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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 15.11.2018 23:46
Immer wieder huschte ihr hellgraues Augenmerk, zu dem blutroten Stoff, den Kael, noch immer, in den Armen hielt. Nerea fand es unglaublich faszinierend, wie sich die Farbe bei jeder Bewegung veränderte. Auch, wenn es nur minimale Nuancen waren. Ob solch ein edler Stoff dazu geeignet war, um als Hochzeitskleid herzuhalten? Oder war diese Art von Kunstwerk vielmehr für irgendwelche Ballkleider geschaffen, die am Hofe getragen wurden? Ganz so sicher war sich die Teufelstochter dessen noch nicht, machte es ihr die riesige Auswahl aber auch nicht gerade leichter.
Schweigend lauschte sie dem Wortwechsel zwischen Ärandor und dem Hochelfen, wobei sie sich nur schwer ein Grinsen verkneifen konnte, als Kael, die Gesichtszüge entgleisten und er stotternd nach einer Antwort suchte. Wenn einer der beiden sie gefragt hätte, ob der Dämon, in einem blutroten Sakko oder Hemd, einen guten Eindruck hinterlassen würde, so hätte sie die Frage ganz klar mit „Nein" beantwortet! So ein hübsches Dunkelrot, oder Schwarzrot sehe an ihm bestimmt blendend aus. Aber Blutrot? Nein, nicht unbedingt. Dafür... war er einfach nicht der Typ.
Aber bevor sie sich darüber noch weiter den Kopf zerbrechen konnte, flüchtete Kael auf einmal den Gang entlang, was Nerea dazu veranlasste leicht, eine Augenbraue in die Höhe zu ziehen. Mit nachdenklicher Miene blickte sie anschließend wieder zu Ärandor, der ihr nun erklärte, er wäre die ganze Zeit über im Laden gewesen. Irgendwie kaufte sie ihm die Antwort nicht so richtig ab, hätte er sie sonst nicht so lange mit Kael alleine gelassen. Aber wo hätte er sich auch sonst aufhalten sollen?
Innerlich mit den Schulter zuckend, sah sie wieder auf die endlosen langen, meterhohen Regale, in denen sich die unterschiedlichsten Stoffe befanden. Aber bevor sie noch gänzlich alle Namen und Regalnummern auswendig lernen konnte, erschien der Hofschneider wieder, um ihnen einige Zeichnen unter die Nase zu halten. »Danke.«, erwiderte die Teufelstochter leise, nachdem sie den Zettel entgegengenommen hatte. Neugierig musterte sie die verschiedenen Entwürfe, bis sie letztlich von Ärandor und dem Hochelfen aus ihren Gedanken gerissen wurde.
Verwirrt blinzelnd wandte sie den Kopf in die Richtung ihres zukünftigen Mannes, bevor sie wieder auf die Zeichnungen blickte. »Sie sind alle durchaus schön, aber... irgendwie... keine Ahnung. Irgendwie fehlt mir an ihnen etwas, doch... ich weiß einfach nicht was.«, hob sie dabei hilflos ihre Schultern an. »Jedes Kleid ist auf seine eigene Art ganz besonders, und dennoch springt der Funke irgendwie nieder über. Tut mir leid.«, sah sie nun entschuldigend zu dem Hofschneider.
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 06.11.2018 23:22
Mit schräg gelegtem Kopf, die Augenbrauen leicht in die Höhe gezogen, betrachtete die Teufelstochter den hochgewachsenen, blondhaarigen Hochelfen, der sich ihr gegenüber befand und ein breites, freundliches Lächeln, auf den Lippen trug. Der adrett gekleidete Mann ihr gegenüber, schien die Unsicherheit, aber auch Verwirrung ihrerseits, zu spüren. Denn, noch während er auf eine Antwort von ihr wartete, welche Farbe ihrem Ton mehr schmeicheln würde, trat er sogleich einen Schritt zurück, um eine leichte Verbeugung anzudeuten und sich ihr räuspernd vorzustellen.
»Entschuldigt bitte mein unverfrorenes Benehmen. Mein Name lautet Kael Thas. Ich bin der Inhaber dieser Schneiderei. Und Ihr müsst die zukünftige Braut unseres Königs sein? Ich wusste gar nicht, das Ärandor Frauen aus der Hölle bevorzugt.«, fügte er grinsend hinzu. »Tut er auch nicht.«, meinte Nerea leise brummend, was Khal dazu veranlasste abwehrend die Hände anzuheben. »Nur ein kleiner Scherz am Rande, Mylady. Wo habt Ihr denn unseren König gelassen? Er hat Euch doch nicht etwa alleine hierher geschickt?« – »Nein, hat er nicht«, entgegnete die Teufelstochter zähneknirschend. »Er lungert hier irgendwo zwischen den Regalen herum. Bestimmt auf der Suche nach dem perfekten Stoff für seinen neuen Anzug.« – »Ärandor möchte sich einen neuen Anzug kaufen?« – »Vielleicht. Keine Ahnung. Für unsere Hochzeit braucht er jedenfalls einen Neuen«, erwiderte Nerea schulterzuckend. »Ah, deshalb seit Ihr also hier. Ihr möchtet, dass ich Euer Brautkleid schneidere? Euer Wunsch sei mir Befehl!«, sprach Khal mit leuchtenden Augen. »Aus welchem Stoff soll Euer Kleid denn sein? Welch exotische Farbe wünscht ihr Euch? Oder lieber schlicht und traditionell weiß?« – »Ich... äh... das weiß ich nicht so genau. Ihr habt vorhin irgendetwas von Blutrot gesagt? Werd' Ihr so freundlich, und würdet mir diesen Stoff einmal zeigen?« – »Aber natürlich! Nichts lieber als das. Kommt, meine Schöne. Gleich den Gang hier hinunter und dann links.«, forderte Kael sie mit einem Wink auf.
Obwohl Nerea der merkwürdige Hochelf alles andere als behagte, folgte sie ihm zwischen den Regalen hindurch, bis sie schließlich vor einem Meer aus verschiedensten Rottönen ankamen. Während sie Kael zu einem Regal ganz in der Mitte des Ganges folgte, überflog sie mit den Augen die zahlreichen Beschilderungen. Ahornrot, Fuchsia, Korallenrot, Orientrot, Rosenrot... So viele unterschiedliche Rottöne! In der Hölle hatte es immer nur Schwarz gegeben. Schwarz und Rot. Ein einheitliches Schwarz und ein ebenso klares, schweres Rot. Da war nicht die Rede von Fuchsia oder Graphitschwarz gewesen. Da hatte es nur Leben oder Tod gegeben. Entweder, man regierte über die Hölle, oder man kroch über den dreckigen, staubigen Boden und kam den Wünschen der Hochgeborenen nach. Wie ein Sklave der alles tat, was ihm sein Meister befahl.
»Nun, meine Liebe, da wären wir auch schon. Ein kräftiges, leuchtendes Blutrot. Der Stoff verändert bei jeder Bewegung minimal die Farbe, was ihm ein außergewöhnliches Farbenspiel verleiht. Ich hab noch mehr solcher Stoffe, auch in Königsblau und Mitternachtsschwarz.«, erklärte Kael, bevor sein Augenmerk auf die Gestalt hinter Nerea fiel, die sich ihnen lautlos angeschlossen hatte. »Ärandor, eine Freude, Euch hier begrüßen zu dürfen! Ich wollte Eurer Braut gerade einen Stoff in Blutrot zeigen. Seit Ihr auch daran interessiert?«, deutete er dabei auf einen Stoffstreifen, den er abgerollt hatte, und ihnen nun präsentierte. Wie von Kael vorausgesagt, änderte sich die Farbe des Stoffes bei jeder Bewegung. Und auch der Lichteinfall schien eine entscheidende Rolle dabei zu spielen.
»Eine wirklich unglaublich schöne Farbe.«, meinte Nerea bewundernd, nur um sich anschließend ebenfalls Ärandor zuzuwenden. Wo bist du gewesen?, sah sie ihn dabei mit leicht tadelndem Blick an.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 31.10.2018 01:05
»Zu einer schönen Frau gehört weit mehr, wie ein bisschen Schmuck und schicke Kleidung. Da... wäre zum Beispiel ein gutaussehender Mann an ihrer Seite, oder ein kostspieliger Ring an ihrem Finger, um sie ins rechte Licht zu rücken«, erklärte Nerea. Wohl wissend, dass sie damit zum einen auf Ärandor anspielte, aber auch auf ihren nackten Ringfinger. Sie würde den Dämon zwar heiraten, aber zu einer offiziellen Verlobung war es nie gekommen. Etwas, was sie zwar nicht weiter schlimm fand, und doch hatte sie sich diesen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen können.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, ergriff sie anschließend die dargebotene Hand des Dämons, um sich von ihrem Stuhl zu erheben, und an seiner Seite den großen Speisesaal zu verlassen. Danach ging es durch die halb beleuchtete Eingangshalle, hinaus auf den kleinen Innenhof, den sie über eine kurze Steintreppe erreichten. Es bedurfte nur wenige Schritte, bis sie den aus Kieselsteinen gesäumten Weg erreichten, der sie zum Hoftor brachte, wo bereits zwei Wachen auf sie zu warten schienen. Auch, wenn Nerea bisher nie etwas auf irgendwelche Höflichkeitsfloskeln gegeben hatte, so nickte sie den beiden dennoch höflich zu, als sie das Tor passierten und hinaus auf den breiten Weg traten, der hinab in die Stadt führte, welche in einer kleinen Senke, talabwärts, lag.
Es war ein beschaulicher, recht windstiller Tag. Die Vögel sangen in den Bäumen, und die Sonne schien von einem fast wolkenlosen Himmel hinab. Noch immer fiel es der Teufelstochter schwer, sich mit dem beißenden Sonnenlicht zu arrangieren, aber ganz so lichtscheu, wie zu beginn, war sie dann doch nicht mehr. Auch, wenn ihr die kleine Erkundungstour im Dunkeln, mehr Freude bereitet hätte. Aber das verkniff sie sich dann doch lieber dem Dämon mitzuteilen.
Wahrscheinlich hätten sie binnen der nächsten Minuten die Stadt erreicht, wenn nicht eine Gruppe spielender Kinder, ihren Weg passiert hätte. Die Augenbrauen leicht in die Höhe gezogen, bedachte sie das Zentaurenkind, was, durch seine Ungeschicklichkeit, in Ärandor hineinrannte und zu Boden stürzte. Das der Dämon den Zentauren nur mit einem Arm auffangen konnte, erstaunte die Teufelstochter. Zentauren wogen immerhin weit mehr, wie die üblichen Mythenweltbewohner!
Nerea hatte sich gerade von Ärandor losmachen wollen, damit dieser dem Zentaurenkind auf die Füße helfen konnte, aber da sprang dieses auch schon wieder auf seine Hufe und stürmte davon. Kopfschüttelnd blickte sie der kleinen Gruppe nach, bevor sie wieder zu dem Dämon sah, und ihre Lippen sich zu einem winzigen Lächeln verzogen. »Ja, lass uns... weitergehen.«, stimmte sie ihm zu, bevor sie anschließend ihren Weg fortsetzen, um wenig später die Stadt zu erreichen.
Es handelte sich um eine beschauliche Aneinanderreihung von Fachwerkhäusern, die unterschiedlichst verziert und gestaltet waren. An dem ersten Haus, was ihren Weg passierte, blieben sie wenig später direkt stehen. Es handelte sich um Kael's Schneiderei. Den Ort, wo Frauen-, aber auch Männerwünsche, war wurden. Jedenfalls wenn sie den Worten des Dämons Glauben schenken durfte! Der Kael in höchsten Tönen gelobt hatte.
»Es sieht gemütlich aus«, pflichtete sie dem Dämon bei, bevor sie den Laden betrat. Überall, wo sie hinsah, erstreckten sich meterhohe Regale mit Stoffen und Schaufensterpuppen, an denen sich exklusive Einzelstücke befanden. Es schien sich wahrlich um ein Meer aus Farben und Stoffen zu handeln, sodass sie zunächst kaum wusste, wohin sie zuerst blicken sollte.
»Wow.«, war das einzige, was ihr dazu einfiel, während sie kaum merklich nickte und ein paar Schritte tat. So, wie von Ärandor angeordnet, verschwand sie dann auch schon zwischen einigen Regalen. Die Zeit, bis zum Auftauchen von Kael, wollte sie nutzen, um sich selbst einen ersten Überblick zu verschaffen.
Ihr erster Weg führte sie zu einer Anordnung von Stoffen, aus verschiedensten Gelbtönen. Aprikosengelb, Bernstein, Flachs, Honig, Sandgelb, Schwefelgelb, Weizen, Zitronengelb... Nerea fühlte sich überrumpelt von all den unzähligen Farben und Eindrücken. Aus reiner Neugierde heraus, griff sie nach einem Stoff, der wie flüssiger Honig schimmerte.
»Ein wunderschöner Stoff. Nicht wahr? Wie geschaffen, für ein leichtes Sommerkleid!«, ertönte urplötzlich eine Stimme hinter ihr. Was Nerea dazu veranlasste ordentlich zusammen zu zucken, bevor sie herumfuhr und den fremden Mann hinter sich musterte. »Aber Gelb scheint nicht Eure Farbe zu sein.«, bemerkte der Mann, wobei er sie eingehend, von oben bis unten musterte. »Mmh... wie wäre es mit Königsblau? Oder Smaragdgrün? Blutrot?«
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 26.10.2018 23:55
»Du weist, wie du das Herz einer Frau zum Schmelzen bringst«, meinte die Teufelstochter reichlich belustigt, während sie sich die letzten Bissen ihres Frühstücks in den Mund schob. »Also gut, dann haben wir soweit alles Wichtige für unsere kleine Bummeltour besprochen. Ich bin ja echt mal gespannt, was der Schneider an Stoffen und Kleidungsstücken so zu bieten hat. Und erst der Juwelier! Auch, wenn wir in der Hölle nicht all zu viel Wert auf Schmuck legen. Und dennoch bin ich nun mal eine Frau, die Interesse zeigt an allem, was glänzt, glitzert und hübsch aussieht.«, zwinkerte sie dem Dämon dabei keck grinsend zu. In ihrem kleinen Sammelsurium aus der Hölle, befanden sich auch ein paar Ketten mit Anhängern aus wertvollen Gesteinen, ebenso Ringe und auch Armbänder. Doch die Menge an Schmuck war relativ übersichtlich, hatte es ihr besonders ein Amulett angetan, was aus Vulkangestein bestand, durch welches sich Lavastränge zogen und kleine Fossilien eingestampft waren. Es handelte sich um ein uraltes Erbstück der Höllenhierarchie, und würde wahrscheinlich am Tage ihrer Hochzeit zu einer Kette umfunktioniert werden.
Bei seiner Bemerkung über Jafar den Barmann, aus der Taverne, musste sie sich arg dazu zwingen, eine unbekümmerte Miene aufzusetzen. Die Teufelstochter erinnerte sich noch all zu gut daran, was sich das letzte Mal, an dem beschaulichen Örtchen, abgespielt hatte. Vor lauter Verdruss und Wut war sie in die Taverne eingekehrt, wo sie mit Dylan, dem ehemaligen Stallburschen des Palastes, sich betrunken hatte, nur um anschließend mit ihm auf der Toilette, eine Nummer zu schieben. Etwas, was sie bis heute bereute, weshalb sie hoffte, dass dieser Ort nicht all zu viele dunkle Erinnerungen wecken würde. Immerhin hatte sie sich jetzt für Ärandor entschieden. Dem Dämon aus dem Hause Rhun! König über ein Reich, was sich über mehrere Ländereien – und auch Meere – erstreckte.
»Ich hab zwar keine Ahnung, was ich mir unter seinen speziellen Drinks vorzustellen habe, aber deiner Begeisterung nach zu urteilen, muss es sich um ausgesprochen gute, und verdammt köstliche Drinks handeln. Also werde ich mich artig an deiner Seite aufhalten und drauf hoffen, dass er mir auch einen seiner sehr speziellen Drinks macht. Notfalls musst du halt mit mir teilen«, hob sie leicht ihre Schultern an, woraufhin sich ein spitzbübisches Grinsen auf ihren Lippen bildete. »Wollen wir dann... los? Bevor wir gar nicht mehr hochkommen und es zu spät für den Städtebummel wird?«
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 18.10.2018 00:37
Für einen kurzen Augenblick war die Teufelstochter versucht, den schwarzhaarigen Dämon noch einmal davon zu überzeugen, von den dünnen Aufschnittscheiben zu kosten. Doch ein Blick in das verschlossene Gesicht von Ärandor genügte, und Nerea tat es innerlich mit einem leichten Schulter zucken ab. Dann blieb halt mehr für sie selbst über, auch nicht schlecht!
Ohne sich aus ihrer bequemen Position zu lösen, streckte sie ihre Hand aus, um den Teller mit dem rosafarbenen Fleisch zu sich heranzuziehen, sodass dieser nun schräg vor ihr stand. Und damit perfekt in Griffweite! Zufrieden mit ihrem Werk, spießte sie eine Fleischscheibe auf die Gabel, um sich diese anschließend in den Mund zu schieben, und sich zufrieden kauend, ihrem Frühstück zu widmen. Irgendwann würde der Dämon von selbst schon noch ankommen und den Wunsch äußern, von den exklusiven Gerichten aus der Hölle kosten zu dürfen. Nur schien ihn irgendetwas im Augenblick daran zu hindern. War es doch all das Blut, was an dem Fleisch klebte? Wobei es in Nerea's Augen eigentlich relativ wenig Blut war, und dafür mehr herrlich, duftende Gewürze!
»Mmh... ich weiß nicht so recht«, begann die Teufelstochter wenig später, als es darum ging, ihren Tag zu planen. »Du kennst dich doch am besten in deinem hübschen Städtchen aus, oder? Ich hatte eigentlich vorgehabt, dir unauffällig zu folgen, und hier und da mal halt zu machen, wenn mir was Schönes ins Auge fällt.«, war es nun an Nerea die Schultern leicht anzuheben. »Du... könntest mir ja ein paar Geschäfte zeigen... den Marktplatz... den Schneider! Nach unserer Vermählung wird er sich definitiv einen anderen Arbeitsplatz suchen müssen, weil ich ihn nervlich zu einem Wrack gemacht habe, mit all meinen Sonderwünschen und Maßanfertigungen.«, konnte sie sich dabei nur schwer ein Grinsen verkneifen, was sie rasch hinter ihrem Becher mit Honigmet verbarg.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 17.10.2018 00:28
Die Sekunden, in denen sie auf eine Antwort von Ärandor wartete, kamen ihr vor wie Stunden. Jedenfalls war ihr inzwischen fast schon die Hand eingeschlafen, mit der sie ihm die Scheibe des rosafarbenen Fleisches unter die Nase hielt. Als der Dämon dann aber ihr Angebot verneinte, und dankend das Häppchen ablehnte, ließ sie, wie in Zeitlupe, stirnrunzelnd ihre Hand sinken.
Mit nachdenklicher Miene sah sie auf die Fleischscheibe hinab, welche sie dann kurzerhand einfach auf dem großen Porzellanteller, in der Mitte des Tisches, ablegte. Es schien, als wäre sie sich auf einmal selbst nicht mehr so sicher, ob sie die dünnen Aufschnittscheiben wirklich bedenkenlos essen konnte. Das Ärandor eher widerwillig von dem Fleisch probieren würde, damit hatte sie ja irgendwie schon gerechnet. Doch das er es nun komplett ablehnte, machte sie doch ein wenig stutzig. Vor allem die Art, wie er es ablehnte! So stotternd, und total verunsichert...
»Sag... magst du kein Fleisch?«, hackte sie dann auch schon prompt nach. »Oder findest du einfach nur die Vorstellung eklig etwas zu essen, was so stark gewürzt ist, und in Blut getränkt wurde? Den Blutgeschmack merkt man auch kaum, wirklich nicht. Vielleicht nur ein ganz kleines bisschen, also die Eisennote, aber ansonsten...« Leicht hob sie nur die Schultern, während sie sich in ihrem Stuhl zurücklehnte und mit nachdenklicher Miene den Dämon musterte, der sich den Mund mit Speisen seines eigenen Tellers vollgestopft hatte, was aus Hühnchen und Käsehäppchen bestand.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 14.10.2018 23:58
Mit leicht schräg gelegtem Kopf musterte sie den Dämon eingehend, der noch immer, ein klein wenig, unter ihrem spielerischen Biss zu leiden schien. Das sie ihn so unverblümt in seine Schranken wies, damit hatte er dann wohl nicht gerechnet. Aber was hatte er auch erwartet? Sie war nun einmal kein braves Schoßhündchen, sondern die Tochter Luzifers. Herrscher über die Hölle, sowie die ewigen Abgründe. Durch ihre Adern floss Blut, was mehr an an die unendlichen Lavaflüsse aus der Hölle erinnerte, und ihr Temperament war hitziger wie das Höllenfeuer selbst.
Aber Ärandor wäre kein Jahrtausend alter Dämonenkönig, wenn er sich alles von ihr gefallen lassen würde. Denn kaum eine Sekunde später, konnte sie bereits seine Hand an ihrer Wange ausmachen, schmiegte sie sich auch sogleich, gegen die warme, weiche Haut. Kurz darauf fanden seine Finger den Weg in ihren Nacken hinauf, um sie wieder zu sich heranzuziehen, und ihre Lippen mit einem recht intensiven und langanhaltenden Kuss zu verschließen.
Leise seufzend schloss Nerea ihre Augen, um den Kuss voll auskosten zu können, bevor sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, und sie zurück in ihre Stühle sanken. Mmh... daran könnte sie sich glatt gewöhnen! Und das, obwohl sie Ärandor, bei ihrem ersten Treffen, am liebsten gegen die Wand geklatscht hätte, und kurz davor gewesen war, ihn mittels ihrer Magie, umzubringen.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen widmete sie sich anschließend nun ihrem Frühstück, kam sie dabei nicht drumherum die dünnen Fleischscheiben zu probieren, die so hübsch hellrosa leuchteten. Wie bereits vermutet, hatten Ärandor's Bedienstete auf Menschenfleisch verzichtet und ihr stattdessen Schwein aufgetischt. Aber das war auch völlig in Ordnung, tat es dem Geschmack jedenfalls keinen Abbruch. Die Gewürzpaste war himmlisch und das Fleisch in Blut getränkt, was das Wichtigste überhaupt war. Deshalb schob sie sich auch sogleich noch ein paar Scheiben mehr von dem hauchdünn geschnittenen, unglaublich saftigen Fleisch, in den Mund.
Zufrieden kauend, nickte sie dem Dämon zu, der sich danach erkundigte, ob das Essen ihrem feinen Gaumen gerecht wurde. »Die Köche haben meinen Geschmack getroffen, und die Rezepte nach bestem Wissen und Gewissem umgesetzt. Also ja, ich sehr zufrieden! Willst... du vielleicht auch mal probieren?«, hielt sie ihm kurz darauf auch schon eine Scheibe von dem rosafarbenen Fleisch unter die Nase. »Das schmeckt gut, wirklich. Vertrau mir. Danach.. wirst du nie wieder etwas anderes essen wollen!«, bildete sich auch sogleich ein breites Grinsen auf ihren Wangen.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 11.10.2018 01:50
All zu lange musste die Teufelstochter dann auch nicht mehr warten, bis Ärandor den Speisesaal betrat. Obwohl sie mit dem Rücken zu ihm gewandt saß, wusste sie sofort, das es sich bei dem Neuankömmling, nur um den Dämon handeln konnte. Denn kaum hatte er den großen Saal betreten, änderte sich augenblicklich die Aura um sie herum. Ein leichter Schauer jagte ihr den Rücken hinab und sorgte dafür, das sich die winzigen Härchen in ihrem Nacken, und auf ihren Armen, aufstellten. Das dumpfe Nachhallen seiner Schritte galt ihr als Orientierung um herauszufinden, wo er sich befand. Sein Ziel war die lange Tafel – ganz klar –, doch anstatt die Stirnseite anzusteuern, ließ er sich wenig später direkt auf dem Stuhl neben ihr nieder.
Aus den Augenwinkeln schielte sie zu Ärandor hinüber, vermied sie es aber dabei, den Kopf in seine Richtung zu drehen und ihm ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Obwohl sie versucht hatte, eine gleichgültige Miene aufzusetzen, schien der Dämon genau zu wissen, dass sie immer noch leicht angefressen war wegen dem vorangegangenen Gespräch, in ihrem Schlafgemach.
Die Lippen zu einer schmalen Linie verzogen, lauschte sie seinen Worten, in denen er versuchte sich zu erklären. Als er davon sprach, dass er es nicht so gemeint hatte, und er es nur nicht jeden Morgen schaffen würde, mit ihr zu baden oder Spazieren zu gehen, er ihr aber dennoch genügend Zuneigung und Zärtlichkeit zukommen lassen würde, schnellte ihr Kopf abrupt in seine Richtung, wobei es gefährlich in ihrem Nacken knackte und sie leicht das Gesicht verzog.
»Warum hast du das nicht gleich gesagt?«, erwiderte sie leise brummend. »Du musst definitiv noch an deiner Ausdrucksweise arbeiten!« Natürlich verstand sie es, das er als König von Rhun eine ganze Menge Dinge zu erledigen hatte, bei denen sie ihm nur im Weg stand, und welche einen Großteil seiner Zeit in Anspruch nehmen würden. Aber zwischen verstehen und akzeptieren lag ein himmelweiter Unterschied, und da die richtige Balance zu finden, würde eine große Herausforderung für Nerea werden. Weshalb sie sich vornahm, die wenige Zeit mit Ärandor ausgiebig zu nutzen, und ihm bei ihrer Trennung einen Grund zu geben, sich ganz schnell wieder nach ihrer Wenigkeit zurückzusehnen. An die Stunden der Zweisamkeit, die sie im Bett verbrachten, beim gemeinsamen Frühstück oder im Garten, wo sie zusammen Spazieren gingen.
Bevor Nerea seinem Redeschwall aber noch irgendetwas hinzufügen konnte, füllte sich der Raum auf einmal mit unzähligen Bediensteten, die innerhalb, kürzester Zeit, die lange Tafel eindeckten und sie mit allerlei Köstlichkeiten befüllten. Der Geruch nach Geräuchertem hing in der Luft, gemischt mit einer leichten Note von Blut und dem durchdringenden Duft nach exotischen Kräutern. Nerea wusste sofort, welche Delikatesse sich dort auf dem Tisch befand, war sie sich nur nicht sicher, ob seine Angestellten dieses Gericht auch nach dem Originalrezept zubereitet hatten, oder sich an einer anderen Fleischsorte bedient hatten. Denn so, wie sie Ärandor kannte, würde er es bestimmt nicht gutheißen, wenn sich auf seinem Tisch geräuchertes Menschenfleisch befand. Eingestrichen, mit einer Paste aus Blut und Wildkräutern. Von der hellen Maserung des Fleisches, hätte es sich auch um Schwein handeln können, würde die Teufelstochter dies aber wohl erst dann erfahren, wenn sie die hauchdünnen Scheiben probiert hatte.
»Zur Strafe darfst du mich heute Abend vor dem Kamin massieren. Ansonsten... rede ich kein Wort mehr mit dir!«, verschränkte sie dabei demonstrativ ihre Arme vor ihrem Oberkörper. Bevor sie sich dann aber doch zu ihm vorbeugte, seine Unterlippe mit ihren Zähnen umfing und spielerisch in diese zwickte. Anschließend leckte sie über die winzige Wunde hinweg, schnappte sich noch einen Kuss und sank danach in ihren Stuhl zurück, von wo aus sie ihn breit grinsend anblickte.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 07.10.2018 00:37
Ohne Ärandor noch einmal eines Blickes zu würdigen, verließ sie dann einfach ihre privaten, unterirdischen Gemächer. Das hellgraue Augenmerk zu Boden gerichtet, schlenderte sie den langen Gang entlang, der sie wieder zurück in die Empfangshalle führen würde. Noch immer war sie gedanklich bei dem vorangegangenen Gespräch mit dem Dämon. Seine Zurückweisung hatte sie härter erwischt, wie sie sich selbst eingestehen wollte, und dabei sollte es ihr doch eigentlich egal sein, wenn Ärandor am Morgen nicht mit ihr das Bett teilen, sie wach küssen und gemeinsam mit ihr baden gehen wollte. Dieser verfluchte Dämon sollte ihr scheiß egal sein! Aber... das war er nicht! Und das wurde nun auch langsam Nerea bewusst. Mit jedem Tag den sie zusammen verbrachten, kamen sie sich ein Stückchen näher, fanden auch ihre Herzen immer mehr zueinander. Es war zum verrückt werden! Und dabei war sie bisher immer eine sehr unabhängige und willensstarke Frau gewesen. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, bekam sie das auch – meistens jedenfalls. Außer es stand in Verbindung mit ihrem Höllenvater Luzifer, dann trafen zwei geballte Ladungen Energie aufeinander, die nicht einmal das Höllenfeuer zu maßregeln und züchtigen wusste. Aber warum klappte das dann nicht bei Ärandor? Der Dämon war ebenfalls nur ein Mann mit angeborenen, animalischen Bedürfnissen. Männer taten doch alles, um eine Frau ins Bett zu bekommen, die ein bisschen Köpfchen und einen heißen Körper besaß. Oder etwa nicht? Nur schien diese These auf Ärandor keineswegs zuzutreffen.
Innerlich seufzend, erreichte die Teufelstochter wenig später den großen, hell erleuchteten Speisesaal. Ärandor hatte nicht einmal etwas zu ihrem schicken Outfit gesagt, was sie noch mehr verstimmte. Hatte es ihm nicht gefallen? Oder war ihm das aufwendig gewebte Muster nicht aufgefallen? Die teuren, edlen Stoffe, die sich sanft an ihren Körper anschmiegten und ihre Rundungen betonten? Lief er tatsächlich so blind durch die Gegend?
Die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, sank sie dann einfach auf einen Stuhl, irgendwo an der langen Tafel, nieder. Das sie dabei nicht den Platz neben der Stirnseite des Tisches gewählt hatte, war eher Zufall gewesen. Sie hatte keine Lust mehr gehabt im Palast herum zu stromern, wie ein ausgesetzter Hund, der auf der Suche nach seinem Herrchen war. Nerea war ihr eigener Herr und das würde Ärandor noch früh genug zu spüren bekommen. Jetzt galt es aber erst einmal einen nicht all zu geknickten Eindruck zu machen, und sich stattdessen auf das anstehende Frühstück zu freuen. Den Appetit wollte sie sich wegen dem Dämon ganz sicher nicht verderben lassen!
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 01.10.2018 01:31
Und da war sie dahin, ihre gute Laune! Alleine bei dem ersten Satz von Ärandor, zog sich in ihr alles zusammen, und sie versteifte sich in seinen Armen. Natürlich wusste sie, das Ärandor königliche Verpflichtungen zu erledigen hatte, aber das er ihr nicht mal ein gemeinsames Bad oder einen Guten-Morgen-Kuss zusagen konnte, stimmte sie schon ein wenig traurig. Wobei dieses Gefühl nicht lange anhielt, und sich ihr Verdruss in Ärgernis verwandelte, welchen sie vorerst aber noch unter Kontrolle zu behalten versuchte, um ihn nicht wie eine Furie anzufahren. Stattdessen atmete sie einige Mal tief durch, während sie versuchte sich zu entspannen und an etwas schönes zu denken. Wie zum Beispiel, an die vorangegangene Nacht, wo sie sich zuerst auf dem Waschtisch und anschließend im Bett geliebt hatten, wie zwei ausgehungerte Teenager.
Ohne seinen Schwall an Worten zu kommentieren, ließ sie es zu, das er sich aus der Wanne erhob und nach einem weichen Badehandtuch griff. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie ihn dabei, wie er sich trocken rubbelte und anschließend in seine alte Kleidung schlüpfte. Stimmt, sie befanden sich noch immer in ihren unterirdischen Räumlichkeiten, wo sie bisher noch keine Kleidung von Ärandor hinterlegt hatten. Etwas, was sie auf jeden Fall, für die Zukunft, ändern mussten.
Langsam erhob sich dann auch Nerea die, ohne sich abzutrocknen, einfach zurück ins angrenzende Schlafzimmer ging, von wo aus sie den begehbaren Kleiderschrank betreten konnte. Dort angekommen, griff sie gezielt nach einem in Anthrazit und Schwarz gehaltenen Kleid mit langen Ärmeln und einem geschlossenen Kragen. Dazu wählte sie passend ein paar kohlrabenschwarze Handschuhe und einen bodenlangen Mantel mit Fellüberwurf. Das würde sie dann später anziehen, bevor sie sich auf den Weg in die Stadt machten. Wählte sie nun aber erst einmal hübsche Spitzenunterwäsche und kniehohe Lederstiefel. Danach zog sie sich das Kleid über den Kopf und fuhr sich einmal rasch mit den Fingern durch ihr Haar. Den Rest würde sie dann später machten. Anschließend ging sie zu dem Dämon zurück, hatte ihre Verwandlung nur ein paar wenige Minuten gedauert.
»Ich werd dann schon mal zum Speisesaal gehen, während du dich um unser Frühstück kümmerst«, meinte sie, so als hätte das vorangegangene Gespräch nicht stattgefunden. Ihn jetzt anzumaulen und für seine Pflichten als König niederzumachen, würde nur unweigerlich zu Streit führen und darauf, hatte sie gerade eben so gar keine Lust.
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