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Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 2, Episode 6

von Alina am 17.10.2016 05:02

Guyon Hotel, 4000 W. Washington Blvd., Chicago, Illinois
23rd of June, 1928


Quelle des Bildes

Der Arbeitstag endet gegen frühen Nachmittag und Cathy hat endlich Zeit, etwas Schlaf nachzuholen. Doch anstatt zu schlafen, liegt sie in ihrem kalten Zimmer und starrt an die Decke. Sie lag schon einige Zeit stocksteif auf dem Rücken und hatte die dünne Wolldecke bis ans Kinn hochgezogen. Die Bilder der vergangenen Nacht gingen ihr nicht aus dem Kopf.

Was würde nun geschehen? Sie lauscht in sich hinein. Völlige Stille – nichts als der gedämpfte Strassenlärm von draussen, weit unter ihr. Sie schliesst die Augen und atmet tief durch. Sie hatte das Schicksal in die eigene Hand genommen. Was bedeutete das? Was hatte es für Folgen? Würde es überhaupt Folgen haben? Hatte sie diesen Fluch, der offensichtlich auf ihr lastete, nun von sich genommen? Sie konnte keine dieser Fragen beantworten.

Konnte man es überhaupt einen Fluch nennen? Seit sie Baltimore verlassen hatte und in New York gemerkt hatte, dass ihr seltsame Dinge passierten, war ihr Leben dadurch nicht schlechter geworden. Es war aufregender und ereignisreicher, sogar ganz sicher. Darüber hatte sie mehr als einmal sinniert, aber sie musste es sich immer wieder sagen. Ein Fluch war sicher etwas ganz Anderes. Aber einen Segen konnte man es auch nicht nennen, denn es starben Leute – oft und gern sogar.

Bisher war niemand verstorben, an dem Cathys Herz hing. Es traf auch nicht alle Menschen, mit denen sie sich traf, mit denen sie redete oder mit denen sie Zeit verbrachte. Mittlerweile waren einige Jahre vergangen und Cathy hatte genügend Zeit gehabt, den Lauf der Dinge zu verfolgen, ihre Schlüsse zu ziehen, ja beinahe Buch zu führen, wenigstens in ihrem Kopf. Es traf die Männer, mit denen sie das Bett teilte. Es traf nur sie und zwar mit einer Präzision, die für sich genommen schon unheimlich war.

Was war, wenn sie selbst der Fluch war? Für die Männer, die ihren Körper begehrten und in den Genuss kamen, ihn für einen flüchtigen Moment zu besitzen, war sie sicher so etwas wie ein Fluch.
Cathy wusste nicht, ob es wirklich jeden getroffen hatte, mit dem sie jemals verkehrt hatte. Manchmal hatte sie mit einem Mann geschlafen und danach hatten sie sich schnell aus den Augen verloren. Es war eher eine Befürchtung, dass ihm dasselbe passiert sein könnte, was schon Dutzenden vor ihm passiert war – von denen sie es aber genau wusste, dass sie kurz danach sechs Fuss unter der Erde lagen. Ihre Befürchtungen hatten die Qualität eines starken Aberglaubens angenommen und damit tröstete sie sich auch. Es waren einige komische und höchst tragische Dinge passiert, aber so war das Leben nun mal und ein Grossteil ihrer Angst war sicher reiner Aberglaube. Ihre ganze Familie war abergläubisch und davon hatte sie sicher eine gehörige Portion mitbekommen.

Doch diesmal war etwas anders gewesen. Sie selbst hatte das Schicksal in die Hand genommen und sie war relativ sicher, dass sie damit den Lauf der Dinge durcheinander gebracht hatte. Sie selbst hatte einen Menschen getötet, mit ihren eigenen Händen. Die Stimmen hatten nichts damit zu tun. Sie hatte bereits drei Nächte vorher dafür gesorgt, dass diese sehr, sehr leise waren. Der besagte Charmeur war sanft entschlafen. Sie hatte es auch nicht aus Spass getan oder um Chaos in diese nicht zu durchdringende Ordnung zu bringen. Sie hatte es getan, weil die Vergangenheit sie eingeholt hatte und dieser Mr. Peterson ein viel zu gutes Gedächtnis hatte. Das hatte er nun davon. Sicher hatte die Leichenstarre schon eingesetzt und das Blut hatte sich in seiner Rückenlage schon in den unteren Teilen seines Körpers angesammelt und würde an Rücken, Po und Fersen die typische, dunkle Färbung hinterlassen, die für Leichenflecken symptomatisch war.

Sie seufzt und fährt sich mit den Fingern beider Hände auf eine leicht verzweifelte Weise durch ihr lockiges, kurzes, rotes Haar. Die Dinge nahmen Fahrt auf, entglitten ihr. So fühlte es sich jedenfalls an.
Und wie passte dieser Mr. Frankie Yale hier hinein? Er hatte ihr nichts getan, er war ihr nicht gefährlich geworden und sie tat es auch nicht auf Geheiss der Stimmen, sich mit ihm zu treffen. Sie tat es aus reinem Egoismus und vielleicht musste er auch nicht sterben. Vielleicht trafen sie sich nächsten Samstag wieder und den Samstag drauf auch. Vielleicht würde sie seine Geliebte werden und sie würde nicht mehr arbeiten müssen. Sie hätte eine hübsche Wohnung, vielleicht sogar an der Gold Coast und Frankie würde sie jedes Mal besuchen, wenn er geschäftlich in Chicago zu tun hatte. Sie würde kaltes Bier im Eisschrank vorrätig halten und sie würde für ihn gekocht haben. Es war ja offensichtlich, dass er gutes Essen liebte. Und er würde sie manchmal in exklusive Clubs mitnehmen, in denen überall Männer mit Mantel und Schrotflinten in den Ecken stünden. Sie würden...
Cathy schreckt auf, als sich eine Fliege auf ihre Nase setzt. Sie verscheucht sie und lacht dann leise auf. Was war sie nur für ein Dummkopf! Natürlich würde er sterben.

Sie fährt über ihre leicht geschwitzte Stirn und dreht sich auf die Seite. Nein, er würde nicht sterben. Wieso sollte er sterben? Er war ein mächtiger Mann, zumindest reich. Ein paar Männer passten in jeder Sekunde auf ihn auf. Mit ihm würde es das Schicksal schwer haben. Da war sie sich sicher.

 

Soundtrack dieser Episode: Ruth Etting - Love Me Or Leave Me


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.06.2021 12:05.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 2, Episode 5

von Alina am 16.10.2016 16:34

Guyon Hotel, 4000 W. Washington Blvd., Chicago, Illinois
23rd of June, 1928

 


Quelle des Bildes

Durch das offene Fenster dringt das Donnern eines Fernzuges an Cathys Ohr. Sie konnte sich sicher sein, dass Dillon, also Mr. Peterson, sie wirklich begehrte und zwar mit jeder Faser seines Körpers. Er schwitzte stark trotz der relativen Kälte und keuchte hörbar. Beiden war nicht kalt, nicht mehr. Cathy lag auf dem Bauch und hatte den Kopf auf ihre Unterarme gebettet, die sich überdeckten. Auch sie keucht schwer in das Kissen, als eine Hand in ihr Haar greift und ihren Kopf in den Nacken zieht. Sie stösst ein heiseres Murren aus, doch Dillon dringt wieder tief in sie ein, tiefer und härter als zuvor und ihr Murren verwandelt sich in lustvolles Stöhnen. So hatte sie es schon lange nicht mehr bekommen, nicht so. Trotz der Anstrengung und des leichten Schmerzes auf ihrer Kopfhaut umspielt ein zufriedenes und bereits leicht erschöpftes Lächeln ihre Mundwinkel. Dillon würde sie glücklich machen, das wusste sie ganz bestimmt.

Etwa eine Stunde später donnert wieder ein Zug am Fenster vorbei, sicher ein Güterzug. Es ist zu spät für einen Personenzug und er rumpelt noch lauter als die Züge, die früher in der Nacht vorbeikamen. Wieder keucht Cathy und drückt das Kissen fest herunter auf den regungslosen Kopf. Es tut nicht not, dass sie so fest drückt, aber es kommt ihr komisch vor, das Kissen ganz entspannt auf den Kopf niederzudrücken. Das wäre fast absurd, sogar verrückt. Für eine Sache wie diese muss man sich einfach anstrengen, oder es fühlt sich falsch an. Cathy schaut auf die Uhr. Es sind schon drei Minuten, fast vier. Ihre Arme schmerzen und ihr ist bereits zum zweiten Mal an diesem Abend der Schweiss ausgebrochen.

Endlich lockert sie den Druck, nimmt vorsichtig das Kissen vom Kopf des bewegungslosen Körpers unter ihr. Dillon sieht ganz friedlich aus. Genauso friedlich war er auch eingeschlafen, nachdem er das Glas Wasser mit den KO-Tropfen getrunken hatte, welches Cathy für ihn vorbereitet hatte. Alles weitere war ein Kinderspiel gewesen. Cathy hatte gewartet, bis er tief und fest schlief und hatte dann das Kissen angesetzt. Sie hatte sich nicht getraut, das Kissen zu lockern und seinen Atem zu prüfen. Sie wartete lieber die ganzen fünf Minuten ab und fünf Minuten waren sicherer als drei Minuten. Nun hält sie die Hand vor seine Nase – nichts. Sie hält die Hand vor seinen Mund – nichts. Sie fühlt seinen Puls – auch nichts. Sie legt ihren Kopf auf seine Brust, um seinen Herzschlag zu hören oder zu spüren – gar nichts. Dillon ist tot, sogar mausetot.

'Rote Hexe' hatte er sie genannt, kurz bevor er in ihr gekommen war. Sie wusste schon währenddessen, dass er die Nacht nicht überleben würde und irgendwie gab es dem Sex eine ganz besondere Note. Cathy steht auf und geht durch den Raum und bleibt bei dem Stuhl stehen, auf dem sie ihre Kleidung abgelegt hatte. Beim Ankleiden fällt ihr Blick immer wieder auf den starren Körper. Dillon würde jetzt immer kälter und steifer werden. Seine Farbe würde sich verändern und ins Fahle übergehen. Sie wusste nicht, wann man ihn hier finden würde. Es war ein Stundenhotel und es würde sicher nicht allzu lange dauern. Sie schlüpft in ihre Schuhe und sucht den Raum nach Dingen ab, die sie vergessen haben könnte. Alles sah gut aus.

Cathy verlässt das Gebäude leise und geht etwa eine Meile zu Fuss, bevor sie im Morgengrauen ein Taxi anhält und zurück in die Stadt fährt. Ihr Dienst würde bald beginnen. Sie würde sich noch eine Stunde in ihr Bett legen und aufpassen, dass ihr die Augen nicht zufielen. Cathy steigt etwa einen Block vom Hotel entfernt aus und läuft den Rest zu Fuss.

Als die das Hotel durch den Haupteingang betreten will, läuft sie fast Mr. Yale in die Arme, der sie sogleich erkennt.
„Ciao Bella! Wen haben wir denn da? Cathy, nicht wahr?" Cathy lächelt verlegen, nickt und sieht den imposanten Mann von unten aus den Augenwinkeln an. Komischerweise war sie ganz ruhig, trotz der aufregenden Nacht. Die Morgenluft ist kalt und erfrischend, sodass Cathy trotz ihrer Müdigkeit wach genug für dieses Gespräch ist.
„So fängt unser Arbeitstag also zur gleichen Zeit an, oder Cathy?" Cathy lächelt immer noch, weil sie daran denkt, was Mr. Yale unter Arbeit verstehen könnte. Sie nickt und sagt: „So ist es. Ich werde gleich Ihr Zimmer reinigen, Mister."
Yale nickt nur, sein Blick liegt abwechselnd auf Cathys Dekollete und ihrem blassen Gesicht. Er ist prüfend, fast abwägend, als wenn es um ein Geschäft gehen würde. Auch ihm scheint die frühe Stunde nichts auszumachen.
„Weisst du Cathy, ein Kerl wie ich würde verdammt gern mal mit einem Mädchen wie dir etwas Trinken gehen. Heute ist Samstag. Alle jungen Mädchen gehen gerne samstags aus, oder?" Sein charmantes Grinsen, welches das durch und durch südländische Erbe nicht verleugnen kann, ist eindeutig. Cathy atmet tief durch und sieht den grossen und leicht korpulenten Mann an. Er wirkte wie ein Lebemann, doch trotzdem geschäftstüchtig. Sie kannte ihn bereits seit einiger Zeit und heute wirkte er etwas getrieben, etwas nervös. Aber dennoch nahm er sich Zeit für einen Flirt, eine Einladung. Diese Mobster, sollte Yale tatsächlich einer von ihnen sein, wussten das Leben immer zu geniessen und an einem schönen Mädchen war noch keiner von ihnen einfach vorbeigegangen.


Quelle des Bildes

 

„Ich weiss nicht, ob ich das tun sollte, Mr. Yale. Die Zimmermädchen sollten nicht mit den Gästen..." Schon unterbricht Yale sie wieder. „Aber Cathy! Bella, schöne Cathy!" Er schmunzelt.

„Ich bin doch kein Gast! Jedenfalls kein gewöhnlicher." Dann lacht er etwas dröhnend.
Im Hintergrund war ein Mann mit Nadelstreifenanzug, dunklem Mantel und einem Fedora-Hut aufgetaucht und er sah sich nervös um. Cathy sieht an Yale vorbei und beobachtet ihn, sie ist leicht abgelenkt. Yale blickt sich ebenfalls um, schaut dann wieder Cathy an und sagt: „Nun, Signorina...", er beugt sich etwas vor und spricht etwas gedämpfter. „Ich erwarte dich nach Feierabend auf meinem Zimmer. Und mach dir keine Sorgen wegen Mrs. Miller. Das ist schon so gut wie geklärt."
Cathy sieht ihn etwas überrascht an, denn er spricht mit ihr, als wären sie sich schon sehr viel vertrauter, als es der Realität entspricht. Aber sie nickt nur, sie kann nicht anders. Welches Mädchen würde sich eine solche Chance entgehen lassen? Und an Mrs. Miller dachte sie in diesem Moment gar nicht.

 

Soundtrack für diese Episode: Lonnie Johnson - Jet Black Blues


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.06.2021 12:01.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 2, Episode 4

von Alina am 15.10.2016 14:41

Guyon Hotel, 4000 W. Washington Blvd., Chicago, Illinois
22nd of June, 1928


Quelle des Bildes


Nachdenklich nippt Cathy an ihrem Kaffee und starrt nach draussen. Der Kuchen mag ihr gar nicht so recht schmecken. Sie packt das Stück sorgfältig in ein sauberes Taschentuch und lässt ein paar Münzen klimpernd auf dem Tisch fallen, bevor sie geht.

Wieder im Hotel angekommen verstaut sie zunächst das Kleid in ihren Zimmer. Die anderen Mädchen wären wieder so neidisch gewesen, wenn sie sich auf der Treppe getroffen hätten und sie ihnen ihren Fund hätte zeigen sollen. Das mochte Cathy überhaupt nicht. Es war nicht mal der Neid, aber die Aufmerksamkeit, die damit einherging. Aufmerksamkeit bedeutete nichts als Ärger. Die Aufmerksamkeit die sie hervorrief, wenn ein Mann sie mit diesem ganz bestimmten Blick ansah, diese Aufmerksamkeit war ihr nicht unangenehm. Es war genau diese Aufmerksamkeit, die sie suchte, wenn die Stimmen drängender wurden. Cathy hatte ja lange dafür gebraucht, um zu verstehen wonach ihnen dürstete, aber letztendlich hatte sie ja doch kapiert.

Als sie das Zimmer verlässt, nachdem sie sich nochmal frisch gemacht hat, macht sie sich auf den Weg zur Rezeption, um nach Arbeit zu fragen. Wahrscheinlich ist Christy wieder nicht mit der Wäsche fertig geworden und sie soll helfen. Wenn Nellie die Wäsche machte, dann brauchte sie nicht helfen und konnte sich vielleicht die Zeit mit dem Lesen eines Modemagazins vertreiben. Aber heute war auf jeden Fall Christy in der Waschküche, das wusste Cathy genau.

Ganz in Gedanken versunken merkt Cathy erst, dass sie angesprochen wird, als jemand von hinten eine Hand auf ihre Schulter legt. „Miss... Miss?" Cathy dreht sich herum und sieht wieder in dasselbe Gesicht von heute Morgen. Wie hiess er noch gleich? Peters.. Peterson? Peterson!
Es war offensichtlich, dass Cathy nicht genauso erfreut darüber war, Mr. Peterson schon so bald wiederzusehen. Sofort ist wieder ihre Stirn gerunzelt und sie schaut ihn fragend an.
„Miss... ich musste sie nochmal ansprechen, verzeihen Sie mir! Ich habe mich wieder erinnert, woher ich Sie kenne."
Nun horcht Cathy auf, ohne den misstrauischen Ausdruck im Gesicht zu verlieren. Sie hebt eine Augenbraue.
„Ach ja? Ich hätte geschworen, wir kennen uns nicht", sagt sie etwas schnippisch und auch etwas ärgerlich darüber, dass er ihre Einschätzung von heute Mittag so offensichtlich widerlegen will. Doch Peterson sieht auf eine beunruhigende Art überzeugt aus.

„Ich bin ganz sicher, Miss! Ich kenne Sie aus New York, aus dem Waldorf-Astoria. Sie haben dort ebenfalls als Zimmermädchen gearbeitet, stimmt's?" Er strahlt sie Beifall heischend an und fügt schnell hinzu, bevor Cathy irgendetwas erwidern kann: „Sie haben sich keinen Deut verändert, Miss! Sie sind immer noch so strahlend schön wie vor..." Er überlegt.
„Ähm, ich... ich bin mir nicht sicher, Mister. Sie scheinen mich wirklich zu verwechseln", wirft Cathy schnell ein. „Ich war noch nie in New York und ich bin gerade 19 Jahre alt. Das hier ist meine erste Anstellung.
Peterson sieht sie an wie vom Donner gerührt. „Sind sie sicher, Miss?", fragt er und sofort hebt er beschwichtigend die Augenbrauen und die Hände. „Es tut mir leid, wie dumm von mir. Natürlich haben Sie sicher Recht. Aber Sie sehen ihr so unglaublich ähnlich. Es ist ein Wunder."
Ist es nicht, denkt Cathy und lächelt.

„Ich hätte es geschworen und all mein Geld darauf gewettet. Wie gut, dass ich es nicht getan habe." Er lächelt etwas bedauernd und Cathy sieht ihn prüfend an. In ihr reift eine Idee und erst jetzt dreht sich vollständig zu ihm herum und spricht etwas leiser zu ihm.
„Es scheint, als wären Sie sehr vernarrt in sie gewesen." Sie lächelt, beisst leicht auf ihre Unterlippe und schenkt ihm einen besonderen Blick mit Augenaufschlag.
„Naja, vernarrt... das wäre zuviel gesagt. Aber ich habe es immer bereut, sie nicht auf einen Drink eingeladen zu haben", erwidert Peterson und zeigt sein charmantestes Lächeln und seine perfekten Zähne. Cathy nickt und schmunzelt.
„Diesen Fehler kann man im Gegensatz zu Ihrem ersten Fehler korrigieren." Cathy haucht es fast, als sie sich leicht zu ihm beugt. Ein anderer weiblicher Gast passiert auch gerade die Treppe und auch deshalb spricht Cathy etwas leiser.

Peterson strahlt sie an und nickt sofort. „Es wäre mir ein grosses Vergnügen, Miss." Er schaut auf die Uhr. „Wie wäre es mit 9:00 PM? Es gibt da eine nette Bar, nur ein paar Schritt die Strasse runter." Auch Cathy nickt. „Das klingt grossartig und ich glaube, die kenne ich sogar schon."


Soundtrack für diese Episode: Helen Kane - I Wanna Be Loved By You


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.06.2021 12:00.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 2, Episode 3

von Alina am 15.10.2016 14:21

Guyon Hotel, 4000 W. Washington Blvd., Chicago, Illinois
22nd of June, 1928


Quelle des Bildes

 In wievielen Hotels sie schon gearbeitet hatte, das wusste sie nicht mehr. Aber die Stationen auf der Landkarte, die würde sie wohl noch zusammenbekommen. Als sie aus New York verschwinden musste, ging sie zunächst nach Philadelphia. Dann kam Indianapolis, dann Louisville und dann endlich Chicago. Sie hätte sofort Chicago wählen sollen, aber woher hätte sie das damals wissen sollen? Damals war es ihr ganz recht, dass es im Gegensatz zu New York eher verschlafene Städte waren, in denen sie untertauchte. Aufs Land wollte sie keinesfalls – dahin würden sie keine zehn Pferde bringen. Aber spätestens als sie aus Louisville abreiste, wusste sie dass nun wieder eine grössere Stadt an der Reihe war. Und sie hatte von Chicago gehört und auch gelesen. Jeder sprach von Al Capone und seinen Männern, die die Stadt in Atem hielten. Es roch dort nach Abenteuer und natürlich auch nach Geld.

Quelle des Bildes (bearbeitet von Alina)
 

 Cathy konnte nicht von sich behaupten, die Gefahr zu suchen oder sogar nur ein Abenteuer. Aber sie war nicht bereit, ihr Leben in Städten wie Louisville zu verbringen. Dorthin verschlug es nur Farmer und Rinderbarone aus Kentucky. Einmal im Monat verbrachte eine Familie aus New Jersey oder Atlanta ein Wochenende im Hotel, aber das war es auch schon. Und dann war da dieses dumme Missgeschick mit Mr. Burns. Nach einer durchaus aufregenden Nacht war er nochmal aufgestanden und wollte Zigaretten holen, doch er hatte es nicht mal geschafft, das Haus zu verlassen. Er war auf dem frisch gebohnerten Parkett ausgerutscht und hatte sich den Kopf furchtbar aufgeschlagen. Dieser sah aus wie ein Frühstücksei, welches man mit einem Löffel bearbeitet hatte. Das Eidotter lief an der Seite heraus und hatte den schönen Boden wieder in einen Zustand versetzt, der erneut nach einer Reinigung verlangte. Cathy hatte überlegt und dann entschieden, sein Geld und seine Wertsachen an sich zu nehmen und zu verschwinden, nachdem sie seinen Puls gesucht und nicht mehr gefunden hatte. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass es nur Scherereien brachte, überhaupt in irgendeiner Weise mit der Polizei zu tun zu haben. Sie liess sogar die Tür auf und es mochte nach einem Überfall aussehen. Sie war sich ausserdem sicher, dass niemand sie gesehen hatte oder mit Mr. Burns in Verbindung bringen würde.

Schon damals in New York hatte sie das gedacht, als Mr. Buchanan vom Balkon gesprungen war. Es war einwandfrei festgestellt worden, dass sie nichts damit zu tun gehabt hatte, aber trotzdem kam drei Wochen später erneut ein Officer vorbei und sprach Mr. Boomer darauf an, dass eine Catherine Hasselmann in Baltimore ebenfalls indirekt mit einem Todesfall in Verbindung stand und er sie deshalb unbedingt sprechen müsste. Glücklicherweise hatte Cathy zwei freie Tage gehabt und war gar nicht im Hotel gewesen, sondern in Brooklyn. Und Mr. Boomer wusste nicht, wo sie dort genau wohnte. Aber als Cathy zurück ins Hotel kam und von Mr. Boomer unterrichtet wurde, dass sie sich bei der Polizei zu melden habe, da wusste sie, dass es erstens Zeit war, New York schnellstens zu verlassen und zweitens sich nie wieder mit der Polizei einzulassen, nicht mal als Zeugin. Ganz verdattert hatte Boomer sie angeschaut, als würde er die Geschichten der Polizei bereits glauben! Diese verdammten Schnüffler, hatten die denn nichts Besseres zu tun?

Mittlerweile war Cathy in dem kleinen Restaurant angekommen, in dem sie gerne speiste. Sie setzt sich ans Fenster, weil sie gerne die Menschenmassen beobachtet. Und wie gerne sie das erst tat, wenn sie aus dem siebten oder achten Stock des Hotels auf die Stadt herunterblickte. Wie Ameisen sahen die Menschen aus, genauso chaotisch und durcheinander, ein wimmelnder Haufen von Gesichtslosen. Sie bestellt einen Milchkaffee mit Zucker und ein Stückchen Kuchen.

Sie betrachtet sich in der Scheibe des grossen Fensters und streicht sich eine Locke aus dem Gesicht. Sie hatte sich kein bisschen verändert, seitdem die Baltimore verlassen hatte. Oder seit sie in New York war? Sie wusste es nicht. Sie sah aus wie 18 oder 19 oder gar 20. Sie wurde oft auf ein Alter von 19 Jahren geschätzt, wie damals in New York. Dabei ging sie langsam auf die Dreissig zu. Sie wusste nicht, ob ihre Mutter vielleicht ähnlich lange jung geblieben war. Oder hatte sie das von ihrem Vater?

Schon während dieser Gedanken kommt sich Cathy reichlich naiv vor. Sie wusste doch genau, was los war. Oder zumindest hatte sie eine starke Vermutung – anders als damals in New York, als sie in einem Park sass und vollkommen ahnungslos war, was diese Stimmen von ihr wollten. Es hatte weder mit ihren Eltern, noch mit irgendwelchen Cremes oder Wässerchen zu tun, die sie gerne zur Pflege ihrer empfindlichen Haut benutzte. Es war keine Zauberei und auch nicht Gottes Wille. Ganz sicher war es nicht Gottes Wille. Sie lacht leise auf bei diesem Gedanken. Sie hatte mit unzähligen Männern geschlafen, seit sie Baltimore verlassen hatte und viele waren auf mysteriöse Weise umgekommen. Und jedes Mal hatte sie besser verstanden, was diese Stimmen in ihrem Kopf sagten. Die Stimmen in ihrem Kopf hatten nichts Geheimnisvolles oder Beunruhigendes mehr, ganz im Gegenteil. Sie waren zu Begleitern geworden, die wie Schilder am Highway ihren Weg begleiteten, sie sogar leiteten.

Anfangs hatten die Stimmen ihr Angst gemacht, hatten sie verwirrt. Sie hatten ihren Platz eingefordert und Cathy war nicht bereit gewesen, ihnen diesen Raum zu gewähren. Doch mit der Zeit verstand sie, dass diese Stimmen nicht zwingend etwas Schlechtes waren oder sie auf einen falschen Weg brachten, sogar ganz im Gegenteil. Sie waren Fackeln in der Dunkelheit und als sie das begriff, da war alles viel einfacher und vor allem berechenbarer. Die Dinge passierten sowieso – da war es besser, schon im Vorfeld Bescheid zu wissen.

Sprachlich verstehen konnte sie die Stimmen noch immer nicht, aber sie hatte gelernt, ihre Gefühle zu beachten, ja sie zu lesen. Da war dieses Drängen, dieser Druck. Er baute sich ganz langsam auf, ein Murmeln entstand und wurde immer lauter, aber niemals so laut, dass sie sich auf nichts anderes mehr hätte konzentrieren können. Wenn sie nicht handelte, so war es ein stetes Murmeln und Lamentieren, mit gelegentlichen Ausbrüchen von Zorn. Dies schüchterte sie in der Tat ein. Sie konnte es sogar ignorieren, aber es schlug ihr schwer auf die Stimmung. Aber wenn sie dann handelte – wenn sie tat, was die Stimmen von ihr wollten, so hörte es auf und ein warmes Gefühl von Zustimmung, sogar von grosser Anerkennung durchfloss sie. Es fühlte sich besser an, als in den Armen eines Geliebten zu liegen und auf den wunderschönen und warmen Sonnenaufgang zu warten.

Es war gut, wie es war. Seit Cathy sich mit dieser Sache abgefunden hatte, lief alles viel besser. Sie war zu Geld gekommen, hatte keinen Ärger mehr mit der Polizei und sie war fast immer auf alles vorbereitet. Menschen starben so oder so, es machte keinen Unterschied. Nur die Polizei interessierte sich dafür und das nicht mal sonderlich lange. Trat man ein paar Dutzend Ameisen tot, so änderte sich nichts für den Ameisenhaufen, der einen Schritt entfernt lag. Sie hatte das schon oft beobachtet: das Gewimmel ging fröhlich weiter.

 

Soundtrack für diese Episode: Erik Markman - Jazz Traditional (Charleston)


Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2021 20:42.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 2, Episode 2

von Alina am 14.10.2016 22:54

Guyon Hotel, 4000 W. Washington Blvd., Chicago, Illinois
22nd of June, 1928

Quelles des Bildes

Cathy reinigt gerade das letzte Zimmer, logischerweise war nur noch Zimmer 501 übrig und danach hatte sie endlich Pause. Zusammen mit drei anderen Mädchen hatte sie den ganzen fünften Stock geputzt und alle Zimmer gereinigt. Sie war sich sicher, eine Pause verdient zu haben. Sie wischt sich den Schweiss von der Stirn und schaut auf die Uhr an der Wand, 2.02 PM. Ob es wohl noch etwas Suppe in der Küche gab, vielleicht sogar Braten?

Sie hatte es gut getroffen im Guyon. Natürlich war Mrs. Miller manchmal etwas streng, aber sie konnte eines nicht: überall sein. Die Mädchen hatten mit der Zeit ihre Fähigkeiten entwickelt, Mrs. Miller aus dem Wege zu gehen, vor allem wenn sie schlechte Laune hatte. Und Cathy hatte das bereits auch gelernt. Sie hatte ein eigenes Zimmer, hoch oben unter dem Dach. Im Sommer war es sehr heiss und im Winter war es recht kalt und zugig, doch es war besser als eine eigene Wohnung, in der sie sowieso niemals schlief. Sie hatte ein gutes Verhältnis zu fast allen Mädchen und auch dem Koch, der sie manchmal mit der ein oder anderen Leckerei versorgte. Er hatte wohl etwas für sie übrig, sie ähnelte seiner Tochter, wie er immer wieder betonte.
Cathy beendet den Raum endgültig und lässt ihren Blick nochmal durch den ganzen Raum schweifen. Ihre Stirn ist gerunzelt und ihrem Blick entging normalerweise nichts mehr. Dafür kannte sie die Arbeit nun schon zu gut.

Sie schiebt den Putzwagen in den Flur und rollt ihn bis zum Ende des Ganges, denn dort befindet sich die Besenkammer. Leise pfeifend öffnet sie die Tür und befördert den Wagen mit einem sanften Stoss hinein und schliesst die Tür wieder. Als sie sich herumdreht, steht ein Mann neben ihr, sie erschrickt etwas. Der Mann lächelt, aber er sieht aus, als würde er nachdenken.
„Kenne ich sie nicht irgendwoher?" Er lupft den Hut. „Wo sind meine Manieren geblieben? Einen schönen guten Tag wünsche ich Ihnen, Miss. Mein Name ist Peterson, Dillon Peterson." Cathy schaut den Mann misstrauisch an, dann sagt sie: „Ja, ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag. Aber ich denke nicht, dass wir uns je gesehen haben."
Doch die Miene des Mannes bleibt nachdenklich, noch einige Sekunden. Dann nickt er kapitulierend. „Gut, gut. Ich vergesse nur nie ein schönes Gesicht wie Ihres." Er lächelt und zwinkert Cathy zu.
Cathy lächelt ebenfalls etwas gequält, dann sagt sie: „Sie entschuldigen mich, ja? Ich habe jetzt Pause." Sie schlängelt sich zwischen der Tür und dem Mann vorbei und beeilt sich, die Treppe herunterzukommen.

Sie meldet sich an der Rezeption ab und verlässt das Hotel. Sie wechselt auf die Madison Street, wo es noch mehr Leute und Geschäfte gibt, als auf dem Washington Boulevard. Dort schlendert sie an den sündhaft teuren Modeboutiquen vorbei. Sie bleibt bei 'Duffies Clothes' stehen, schaut sich im Schaufenster ein verboten schönes Kleid an, geht hinein und ersteht es für 25 Dollar. Mit sichtlich besserer Laune verlässt sie den Laden wieder.

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Quelle des Bildes


Die 25 Dollar konnte sie leicht verschmerzen, auch wenn es mehr als ihr Wochenlohn war. Sie brauchte auf ihr Geld nicht mehr zu achten – es war viel schwerer, das vor den anderen zu verheimlichen. Immer wieder musste sie neue Gönner erfinden, die sie aushielten und dank ihres Aussehens nahm man ihr das auch ab. Im Grunde war es auch nicht falsch, denn das Geld kam tatsächlich von Gönnern; nur auf eine andere Weise, als sich die meisten wohl vorstellen konnten.

Hier in Chicago hatte sie endgültig eine Glückssträhne erwischt. Das Hotel bezahlte genauso schlecht wie das letzte Hotel in Louisville, aber darauf kam es gar nicht mehr an. Es waren die exklusiven Gäste, die sehr viel spendabler waren als anderswo. In Kentucky waren die Leute so provinziell – da hätte sie auch in Maryland bleiben können! Geizig und hinterwäldlerisch waren sie. Aber hier spielte das Leben in einem anderen Rhythmus, hier flossen Milch und Honig in Strömen und auch kleine Angestellte wie Cathy bekamen etwas von dem warmen Regen ab. Man musste nur hübsch und höflich sein, aber das war sie. Höflich war sie vielleicht nicht von Natur aus, aber ihre Anpassungsfähigkeit war mit den Jahren zu einer ihrer besten Eigenschaften geworden.

Ausserdem gab es diesen Vorfall in einem Hotel Nähe Wicker Park, wo es zu einer Schiesserei gekommen war und Cathy zufällig in einem Zimmer am Gangende sauber machte. Es war ihre erste Station in Chicago gewesen, als sie zwei Jahre zuvor hier ankam und nachdem sie eine wilde Reise durch die Staaten des Mittelatlantiks und Teile des Mittleren Westens hinter sich hatte.
Als sie die Schüsse hörte, suchte sie Deckung und wusste, dass sie nun gefangen war. Sollte sie den Flur betreten, hätte sie an dem Zimmer vorbeigemusst in dem geschossen wurde und das war ihr dann doch zu gefährlich. Also wartete sie, bis die Schüsse verstummten und dann hörte sie Schritte von Männern, die schnell das Weite suchten. Sie schlüpfte aus dem Zimmer, betrat den Tatort zwei Zimmer weiter, sah mehrere Leichen auf dem Boden liegen und genau vor ihr eine Tasche, die etwas neben der Tür lag. Die Flüchtigen mochten sie übersehen haben. Es lagen einige Bündel Geldscheine daneben und Cathy hatte nicht den Nerv, diese auch noch einzusammeln. Aber sie schnappte sich die Tasche und versteckte sie ganz hinten im Schrank, hinter der Bettwäsche und zwar in dem Zimmer, in dem sie zuletzt sauber gemacht hatte. Und genau da war sie auch noch später, als sie sie wieder hervorholte.

Die zweitausend Dollar in der Tasche entsprachen mehr als zwei Jahreslöhnen, jedenfalls für Cathy. Sie war sich sicher, dass das Geld vermisst wurde, aber die Gangster mochten glauben, dass die Polizei es sichergestellt hatte und die Polizei wusste nichts davon. Also gehörte es nun ihr und sie würde es sicher nicht einfach so verprassen, sondern es gab ihr die Sicherheit, die sie brauchte. Wenn es ihr irgendwo nicht mehr gefiel, dann konnte sie einfach gehen – dieses Gefühl von Freiheit wollte sie nie wieder missen. Und leider es war auch immer wieder nötig geworden, dieses Privileg in Anspruch zu nehmen.



Soundtrack für diese Episode: Memphis Jug Band - Stealin', Stealin'


Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.06.2021 16:24.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 2 - Chicago

von Alina am 14.10.2016 22:48

Guyon Hotel, 4000 W. Washington Blvd., Chicago, Illinois
22nd of June, 1928

Quelles des Bildes (bearbeitet von Alina)

 

2. Mr. Yale

Die Endreinigung ist gerade fertig, als Mr. Yale bereits mit Mrs. Miller im Schlepptau das Zimmer betritt. Er wohnte immer im fünften Stock und zwar immer in diesem Zimmer, der Nummer 502. Heute sah er etwas gehetzt aus, anscheinend hatte er eine harte Woche hinter sich. Cathy wusste nicht, in welcher Branche Mr. Yale arbeitete, aber sie hatte natürlich von diesen Geschichten gehört, die man sich hinter vorgehaltener Hand erzählte. Vielleicht schmuggelte er Alkohol oder handelte sogar mit Waffen. Es würde Cathy nicht wundern, denn Mr. Yale war ein sehr wohlhabender Mann und ausserdem jemand, der den Genuss liebte, sei es Wein, Weib oder Gesang. Oder am besten alles gleichzeitig. Ausserdem hatte er sein Domizil an die Ostküste verlegt und wohnte nun in New York. Aber anscheinend hatte er noch immer Geschäfte in Chicago zu tätigen und wohnte dann zumindest manchmal im Guyon.

Cathy war fertig, aber sie hatte das Zimmer noch nicht verlassen. Dafür handelt sie sich einen vorwurfsvollen Blick von Mrs. Miller ein, die hier im Haus für Ordnung sorgte, besonders unter dem Personal. Dabei hatte Cathy keine Verspätung, im Gegenteil. Sie war sogar schneller gewesen, als sie musste. Mr. Yale sieht es und lacht dröhnend.
„Ach, lassen Sie die Kleine doch. Am besten lassen Sie sie sogar gleich hier, damit ich etwas Gesellschaft habe!"
Yale war auf jeden Fall Italiener, das sah Cathy ihm an. Es war so offensichtlich, dass es keiner grossen Menschenkenntnis bedurfte. Auch sein Habitus entsprach dem eines Italieners in jeder nur denkbaren Form. Er war charmant bis an den Rand der Aufdringlichkeit, er war emotional und wurde schnell laut, aber er war auch grosszügig, wenn es um Trinkgelder ging. Insgesamt gesehen waren die Mädchen froh, wenn er im Guyon einzog. Es gab immer etwas zu Lachen und kaum ein Mädchen ging bei ihm leer aus.

Mrs. Miller runzelt die Stirn und spricht zu Mr. Yale, aber meint ganz offensichtlich Cathy.
„Nein, sie wird jetzt schnell das Zimmer verlassen und im nächsten Raum weitermachen. Und Sie können jetzt in Ruhe hier einziehen, Mr. Yale." Ein weiterer Blick lässt Cathy schnell in Richtung der Türe eilen. Yale ruft noch hinter ihr her: „Cathy, oder? Du kannst mir nachher mal einen Espresso bringen, Bella! Grazie!" Er wirft ihr einen Luftkuss hinterher, aber schaltet sofort wieder um, als es darum geht, letzte Formalitäten mit Mrs. Miller zu regeln.



Soundtrack für diese Episode: Paul Whiteman - My Angel


Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.06.2021 13:39.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Re: Das Zimmermädchen [FSK18]

von Alina am 14.10.2016 15:28

Dies ist das Ende des ersten Kapitels meiner Kurzgeschichte. Hier ein kleiner Teaser, wie es heute Nacht weitergeht:


Chicago, 1928

Wieder donnert ein Zug am Fenster vorbei, sicher ein Güterzug. Es ist zu spät für einen Personenzug und er rumpelt noch lauter als die Züge, die früher in der Nacht vorbeikamen. Wieder keucht Cathy und drückt das Kissen fest herunter auf den regungslosen Kopf. Es tut nicht not, dass sie so fest drückt, aber es kommt ihr komisch vor, das Kissen ganz entspannt auf den Kopf zu drücken. Das wäre absurd, sogar verrückt. Für eine Sache wie diese muss man sich einfach anstrengen, oder es fühlt sich falsch an. Cathy schaut auf die Uhr. Es sind schon fünf Minuten. Ihre Arme schmerzen und ihr ist bereits zum zweiten Mal an diesem Abend der Schweiss ausgebrochen.


Danke für euer Interesse bisher. Ich hoffe, euch gefällt die Geschichte. Ich wünsche allen ein angenehmes Wochenende.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.10.2016 16:01.

Alina

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Kapitel 1, Episode 7

von Alina am 14.10.2016 15:19

Waldorf-Astoria, Fifth Avenue and 34th Street, New York
21st of April, 1920




Quelle des Bildes


Als Cathy in diesem stickigen und verrauchten Raum sitzt und wartet, dass der Officer sich einen Kaffee holt und ihr hoffentlich einen mitbringt, da sind nicht all ihre Befürchtungen wahr geworden. Es ist Donnerstag Nachmittag und der Tod von Mr. Buchanan hatte sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ereignet. Ihre Befragung kam ihr sehr routinemäßig vor. Man hatte sie die Geschichte bereits einmal erzählen lassen. Sie hatte das Zimmer geputzt, ihr waren vor allem die Magazine und die Preislisten aufgefallen. Beides hatte man wohl gefunden und schenkte ihr Glauben. Zu ihrem späten Besuch bei Mr. Buchanan hatte man sie noch nicht befragt und sie glaubte auch nicht, dass das noch passieren würde. Anscheinend fiel dieser Auftrag unter den Tisch. Das andere Mädchen, Madeleine, wurde seit Mittwoch morgen verhört. Wieder war sie froh, mit weniger als einem blauen Auge davongekommen zu sein. Sie selbst würde ihren Auftrag nicht erwähnen. Sie konnte immer noch sagen, dass sie ihn vergessen hatte, weil er so unwichtig war.

Sie spielt gelangweilt mit einem Stift des Officers, der in ihrer Reichweite liegt und mit dem sie wahrscheinlich später ihre Aussage unterschreiben muss. Dann klingelt das Telefon und Cathy schreckt etwas auf. Eine Zeitung liegt quer über dem Telefon und sie schaut zur Tür, zieht dann die Zeitung vom Telefon weg, sodass es lauter klingeln kann.

Doch das Telefon hört auf zu ringen, ohne dass der Officer wiederkommt. Sie steht kurz auf, stellt sich auf die Zehenspitzen, um über das blinde Glas der Tür hinauszusehen, doch er ist nicht mal in Sicht. Sie seufzt, setzt sich wieder und zieht die Zeitung zu sich heran. Dann blättert sie lustlos darin herum. Politik interessierte sie nicht sonderlich, dafür war sie zu realistisch. Sie konnte sowieso nichts ändern – warum sich dann nicht um die eigenen Angelegenheiten kümmern? Der Grossteil ihrer Landsleute dachte wohl genauso, auf jeden Fall ihre Familie und die Leute aus Baltimore. Von den New Yorkern wusste sie es nicht so genau.

Als ihr gewahr wird, dass sie sich noch im weltpolitischen Teil der Zeitung befindet, schlägt sie hastig weiter und blättert zum Lokalteil vor. Sie liest einen Artikel über ein geschlossenes Tierheim, welches die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte und dann stockt sie plötzlich. Dieses Gesicht, das kannte sie doch!

„Mysteriöser Todesfall in Queens – Mann wird von führerlosem Automobil überrollt."
So lautet die Schlagzeile und daneben sieht man das Passfoto des Mannes, mit dem sie noch einen Drink genommen hatte. Aber nicht nur das: sie hatte die verbliebene Nacht mit ihm verbracht, nach dem Tod von Mr. Buchanan. Sie hatte Trost in seinen Armen gesucht und er hatte sie glücklich gemacht. Ja, auch der Name stimmte: Ralf Gehrman hiess er, obwohl er sich bei Cathy nur als Ralf vorgestellt hatte und ihr das auch gereicht hatte. Schliesslich hatte sie nicht vor, ihn zu heiraten.

Was sie dort las, konnte grotesker nicht sein. Ralf war wohl von einem führerlosen Wagen überrollt worden, den sein Besitzer nicht richtig gesichert hatte. Cathy kannte sich nicht mit Automobilen aus, aber sie hatte schon gesehen, dass diese Wagen an Hängen standen, ohne wegzurollen. Anscheinend konnte man die Reifen so blockieren, dass sie nicht wegrollten. Und genau das hatte der Besitzer des Automobiles wohl vergessen und der Wagen war den abschüssigen Hang heruntergerollt und hatte Ralf an einer Wand förmlich zerquetscht. Ihr Blick verschwimmt und sie merkt, dass ihr schwindelig wird. Es ist der Moment, als der Officer wieder sein Büro betritt, zwei Tassen Kaffee in den Händen. Cathy bekommt es kaum mit, sie starrt durch ihn hindurch und sie hat plötzlich das Gefühl, sich übergeben zu müssen.

ASU



Soundtrack für diese Episode: Van & Schenck - After You Get What You Want 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.06.2021 11:55.

Alina

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Kapitel 1, Episode 6

von Alina am 14.10.2016 14:55

Waldorf-Astoria, Fifth Avenue and 34th Street, New York
20th of April, 1920



Quelle des Bildes


Die Mädchen haben sich noch lange nicht beruhigt, Heidi spricht beruhigend auf sie ein. Cathy sitzt wieder auf ihrem Bett. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Ein Blick auf die Uhr, 2:23 AM. Sie seufzt, steht wieder auf, kleidet sich an und streicht ziellos durch die langen Korridore. Sie braucht vorsorglich eine gute Geschichte, was denn Mr. Buchanan von ihr wollte, als sie bei ihm war. Man wird sich vielleicht doch daran erinnern, dass sie bei ihm war und ausserdem hatte sie am Vormittag sein Zimmer geputzt. Man würde sie wohl auf jeden Fall kurz befragen, ob ihr irgendetwas aufgefallen sei. Aber sie würde diesmal nichts wissen und sie würde ja nicht mal lügen. Gar nichts war ihr aufgefallen, nicht das Mindeste! Sie geht zurück in das Gemeinschaftszimmer, wo die ersten Mädchen schon wieder schlafen und die anderen tuschelnd in der Teeküche nebenan sitzen. Sie nimmt ihre Jacke mit der angebrochenen Schachtel Zigaretten und verlässt dann das Hotel durch den Botenausgang. Keinesfalls will sie am Tatort vorbeigehen. Draussen zündet sie sich eine Zigarette an. Die Schachtel hatte sie vor zwei Tagen bei der Endreinigung eines Zimmers gefunden und der Gast war schon abgereist. Als sie das Streichholz löscht, wundert sie sich, dass ihre Finger leicht zittern und das liegt nicht an der Kälte, die noch nicht durch ihre Kleidung gekrochen ist.

Man kann nicht sagen, dass Hochbetrieb in der Stadt herrscht, aber eine Pause scheint diese Stadt nicht zu machen, von Nachtruhe gar nicht zu reden. Cathy ist es recht. Sie braucht gerade etwas Abstand zum Hotel, aber ganz allein zu sein, das ist auch nicht ihr Ziel. Sie geht langsam, inhaliert tief den Rauch der Zigarette und atmet den fast farblosen Rauch wieder schwermütig und hörbar aus. Sie geht einige Schritte mit geschlossenen Augen und erst dann registriert sie die leise Stimme, die unaufhörlich auf sie einzureden scheint. Es ist so deutlich, dass sie stehenbleibt und sich irrtiert umschaut. Doch da ist niemand. Die Stimme ist aber immer noch da. Sie scheint zu zischen und auf sie einzureden. Plötzlich läuft ihr ein Schauer über den Rücken.

Sie sieht sich verstört um und erblickt etwa zwanzig Yards entfernt eine Bank. Sie läuft förmlich dorthin und setzt sich. Sie nimmt einen weiteren tiefen Zug und lässt die Zigarette dann achtlos auf den Asphalt fallen. Dann schliesst sie die Augen und presst sich die Finger auf die Ohren. Sie schluckt und hält inne, nun hört sie es ganz deutlich. Sie reisst die Augen auf, blickt sich nochmal um, denn es muss doch jemand da sein. Aber wieder ist dort niemand. Sie starrt vor sich auf den Boden und schliesst dann wieder die Augen, hält sich ein weiteres Mal die Ohren zu.

Mit offenem Mund atmet sie schwer, hört weiter den Worten zu, die sich wie der Sprung einer Schellackplatte immer wieder wiederholen. Sie ist sicher, dass sie diese Sprache noch nie in ihrem Leben gehört hat, aber sie klingt an sich nicht gerade freundlich. Die Worte oder besser, die Aussage selbst hingegen scheint etwas Zustimmendes zu haben, vielleicht sogar etwas Lobendes. Sie fühlt, wie bei einer bestimmten Wiederholung der Worte jemand anerkennend über ihre Schulter zu streichen scheint. Und dann ist da noch etwas anderes. Ja, da ist etwas Forderndes. Sie fühlt sich dazu gedrängt, irgendwohin mitzukommen, doch es gibt kein Ziel. Etwas scheint an ihr zu zerren, aber sie weiss nicht, wohin die Reise geht. Diese beiden Aussagen und Gefühle wechseln sich ständig ab – im Takt von zwei Augenblicken, also der Zeit, die die Stimme für einen der beiden Sätze braucht.

Sie nimmt die Hände von den Ohren und schlägt die Augen auf. Ein Mann steht vor ihr und berührt sie sanft am Arm. Als er sieht, dass er ihre Aufmerksamkeit hat, fragt er: „Alles in Ordnung, Miss?" Sie atmet pustend aus und nickt dann, eher weil sie sich peinlich berührt fühlt. Doch als sie nochmals in sich hineinlauscht, ist keine Stimme mehr dort. Ihr Blick ist dementsprechend verwundert und der Mann fragt nochmals: „Sind Sie sich sicher, Miss? Ist wirklich alles okay?"
„Ja, ich... ich bin nur ein bisschen...", stottert sie und sie merkt, wie verwirrt sie gerade wirken muss. Sie lächelt den Mann etwas gequält an und sagt: „Ich arbeite da drüben, im Hotel. Es gab gerade einen Selbstmord... auf der Strasse, wissen Sie?" Sie zeigt mit dem Finger in die Richtung des Waldorf-Astoria.
Der Blick des Mannes wird verständnisvoll. „Ich verstehe. Das tut mir leid. Brauchen Sie irgendetwas? Ein Wasser oder...", er macht eine kleine Pause „...vielleicht einen Drink?"

Cathy lächelt wieder, diesmal ist es ein echtes Lächeln und ihre Wangen zeigen die kleinen Grübchen. Sie überlegt kurz und nickt dann.
„Das ist eine gute Idee. Ja, warum nicht? Ich kann sowieso jetzt nicht schlafen." Als der Mann ihr eine Hand reicht, legt sie ihre hinein und steht auf.
„Wie heissen Sie denn?", fragt sie und er erwidert: „Mein Name ist Ralf. Und wie ist Ihr werter Name, Miss?" – „Catherine, aber alle nennen mich Cathy. Angenehm." Sie lächeln sich an und überqueren die dann Strasse, noch lange bevor das nahende Automobil da ist und einen Anlass hätte zu hupen.



Soundtrack für diese Episode: John Steel - The Girls Of My Dreams


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.06.2021 11:55.

Alina

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Kapitel 1, Episode 5

von Alina am 13.10.2016 20:40

Waldorf-Astoria, Fifth Avenue and 34th Street, New York
20th of April, 1920



Quelle des Bildes


Cathy wird wach, als sie das Geheul von Polizeisirenen hört. Als sie sich im Bett aufrichtet, steht bereits ein halbes Dutzend Mädchen an dem riesigen Fenster und sie schnattern aufgeregt durcheinander. Cathy reibt sich die Augen und springt aus dem Bett, eilt dann ans Fenster. Wortfetzen drängen an ihr Ohr: „Selbstmord...", „er ist wohl vom Balkon gesprungen" und anderes. Sie kommt gar nicht bis an die Scheibe und fragt in das Gespräch zweier Mädchen hinein, was denn passiert sei. Genau weiss es niemand. Alle drängen sich nur an das Fenster und die vorderen Mädchen drücken sich die Nasen an den Scheiben platt.

Dann geht die Tür auf und Heidi kommt hinein. Heidi war auch Deutsche, aber sie war wohl selbst vor einigen Jahren ausgewandert. Sie mochte die Vierzig schon überschritten haben und war so etwas wie das inoffizielle Sprachrohr der Mädchen. Ausserdem tat man üblicherweise das was Heidi sagte, ohne allzulange zu überlegen. Aber sie war weder autoritär noch unfair, warum sie auch sehr beliebt bei den Mädchen war.

Heidi war wohl stellvertretend nach unten gegangen, als die Mädchen wissen wollten, was passiert war und hatte sich vor Ort informiert, damit der Tatort dort unten nicht von schnatternden und frierenden Mädchen überrannt wurde. Alle schweigen auch, als Heidi ansetzt und sagt: „Tatsächlich ein Selbstmord und zwar einer von unseren Gästen." Sie schweigt und schaut in die Runde. Einige Mädchen haben die Hand vor den Mund gepresst.
„Es war Mr. Buchanan, einige von euch kennen ihn bestimmt. Der grosse, dunkelblonde Mann aus Tennessee. Viel ist nicht von ihm übrig, aber man konnte ihn wohl bereits identifizieren." Einige Mädchen seufzen oder geben überraschte Laute von sich. Auch Cathy schlägt nun die Hand vor den Mund. Mr. Buchanan... Bill ist aus dem Fenster gesprungen? Das ergab keinen Sinn. Der Whiskey konnte unmöglich daran schuld sein; sie wusste dass er oft und gern trank. Immerhin war er nicht zum ersten Mal im Waldorf-Astoria. Er war sicher vom Balkon gestürzt. Er hatte noch eine Zigarette rauchen wollen und der Alkohol hatte ihm die Sinne vernebelt und er war über das Geländer gestürzt. Genauso muss es gewesen sein.

Ihr war gar nicht wohl dabei wenn sie daran dachte, dass sie vor einigen Stunden noch mit Bill geschlafen hatte. Plötzlich wird ihr heiss und kalt und Mr. Richards kommt ihr in den Sinn. Genauso hatte sie sich in Baltimore auch gefühlt, als sie vom Tod des Hausherrn erfuhr. Würde nun wieder alles von vorn beginnen? Die dauernden Fragen, dieses Gefühl wie eine Verbrecherin verhört zu werden, die schlaflosen Nächte? Keinesfalls würde sie das nochmal mitmachen, es gab auch keinen Grund dazu. Sie hatte ganz sicher nichts damit zu tun, sie war nicht mal im Zimmer gewesen. Cathy denkt nach und ihr fällt ein, dass ein anderes Mädchen sogar noch nach ihr bei Mr. Buchanan im Zimmer war. In ihrer Haut wollte sie jetzt nicht stecken, sie würde lange Stunden auf dem Polizeirevier verbringen müssen. Cathy bedauerte sie zwar, war aber froh, nicht an ihrer Stelle sein zu müssen. Sie atmet erleichtert durch, dreht sich herum und geht an den Wasserhahn, um zu trinken.

 

Soundtrack für diese Episode: Marion Harris - Grieving For You

 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.06.2021 11:52.
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