte die lokalen Behörden überzeugen können dass es sich bei Cathy um eine ausgesprochen gefährliche Person handelte und zudem stand es nicht schlecht um die diplomatischen Beziehungen des Westens mit der GUS. Zimmermann kann sich ein Grinsen nicht verkneifen als er das erwähnt. Sie lässt den Kopf sinken und atmet resignierend aus. Sie hatte verloren.

Noch in der Nacht startet das Flugzeug, es ist keine Linienmaschine sondern ein Privatjet. Cathy muss in die Maschine getragen werden, sie strampelt und schreit als sie in das schnittige Flugzeug einsteigen soll.
Man wollte wohl auf Nummer Sicher gehen. Man wusste nicht was Cathy für Fähigkeiten hatte – immerhin hatte dieser Mensch, oder eine Gruppe von Menschen die ihr bekannt waren, die Behörden vieler Länder jahrelang zum Narren gehalten. Hier bot sich also die höchstmögliche Sicherheitsstufe an.
Es gibt einen Zwischenstopp aber Cathy erfährt nicht wo sie sich befinden. Sie sitzt nicht am Fenster und die Fenster sind ausserdem verdunkelt. Es kann Frankreich oder Grossbritannien sein, sie weiss es einfach nicht. Ihr ist die ganze Zeit über schlecht, sie hatte sich bereits bis hierher mehrmals übergeben und sie fühlt sich schwach und krank. An Schlaf ist ebenfalls nicht zu denken.

Es muss gegen Mittag sein als die Maschine endlich wieder landet. Es ist der 19. September 1992 als Cathy das erste Mal wieder amerikanischen Boden betritt. Es sind fast genau dreissig Jahre vergangen. Im Sommer 1962 hatte sie die 'United States' bestiegen, das damals schnellste Linienschiff der Welt. In weniger als einer Woche war sie von der Ostküste der Vereinigten Staaten nach England gereist und war dann nach London gegangen. Nun blickt sie mit leerem Magen und schweissgebadet in einen sonnigen und wolkenlosen Himmel. Ihre Lippen sind trocken und sie hat den Geschmack von Galle im Mund. So sieht also der Tod aus, denkt sie in diesem Moment.
„Dann mal los, Miss. Es gibt viel zu besprechen."
„Bitte nicht", stöhnt sie aber sie macht sich keine Hoffnung dass jemand Mitleid mit ihr haben könnte.






ASU


Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.03.2022 16:03.

Alina

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Kapitel 10 - Episode 18

von Alina am 26.03.2022 14:00

Federal Bureau of Investigation (F.B.I.), Washington D.C., USA
Mittwoch, 8. Juli 1992

Soundtrack für diese Episode: Metallica: Nothing Else Matters


Quelle des Bildes

  Es ist Mittagszeit an der Ostküste. Ein Special Agent nimmt den Telefonhörer in die Hand und lässt sich verbinden. Der Mann ist gross, gutaussehend und seine grau-blauen Augen schauen die Sekretärin durchdringend an. Umgehend verlässt sie den Raum um ihn einen Kaffee zu holen.
„Ja, hier ist Zimmermann. Geben Sie mir das Archiv."
Er wartet geduldig und trinkt einen Schluck Kaffee den seine Sekretärin mittlerweile hingestellt hat.
„Zimmermann hier. Hey Sam. Ich brauche die Akte „Hasselmann". Die laufende Nummer ist 43A-HQ-52823. (...) Ich wiederhole 43A... Ja, kein Scherz. Die Akte ist tatsächlich von 1943. Schick sie mir bitte rauf, ja? (...) Hab' einen schönen Tag."

Diese Akte durfte vielleicht die älteste noch offene Akte im 'Federal Bureau of Investigation' sein. Zimmermann wusste dass in Frankreich noch jemand an diesem Fall interessiert war. Aber schon lange hatte kein Austausch von Daten bezüglich des Ermittlungsstatus mehr stattgefunden.
Seines Wissens nach hatte Interpol nach Catherines Hasselmanns Flucht aus diesem ostdeutschen Gefängnis quasi aufgegeben. Und auch er hatte Catherine damals in Berlin verloren, jedenfalls ging er davon aus. Obwohl es kein Photo von ihr gab, so war er vielleicht damals im 'Hotel am Zoo' am Kurfürstendamm mit ihr zusammengetroffen. Er hatte sich ein Zimmer genommen und die Verdächtige hatte sein Zimmer gereinigt.

Der Tipp war damals von einem amerikanischem Gast gekommen der sich vorwiegend in Europa aufhielt und dort wohl seine üppige Pension verprasste. Ursprünglich kam er aus Maryland und er konnte sich an diese Geschichte aus seiner Kindheit erinnern. Anscheinend war aus Cathys Story eine Gruselgeschichte geworden die man zumindest lokal den Kindern erzählte – die Geschichte eines ewig-jungen Zimmermädchens welches Männer durch einen Kuss tötete. Der alte Knabe entschuldigte sich einige Male während des Gesprächs und versicherte nicht dement zu sein.
In einem Berliner Hotel war ihm dann so ein Mädchen aufgefallen. Jung, sehr hübsch, rothaarig, nicht auf den Mund gefallen und vor allem mit einem amerikanischen Akzent und auf Nachfrage sprach sie dann sogar fliessend amerikanisches Englisch mit dem Gast.
Und Zimmermann hatte das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Es stand sowieso ein Besuch im Bundeskriminalamt an – leider in Wiesbaden, aber er hatte noch ein paar Tage Berlin drangehängt. Er hatte weder deutsche Behörden, noch Interpol auf den Fall angesetzt. Zu verlockend war die Chance, einen Ermittlungserfolg des FBI mitten im Herzen Europas zu feiern. Er selbst – auch deutschstämmig und mit guten Deutschkenntnissen ausgestattet – liebte es, das Land seiner Vorfahren zu besuchen. Es wunderte ihn nicht dass es auch die deutschstämmige Catherine wieder dorthin verschlagen hatte.

Und nun war wieder so ein Hinweis eingetroffen, nach so vielen Jahren. Acht Jahre war es her dass er selbst in Berlin gewesen war, im Jahre 1984 um genau zu sein. Der neue Tipp kam direkt aus Moskau. Ein CIA-Agent hatte wohl eine Person gesichtet die der Beschreibung von Cathy nahekam: Aussehen, Sprachkenntnisse, sogar derselbe Beruf. Auch ein Photo war dabei gewesen.
Er schaut sich das Photo an. Ja, das war das Mädchen aus Berlin. Er erkennt sie wieder. Das Unheimliche war nur dass sie keinen Tag gealtert schien. Er erinnert sich noch an diese absurde Akte, die nur deshalb im Jahre 1943 angelegt worden war weil das F.B.I. in diesem Jahre anfing bundesweit nach ihr zu suchen. Sie war noch älter, den Akten nach war sie im Jahre 1901 geboren worden und hatte den ersten Mord in den 1920er Jahren begangen. Das war wirklich ein Witz. Aber nun kann er das erste Mal spüren dass diese unglaubliche Geschichte vielleicht wirklich wahr sein konnte. Und vielleicht handelte es sich auch nicht um verschiedene Personen, wie eine Theorie besagte. Dies war das Mädchen aus Berlin. Und sie sah aus wie Anfang Zwanzig und nicht wie Ende Zwanzig oder Anfang Dreissig. Und es musste einen Grund geben warum sie nun in Moskau arbeitete. Interpol hatte bereits nach ihrem Ausbruch vermutet dass sie eher nach Osten geflüchtet sein konnte als zurück in den Westen.
Noch nie ist eine Spur so heiss gewesen, jedenfalls aus seiner Sicht. Nun gilt es die Akte noch einmal zu lesen und mit den neuen Daten abzugleichen. Und dann sollte jemand nach Moskau reisen und Interpol würde es nicht sein.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.03.2022 14:00.

Alina

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Kapitel 10 - Episode 17

von Alina am 25.03.2022 14:26

Гостиница "Украина", Небоскреб, сталинский небоскреб в Москве, Содружество Независимых Государств
Воскресенье, 5 июля 1992 г.
('Hotel Ukraine', eines der sieben Stalin-Hochhäuser in Moskau, Gemeinschaft Unabhängiger Staaten von Russland am Sonntag, den 5. Juli 1992)

Soundtrack für diese Episode: U2 - Mysterious Ways


Quelle des Bildes

  In den frühen Morgenstunden schleicht Cathy zu Dimitrijs Zimmer. Sie muss nur einmal kurz klopfen und wird schnell eingelassen. Er hat bereits auf sie gewartet. Sie schlüpft ins Zimmer und dann atmet sie auf. Sie dreht sich herum und lächelt Dimitrij an. Auch er lächelt erleichtert und zeigt auf den Sessel am Tisch. Sofort giesst er einen Vodka ein den Cathy auch nicht ablehnt. Den hatte sie sich redlich verdient.
Glücklicherweise hatte Bilichenko die beiden Escorts für die ganze Nacht bezahlt. Als die beiden Mädchen wieder zurück aus dem Bad kamen und nicht sofort verschwanden, konnte Cathy sich das zusammenreimen und brach dann selbst auf. Bilichenko war anscheinend in einem solch hohen Maße befriedigt dass er nur kurz mit geschlossenen Augen gewunken hatte. Cathy zwinkerte den beiden Mädchen zu die sich das restliche Geld wohl nun im Schlaf verdienen konnten und verliess das Zimmer. Hätten die beiden Mädchen Bilichenko nach dem Sex schnell verlassen, hätte sich Cathy erbarmt und wäre noch etwas geblieben. Sie wollte kein Aufsehen oder Misstrauen erregen. Aber dieses Ende des Abends war ihr doch lieber gewesen.

Cathy berichtet über den ganzen Abend, lässt auch Details vom Sex zwischen den vier Beteiligten nicht aus und fasst sich wieder kürzer als Dimitrij etwas verlegen abwinkt. So genau wollte er es anscheinend doch nicht wissen. Oder er wollte es aber für derartige Orgien war er dann doch zu prüde. Cathy schmunzelt und fährt dann fort wie sie die Wanze versteckt hat. Dann gibt sie ihm Werkzeug und Materialien zurück.
„Gut machen. Sehr gut. Meine Arbeit... fertig. Ich warten... Bilichenko fahren nach Samara, ich folgen."
Cathy kaut auf ihrer Unterlippe und sagt leise:
„Dieser Bilichenko, er wird bald sterben." Dann haucht sie: „Ich weiss es. Ich habe es in seinen Augen gesehen."
Dimitrij sieht sie seltsam an, dann lächelt er ohne jede Freude.
„Er kommen in Gefängnis, bald. Ich ihn bringen in Gefängnis. Du mir helfen mit Wanze."
Cathy nickt nur lächelnd und dann zuckt sie mit den Schultern.
„Wie du meinst. Ich sage, er ist bald tot. Er ist sogar jetzt schon tot – er weiss es nur noch nicht."

                                                                  ***

Einige Stunden später telefoniert ein Mann in einem anderen Zimmer, er hat sich mit einer Nummer in Deutschland verbinden lassen. Es ist zwar Sonntag, aber dort wo er anruft ist immer jemand zu sprechen. Er ist eher hager und hat ein Allerweltsgesicht – perfekt für seinen Beruf, das hörte er immer wieder. Und trotz seines Alters – er war bald reif für die Pension – ist das Besondere an ihm sein Gedächtnis.

„Mitchell hier. Identifikation PD. Papa, Delta. AESCREEN. Alpha, Echo, Sierra, Charlie, Romeo, Echo, Echo, November. (...) Moskau, ja genau.
Vielleicht habe ich etwas für die Amateure vom FBI." Er lacht kurz und fährt dann fort.
„Da gab es diese Fahndung, Mitte der achtziger Jahre. So ein hübsches Ding, rote Haare. Die Sache lief über Interpol, glaube ich. (...) Ja, ist schon länger her. Vielleicht hält sich die gesuchte Person hier im Hotel auf. Ich schicke dir mal alles, was ich habe. Du findest ja sicher raus wen das in D.C. interessieren wird, oder? (...) Ja, dir auch noch einen schönen Sonntag."


Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.03.2022 14:26.

Alina

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Kapitel 10 - Episode 16

von Alina am 24.03.2022 11:06

Гостиница "Украина", Небоскреб, сталинский небоскреб в Москве, Содружество Независимых Государств
Суббота, 4 июля 1992 г.
('Hotel Ukraine', eines der sieben Stalin-Hochhäuser in Moskau, Gemeinschaft Unabhängiger Staaten von Russland am Samstag, den 4. Juli 1992)

Soundtrack für diese Episode: Prince - Get Off


Quelle des Bildes (bearbeitet von Alina)

  Bilichenko, der mit Vornamen Vladimir heisst, hatte tatsächlich ein Zimmer im 'Hotel Ukraine' gebucht. Mit diesen Vornamen hatte er sich noch beim Sekt Cathy vorgestellt und sie wusste dass er stimmte.
Das war Glück für sie weil sie sich hier auskannte und wusste dass Dimitrij nicht weit weg war. Besser als irgendwo in Moskau wo Dimitrij sie niemals finden würde falls etwas schiefging. Es bedeutete aber auch Pech für sie weil sie natürlich nicht gesehen werden wollte. Als sie eintreten lässt sich Cathy etwas von den anderen drei Personen verdecken sodass der Rezeptionist sie nicht direkt sehen kann. Das fehlte noch dass jemand sie grüsste und dann noch verwundert ansah, in welcher Begleitung sie hier auftauchte.

Als die Zimmertür zuschlägt achtet Cathy darauf wohin Bilichenko seine Jacke wirft. Er lässt sie gleich im Flur liegen, das ist wieder Glück für Cathy. Er schickt Cathy und das schwarzhaarige Mädchen ins Badezimmer, wo sie sich frisch machen sollen während er gleich das blonde Mädchen küsst und beginnt ihren Hals zu lecken.
Im Bad stellen sich Cathy und das schwarzhaarige Mädchen kurz vor, sie heisst Ludmilla. Das blonde Mädchen hiess angeblich Jelena, beides sicher falsche Namen aber das war natürlich egal. Auch Cathy hatte sich Bilichenko als Katja vorgestellt – das war ein geläufiger Name den sich Russen gut merken konnten.

Als die beiden aus dem Bad kommen lutscht Jelena bereits Vladimirs Schwanz. Er hat den Kopf geniesserisch in den Nacken gelegt, schaut aber zur Tür als Cathy und Ludmilla erscheinen. Er winkt Ludmilla heran die sich statt Jelena um seinen Schwanz kümmern soll sodass diese sich nun auch frischmachen kann. Cathy winkt er heran und umschlingt sie, zieht sie heran und küsst sie wild. Cathy spielt mit, auch wenn der Mann sie ein wenig anwidert. Das ging sicher den beiden Prostituierten nicht anders.
Cathy dreht den Kopf, lässt ihn ebenfalls ihren Hals lecken und dabei flüstert sie ihm die obszönsten Worte vor die sie auf Russisch kennt:
"Leck mir die Fotze, Vlad..."
Er grinst sie an und schaut ihr zu wie sie sich schnell auszieht. Sie möchte nicht dass er ihre Kleidung zerreisst. Dabei hat Ludmilla seinen Schwanz im Mund und versucht ebenfalls Cathy zuzuschauen. Cathy legt sich beinahe nackt auf das Bett und öffnet ihre Beine. Sie zeigt ihm ihre enge Pussy die von einem betörendem rötlich-blonden Flaum bedeckt ist. Sie zieht Zeige- und Mittelfinger mehrere Male durch ihre feuchten Lippen, befördert etwas Feuchtigkeit auf ihr Fell und saugt dann an ihren Fingern während sie ihm tief in die Augen schaut. Das ist zuviel für ihn. Er stösst Ludmilla weg und stürzt sich auf Cathy.

Etwa eine Stunde später leckt Cathy hungrig Ludmillas nasses Loch. Ludmilla hatte definitiv die grössere Veranlagung für Frauen. Jelena tat es sicher nur des Geldes wegen mit Frauen und demzufolge fickt Vladimir sie auch gerade hart. Sie liegt auf dem Rücken während Vladimir vor ihrem Schoss kniet und in sie hineinstösst. Jelena stöhnt und windet sich, entweder war sie eine passable Schauspielerin oder die harten Stösse waren tatsächlich sehr befriedigend. Ludmilla lässt sich von Cathy die Pussy ausschlecken und liegt etwas verdreht über Jelena gebeugt und küsst ihren Oberkörper und ihr Gesicht. Jelena erwidert die Küsse nur selten und so lutscht Ludmilla an ihren Nippeln und leckt ihren Hals.

Vladimir war schon einmal gekommen, er hatte es sich nicht nehmen lassen Cathy ins Gesicht zu spritzen. Wie in einem Pornofilm hatte sich Cathy angeboten, die beiden Mädchen hatten entzückt applaudiert, wohl froh dass Cathy sich dafür opferte. Danach war Cathy ins Bad gehuscht, Vladimir wurde mit den beiden Mädchen nicht langweilig. Cathy hatte sich schnell die Jacke geschnappt, mit ins Bad gezogen, sich schnell von seinem Sperma befreit und ihr Gesicht gewaschen und dann hatte sie die Wanze im Innenfutter der Jacke versteckt. Sie hatte die Naht am unteren Saum leicht aufgetrennt, dann die Wanze hineingesteckt und danach den Riss wieder mit einem durchsichtigen Klebestreifen verschlossen. Sie hatte alles von Dimitrij bekommen der sich anscheinend auf die Qualität des verwendeten Materials verliess und auch selbst benutzte, wie er sagte.
Dann hatte sie die Jacke wieder genauso achtlos in den Flur geworfen und sie hatte bereits vorher darauf geachtet dass die Tür zum Zimmer fast geschlossen und sie vor neugierigen Blicken geschützt war.

Nun kommt Ludmilla tatsächlich unter Cathys erfahrenen Zungenschlägen und auch Vladimir kommt in Jelena. Über Verhütung war nicht gesprochen worden; entweder hatte Bilichenko so gut bezahlt dass es darüber keine Diskussion gab oder AIDS war kein Thema diesem Teil der Welt. Vielleicht hielt man diese Seuche, die in den 1980er Jahren aufgetaucht war, für ein Phänomen des fernen Westens.
Danach liegt auch Vladimir ebenfalls keuchend auf dem Rücken während die beiden Mädchen kichernd ins Bad laufen. Jelena scheint es eilig zu haben sich zu duschen oder gar zu baden. Cathy rückt an ihn heran und küsst ihn, die Lippen noch feucht von Ludmillas saftiger Fotze. Er muss grinsen, schlingt einen Arm um sie und zieht sie zu sich heran.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.03.2022 11:07.
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