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Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

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Diskussione...
Gelöschter Benutzer

Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

von DiskussionenunPhilosophie am 26.10.2021 10:38


Diskussion und Philosophie

 


Das wichtigste zuerst: natürlich gelten auch hier die allgemeinen Regeln von Rollenspielhimmel, wer sie nicht mehr weiß bitte hier nachlesen.
Zusätzlich zu beachten gilt, dass wer sich nicht an die Regeln hält von der aktuellen Diskussion und der darauffolgenden gesperrt wird.

 

Das Thema der Woche wird immer in einem neuen Thread am Montagvormittag gepostet. (Sollte ich nicht verschlafen.)

Wer Vorschläge für ein neues Thema hat, bitte gerne an diesen Account schicken. ich werde sie sammel und das gefragteste Thema für die kommende Woche auswählen. Sollte es keines geben, entscheidet der Zufall. Alle alten Themen findet ihr per Link in meinem Blog, damit ihr jeder Zeit nachlesen könnt, was alles geschrieben wurde.

Diese Woche geht es um den Ursprung von Hass und Diskriminierung.

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Queendom

27, Weiblich

  11. Ghostwriter

Neuling

Beiträge: 2800

Re: Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

von Queendom am 26.10.2021 10:42

Bei Ignoranz.


The sea waves are my evening gown.
And the sun on my head is my crown.
I made this Queendom on my own.
And all the mountains are my throne.


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Pennywise

32, Männlich

  13. Award Winning Author

Neuling

Beiträge: 4116

Re: Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

von Pennywise am 26.10.2021 11:13

Angst vor dem Unbekannten und fehlende Emphatie. Die Menschen heutzutage denken nurnoch in ihrer eigenen kleinen Welt, sie können sich kaum noch in andere reinversetzen und wollen es auch nicht. Es ist traurig und frustrierend zugleich, das tagtäglich mit anzusehen, vor allem in der jetzigen Zeit.  

When they've got everyone else fooled, but not you, that's when you become enemy number one

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Jules
Gelöschter Benutzer

Re: Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

von Jules am 26.10.2021 11:23

Oder auch Vorerfahrungen und Traumas. Es muss nichtmal darum gehen, das man Jemanden oder eine bestimmte Menschengurppe aus Prinzip hasst - es gibt teilweise auch einfach schlimme Vorerfahrungen wodurch man dann selbst in Abwehrhaltung geht, die schnell mal zu Hass überschwappt.

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Badangel19

24, Weiblich

  9. Employed Writer

Beiträge: 2643

Re: Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

von Badangel19 am 26.10.2021 13:36

Menschen orientieren sich an dem was sie kennen und beigebracht bekommen . Dies kann durch Gespräche, Erfahrungen oder Erfindungen passieren . Wird vor einem Klein Kind ständig schlecht über Migranten gesprochen und diese als etwas negatives dargestellt, verknüpft das Gehirn dies mit einer negativen Erfahrung . Hier reicht es auch, wenn die Eltern genervt oder gereizt reagieren in solch einem Gespräch. Passiert dieses negative Gefühl bei bestimmten Situationen oder bestimmten Thematiken immer öfter verknüpft es sich zu einer Meinung. Außerdem wollen Menschen sich grundsätzlich schützen, ob nun vor seelischen oder körperlichen. Wenn uns etwas wiederfährt, was uns verletzt sind wir vorsichtig, strahlen eine gewisse negative Haltung aus und diese wird durch sich wiederholende Ereignisse gefestigt . Stehe ich mit verschränkten Armen einem Menschen gegenüber, wird er mich wahrscheinlich eher nicht von sich aus ansprechen . Wir konzentrieren uns bei Themen, die bereits negativ belastet sind, ebenfalls sehr stark auf die negativen Aspekte um unser Gefühl zu bestärken.

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Socke

25, Männlich

  5. Blogger

Beiträge: 40

Re: Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

von Socke am 28.10.2021 10:30

Der Ursprung von Hass und Diskriminierung hat mehrer Ursachen. Sehr oft sind das kleiner und auch persönliche / individuelle Faktoren. Aber es gibt meiner Meinung nach auch mehrer global relevante Faktoren die auf jeden zutreffen. Den größten Einfluss hat hierbei einer der grundlegenden Menschlichen Prinzipien: Gruppentrieb - Wir vor denen. Der Mensch sucht sich Gruppen, bildet dort Zusammenhalt und grenzt andere aus. Das ist ein natürlicher Instinkt - ich baue meine Gruppe auf, dort bin ich sicher und habe vertrauen in die Menschen um mich herum. Die anderen werden abgewertet und beurteilt - ein Schutz und Bindungsinstinkt. In einfach Form kann man das bereits auf dem Schulhof beobachten - Cliquen bilden sich und es werden Abgrenzungen gegenüber anderen Gruppen gezogen. Global funktioniert das ganze noch deutlich besser - da könne Ethnie, Religion und Lebensweise herangezogen werden um andere auszugrenzen / abzuwerten. Das alleine stellt noch kein Problem da. Denn Ausgrenzung andere / eingrenzen der eigenen Gruppe ist nicht zwangsläufig schlecht - es hilft uns unsere eigenen Prioritäten zu setzen und unser eigenes direktes Umfeld zu stärken. Aber wenn das mit dem 2. Grund, mangelnder Bildung, kombiniert wird entsteht das Problem. Denn wenn die Ausgrenzung unreflektiert passiert und der Mensch sich nicht bewusst ist, dass diese Abgrenzung passiert und vor allem warum, wird es problematisch. Denn unbewusste Handlungen können nicht reflektiert werden. Wenn dann auch noch wenig Bildung vorhanden ist und sich nicht richtig informiert wird werden alle Immigranten durch 0,5% Kriminelle (keine offiziellen Zahlen- Veranschaulichung) schnell zu „kriminelles Ausländerpack" o.ä. Unschöne Bezeichnungen zusammengefasst und die 99,5% die damit nichts zutun haben werden langsam aber sicher Diskriminiert weil sie über die „böse" Minderheit ihrer Bevölkerungsgruppe o.ä. Definiert werden. Und man findet in jeder Gruppierung genug schlechtes um es auf alle zu projizieren. Abneigungen entstehen und entwickeln sich über Zeit zu Hass und Diskriminierung. Der Gruppen und Sozialtrieb des Menschen feuert das ganze weiter an und der Hang unseres Gehirns in Mustern zu arbeiten unterstütz das daraus entstehende Schubladendenken. Wenn einem dann auch noch von seinen Eltern/ Umfeld vorgelebt wird, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen etc. „weniger wert", schlecht, kriminell oder was auch immer sind, wird aus Hass und Diskriminierung auch schnell Rassismus. Meiner Meinung nach kann sehr viel Hass und Diskriminierung durch Selbstreflexion und Bildung eliminiert werden. Denn wenn man sich eine einzelne Person anschaut, gegen die Abneigung / Hass besteht ohne sie zu kennen, fällt sehr schnell auf das man keinen Grund dafür hat und es oberflächliches Schubladendenken ist. Denn die meisten Menschen habe genau das gleiche Ziel wie wir: Eine Job finden/zu halten, sich selbst und seiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen und sein Glück zu finde. Leider ist es aber deutlich einfacher fremden die Schuld an Problemen zu geben als sich an die eigene Nase zu fassen.


Haven't had a problem I couldn't solve with the murderers
Forced entry, home invasion, I know the burglars
Pardon my thoughts, I had to put up the burglar bars
People done hurt us all
Icebox where my heart was, it don't hurt at all

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.10.2021 10:37.

Camuseauflauf

28, Weiblich

  9. Employed Writer

Neuling

Beiträge: 664

Re: Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

von Camuseauflauf am 24.11.2021 13:48

Ich stimme Socke zu und ergänze folgendes:

Oftmals entstehen Hass und Diskriminierung aus der Suche nach einem Sündenbock, um nicht selbst Verantwortung übernehmen zu müssen. Beispielsweise wurden Juden schon im Mittelalter als Sündenböcke missbraucht und verfolgt, um einen vermeintlich auf sie zurückführenden Missstand zu beseitigen (wie beispielsweise Hungersnöte, um sich greifende Armut etc.) Dieses Prinzip nicht nur auf eine einzelne Person, sondern gleich einen ganzen Personenkreis zu erweitern, fördert zudem das Zusammengehörigkeitsgefühl in der eigenen Gruppe. Denn sobald es einen gemeinsamen "Feind" gibt, bringt das Leute zusammen (wie man leider auch an den vielen Pegida-Demos sieht). Das führt dann auch unweigerlich zur Aufwertung der eigenen Gruppe, wodurch man selbst natürlich eine Aufwertung erfährt. Zudem entsteht auch so ein Ventil, um dem angestauten Druck und der eigenen Unzufriedenheit Luft zu verschaffen.

Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass manchmal auch Neid oder Eifersucht der Auslöser sein kann, der dann oft auf weitere Angehörige dieses Personenkreises ausgeweitet wird. Aber auch Angst, vor allem im existenziellen Sinne, schürt natürlich den Hass. Ein aktuelles Beispiel: AfD-Wähler behaupten, dass die Ausländer ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen und vom Staat auch noch finanziert werden. (Man verzeihe mir hierbei bitte die allgemeine Behauptung, dass es sich um AfD-Wähler handelt. Natürlich sind nicht alle AfD-Wähler gleich und tätigen solche Aussagen. Ebenso wie solche Aussagen nicht nur ausschließlich von AfD-Wählern kommen.) Zum Einen spricht aus dieser Behauptung die Angst, selbst keine Arbeit mehr zu finden (oder die Frustration, dass genau dieser Fall eingetreten ist) und nicht mehr angemessen gewürdigt zu werden für die Arbeit, die man tut. Zum anderen aber auch der Neid, dass diese Menschen scheinbar Privilegien genießen wie beispielsweise eine finanzielle Unterstützung, während man selbst arbeiten gehen muss und kein Geld vom Staat zur Unterstützung erhält.
Wichtig ist auch zu bedenken, dass gerade Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen nur dann funktioniert, wenn man selbst nicht dazu in der Lage ist, Sachverhalte kritisch zu hinterfragen und Fakten zu prüfen. Gerade in der heutigen Zeit werden schnell Statements veröffentlicht, die dann von vielen Personen als Fakten wahrgenommen werden oder die nur die halbe Faktenlage darstellen. Ein verbreitetes Beispiel hierfür: Natürlich hat es Vorteile mit sich gebracht, dass unter der Führung Hitlers Autobahnen gebaut wurden. Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass diese vor allem für eine bessere Infrastruktur im Krieg sorgen sollte, um möglichst schnell Männer und Transportgüter von A nach B bringen zu können. Betrachtet man aber nur den ersten Fakt, führt das schnell dazu, sich ein falsches und vor allem einseitiges Bild zu machen (wie es ja leider häufig in der rechten Szene vorkommt).
Ich denke jedoch, dass es nicht nur einen Ursprung für Hass und Diskriminierung geben kann. Denn dieser ist auch abhängig vom eigenen Persönlichkeitstyp, dem Bildungsgrad und der Kultur, in die man hineingeboren wird, wie meine Vorgänger*innen bereits festgestellt haben.


P.S.: @ Queendom: Bei deiner Antwort bin ich ein bisschen gestolpert. Kannst du genauer erklären, weshalb du denkst, dass Ignoranz der Auslöser für Hass und Diskriminierung ist? Meinst du damit, dass viele Menschen, die "Sachlage" nicht ausreichend kennen oder sich nicht mit ihr beschäftigen wollen? Und ist es in dem Falle nicht eher eine selektive Ignoranz, weil man nur Informationen zulässt, die einem selbst in die Karten spielen?

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-oneday-

22, Weiblich

  4. Writer's Assistant

Beiträge: 15

Re: Diskussion und Philosophie | Wo liegt der Ursprung von Hass und Diskriminierung?

von -oneday- am 28.12.2021 12:43

Ich glaube durchaus, dass Hass und Diskriminierung nicht immer gleichgestellt betrachtet werden können, da man bei Hass von einer Emotion spricht und bei Diskriminierung eher von einer Folge. 

Psychologisch würde ich sagen, dass Diskriminierung unteranderem auf Soziale Einstellungen zurückgeführt werden kann. (Ohne Zweifel gibt es andere Einflüsse, die Verhalten und Erleben des Menschen beeinflussen, wie zum Beispiel schon genannt wurde - Eigen- und Fremdgruppe. Wobei man auch wieder sagen muss, dass nach der Theorie von Daniel Katz soziale Einstellungen verschiedene Funktionen erfüllen, eine davon beschreibt, dass der Mensch soziale Einstellungen hat um seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu verdeutlichen)



Aber was sind soziale Einstellungen überhaupt? 
Eine soziale Einstellung ist eine relativ beständige positive oder negative Bewertung von Menschen, Objekten und Vorstellungen, auf die wir kognitiv sowie gefühls- und verhaltensmäßig reagieren.
Wie schon erwähnt erfüllen soziale Einstellungen verschiedene Funktionen. 
U. u. Können an Einstellungen ganze Existenzen hängen, wenn diese Einstellungen sich als falsch erweisen, kann der Mensch in ein starkes Ungleichgewicht fallen, also versucht er, Informationen die der Sozialen Einstellung widersprechen, zu verdrängen, etc. 

Eine Form davon sind Vorurteile. Was ist ein Vorurteil? 
Vorurteil beteichnet eine besondere Form der Einstellung, die nicht auf ihre Richtigkeit hin an der Realtät überprüft ist, durch neue Erfahrungen oder Infos kaum bzw. nicht verändert wird und eine positive oder negative Bewertung des Objektes beinhaltet 
Bsp. Alle Ausländer sind faul (negative Bewertung) 
Alle Frauen sind freundlich (positive Bewertung) 

Soziale Einstellungen und Vorurteile vereinfachen die Realität, die so komplex ist, dass wir ihr kaum gerecht werden können. 
Jedoch bringen vorallem Vorurteile große Gefahren für das soziale Zusammenleben. 
Wie z. B. 
Diskriminierung
Erschwerung des Kennenlernens
Zerstörung des Selbstbilds eines Menschen / Gruppen 

Natürlich handeln Menschen nicht immer nach ihren sozialen Einstellungen, was auf die weiteren Einflüsse, die außerhalb der sozialen Einstellungen liegen, zurückzuführen ist. 

Gedanklich übernommen vom Pädagogik/ Psychologie Lehrbuch Hobmair

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.12.2021 12:44.

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